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Lesung des Autoren Wladimir Kaminer:

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Wladimir Kaminer
17.09.2003 in der Mayerschen, Essen

Die Lesung aus „Mein deutsches Dschungelbuch“ begann mit der Mitteilung einer Mitarbeiterin der Mayerschen Buchhandlung, dass Wladimir Kaminer verspätet käme, da er sich in Essen verlaufen habe. Da das Dschungelbuch von Kaminers Erlebnissen in der deutschen Provinz handelt, wo er sich häufiger verirrt, war dies natürlich ein passender Beginn. Mit zehnminütiger Verspätung erschien der Autor dann in seinem unvermeidlichen Jeans und Lederjacken Outfit. Die Dame der Mayerschen sagte daraufhin „Das ist Herr Kaminer“, das Publikum war sehr dankbar für diesen sachdienlichen Hinweis, schließlich hingen zahlreiche Poster des Autors an den Wänden, „und ich glaube, es wird ein lustiger Abend.“

Mehr Moderation konnte die Mayersche nicht bieten, aber Kaminer gelang es binnen Minuten den Saal bestens zu unterhalten. Er begann mit der Geschichte „Dicke Sterne (Weimarer Salon)“, in der es um eine Fernsehaufzeichnung für eine Literatursendung in Erfurt geht. Schon nach wenigen Sätzen war das Publikum amüsiert über die völlig misslungene Literatursendung und über den lustigen russischen Akzent, mit dem Kaminer seine Texte vorträgt.

Ein festes Programm hatte diese Lesung nicht, wiederholt fragte Kaminer welche Geschichte das Publikum hören wollte: „Möchten Sie Regensburg oder Potsdam?“ und las dann auf Zuruf. Nach den Geschichten „Quittenschnaps (Weikersheim)“, „Buddhistenhühner (Oldenburg - Rostock - Hamburg)“ und „Schweinekäse (Potsdam)“ bot der Autor an Fragen zu stellen. Hier machte sich das Fehlen einer Moderation besonders bemerkbar, denn niemand hatte eine Frage oder traute sich eine zu stellen, so dass Kaminer sich entschloss weitere Texte zu lesen. Diesmal wählte er bisher unveröffentlichte Stücke aus seinem neuen Projekt „Ich mach mir Sorgen Mama“. Hier geht es um einen seiner zahlreichen Besuche in Schulklassen und um Erziehungsfragen im Hause Kaminer. Auch wenn er hier den Blick auf seine eigene Familie richtet, Ehefrau, Kinder und Schwiegermutter treten auf, bleibt er in seinem gewohnten humorvollen Ton, der das Publikum alle paar Sätze zum Lachen bringt.

Nach etwa einer Stunde hatte Kaminer aber keine Lust mehr zu lesen, er bedankte sich beim Publikum, weil es ihm keine Fragen gestellt hatte, verlangte nach einem Glas Sekt und begann die bereitliegenden Bücher zu signieren.

Leider gelang es den Mitarbeitern der Mayerschen nicht die Kassen anzuschalten, damit die Leute ihr neues Buch auch bezahlen konnten. Da ich mein Exemplar schon vorher erworben hatte, konnte ich mich schnell auf den Heimweg machen und weiß daher nicht, wie dieses Problem gelöst wurde.

Als Fazit bleibt für mich, dass Wladimir Kaminer witzige Geschichten schreibt, die er gut vorlesen kann. Sein russischer Akzent ist einfach unnachahmlich. Als Tipp sei hier erwähnt, dass er seine Hörbücher selber liest. Aber die Mayersche in Essen sollte sich deutlich mehr Mühe bei der Durchführung einer solchen Veranstaltung geben. Für mich gehört zu einer gelungenen Veranstaltung auch eine ansprechende Moderation und die technischen Problem waren einfach nur peinlich.

(Verfasserin des Berichts: Christine)

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© 1998 Buecher4um, erstellt am 30.10.2003, letzte Änderung am 03.11.2003, Layout by abrakan