Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

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Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Petra » Sa 3. Apr 2010, 13:10

Hallo zusammen,

ich habe gemerkt, dass unsere beiden Threads :arrow: Neue Literaturverfilmung auf DVD / im Kino und :arrow: Literaturverfilmungen - Lob und Tadel sich oft thematisch vermischen (auch kürzlich durch meine Nachlässigkeit - bezüglich der TV-Serie "Dexter"). Und so dachte ich mir, da wir eh darauf acht geben wollen, dass die Threads nicht zuuuuuu lang werden (sondern wir dann lieber mal einen neuen aufmachen), dass ich einen neuen eröffne, der beide vereint. Die Links oben können ja jederzeit noch eingesehen werden, deshalb habe ich sie gesetzt. Allerdings werde ich sie sperren, mit dem Hinweis nur noch in DIESEM hier über Literaturverfilmungen aller Art zu posten. Ich hoffe alle sind damit einverstanden. Ich denke, wenn ein paar Tage ins Land gegangen sind, wird es dadurch etwas übersichtlicher.

Gleich werde ich auch direkt mal zu vier Verfilmungen (drei davon aus den alten Threads) etwas posten. Einmal noch zu "Dexter", Kleinigkeiten zu "Julie & Julia" und "Mrs. Dalloway" und dann zu der BBC-Verfilmung aus 1980 zu "Stolz und Vorurteil".
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Petra » Sa 3. Apr 2010, 14:16

Hallo zusammen,

nun direkt mal was in diesem neu eingerichteten Thread zu einem neuen Thema. Und dann noch zu dreien aus vorherigen:

Stolz und Vorteil (BBC 1980): Ich habe gestern Zeit alleine genutzt um die BBC-Verfilmung von 1980 mit Elizabeth Garvie und David Rintoul endlich mal zu gucken.

Wer nur EINE Verfilmung von Stolz und Vorurteil möchte, dem kann ich wirklich nach wie vor nur zu der BBC-Verfilmung aus 1995 mit Jennifer Ehle und Colin Firth raten. In meinen Augen die beste. Sie ist unglaublich nah an der Vorlage (fast minutiös umgesetzt - besonders wohl die englische Fassung, da die Deutsche leider etwas gekürzt wurde) und zudem - wie ich finde - ideal besetzt, besonders in den Hauptrollen. Einen anderen Mr. Darcy als Colin Firth beispielsweise mag ich mir gar nicht vorstellen. Auch von der Kulisse und den Kostümen her, sehr gut gemacht!

Diese frühere Verfilmung von BBC mit Elizbeht Gravie und David Rintoul war dennoch für mich sehenswert. Weil ich die Geschichte einfach so sehr liebe, dass ich sie immer und immer wieder an mich lassen kann und will. Und warum dann nicht in unterschiedlichen Varianten? Müsste ich allerdings wählen, fiele diese hier deutlich schlechter aus als die von 1995. Sowohl was die Besetzung angeht (hier fand ich allerdings gut, dass Lizzys Schwester Jane wirklich etwas schöner ist, als Lizzy - wie im Buch halt) - zumindest in den Hauptrollen (die anderen Rollen sind eigentlich alle sehr gut besetzt, die Hauptrollen auch, aber eben nicht im Vergleich mit Ehle/Firth), als auch die Kulissen (die Kostüme sind aber soweit schon gut getroffen).

Was mir zunächst (beinahe schockierend) auffiel, war das Springfield-Story-Feeling. Die Szenen waren in der amerikanischen Soap Springfield-Story so richtig künstlich dargestellt. Fast schon an eine Theaterkulisse erinnernd. Und genau so erschien mir das hier auch. Noch ein Beispiel, was mir für solche Produktionen einfällt, ist "Der Doktor und das liebe Vieh". Die Innenaufnahmen sehen so eigen aus. Künstlich (ans Theater erinnernd) einerseits, aber bei längerem schauen auch fast schon authentischer. Man hat viel weniger die weichzeichnerische Filmwirkung, die man von moderneren Filmen kennt. Das sei mal erwähnt, weil es mir - gerade zu Beginn - doch sehr deutlich auffiel. Da sollte man schon drauf vorbereitet sein.

