Zurück zu neuere Bücher Zurück zu Buchbesprechungen August 2002
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Knippel, Eberhard
Amina - ein modernes Märchen:
Inhaltsangabe:
In unserer zunehmend undurchschaubarer und unübersichtlicher werdenden Welt laufen wir
Gefahr, die Orientierung zu verlieren, denn mit unserer Art der Wahrnehmung haben wir eine
tiefe Krise unserer Gesellschaft heraufbeschworen. Sie zu überwinden, erfordert eine
andere Sicht der Wirklichkeit, und gerade diese andere Sicht beschreibt der vorliegende
Roman. Er geht der Frage nach, wie wir zu einem neuen Miteinander alles Lebendigen kommen
können, und erzählt vom kühnsten Projekt der Menschheitsgeschichte, dem Aufbau der
Republik "Terra madre", einer Gesellschaft, in der die Menschen selbstbestimmt
leben können. Vor diesem Hintergrund begegnen sich die schöne Inderin Amina und der
Musiker Arturo, und es beginnt eine Beziehung voller Leidenschaft und Irritationen, die
sich in schweren Zeiten bewähren muss.
Meine Meinung:
Dieser Roman ist insofern ungewöhnlich, als er in unserer visionslosen und von der Beliebigkeit geprägten Zeit eine Vision entwirft, nämlich die Vision einer Gesellschaft, wo der Mensch noch er selbst sein kann, wo er noch seinem inneren Ruf folgen kann und seinen Mitmenschen als Teil eines Ganzen, also auch seiner selbst, empfindet und deshalb für ihn Verantwortung trägt. Wir lernen einen Menschentyp kennen, der von den Visionen der Weisen aller Kulturen und Zeiten geprägt ist, und der sich durchaus durchsetzen könnte, wenn es uns nur gelänge, Bewusstheit zu erlangen und die menschliche Dummheit nur etwas zurückzudrängen. Der Roman ist ein Wurf in diese Richtung, ein Wurf hin zum Menschsein. Er wird all jene Leser begeistern, die hinter der Glitzerfassade der modernen Gesellschaft noch Sinn und Aufgabe vermuten. (Heike Werner)
Bewertung: * * * *
( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)
Infos: 181, Verlag : Book on Demand, 12.90 ; ISBN : 3-8311-3725-0