Lesen bei Kindern fördern...

[Martina]

Hallo Ihr Lieben,

kaum ist man mal ein paar Tage nicht da, kommt hier ein interessantes Thema nach dem anderen zur Sprache, und ich weiß gar nicht, wann ich die Zeit finden soll darauf zu antworten.

Ich habe auch schon immer Bücher gehabt. Ich kann mich z.B. an das Bilderbuch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ erinnern. Als ich dann in der Schule war, habe ich zunächst Schreibschriftbücher geschenkt bekommen, die ich auch direkt verschlungen habe. Meine Eltern haben immer viele Bücher gehabt und mir auch immer viele Bücher geschenkt. Bei mir waren es auch sehr, sehr viele Schneiderbücher.

Meine Eltern habe ich nie ein Buch lesen sehen, nur mal Zeitschriften oder Fachliteratur. Ich habe mich letztens noch mit meiner Mutter darüber unterhalten. Bevor sie verheiratet war, hat sie sehr viel gelesen, aber durch die Selbständigkeit und damit durch einen sehr zeitintensiven Beruf und zwei Kinder blieb einfach keine Zeit mehr übrig. (Ich frage mich sowieso wie sie das alles unter einen Hut gekriegt hat und trotzdem immer Zeit für uns da war. Bewundernswert!) Jetzt wo meine Eltern in Rente sind, lesen sie auch wieder Bücher. Ich habe vor ca. 3 Jahren meinen Vater zum ersten Mal mit einem Buch in der Hand gesehen, und er hat jetzt auch Spaß am Lesen. Mein Großeltern väterlicherseits haben, glaube ich, nie gelesen. Ich kann mich auch an keine Bücher in ihrer Wohnung erinnern. Meine Großeltern mütterlicherseits hatten sehr viele Bücher. Meinen Opa habe ich auch oft lesen sehen.

Wenn unsere Familie im Urlaub war, hat sich beim Einkauf jedes Familienmitglied Zeitschriften oder Romanheftchen o.ä. aussuchen dürfen. Die haben wir dann der Reihe nach verschlungen und zwar alle. Das fand ich immer sehr schön, da man dann auch gemeinsam darüber diskutieren konnte, selbst wenn es nur Groschenromane waren. (Ich hatte zusätzlich noch immer ein paar Bücher dabei.)

Auch mein Bruder hat als Kind immer Bücher geschenkt bekommen. Er hatte aber selten Lust zu lesen. Ich glaube, für ihn war das immer mit Schule und Zwang verbunden, auch wenn die Bücher gar nichts mit der Schule zu tun hatte. Er ist aber trotzdem nie gezwungen worden zu lesen. Aber seit er im Beruf steht und nicht mehr zur Schule gehen muss, liest er auch gerne.

Ich glaube, mittlerweile findet meine Mutter meinen „Büchertick“ etwas übertrieben. Wie gut, dass sie nicht weiß wie groß mein SUB tatsächlich ist. Aber vor Geburtstagen kommt doch manchmal der Spruch „Kannst Du Dir nicht mal was anderes als Bücher wünschen?“ Dann schwenke ich meistens auf einen amazon-Gutschein um. *g*

[Nicole]

Aber vor Geburtstagen kommt doch manchmal der Spruch „Kannst Du Dir nicht mal was anderes als Bücher wünschen?“ Dann schwenke ich meistens auf einen amazon-Gutschein um. *g*[/quote]

Hallo liebe Martina,

das kenne ich auch, oder aber es heißt "dir kannn man ja kein Buch schenken, du hast ja schon alles" ... pah, da bin ich ja noch ganz weit entfernt, wenn die mal meinen kilometerlangen Merkzettel kennen würden
Dabei bin ich immer ganz enttäuscht, wenn ich so gar kein Buch zum Geburtstag bekomme, von daher schreibe ich ein paar Titel auf.

[Martina]

Hallo Nicole,

ja, ich bin auch immer ganz traurig, wenn ich keine Bücher geschenkt bekomme. Aber mein Bruder und seine Schwägerin sind da ja sehr sichere Kandidaten. Die bekommen auch immer eine Bücherwunschliste von mir.

[Rachel]

Hallo Ihr Lieben,

ich gehöre auch zu denen, die schon immer sehr gern gelesen haben. Wenn man meiner Mutter glauben darf, habe ich im Kindergartenalter auch schon regelmäßig lesen gespielt. Dazu habe ich mir dann einen möglichst dicken Roman aus dem Regal meiner Eltern genommen, mich damit irgendwo hingesetzt und ihn langsam durchgeblättert, so als würde ich lesen. Gut, wahrscheinlich nicht ganz so langsam, aber immerhin. Ich hatte sogar ein Lesezeichen, damit ich auch wusste, wo ich bin.