Was die Nähe zur Vorlage angeht: In den Grundzügen war die Handlung erhalten und auch recht vollständig (für die Spielzeit) dargestellt. Der Charakter von Jane Austens Roman ist erhalten geblieben. Die Dialoge weichen aber doch häufig von der Vorlage ab. Aber gar nicht mal so schlecht, wenn man diese Verfilmung nutzt um etwas bekanntes noch mal wieder zu erleben - in einer etwas eigenen Version. Die Vorlagengetreuere ist auf jeden Fall die von 1995. Die Dialoge hier in der Verfilmung von 1980 sind dennoch typisch Jane Austen. Man hat ihre feine Ironie, ihre Spitzfindigkeit aufgegriffen und manchmal eigene Dialoge daraus gemacht. Das ist durchaus gelungen. Aber wäre es meine einzige Verfilmung, wäre ich natürlich über die Veränderungen schon etwas enttäuscht.

Schön herausgestellt wurde am Rande die Ehe der Eltern. Mr. Bennet kommt hier zwar auch viel sympahtischer rüber als Mrs. Bennet. Aber Mrs. Bennet schafft es letztendlich ihre Töchter unter die Haube zu bringen. Sie nimmt das viel mehr in die Hand als ihr Mann. Hier wird Mr. Bennet, der seine recht dümmliche Frau nicht entsprechend gefördert/geformt hat, ein wenig kritisiert, was der Vorlage von Jane Austen durchaus gerecht wird. Die Kritik kommt in dem Roman zwar äußerst leise rüber, aber sie ist da. Schön, dass man das hier aufgegriffen hat.

Katastrophal ist die Synchronisation. Ich war froh, dass ich beim schauen gestrickt habe. Sonst hätte mich das wohl mehr gestört. Da bewegen sich Lippen wenn der Satz schon zu Ende ist oder andersherum. Die Wörter passen nicht zur Lippenbewegung und man sieht es deutlich.

Trotz all der Kritikpunkt haben mir die 268 Minuten viel Freude gemacht und mich kurzweilig unterhalten. Es ist zwar nicht meine Lieblings-Verfilmung und auch nicht meine zweitliebste (meine zweitliebste ist die amerikanische mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen (zwar viel zu sehr amerikanisiert, aber halt romantisch - auf seine Art). Aber es ist jetzt durchaus die dritte sehenswerte. Aber Vorsicht: Für diese Verfilmung aus 1980 sollte man schon wirklich Fan der Geschichte sein. Sonst lieber die Finger davon lassen!

Kennt außer mir noch jemand diese Verfilmung? Wie fandet Ihr sie?

Dexter: Rachel, ich denke wir liegen wieder nicht so wirklich weit auseinander mit unseren Meinungen. Die Psychopathen im Buch (ich sage anstatt Hörbuch jetzt einfach mal Buch, weil es ja eine ungekürzte Lesung war und sie somit dem Buch entspricht) hätten für mich nicht noch mehr sein dürfen (klar, sie mussten erwähnt werden, denn dass Dexter selber einer ist und eben diese anderen Serienkiller als Opfer auswählt ist ja der Clou). Du sagst, dass sie Dir bereits zu viel waren. Ich meinte damit im Grunde ja auch, dass sie mir da schon gereicht haben und nicht NOCH mehr hätten sein dürfen. Eher weniger. In dem Punkt sehen wir das also ziemlich gleich.

