Buch,-/Literaturpreise

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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon YvonneS » Mo 21. Nov 2011, 15:44

JMaria hat geschrieben:Hallo zusammen,

den Schweizer Buchpreis 2011 erhält Catalin Dorian Florescu für "Jacob beschließt zu lieben" (C. H. Beck)

:arrow: Amazon

Höchste Zeit, es endlich mal aus dem SUB zu befreien. Ich freue mich jedenfalls für den Autor, den ich sehr sympathisch finde.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon Doris » Mo 21. Nov 2011, 15:50

Hallo Fevvers,

das war bestimmt ein nettes Erlebnis. Der Autor kommt ja auch wirklich sehr, sehr symphatisch beim Leser bzw. Publikum an.
Ich habe hier etwas gefunden, ich hoffe der link funktioniert:

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=0 ... 7bd74b8149

...und nebenbei bemerkt, es ist ja auch ein tolles Buch :)

Beste Grüße
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon Fevvers » Di 22. Nov 2011, 00:33

Doris hat geschrieben:...und nebenbei bemerkt, es ist ja auch ein tolles Buch :)


Aha, Du hast es also bereits gelesen. Wo bleibt die Besprechung? *g*
Der Laudator meinte, man müsse den Roman ca. alle 30 S. beiseite legen, um das Beschriebene sacken zu lassen und um sich zu erholen (im positiven Sinn).

Ich war neulich bei einer Lesung (plus Interviews) aller für den CH Buchpreis nominierten AutorInnen. (Hätten Stamm oder Ingold am Sonntag das Rennen gemacht, wäre ich schreiend hinausgelaufen...) Florescu redete auch damals ausgesprochen leidenschaftlich über sein Buch, das scheint typisch für ihn zu sein. Lewinsky ist mir von dem Abend noch gut in Erinnerung geblieben, da er sehr verhalten über seinen "Gerron" sprach und sehr anrührend daraus las.

Meine persönliche Favoritin war Cantieni, die als Person sehr sympathisch und authentisch wirkt (und auch sehr gut lesen kann!). Für ihren "Grünschnabel" hat sie eine sehr treffende, poetische Sprache gefunden, die aus der Perspektive des Kindes erzählt, ohne im engeren Sinne kindlich zu sein. Sprache ist überhaupt ein großes Thema im Buch.
Liebe Grüße, Fevvers

Ich lese gerade: Florian Illies, 1913 (S.Fischer)

Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon steffi » Di 22. Nov 2011, 09:33

Fevvers hat geschrieben:Ich war neulich bei einer Lesung (plus Interviews) aller für den CH Buchpreis nominierten AutorInnen. (Hätten Stamm oder Ingold am Sonntag das Rennen gemacht, wäre ich schreiend hinausgelaufen...) Florescu redete auch damals ausgesprochen leidenschaftlich über sein Buch, das scheint typisch für ihn zu sein. Lewinsky ist mir von dem Abend noch gut in Erinnerung geblieben, da er sehr verhalten über seinen "Gerron" sprach und sehr anrührend daraus las.


Klingt sehr interessant ! Jakob beschließt zu lieben reizt mich schon, aber ich warte noch auf ein paar mehr Einschätzungen ! Auf jeden Fall reizt mich Gerron, ich habe schon einige gute Besprechungen gelesen und es soll auch sehr gut recherchiert sein.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon Doris » Di 22. Nov 2011, 11:25

Fevvers hat geschrieben:Aha, Du hast es also bereits gelesen. Wo bleibt die Besprechung? *g*



Guten Morgen,

hier, bitteschön :)

Zusammen mit einem großen Unwetter kommt Jakob ohne Nachnamen in Triebswetter, einem Dorf im rumänischen Banat, an.

Sein Plan ist so keck wie dreist. Er will die Tochter eines ehemals sehr angesehenen Bauern heiraten über die er in der Zeitung einen Artikel gelesen hat. Als er auf dem Hof vorstellig wird, scheint Niclaus Obertins größter Wunsch in Erfüllung zu gehen. Da steht er, ein Bild von einem Mann, arbeitsfähig und gesund einer der den Mut hätte den Hof zu übernehmen. Allerdings schleichen sich bei dem alten Mann auch Zweifel ein, zu groß sind die Standesunterschiede zwischen einer Obertin und einem Ohne-Nachnamen.

Doch Jakobs Plan geht auf und bald heiratet er Elsa Obertin. Er bringt den Hof auf Vordermann und der Name Obertin bedeutet wieder etwas. Auch der erhoffte Erbe läßt nicht lange auf sich warten, aber Jakob hegt bald Zweifel ob dies auch sein "richtiger" Sohn ist. Zuwenig gleicht er ihm, seine Fähigkeiten auf dem Hof mit anzupacken gehen gegen null und das läßt er ihn auf ganz fatale Weise spüren.....

