Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 9. Aug 2011, 15:06

Hallo Petra,

lieber nicht. Bei den vielen Büchern, die ich noch lesen möchte. Bei einem englischen Krimi würde ich mich sicher noch überreden lassen, aber so lasse ich es lieber. Lieben Dank aber für Dein Angebot :)
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 9. Aug 2011, 15:27

Petra hat geschrieben: Ich hoffe, ich finde ein wenig Ruhe in Haruki Murakamis Roman „Gefährliche Geliebte“, der schon so eine lange Wartezeit in meinem SUB verbracht hat. Die ersten Seiten sind gelesen. Noch weiß ich nicht, wie die Geschichte mir gefallen, und ob sie mich berühren wird. Der Ton ist ruhig und distanziert. Das könnte mir derzeit entgegen kommen, da es das Gegenteil von dem ist, was ich gestern angestrengt verlassen habe.

Noch lässt sich natürlich nicht viel sagen. Erst schien es mir ein wenig zu einfach erzählt. Doch eine erste Formulierung griff inzwischen auf mich über. Durch eine harmlose zarte Berührung zwischen den Zwölfjährigen Hajime und Shimamoto verdeutlicht Murakami, was Hajime in Shimamoto gefunden hat: etwas Besonderes – ein fehlendes Teil seiner selbst. Und das Wissen, dass es das gibt, was er in dieser Berührung gefunden hat, wird ihn sicher in anderen Beziehungen nicht ruhen lassen. So kann man sich schon vorstellen, warum ihn die kommende Wiederbegegnung mit Shimamoto so aus der Bahn werfen wird. Murakami hat das in ganz wenigen Worten, ganz elegant und wie selbstverständlich zum Ausdruck gebracht.

Ich bin gespannt aufs weiterlesen.



Hallo Petra,

Murakami spielt gern mit Fakten und Illusion. Erkennt man besonders gut in dem regelmässigen verschwinden von Shimamoto und dass man im Grunde nicht viel über sie erfährt. Fand ich sehr gut gemacht.

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » Di 9. Aug 2011, 16:04

@ Petra
Ich möchte dir mal sagen, dass ich es sehr interessant finde, zu lesen, was du über Bücher schreibst. Du hast eine schöne Art, etwas darzustellen, so dass man sich richtig hineinversetzen und es sich vorstellen kann. Und man erhält auch genügend Informationen darüber, ob das Buch einem selbst gefallen könnte oder nicht. Aber das soll es ja wahrscheinlich auch bewirken :).

Ich denke/hoffe, dass ich heute mit dem "Meister" fertig werde, es sind nur mehr ca. 30 Seiten, das sollte ja zu schaffen sein ;)

Wonach ich danach greifen werde, habe ich noch nicht entschieden... gleich "Todsünde" nachschieben, oder einen anderen Krimi, oder ganz was anderes... mh, mal im SUB stöbern ;)
Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 9. Aug 2011, 16:40

Petra hat geschrieben: @Maria: Elizabeth Bowen scheint mir eine interessante Autorin! Bei Wikipedia kann man finden, dass sie mit Virginia Woolf verglichen wird. Und dass ihre Charaktere an Jane Austens Figuren erinnern. Eine verheißungsvolle Mischung. Ich bin sehr an Deinen Eindrücken interessiert. Gern auch was die beiden Vergleiche angeht.


Hallo Petra,

das habe ich auch schon gelesen und ich finde der Vergleich mit Virginia Woolf trifft nicht zu oder ich erkenn es nicht. Sicherlich, Bowen hat eine gute Beobachtungsgabe und einen feinen Stil, doch es fehlt schon noch eine gewisse Einmaligkeit wie man sie in Virginia Woolfs Romanen findet.

Jane Austen ? mmh - dafür ist mir die Heldin in "Kalte Herzen" zu passiv und mehr Romane von Bowen kenne ich noch nicht.

ich muß mir mal die Biographie über Bowen von Elsemarie Maletzke vornehmen um mehr über ihre Bücher zu erfahren. Ich weiß nämlich noch nicht so recht, ob mich weitere reizen.