Die Nebenschauplätze in der TV-Serie haben uns besser gefallen, bzw. nicht gestört. Auch darin sind wir einer Meinung. Einzige Unterscheidung sehe ich in der Notwendigkeit der Nebenschauplätze. Ich finde, sie wurden oftmals eröffnet, um die Serie zu füllen. Denn sonst wäre die erste Staffel ja nach ca. 6 Folgen erschöpft gewesen. Du hast in den Nebenschauplätzen in der TV-Serie immer auch Szenen gesehen, die die Handlung voranbringen, z. B. neue Personen einführen. Das sehe ich nach wie vor teils anders. Manchmal war es so. Z. B. als der Täter eingeführt wurde. Aber meistens waren es kurze eingebaute Fälle, die Dexter (auf seine Weise :mrgreen: ) gelöst hat. So z. B. die mit dem Psychiater. Oder am Anfang mit dem Pädophilen. Oder mit den Menschenhändlern.

Aber dennoch sehen wir das Ergebnis auch hier ähnlich: Den Machern der Serie ist es bestens gelungen aus der Vorlage alles herauszuholen und noch eins drauf zu setzen.

Per Buch hätte ich diese Nebenschauplätze nicht haben wollen (auch das mit dem Ex-Mann von Rita wäre mir zu viel gewesen im Buch), da mir das dann zu langwierig geworden wäre, aber in der TV-Serie macht es das Ganze noch runder. Schön - auch da sind wir uns einig - dass die Macher der Serie die Vorlage dennoch nicht gänzlich entstellt haben!

Dennoch finde ich auch - ebenfalls wie Du - dass der Autor aus seiner Idee noch mehr hätte machen können. Indem er nicht einen Täter aus dem Hut zaubert. Oder indem er Dexter weniger mit Eingebungen und Visionen in die richtige Richtung lenkt, sondern mit Anhaltspunkten. Das ist in der Serie schon wirklich toll gemacht. Und zwar ist meine Erinnerung an die Vorlage zu sehr verblasst, aber Deine ja noch sehr frisch. Und ich glaube da hast Du sehr recht: Das hätte der Autor besser machen können. Und auch die Idee der Serienmacher mit Deb und ihrem Freund... das hätte dem Autor auch selbst einfallen können.

Somit: Optimale Umsetzung und Optimierung der Vorlage! Und dass sie mir damals mehr Spaß gemacht hatte als Dir kürzlich, liegt gewiss an zwei Dingen: Erstens habe ich zuerst das Hörbuch gehört und dann erst die Serie geguckt - und Du andersherum. Und außerdem war es ein Rezensionsexemplar, das ich mir NIE selbst erbeten hätte. Denn es ist eigentlich gar nicht mein Genre (viel zu blutig - aber hier ja, wie ich dann erfreut festgestellt habe, auf eine das Genre auf die Schippe nehmende überspitzte Art, die mir sehr viel Freude gemacht hat). Und als Buch hätte ich mich sicher auch ein wenig durchgequält. Als Hörbuch war das aber ein guter Stoff um sich mal originell, gut und spannend unterhalten zu lassen.

Wie das Hörbuch zum zweiten Band auf mich wirkt, darauf bin ich gespannt. Denn jetzt kenne ich ja auch die Serie. Und zudem - auch das haben wir gemeinsam - habe ich mich ja dazu entschieden lieber erst die Serie zu gucken, damit ich sie voll und ganz genießen kann, mit aller Spannung! :-)
Und dann kann es sehr gut sein, dass mir auch vieles an der Vorlage "fehlt"! :-)

Denn wenn man erst die Serie schaut, dann ist es im Grunde zwangsläufig, dass man hier mal den umgekehrten Effekt zu sonstigen Verfilmungen von Buchvorlagen hat. (Auch mal interessant es so herum zu erleben, nicht wahr?)

Ich hoffe ich konnte es jetzt etwas besser erklären, wie ich es sehe. Und somit auch, dass ich Dir in den von Dir genannten Punkten (bis auf die Gründe für den Einbau von Nebenschauplätzen) zustimme und es gar nicht anders sehe.

Auf jeden Fall eine tolle Serie! Und wir freuen uns schon auf die zweite Staffel! Was ein Glück, dass sie schon in wenige Wochen erscheint und ich sie bereits vorbestellt habe! :-) (Ich bin fast neidisch, dass Ihr schon auf Guckzeit für die dritte Staffel wartet! Das ist der Vorteil, wenn es einem nichts ausmacht das Original zu schauen.)

