Momos Lesetagebuch

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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon JMaria » Fr 22. Feb 2013, 18:29

Hallo Momo,

"Das stille Haus" ist ein frühes Werk, genau genommen sein zweiter Roman. Was den Autor bewegt, findet man allergings bereits im "stillen Haus".

Sein bester Roman ist "Rot ist mein Name". Ich glaube, mit der Behauptung lehne ich mich nicht zuweit aus dem Fenster. Dennoch fand ich "Schnee" faszinierend, der kafkaeske Stil hat mich gefesselt, jedoch nicht einfach zu lesen.

Pamuk selbst sagte einmal:

Schon am Tag, als ich "Schnee" publizierte, beschloss ich, lange Zeit keinen politischen Roman zu schreiben.

Im früheren Roman "Rot ist mein Name" blickte ich durch die Malerei auf die Gesellschaft, bei "Schnee" durch die Politik, und jetzt durch die Liebe ("Das Museum der Unschuld"). Diese ist übrigens ein ersthafteres Thema als die Politik.



eine sympathische Äußerung :-)
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

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Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon Momo111 » Fr 22. Feb 2013, 18:39

JMaria hat geschrieben:Hallo Momo,

"Das stille Haus" ist ein frühes Werk, genau genommen sein zweiter Roman. Was den Autor bewegt, findet man allergings bereits im "stillen Haus".

Sein bester Roman ist "Rot ist mein Name". Ich glaube, mit der Behauptung lehne ich mich nicht zuweit aus dem Fenster. Dennoch fand ich "Schnee" faszinierend, der kafkaeske Stil hat mich gefesselt, jedoch nicht einfach zu lesen.

Pamuk selbst sagte einmal:

Schon am Tag, als ich "Schnee" publizierte, beschloss ich, lange Zeit keinen politischen Roman zu schreiben.

Im früheren Roman "Rot ist mein Name" blickte ich durch die Malerei auf die Gesellschaft, bei "Schnee" durch die Politik, und jetzt durch die Liebe ("Das Museum der Unschuld"). Diese ist übrigens ein ersthafteres Thema als die Politik.



Huhu Maria, und ausgerechnet dieses Buch Rot ist mein Name habe ich nicht. Dann werde ich mir das auch mal besorgen. Und das Museum der Unschuld erst ganz zum Schluss erst lesen. Mit Schnee machst du mir Hoffnung.

Danke dir!
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Orhan Pamuk

Beitragvon Momo111 » Fr 22. Feb 2013, 19:50

Mir ist zu dem Autor noch etwas eingefallen. Ich denke schon, dass sehr viele TürkInnen innerlich gespalten sind, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Orient und Europa. Sie werden aus meiner Sicht diese Zerrissenheit erst überwinden, wenn die Türkei endlich in die EU-aufgenommen wird. Ich sehe ja ein, dass das Problem mit der Vertreibung der Kurden ein sehr ernstes ist, mit daran scheitert ja diese Aufnahme. Immer wieder von der EU zurückgewiesen zu werden, das nagt sicher am Selbstwert, vor allem, wenn man sich so um Anpassung der Kulturen bemüht ist. Viele Türken in aus den Großstädten haben einen Lebenswandel durchzogen und sind mit uns Europäern nicht zu unterscheiden.

Ich wünsche dem Land eine Aufnahme in die EU. und dass sie es schaffen, das Kurden-Problem human und menschenrechtlich zu lösen.

Die Infrastruktur in der Türkei ist dermaßen entwickelt, dass sie sogar Spanien, Portugal und Italien überholt hat. Ich finde schon, dass die Türkei es verdient haben, in die EU aufgenommen zu werden. Vielleicht würde dadurch auch das Kurdenproblem gelöst werden, wenn dadurch die EU verstärkt draufguckt.