In immer wiederkehrenden Rückblenden erfährt man viel über die Obertins deren Familiengeschichte eng mit der Historie der Banater Schwaben verknüpft ist. Es beginnt mit Caspar, dem Lothringer der die Vogesen überquerte "und in dem Glauben auf eigenem Grund und Boden zu stehen fast eine ganze Familie umbrachte, bevor er am selben Ort eine eigene gründete."

Die Geschichte der Obertins streckt sich über 300 Jahre und gipfelt in der Deportation junger rumänischer Männer nach Sibirien.

Der Autor hat auf jegliche Gefühlsduselei verzichtet und dennoch ist die Geschichte sehr berührend und das menschliche Verhalten, wie so oft, einfach grausam und abstoßend.

Volle Punktzahl

...und nein, ich habe Jacob/Jakob nicht falsch geschrieben; die unterschiedliche Schreibweise geht aus dem Buch hervor

Beste Grüße
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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon Fevvers » Di 22. Nov 2011, 12:41

Hallo Steffi & Doris

Danke für den prompten Rezensionsservice, kann ich den abonnieren? *g* Deine Eindrücke, Doris, finde ich sehr spannend und prägnant. Ich hoffe, ich finde bald die Ruhe und die Konzentration, mich mit dem Roman beschäftigen zu können. Ich kann's kaum abwarten.

Catalin D. Florescu liest aus "Jacob beschließt zu lieben

Charles Lewinsky hat mich sehr beeindruckt, wie er über sein Buch sprach. Ich würde sehr gern auch noch eine längere Lesung mit ihm besuchen. Er liest sehr einfühlsam, genau so, wie er schreibt. Sein Stil kommt beinahe leichtfüßig daher, geht aber aufgrund des beschriebenen Schreckens des Holocaust so sehr in die Tiefe, dass ich nur abschnittsweise lesen kann.
Liebe Grüße, Fevvers

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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon Doris » Di 22. Nov 2011, 14:34

Fevvers hat geschrieben:Danke für den prompten Rezensionsservice, kann ich den abonnieren? *g* Deine Eindrücke, Doris, finde ich sehr spannend und prägnant. Ich hoffe, ich finde bald die Ruhe und die Konzentration, mich mit dem Roman beschäftigen zu können. Ich kann's kaum abwarten.



Hallo Fevvers,

hmm, könnte ich mal drüber nachdenken, solche Anfragen kriegt man ja nun auch nicht alle Tage :D
Ich bin sehr gespannt was du zu dem Buch sagen wirst und wünsche dir schon jetzt schöne Lesestunden.

Beste Grüße
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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon JMaria » Do 24. Nov 2011, 11:57

Hallo,

als ein Begleiter durch die Literaturpreise soll dieses Heft und Webseite dienen:

http://www.ausgezeichnet-literaturpreise.de/

ich finds etwas wirr auf der Seite und muß mir das erst noch näher anschauen.
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Christopher Isherwood: Mr. Norris steigt um
Sigrid Nunez: Mitz. The Marmoset of Bloomsbury (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon steffi » Fr 25. Nov 2011, 10:47

JMaria hat geschrieben:Hallo,

als ein Begleiter durch die Literaturpreise soll dieses Heft und Webseite dienen:

http://www.ausgezeichnet-literaturpreise.de/

ich finds etwas wirr auf der Seite und muß mir das erst noch näher anschauen.


Danke für den link - tatsächlich sehr wirr, diese Seite. Aber die Listen sind ganz gut ! Sie geben mir noch ein paar Tipps für Weihnachtsgeschenke !
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Buch,-/Literaturpreise

Beitragvon JMaria » Mo 2. Jan 2012, 16:28

Hallo,

wie jedes Jahr zum Schmunzeln, der Bad Sex Award , den die britische Zeitschrift Literary Review an einen zeitgenössischen Autor jährlich vergibt. Im Jahr 2011 ging der Preis an David Guterson, bei uns bekannt durch seinen Roman "Schnee, der auf Zedern fällt", den Preis hat er für schlechte Sexbeschreibung in "King Ed" bekommen. Zuviel wurde da von den "Familien-Juwelen" gesprochen :mrgreen:

der Autor nimmt es sportlich:

«Oedipus hat den schlechten Sex praktisch erfunden», sagte Guterson. «Also bin ich nicht im Geringsten überrascht.»

http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buec ... y/17031363
Schöne Grüße, Maria
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