Mrs. Dalloway: Zwar will ich es dennoch andersherum probieren - erst Buch, dann Film - aber gut zu wissen, dass der Film Dich sogar zu dem Buch gebracht hat, Steffi. Und somit zu Virginia Woolf generell. Und Binchen, Dir wünsche ich dass es per Film klappt... vielleicht magst Du später dann das Buch ja wirklich auch doch irgendwann. Und wenn nicht, dann hast Du wenigstens den Film gesehen, der ja wirklich gut sein soll.

Julie & Julia: Interessant, Trixie, dass die echte Julia Childs auch so ist, wie die, die Meryl Streep im Film darstellt. So bin ich schon mal vorgewarnt und kann das sicher besser an mich lassen, da ich es nicht als übrzogene Darstellung empfinden muss. Mir ging es mal mit Philip Seymour Hoffman so, der Truman Capote in "Capote" so künstlich darstellte, dass mich in meiner ersten Überlegung irritierte, warum er so viel Lob für seine Darstellung bekommen hat. Den echten Capote konnte man dann in einem Feature bewundern. Und dann wird einem klar: Das ist original und somit glänzend dargestellt!

Wie gut dass es Youtube gibt! Danke für Deinen Link zur echten Julia Childs! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Petra » Di 6. Apr 2010, 09:31

Hallo zusammen,

und schon wieder habe ich eine Buch-Verfilmung angeschaut. Gestern Abend mit meinem Schatz zusammen auf Leinwand: Stieg Larssons "Verblendung".

Mensch, war der gut umgesetzt! So wünscht man sich eine Literatur-Verfilmung! Von der Besetzung her allein schon sehr gut getroffen (allen voran Lisbeth!). Einzig Mikael war mir in der Verfilmung im Vergleich mit dem Mikael aus dem (Hör)Buch einen Tick zu schüchtern. Und auch dass er Lisbeth so liebevoll anschaut, geht aus Band 1 nicht hervor. Stört aber überhaupt nicht.

Lisbeth hingegen finde ich PERFEKT verkörpert! Sowohl äußerlich (sie entspricht - bis hin zur nicht vorhandenen Oberweite - absolut den Beschreibungen der Vorlage), als auch im Verhalten. Super! Im Film kommt ihr seltsames, verletztes (und dadurch so hartes) Wesen (Schutzpanzer) fast noch besser rüber als im (Hör)Buch. Hat mir große Freude gemacht, sie auf Leinwand gebannt zu sehen, aus Fleisch und Blut! (Erstaunlich, wie man einen Menschen finden kann, der exakt so aussieht, wie eine Figur im Roman beschrieben wird!)

Ayhan hatte auch seinen Spaß an ihr! Er sagte immer zwischendurch erschrocken-erheitert: "Was ist das denn für eine?" :mrgreen:

Und was sie mit ihrem Betreuer macht, fand er auch genial! ;-)

Ebenso der Fall (mir war er ja aus der Vorlage her bekannt und barg somit natürlich keine Überraschungen mehr für mich) hat ihm gefallen. War aber auch spannend umgesetzt! Auch das hat mir sehr gefallen - im Film kam es fast noch schauriger rüber als im Hörbuch. Im Buch war das vielleicht auch wieder anders - von der Intensität her, mit der man es nachempfindet.
Gefallen hat mir auch, dass man den Fall doch so gut wie im Film möglich 1:1 übernommen hat.

Doch, das gefällt! Und auf den zweiten Film bin ich schon sehr gespannt! Wird Zeit, dass ich dazu das Hörbuch höre! Knappe 2 Monate habe ich noch Zeit dafür, denn dann ist der Film auf DVD schon draußen. :-)
Liebe Grüße,
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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Rachel » Di 6. Apr 2010, 10:32

Hallo Petra,

vielen Dank noch einmal für deine ausführlichen Erklärungen in Bezug auf "Dexter". Ja, sieht so aus als würden wir in der Beurteilung der Serie tatsächlich so weit nicht auseinander liegen.