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 9. Aug 2011, 19:34

Das nackte Gesicht von Sidney Sheldon habe ich beendet. Ein schöner Krimi, der mir Lesevergnügen bereitet hat. Hier eine kleine :arrow: Rezi.
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 10. Aug 2011, 15:12

Hallo zusammen,

mit Haruki Murakamis „Gefährliche Geliebte“ komme ich gut vorwärts. Einsamkeit, die Sehnsucht nach Zweisamkeit, das warten auf die Beziehung zum Menschen mit dem gewissen Etwas, die Beziehungen, die man eingeht, während man eigentlich auf den Menschen wartet, der dieses Besondere in sich trägt. Und auch die Beschreibung, was dieses Besondere ist. Es ist etwas, was nicht jeder, sondern nur ganz wenige in einem Menschen sehen können. Eben der Mensch, der Ausschau nach genau dieser kleinen Besonderheit gehalten hat. Verletzungen, die man anderen zufügt, indem man mit ihnen Beziehungen eingeht, obwohl sie dieses besondere Etwas für einen nicht in sich tragen. Das sind einige der Dinge, von denen „Gefährliche Geliebte“ erzählt. Leichtfüßig aber hintergründig.

Mir gefällt auch, wie Murakami beschreibt, wie Freundschaften auseinander driften, wenn man erwachsen wird. Er schreibt das so schlicht und mit wenigen Worten, trifft aber genau den Kern, sucht und findet mit seinen Worten kleine und große Wahrheiten.

Gefällt mir. Es ist meine erste Begegnung mit Murakami. Macht mir aber Lust auf mehr. Ich werde weiter berichten.

@Maria: Shimamotos erstes Verschwinden liegt nun hinter mir. War wirklich mysteriös, diese Szene, als er ihr in der Stadt folgt. Ich bin gespannt auf die weiteren Vermischungen von Realität und Illusion in dem Roman. Ich hatte damit in diesem Buch gar nicht so gerechnet. In anderen Romanen von ihm klingt das schon in den Inhaltsangaben ein wenig mit an. Hier jedoch nicht. Dass er diese Elemente auch hierin nicht auslässt, ist gut zu wissen. So werde ich die Szenen auch aus diesem Blickwinkel betrachten.

Toll auch, wie Hajime diesem Erlebnis später misstraut, aber den greifbaren Beweis in der Schublade liegen hat.

Zu Elizabeth Bowen: Mit der Einmaligkeit, an der es ihr im Gegensatz zu Virginia Woolf fehlt, sprichst Du einen interessanten Punkt an. Vielleicht kann man es sogar so sehen, dass schon der Versuch einen Schriftsteller mit Viriginia Woolf oder Jane Austen zu vergleichen, ihnen (Woolf und Austen) ihre Einmaligkeit abzusprechen. Wäre jemand vergleichbar, wären sie nicht mehr einmalig. Vielmehr findet man dann vielleicht in Elizabeth Bowen (gewollte) Anklänge von Woolf und Austen? Vielleicht weil sie von ihnen inspiriert wurde? Eine eigene Stimme wäre aber sicher wertvoller.

Nur ein paar Gedanken, die Dein Zweifel mit der Ähnlichkeit in mir ausgelöst haben. Ich werde Deinen Bericht weiter verfolgen. Vielleicht kannst Du gegen Ende des Romans mehr sagen.

Die Biografie von Elsemarie Maletzke wäre sicher aufschlussreich. Besonders, wenn Du noch mit Dir haderst, ob Du weiteres von ihr lesen möchtest.

