1ADIMD5.gif (12828 Byte) Zurück zu neuere Bücher          Zurück zu Buchbesprechungen September 2001

_______________________________________________________________________________

 

Zahavi, Helen

Donna und der Fettsack:

 

Inhalt: 

Sie sah zur Tür. Dort stand ein dunkelhaariger Typ in einer schwarzen Lederjacke, und in ihrem Hirn wuchs eine undeutliche, leicht beunruhigende Erkenntnis: Der gehört mir. Der ist für mich.

Eine unverhoffte und verhängnisvolle Begegnung für Donna. Denn Joe arbeitet für Henry, "den Fettsack", einen skrupellosen wie brutalen Londoner Kredithai, der seine Schergen Mervyn und den Skinhead Billy ausschickt, um bei seinen Schuldnern abzukassieren und Angst und Schrecken zu verbreiten. Der alternde, körperlich abstoßende Henry findet Gefallen an der attraktiven und etwas verwahrlosten jungen Frau. Aber sie nicht an ihm. Und käuflich ist sie schon gar nicht. Anders als Joe, der seit seiner Kindheit eine Karriere als ewig Gedemütigter durchläuft, gibt die "Donna-Schlampe", wie sie sich selbst nennt, nie auf. Sie begibt sich in die Höhle des Löwen. Als Henry sich von ihr nach einem für ihn unbefriedigenden Schäferstündchen um Geld und Auto erleichtert sieht, lässt er nach dem flüchtigen Paar suchen. Seine Bestrafung ist grausam - doch ganz anders als erwartet. In seiner Selbstgefälligkeit begeht er einen schwerwiegenden Fehler. Er unterschätzt Donnas Rachsucht, die allmählich selbstmörderische Züge annimmt.

 

Meine Meinung: 

"Kampf der Geschlechter oder Duell um die Macht?" fragt der Umschlagtext. Die genussvoll ausgeübte, berauschende Gewalt ist zwar größtenteils sexuell motiviert, doch spielen die Beteiligten nicht durchweg die üblichen geschlechtsspezifischen Rollen. Und so geht es ausschließlich um Macht. Um Lust an der Macht und ihren Missbrauch. Und um Rache, die unweigerlich folgt, die einfach sein muss, selbst wenn sie den eigenen Untergang herbeiführt. Um diese Botschaft zu vermitteln, verlangt

Zahavi ihren LeserInnen einiges ab. Sie werden vom ersten Kapitel an regelrecht hineingerissen in diesen verstörenden Roman mit seinen extremen Protagonisten, Szenen und Dialogen. Und mit einem Knall wieder daraus entlassen. (© Fevvers 2001)

 

Bewertung: * * *

( * schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

ButtonB1.gif (3901 Byte)

Info: ut-metro 2000, 252 Seiten - Unionsverlag, 16,90 DM (8,64 EUR)