Dass Du und Ayhan Euch schon auf die zweiten Staffel freut, glaube ich. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, wie sie Dir gefallen wird. :)

Sehr interessant auch deine Meinung zu "Verblendung", schön, dass Dir die Verfilmung so gut gefallen hat. Ich möchte ja unbedingt zuerst das Buch lesen, weiß aber, dass mein Freund sehr gerne die Verfilmung sehen möchte und schon ganz ungeduldig darauf wartet, dass ich endlich das Buch lese und dem DVD-Kauf nichts mehr im Weg steht. ;)
Liebe Grüße,
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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Petra » Di 6. Apr 2010, 10:48

Hallo Rachel,

ja, ich denke wirklich mit "Dexter" liegen wir nicht weit auseinander. Und Ayhan freut sich auch schon riesig auf die 2. Staffel. Das zeigt mir, dass ihn die Serie wirklich nachdrücklich begeistert hat. Ist aber auch so ersichtlich, nicht umsonst haben wir uns dafür eine Nacht um die Ohren geschlagen! :mrgreen:

Auf "Verblendung" könnt Ihr Euch echt freuen! Ich würde auch auf jeden Fall zuerst das Buch lesen. Zumal die Verfilmung hier schon ziemlich dicht an der Vorlage ist. Ich hatte ja als Alternative zum Hörbuch anstatt zum Buch gegriffen. Da kam ich auch besser mit klar, zumal 2.000 Seiten (die drei Bände umfassen ja diese Seitenzahl) für mich einfach (zu) viel sind. Und die Lesung war gut gemacht. Und der Vergleich mit meinem reinlesen in den ersten Band lies mich auch nicht viel vermissen. So bin ich froh, denn sonst würde ich jetzt im selben Dilemma stecken wie Du: Der Film lockt, aber erst will man ja das Buch kennen.

Berichte auf jeden Fall wenn Du es dann mal am Wickel hast, ja? :-)
Liebe Grüße,
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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Rachel » Mo 19. Apr 2010, 11:12

Hallo zusammen,

kürzlich habe ich ja "Jane Eyre" gelesen und gestern hatte ich dann das Vergnügen mir die BBC-Verfilmung mit Ruth Wilson und Toby Stephens anzusehen.

Die meisten hier kennen die Verfilmung ja sicherlich schon, ich fand sie wirklich richtig, richtig gut, toll besetzt und inszeniert und genau an den richtigen Stellen gekürzt. Vor allem die beiden Hauptdarsteller fand ich toll, ja ich mochte den Film-Mr. Rochester von Toby Stephens sogar lieber als den im Buch, wo er mich manchmal mit etwas zu langen Gesprächen mit Jane genervt hat. Und auch dass das, mir persönlich etwas zu kitschige Buchende, etwas abgeschwächt wurde, hat mir gefallen.

Für mich eine Verfilmung, die sich mindestens auf einer Ebene mit "Pride and Prejudice" mit Colin Firth befindet, was schon einiges sagt. ;)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Fevvers » Di 20. Apr 2010, 08:34

Hallo Petra,

ich bin ja fast froh, dass jemand meine Begeisterung für "Dexter" als Fernsehserie teilt. (Ich ernte sonst nur komische Blicke von Freunden und Bekannten). Ich wusste bisher gar nicht, dass es auch eine literar. Vorlage gibt.
Den Hauptdarsteller fand ich schon in "Six feet under" klasse. Ich habe eine Schwäche für das Makabre. Die 2. Staffel von Dexter ist genauso gut wie die 1. Ich warte ungeduldig auf die 3. (Im SF ohne Werbung und bei Bedarf im Original.)