Meine Gedanken zu dem Autor und der Versuch, die vielen Monologe thematisch nachzuvollziehen.
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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon JMaria » Sa 23. Feb 2013, 10:40

Hallo Momo,


...gespalten sind, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Orient und Europa. ...



in "Rot ist mein Name" bringt der Autor das Beste aus beiden Kulturen zusammen. Allerdings wechselt er oft Erzählstil, nicht einfach zu lesen, aber lohnend.

vielleicht magst du ja im Orhan Pamuk-Ordner ein bißchen stöbern
viewtopic.php?f=2&t=438
Schöne Grüße, Maria
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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon Momo111 » Sa 23. Feb 2013, 18:01

JMaria hat geschrieben:Hallo Momo,


...gespalten sind, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Orient und Europa. ...



in "Rot ist mein Name" bringt der Autor das Beste aus beiden Kulturen zusammen. Allerdings wechselt er oft Erzählstil, nicht einfach zu lesen, aber lohnend.


Klingt wieder nach Monologen, was ich gar nicht mag, ein Haufen von Gedanken auf mich niederprasseln zu sehen, was mir zu viel ist.

vielleicht magst du ja im Orhan Pamuk-Ordner ein bißchen stöbern
viewtopic.php?f=2&t=438


Mal schauen, ob ich mich weiter mit Pamuk befassen möchte.
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Thomas Mann / Tonio Kröger

Beitragvon Momo111 » Mo 25. Feb 2013, 16:52

So, ihr Lieben, Pamuk habe ich nun durch und habe für mich beschlossen, die beiden ungelesenen Bücher, die noch im Regal stehen, zu versuchen noch zu lesen. Bei "Schnee" habe ich bei http://www.perlentaucher.de gelesen, dass er einen Literaturpreis erhalten hat. Wenn ich mir mit diesen beiden auch schwer tun werde, dann sage ich Pamku Adieu, reiche ihm geistig meine Hand.

Mache jetzt mit Thomas Mann weiter. Besitze von ihm vier Bände mit Novellen. BD 1 habe ich durch, beginne heute mit BD 2. Ich lese nicht alle Novellen gleichzeitig. Ein oder zwei, je nach dem wie lang oder kurz sie sind. Einige davon sind mir durch die Schule nicht unbekannt.

Tonio Kröger meine ich damals auch gelesen zu haben, weiß aber den Inhalt nicht mehr einzuordnen, während mir andere im Gedächtnis haften geblieben sind. Deshalb lese ich Tonio Kröger ein weiteres Mal.

Ich schätze Thomas Mann sehr. Er besitzt eine hohe, hohe Beobachtungsgabe und er gehört für mich zu den wenigen Schriftstellern, die zwar sehr rational schreiben, dennoch seine Texte recht beseelt sind. Dadurch zählt er auch zu meinen Lieblingen... .

Mein Favorit sind Die Buddenbrooks. Habe das Buch gelesen, den langen Film gesehen, immer wieder und immer wieder. Recht oft hatte ich die Buddenbrooks bei mir laufen.

Euch allen einen schönen Wochenstart und das nächste Wochenende mit einem heiß ersehnten Buch kommt bestimmt.
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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon Petra » Di 26. Feb 2013, 15:57

Hallo Momo,

und wieder sind einige Tage ins Land gezogen, bevor ich Dir auf Dein Posting antworten konnte. Jetzt aber. :-)

Gesellschaftskritik mag ich in Romanen auch sehr gern! Jane Austen hat sie mit so feiner und dennoch spitzer Feder geübt, das bewundere ich sehr an ihr. Ich lese ihre Romane ausgesprochen gerne, und freue mich auf „Mansfield Park“.

Deine Gedanken zu Orhan Pamuk habe ich auch interessiert weiterverfolgt. Ich denke, dass „Das stille Haus“ und „Das Museum“ der Unschuld vielleicht wirklich nicht die richtigen Bücher sind, um sich ihm zu nähern. Ich habe ja auch den Fehler gemacht, erst zu „Das Museum der Unschuld“ zu greifen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit „Schnee“ oder „Rot ist sein Name“ (gut, dass Maria das Buch hier erwähnt) ein besserer Start für mich geworden wäre. Eines der beiden Bücher wird es auch bei mir sein, zu dem ich als nächstes greife, wenn ich es mit Orhan Pamuk erneut versuchen möchte. Schön fand ich auch, dass Maria noch mal darauf aufmerksam machte, dass Orhan Pamuk selbst gesagt hat, dass er durch verschiedene Themen auf sein Land und die Entwicklung dort wirft. Ein interessanter Ansatz. Wir werden uns sicher in Zukunft noch weiter über ihn austauschen können. Wenn Du oder ich einen erneuten Versuch mit ihm wagen.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon Momo111 » Di 26. Feb 2013, 18:49