@Didonia: Danke für Deine Rezi. Da werden Erinnerungen an Sidney Sheldon wach! :-)

@Bonny: Das freut mich aber, dass Du gern liest, was ich über Bücher schreibe. Und dass Du findest, dass ich es so gut beschreiben kann. Man selbst kann das ja nicht immer so einschätzen. Gewollt ist es auf jeden Fall, dass auf Grund meiner Beschreibungen jeder für sich einschätzen können soll, ob das jeweilige Buch ihm liegen könnte oder nicht. Aber dass es auch genauso ankommt, ist wirklich schön – Danke, dass Du mich das wissen lässt! :-)

Ich bin gespannt, zu was Du nach „Der Meister“ greifst. Die 30 Seiten hast Du gestern wahrscheinlich noch geschafft, hm?
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Doris » Do 11. Aug 2011, 07:40

Guten Morgen alle zusammen,

nachdem die Party bei den Jacks zu Ende ist, habe ich beschlossen noch eine kleine Weile in New York zu bleiben:

Noch ein Tag und eine Nacht - Fabio Volo

und meine Entscheidung war wohl richtig :)

Beste Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Do 11. Aug 2011, 14:15

Hallo zusammen,

“Gefährliche Geliebte“ hat einen ganz eigenen Klang. Vielleicht (ich kann mir das gut vorstellen) gilt das auch für andere Romane Haruki Murakamis. Ich glaube, er ist ein Autor mit einer eigenen Stimme. Mir gefällt sie. Sie ist so leise und man hört ihr ganz unaufgeregt, aber interessiert zu. Schön, wie er darin von etwas erzählt, was uns Menschen alle umtreibt: Leidenschaft. Und welche Kraft sie hat. Wie sehr sie uns umwirft, wenn sie in unser Leben tritt. Sie kann auf jeden Fall auch zerstörerisch sein. Hajime, den es in diesem Roman gepackt hat, frisst sie förmlich auf, obwohl er das nicht will und versucht sich dagegen zu stemmen, damit es ihm wieder besser geht, und er wieder Kontrolle über seine Gefühle und sein Leben gewinnt. Ich bin gespannt, in welche Untiefen es ihn noch zieht. Und die Menschen, mit denen er in Berührung steht. Leise, aber intensiv. Sehr schön. Ich werde mich nach weiterem von Murakami umschauen. Bzw. „1Q84“ steht noch bei mir zu Hause. Aber darauf möchte ich besondere Lust haben.

@Doris: Bei „Die Party bei den Jacks“ bin ich auf Deine Benotung gespannt. Noch steht sie nicht im SUB-Gerangel. Aber wahrscheinlich hat es gut abgeschnitten?

Schön, dass es die richtige Entscheidung war, noch in New York zu verweilen. Da bin ich auf einen näheren Bericht gespannt. Könnte ein schönes Buch sein, den Rezensionen bei Amazon nach. Und Du scheinst auch zunächst ja sehr angetan.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Turni » Do 11. Aug 2011, 22:11

Die Goldschmiedin von Sina Beerwald habe ich beendet und werde dann morgen
"Kindermund" von Stefan Haffner aus dem SuB ziehen. Das ist Teil 3 der Trilogie.
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

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Re: Leseerlebnisse 2011 - Ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » Fr 12. Aug 2011, 07:36

Ich habe den "Meister" jetzt ausgelesen und mein vorheriger Eindruck hat sich bestätigt. Der Showdown war SEHR kurz, weniger Show als Down :), aber dennoch war es ein spannendes, kurzweiliges Buch!

Als nächstes habe ich mich für "Das Nibelungenkomplott" von Bernd Schumacher entschieden. Das ist ein Lokalkrimi aus der Rheinbacher Gegend, und zwar der dritte von dem Autor. Die ersten beiden, "Feburarblut" und "Wer mit dem Teufel tanzt" habe ich bereits gelesen. Die Krimis sind zwar nicht so höllisch spannend, aber auch nicht ganz unspannend, dafür viel Lokalkolorit, und wenn man die Gegend kennt, durchaus zu empfehlen. Das Buch hat auch nur knapp 200 Seiten, ich denke, damit bin ich schnell durch :).

Die Goldschmiedin ist übrigens schon auf meinen Amazon-Wunschzettel gewandert... ;)
Zuletzt geändert von Bonny am Fr 12. Aug 2011, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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