LG, Fevvers
Liebe Grüße, Fevvers

Ich lese gerade: Florian Illies, 1913 (S.Fischer)

Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
(G.C.L.)
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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Petra » Di 20. Apr 2010, 08:45

Hallo Rachel, Hallo Fevvers,

erst mal zu "Dexter". Oh ja, Fevvers. "Dexter" finde ich auch klasse! Und Ayhan hat mir DIESE komischen Blicke zugeworfen. Zwischendurch fragte er mich ängstlich: Und sowas liest Du? Ich korrigierte ihn: "Neeeeein, niemals - ich höre sowas lieber als Hörbuch!" (Als wenn das die Sache besser machen würde! :mrgreen: )

An das Hörbuch (ungekürzte Lesung) kam ich durch Zufall, da der Verlag (Radioropa) mir den ersten Teil ("Des Todes dunkler Bruder" - hier meine :arrow: Rezension von damals) zur Rezension zuschickte. Ich hatte da erst gar keine Lust drauf. Die Idee gefiel mir zwar, aber mir schien das viel zu blutrünstig (Splatter ist vielleicht das passendere Wort). Der Sprecher hat jedoch wunderbar die zynische/ironische Note des Ganzen herausgeholt, so dass mir recht bald klar war, dass ich Dexters Gewaltorgien (in der Vorlage ist der noch krasser) nicht allzu ernst nehmen muss. Das Augenzwinkern war stets vernehmbar. Hatte mir damals - zu meiner eigenen Überraschung - sehr gefallen. Teil 2 und 3 warten längst auf meinem Player. ;-)

Aber ich habe nun beschlossen, "Dexter" erst zu gucken und dann zu hören. Möchte mit Ayhan gemeinsam dem Ende einer jeden Staffel entgegenfiebern.

Gut zu wissen (Rachel war auch schon der Meinung), dass die 2. Staffel der 1. in nichts nachsteht. Ich freue mich sehr darauf! Und später dann irgendwann mal auf Staffel 3, wenn sie in deutscher Fassung erhältlich ist.

RAchel, das sind ja erfreuliche Aussichten! Ich hatte, nachdem ich das Buch gelesen hatte, eine Verfilmung gesehen. Aber die mit Samantha Morton. Die hatte mir auch sehr gut gefallen! Und soweit ich mich erinnere, war sie auch nahe an der Vorlage.

Dass diese hier - mit Ruth Wilson und Toby Stephens - so klasse ist, freut mich aber ungemein! Denn auch diese habe ich in meiner DVD-Sammlung! Und ich hatte lange schon mal vor sie mir anzuschauen. Ich denke, das werde ich mir für meinen Heim-Urlaub Ende Mai aufheben. :-)

Dass Du sie gleichsetzt mit "Pride & Prejudice" mit Colin Firth will wirklich was heißen - denn das ist für mich die genialste Literaturverfilmung, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Wer Jane Austens Buch liebt, wird auch die Verfilmung lieben. Und wenn das hier mit "Jane Eyre" genauso hinkommt, dann freue ich mich schon jetzt! :-)

Danke fürs berichten!

Übrigens habe ich noch eine dritte Verfilmung: Mit Zelah Clarkeund Timothy Dalton. Mal sehen, wann die dran ist. Bei Amazon die Kundenrezensionen machen Hoffnung. Außer dass die Deutsche Fassung wohl mal wieder gekürzt sein soll, was denen, die das Original kennen, natürlich aufstößt, kommt die Verfilmung sehr gut weg! Und mit 240 Minuten Spielzeit, scheint sie immer noch sehr ausführlich zu sein.

Die, die Du geguckt hast, hat auch 230 Minuten. Die, die ich kenne, hat hingegen nur 107 Minuten umfasst. Da kann ich mich ja auf zwei ausführlichere Fassungen freuen! :-)

Rachel hat geschrieben:Vor allem die beiden Hauptdarsteller fand ich toll, ja ich mochte den Film-Mr. Rochester von Toby Stephens sogar lieber als den im Buch, wo er mich manchmal mit etwas zu langen Gesprächen mit Jane genervt hat. Und auch dass das, mir persönlich etwas zu kitschige Buchende, etwas abgeschwächt wurde, hat mir gefallen.