Petra hat geschrieben:Hallo Momo,

und wieder sind einige Tage ins Land gezogen, bevor ich Dir auf Dein Posting antworten konnte. Jetzt aber. :-)

Gesellschaftskritik mag ich in Romanen auch sehr gern! Jane Austen hat sie mit so feiner und dennoch spitzer Feder geübt, das bewundere ich sehr an ihr. Ich lese ihre Romane ausgesprochen gerne, und freue mich auf „Mansfield Park“.

Deine Gedanken zu Orhan Pamuk habe ich auch interessiert weiterverfolgt. Ich denke, dass „Das stille Haus“ und „Das Museum“ der Unschuld vielleicht wirklich nicht die richtigen Bücher sind, um sich ihm zu nähern. Ich habe ja auch den Fehler gemacht, erst zu „Das Museum der Unschuld“ zu greifen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit „Schnee“ oder „Rot ist sein Name“ (gut, dass Maria das Buch hier erwähnt) ein besserer Start für mich geworden wäre. Eines der beiden Bücher wird es auch bei mir sein, zu dem ich als nächstes greife, wenn ich es mit Orhan Pamuk erneut versuchen möchte. Schön fand ich auch, dass Maria noch mal darauf aufmerksam machte, dass Orhan Pamuk selbst gesagt hat, dass er durch verschiedene Themen auf sein Land und die Entwicklung dort wirft. Ein interessanter Ansatz. Wir werden uns sicher in Zukunft noch weiter über ihn austauschen können. Wenn Du oder ich einen erneuten Versuch mit ihm wagen.


Hallo Petra,
danke dir für deine Antwort zu Pamuk. Ja, sicher werden wir uns zu Pamuk wieder begegnen. Dauert jetzt erstmal, bis mein kleiner SuB abgearbeitet ist.

Zu Jane Austen: Habe Lust bekommen, mir noch weitere Werke von ihr anzuschaffen. Mal schauen, wie weit ich mit ihr komme.

Wünsche uns allen einen schönen Abend!
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David Safier / Plötzlich Shakespeare

Beitragvon Momo111 » Do 28. Feb 2013, 20:23

Habe mit o. g. Lektüre begonnen, nach dem ich die Erzählung von Thomas Mann Tonio Kröger beendet habe.

Mit David Safier wechsele ich in ein ganz seichtes Gebiet, das mit viel Witz geschrieben ist.
Safier hat zwar schon recht viele Bücher veröffentlicht, aber für mich ist es das erste Werk, das ich von ihm lese. Eine reine Abwechslung. Mal schauen, wie weit ich mit ihm kommen werde... .

Viele Grüße von mir!
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Re: Momos Lesetagebuch

Beitragvon Petra » Fr 1. Mär 2013, 17:26

Hallo Momo,

auch bei mir wird es noch etwas dauern, bis Pamuk an der Reihe ist. Mein SUB erschlägt mich bald, und er liegt im Moment nicht ganz weit oben. Aber ich weiß schon, dass ich irgendwann dann akute Lust auf ihn bekommen werde. Wir sprechen uns zu diesem Autor ganz gewiss noch.

Die Romane von Jane Austen habe ich bisher alle sehr, sehr gern gelesen! Mein erstes von ihr war "Stolz und Vorurteil", und es hat für mich unter ihren Romanen einen besonderen Stellenwert. Obwohl ich es mit Liebesromanen nicht so habe, hat mich die Geschichte von Elizabeth und Mr. Darcy absolut erreicht! :-) Und neben der Liebesgeschichte ist es auch ein großartiger Gesellschaftsroman, denn eine gute Heirat war damals für die Frauen einfach ein wichtiges Thema. Man darf diesen Roman somit nicht auf die (zugegebener Maßen wundervolle) Liebesgeschichte reduzieren.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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