Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Britti » Do 24. Mär 2011, 14:04

Huhu Petra,

ich würde dir die "Jugendliteratur" auch als Hörbuch ans Herz legen.
Für mich war die Bücherdiebin ja damals mein absolutes Highlight. Ich mochte den Sprecher (Boris Aljinovic) sehr, aber noch mehr hat mich die Art und Weise fasziniert. Eine Geschichte aus Sicht des Todes. Der Tod (in Person) hatte zu Hitlers Zeiten ja leider sehr viel zu tun und kam mit seiner Arbeit kaum mehr nach. Klasse gemacht!

Vom Jungen im gestreiften Pyjama hatte ich neulich mal Ausschnitte gesehen. Das sah sehr gut aus. Auf den Film freue ich mich schon sehr.

Ich finde es auch mal sehr interessant das Thema aus Sicht der Kinder zu beleuchten. Die Kinder waren sicher mit ihren Ängsten sehr allein denn die Eltern hatten genug um die Ohren die Familie zu schützen und satt zu bekommen. Einige Eltern haben versucht ihre Kinder zu vernünftigen Menschen zu erziehen und ihnen beizubringen das Juden Menschen sind wie du und ich und andere haben ihren Kindern genau das Gegenteil in die Köpfe eingepflanzt.

Sag, den Film der Pianist kennst du ja schon oder? Oder wurde der hier gar schon erwähnt? Auf jeden Fall gehört er hier hin :D
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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Petra » Do 24. Mär 2011, 15:18

Hallo Britti,

wegen der Kinder-Sicht interessiert mich auch Imre Kertész so sehr. In seinem „Roman eines Schicksallosen“ wird aus den Augen eines Kindes erzählt. Könnte also auch unbedingt was für Dich sein!

Auf die beiden Jugendbücher (als Hörbuch) bin ich gespannt. Und den Fillm zum Jungen im gestreiften Pyjama anschließend. Dass Du Ausschnitte gesehen hast, die einen guten Eindruck machten, verstärkt mein Interesse noch.

Richtig, „Der Pianist“ habe ich gesehen. Noch ein Film, der hier genannt werden sollte: „Das Leben ist schön“ – hier die Inhaltsangabe:

Italien 1939 Der lebensfrohe Guido verliebt sich leidenschaftlich in die schöne Lehrerin Dora. Mit seinen lustig-romantischen Possen reisst er die Schöne von ihrem Verlobten los, um sie selbst zum Altar zu führen. Sie bekommen einen kleinen Sohn, den sie Giosu nennen, und Guido erfüllt sich seinen Lebenstraum, indem er einen Buchladen eröffnet. Aber die herrliche Idylle währt nicht lange. Mittlerweile hat das faschistische Regime strenge Rassengesetze erlassen, die auch den Juden Guido betreffen. Sowohl der Buchhändler als auch sein kleiner Sohn werden in ein Konzentrationslager abtransportiert. Aus Liebe folgt ihnen die nicht-jüdische Dora nach. Im Lager versucht Spaßmacher Guido mit allen Mitteln die Grausamkeiten und Schrecken des KZ vor dem kleinen Giosu fernzuhalten. Er stellt alles als einen großen Scherz dar, als eine Art Wettbewerb, bei dem der Sieger einen echten Panzer gewinnen kann. Es gelingt ihm sogar, Giosu vor dem Zugriff der Aufseher zu verstecken. Doch im Laufe der Zeit wird es immer schwieriger, den kleinen Giosu in dem Glauben zu lassen, daß das Leben schön sei...

Ich sah den Film damals im Kino. Sehr berührend und das Thema gut – und mal etwas anders – aufgreifend.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Petra » Mo 28. Mär 2011, 08:46

Hallo zusammen,

am Wochenende habe ich dann jetzt nun auch die Verfilmung von MRR "Mein Leben" gesehen. Und ich muss feststellen, dass es eine sehr gute Ergänzung zu dem Buch bildet. Der visuelle Blick auf die Erlebnisse MRRs lässt so manches Erlebnis noch mal ganz intensiv wirken. Auch gibt es eingeblendete Original-Aufnahmen aus dem Warschauer Getto damals. Da bekommt man eine Gänsehaut. Es verstärkt die Eindrücke des Buches noch. Ersetzen kann der Film das Buch selbstverständlich nicht. Aber sehr gut ergänzen! Den Film sollte man sich nach dem Buch unbedingt noch anschauen.

Gespielt ist er auch sehr gut. Zwar hätte Matthias Schweighöfer den polnischen Dialekt aufgreifen sollen, aber es stört nicht. Vielleicht macht es den Film auch flüssiger. Optisch passte Schweighöfer für mich gut.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Didonia » Mo 28. Mär 2011, 10:55

Liebe Petra,

ich war erstaunt, wie ähnlich sich die beiden (Schweighöfer und Ranicki) in jungen Jahren sehen. Schau mal: http://2.bp.blogspot.com/_5To-2sG9-hw/S ... anicki.jpg
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Petra » Mo 28. Mär 2011, 11:02

Hallo Didonia,

während des schauens sah ich immer mehr MRR vor mir. Der Lippenschwung. Die Augenpartie. Der Haaransatz. In allem konnte ich den späteren MRR erkennen. Ich fand das optisch eine ausgezeichnete Besetzung!

