Hallo Doris,
hallo zusammen,
wie angekündigt ein Lesungs-Thread.
Die chinesische, in London lebende Autorin Xiaolu Guo, schreibt nicht nur erfolgreich Bücher, sondern hat sich mittlerweile auch als Filmemacherin einen Namen gemacht (Goldener Leopard 2009). Sie las selbst aus der engl. Originalfassung ihres neuen Romans "Ein UFO, dachte sie".
Erzählt wird die Geschichte eines chin. Dorfes in der Provinz, das aufgrund einer seltsamen Begebenheit - eine vermeintliche UFO-Landung - ins Blickfeld des Staates gerät und in den folgenden Jahren zu einer 'modernen' Stadt ausgebaut wird, und das auf absurde Weise.
Stilistisch ist das Buch in Berichtsform abgefasst. Das lässt sich womöglich nicht immer flüssig lesen, trägt aber zur feinen Ironie der Geschichte bei und entlarvt das Vorgehen der Funktionäre.
Weit interessanter als die eigentliche Lesung war das sich anschließende Interview. XG berichtete lebhaft und offen über ihren Werdegang und ihr Exil, über das Spannungsfeld zwischen Politik und Literatur, in dem Autoren aus totalitären Staaten leben.
Ferner gab sie ein paar Hintergrundinfos zur Entstehung ihres "Kleinen Wörterbuchs für Liebende", das auf einem realen Tagebuch basiert, das sie führte, als sie langsam in die englische (Fremd-) Sprache eintauchte.
LG, Fevvers