Mich hat der Mr. Rochester im Buch zwar nicht genervt, aber auf die Verkörperung von Toby Stephens bin ich trotzdem gespannt. Ein bisschen befürchte ich, dass er etwas zu hübsch ist, für Mr. Rochester. Aber die Befürchtung habe ich bei Timothy Dalton noch mehr. Aber muss ja nicht alles 1:1 sein.

Dass das Buchende Dir etwas zu kitschig war, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Kitsch kann man dem Ende wohl nicht abstreiten. Aber ich glaube (soweit ich das durch "Sturmhöhe" und "Jane Eyre" beurteilen/einschätzen kann), dass die Bronte-Schwestern in ihrer kleinen Welt, in der sie lebten (leben mussten), von solch stürmischen Gefühlen träumten. Und das schlägt sich in ihren Romanen nieder. Gehört somit zu den Bronte-Schwestern erst mal mit dazu. Kitschig (oder im Fall von Emily über alle Maßen dramatisch und leidenschaftlich) bleibt es trotzdem. ;-)

Ich bin diesbezüglich auch sehr gespannt auf Anne Bronte. Mal sehen, wann von ihr etwas dran ist.
Liebe Grüße,
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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Rachel » Di 20. Apr 2010, 09:30

Hallo Petra,

ach so, Du kennst die Verfilmung noch gar nicht. Ich denke, darauf kannst Du Dich wirklich freuen.

Petra hat geschrieben:Mich hat der Mr. Rochester im Buch zwar nicht genervt, aber auf die Verkörperung von Toby Stephens bin ich trotzdem gespannt. Ein bisschen befürchte ich, dass er etwas zu hübsch ist, für Mr. Rochester. Aber die Befürchtung habe ich bei Timothy Dalton noch mehr. Aber muss ja nicht alles 1:1 sein.


Dass Toby Stephens als Mr. Rochester vielleicht genau genommen ein bisschen zu hübsch ist, fand ich anfangs auch (genau dasselbe gilt übrigens auch für Ruth Wilson als Jane Eyre), aber das hat sich gelegt. Die beiden machen ihre Sache so gut, dass ich mir am Ende keine besseren Schauspieler vorstellen konnte.
Dass Problem habe ich bei Timothy Dalton zumindest nicht, der gefällt mir nämlich so gar nicht. ;) Die Verfilmung mit ihm habe ich übrigens vor langer Zeit in der Schule gesehen, als wir auch die verstümmelte Version von "Jane Eyre" gelesen haben. Beurteilen kann ich sie im Nachhinein absolut nicht mehr, ich bezweifle aber stark, dass sie an diese heran kommt.

Übrigens wäre es viel zu viel gesagt, dass Mr.Rochester mich im Buch generell genervt hat, ich mochte ihn schon, aber seine Gespräche mit Jane, die sich teilweise wirklich endlos hinzogen, die fand ich schon nervig (und ganz besonders seinen Part darin). Diese endlosen gefühlsduseligen Gespräche hatte man im Film naturgegeben nicht so 1:1, sonst hätte das Ganze wahrscheinlich 500 Minuten gedauert. :)

Zum Buchende, mit Spoiler für das Buch:Dass sich Jane und Mr.Rochester am Ende bekommen, klar, das hatte ich nicht anders erwartet, auch dass es dann bei ihrem Wiedersehen gefühlsmäßig hoch her geht. Mir war dann vor allem das "Nachwort" zu viel, in dem Jane nicht nur ausführlichst ausführt, dass sie das glücklichste Paar sind, dass jemals existiert hat und Probleme für sie nicht existieren, sondern Mr. Rochester bekommt auch sein Augenlicht teilweise wieder. Das war mir dann einfach zu viel des Guten. Im Grunde fehlt nur noch, dass auch noch seine Hand wieder nachwächst. ;)


Fevvers, dann sind wir ja schon drei Dexter-Fans. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Literaturverfilmungen (Meinungen / Ankündigungen)

Beitragvon Binchen » Di 20. Apr 2010, 12:15

Vier Dexter-Fans *g*

Huhu Ihr Lieben,
ich hab am Wochenende die Pilotsendung geschaut -
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