Jetzt, wo ich Dank Deines tollen Links den direkten Vergleich habe zwischen Schweighöfer und dem jungen MRR umso mehr. Wie verblüffend! Ganz lieben Dank für den Link!!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Didonia » Do 31. Mär 2011, 12:52

Liebe Petra,

schau mal, was ich hier bei den Insel-Büchern gefunden habe:

http://www.amazon.de/Wir-sitzen-alle-gl ... 580&sr=1-1
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Petra » Do 31. Mär 2011, 15:03

Hallo Didonia,

das habe ich gestern auch entdeckt, als Du den Link zu den schönen Insel-Bücherei-Ausgaben gesetzt hast. Sehr verlockend.

Allerdings scheinen es die Auquarelle von Teofila zu sein, und Texte von MRR. So wie ich es bei Amazon in der Beschreibung verstehe, könnten es aber auch Texte aus der Autobiografie MRRs sein.

Da würde ich dann die :arrow: Ausgabe von DVA doch vorziehen, die Maria kürzlich in einem anderen Thread erwähnte, in der Teofilas Illustrationen enthalten sind, aber auch die Kästner-Gedichte, die sie von Kästners Lyrischer Hausapotheke für Marcel abgeschrieben hat. Sie sind Faksimile-Druck enthalten. Das läge mir.

Da ist es wieder: So sehr mich auch die schönen Büchlein locken. Wenn eine bessere Ausgabe existiert, siegt der Inhalt.

ABER: Auf jeden Fall gehört dieses Insel-Büchlein hier rein. Denn es könnte für andere ja ein wertvoller Hinweis sein. Vielleicht möchte jemand nicht die ganze Autobiografie lesen, sondern nur Sequenzen. Begleitet von den Aquarellen Teofilas sicher eine schöne Möglichkeit.

Oder vielleicht interpretiere ich das, was über den Inhalt des Büchleins steht, auch falsch. Eventuell weiß hier ja jemand was genaues dazu?
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Didonia » Do 31. Mär 2011, 15:19

Ach ja, Petra, wenn man das nun immer genau wüsste. Bei mir steht das Insel-Büchlein schon auf der Liste. Im Mai werde ich es mir kaufen.

Vielleicht weiß ja wirklich noch jemand etwas Näheres dazu.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Petra » Do 31. Mär 2011, 15:25

Hallo Didonia,

oh, das ist schön, dass Du es Dir im Mai kaufen wirst! Lass mich bitte unbedingt dann hier wissen, was es genau beinhaltet, ja?

Und da Du "Mein Leben" von MRR noch nicht kennst, ist das vielleicht sogar für Dich die bessere Alternative, falls es Auszüge aus dem Buch enthält. Oder würdest Du in dem Fall, dass es Texte aus der Autobiografie sind, auch lieber das andere Buch wählen? Dann wäre es natürlich vorher interessant, falls jemand etwas genaues dazu weiß.

Ich bin schon sehr neugierig darauf, was Du darüber schreibst. In jedem Fall ein wunderschönes Büchlein - und ein tolles Zusammenspiel: Teofilas Aquarelle, und MRRs Worte. :D

Edit: Ich überlege auch gerade, dass es für mich trotzdem auch sehr interessant sein könnte, wenn es ausgewählte Stellen aus seiner Autobiografie enthält. Zum noch mal nachlesen. Auch eine schöne Idee. Also, Du lässt es mich dann wissen, ja? Vielleicht kaufe ich mir irgendwann beide Bände. :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ein Lese-Projekt: Nationalsozialismus

Beitragvon Petra » Do 31. Mär 2011, 15:37

Hallo abermals,

ergänzend zu meinem Posting von gerade, kann ich nun aufklären, was das Insel-Büchlein beeinhaltet. Es sind wirklich Auszüge aus MRRs Autobiografie. Somit zum auffrischen schön geeignet oder aber für die, die die Autobiografie noch nicht gelesen haben. Um ein paar Eindrücke zu gewinnen. Und vielleicht sogar Lust auf "Mein Leben" zu bekommen. Schön! :-)

Hier das Zitat aus der F.A.Z.:

"TEOFILA UND MARCEL REICH-RANICKI haben gemeinsam die deutsche Okkupation in Warschau überlebt. Aus ihren Bildern und Texten hat Hans-Joachim Simm eine Auswahl getroffen und zu einem Buch zusammengestellt. Der Titel zitiert Erich Kästners "Eisenbahngleichnis", das mit den Worten endet: "Wir sitzen alle im gleichen Zug, / Doch manche im falschen Coupé". Enthalten ist dieses Gedicht in der "Lyrischen Hausapotheke", die Teofila Reich-Ranicki 1941 für ihren künftigen Ehemann von Hand abgeschrieben und illustriert hat. Zusammen mit den Erinnerungen, die vornehmlich aus Reich-Ranickis Autobiographie "Mein Leben" stammen, ist ein Buch entstanden, das - wie Simm schreibt - Zeugnis ablegt von der Barbarei und vom Leid der Menschen und zugleich die Geschichte einer Liebe erzählt, "die die Angst überwinden half"."
Liebe Grüße,
Petra


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