Meine Eltern haben beide schon immer viel gelesen, meine Mutter ist auch Buchhändlerin und hat mir und meiner Schwester immer viel vorgelesen. Und ich bekomme auch bis heute zu jedem Fest mindestens ein Buch von ihr.

Das beste Beispiel, dass das trotzdem nicht immer viel bringt, ist übrigens meine Schwester. Die hat sich als Kind zwar gerne vorlesen lassen und liest auch meistens brav die Bücher, die sie von der lesewütigen Verwandtschaft geschenkt bekommt (zumindest irgendwann), aber besonders gerne hat sie nie gelesen. Halt so alle paar Monate ein Buch. Es klappt also nicht immer.
Und meine Eltern kommen interessanterweise beide aus Haushalten, in denen so gut wie nicht gelesen wird.

[Britti]

Hallo Rachel.

Nein wie schön, eine Mutter die Buchhändlerin ist

Als Kind schon lesen gespielt ist auch gut

Ja an dir und deiner Schwester kann man mal sehen. Beide die gleiche Erziehung und die gleichen Leseerfahrungen in der Kindheit und doch so unterschiedlich in der "Leseentwicklung".

[Petra]

Liebe Rachel,

lesen gespielt finde ich auch sehr lustig!

Ansonsten deckt sich Dein Beitrag mit meiner Vermutung, dass der Drang zum Lesen gar nicht so sehr anerzogen ist. Denn dazu lesen zu viele, die nicht von ihren Eltern ans Lesen herangeführt wurden. Oder aber andersherum lesen längst nicht alle, die in Familien großgeworden sind, wo viel gelesen wird. So ganz kann man das dann also vielleicht nicht beeinflussen. Einerseits schade, andererseits beruhigend!

[lesemaus]

Hallo alle zusammen!
Auch ich habe schon als Kind gerne gelesen. Meine Eltern haben auch viel gelesen. Aber bei mir war es meine Oma die mich für Bücher begeistert hat. Aber bei mir gab es dann eine Fase wo ich garnicht lesen mochte oder nur ganz wenig. So richtig begeistert lesen tuhe ich eigentlich erst seit letztes Jahr wider. Lg Jana

[Josie]

Liebe Jana,

da ging es dir ähnlich wie mir. Auch meine Oma führte mich eigentlich ans Lesen ran. Sie hat sehr viel gelesen, alles, was ihr vor die Nase kam. Sie hat mich als Kleinkind stundenlang mit Bilderbüchern beschäftigt, mir vorgelesen oder selber Geschichten dazu erfunden. Dann fing sie an, mir Märchen und Kinderbücher vorzulesen und kaum war ich in der Schule, bekam ich meine ersten Bücher in Schreibschrift (diese habe ich heute noch), die ich damals verschlungen habe und damit begann meine eigene Leseleidenschaft. Meine Oma und später auch meine Patentante, die leidenschaftlich liest und mit der ich mich auch heute als einzige in der Familie zu Büchern austauschen kann, versorgten mich dann mit Büchern und natürlich auch die Biblithek, wo ich jede Woche stapelweise Bücher mit nach Hause schleppte. Damals las ich noch sehr schnell und sehr viel.

Meine Eltern lesen beide keine Bücher, aber meine Mutter hat mir dennoch jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen oder Rätsel- bzw. Detektivgeschichten, die sie dann mit mir gemeinsam aufgelöst hat.

Interessant finde ich es auch, wie hier schon erwähnt wurde, dass es vielleicht nicht unbedingt was mit Erziehung oder dem Ranführen ans Lesen zu tun hat. Ein wenig eigenes Interesse sollte vielleicht einfach vorhanden sein und von irgendwem geweckt werden.

[PiSchA]

Mein Mann wurde auch von seiner Oma und seinem Opa zum lesen gebracht, er hat sogar schon mit 5 Jahren aus der Zeitung vorgelesen. Krass.
Ich habe damit dann doch erst in der Schule angefangen und meine eltern haben uns viel vorgelesen, das hat dann irgendwie Lust auf mehr gemacht.
Bei unseren Kiddies achten wir vor allem darauf, dass der Inhalt passt, daher lese ich die Kinderbücher meist vorher selbst. Und dann machen wir auch Vorleserituale. Die zwei, die schon lesen können wechseln sich dann mit uns Eltern ab.

[Petra]

Hallo PiSchA,

herzlich willkommen hier im Forum!

Ich finde es sehr gut, dass Ihr bei Euren Kindern Vorlese-Rituale pflegt, da ich auch glaube, dass das die Lust auf Bücher weckt. Außerdem sind das tolle Kindheitserinnerungen, die den Kindern niemand mehr nehmen kann. Dass Ihr auf die Inhalte der Bücher sehr achtet, finde ich ebenfalls gut, und dass Ihr Euch die Mühe macht, die Bücher vorher selbst zu lesen, um eine Vorauswahl treffen zu können.