Guten Morgen Ihr Lieben,
soeben habe ich im Hoerbuecher4um einen Diskussionsbeitrag zu meinem gehörten Hörbuch „Der gehetzte Uhrmacher“ von Jeffery Deaver geschrieben.
Als Hörbuch hatte es mir gut gefallen. Aber ich weiß genau, dass es mir als Buch eben nicht gefallen würde. Es war mir deutlich zu überladen. Deaver denkt sich immer noch ein Szenario aus und noch eins, um dem Leser die Sprache zu verschlagen vor lauter Unfassbarkeiten! In meinen Augen macht das eine Story aber eher unglaubwürdig und in mir sorgt es auch für eine gewisse (von Deaver ganz bestimmt nicht gewollten) Langeweile. Denn ich schalte bei so etwas innerlich ab/um. Es wird mir zu abstrus und darunter leidet dann die Spannung! Weil ich mich nur noch von einem Szenario ins andere katapultiert fühle und ich das alles einfach nicht mehr ernst nehmen kann! Weniger ist manchmal mehr! Auch wenn es schon ganz geschickt alles ausgeklügelt war!
Auch finde ich, werden Thriller dieser Art oft kalt. Denn die Figuren bestehen ausschließlich aus Handlungen, die der Steigerung der Spannung dienen sollen. Sie sind schlau, mutig und wollen unbedingt den Fall lösen. Aber menschlich kommen sie bei mir gar nicht rüber!
Kleine Anmerkung, die sich aber auch aus meinem Posting im Hoerbuecher4um erklärt: Gefallen hat mir das Hörbuch! Aber nur weil hören anders funktioniert als lesen. Ich habe absichtlich zu dem Hörbuch gegriffen, da ich mir nichts anderes erwartet hatte. Ich bin also nicht enttäuscht. Aber in mir hat es diese Fragen aufgeworfen, zu denen ich gern mal Eure Meinungen/Eindrücke wissen würde:
Wie ist das bei Euch? Hört Ihr so was auch lieber als dass Ihr es lest? Stören Euch solche Übertreibungen? Und dass die Figuren so gefühllos bleiben (vielleicht ist das im Buch sogar anders? Es handelt sich ja um gekürzte Lesungen)? Hat Euch „Der gehetzte Uhrmacher“ wegen Dance und ihrer Verhörmethoden so gut gefallen? Oder auch von der sonstigen Handlung her?
Mir gefallen Psychothriller besser. Es muss nicht noch grausamer und noch spektakulärer für mich sein! Und ich muss auch nicht in den obersten Reihen, wie es oft bei solchen Thrillern ist, den Täter finden. Ein stinknormaler Mensch, mit einer abgründigen Psyche ist für mich viel interessanter und auch schrecklicher, weil glaubhafter.
Auch beschauliche Krimis mag ich gern! Hauptsache, das Innenleben der Figuren kommt nicht zu kurz und ich habe den Eindruck es nicht mit Konstrukten, sondern mit Menschen zu tun zu haben!
Wie geht es Euch?
Und vielleicht sind sogar auch Hörbuchhörer dabei, die mir sagen können, ob sie so was beim Hörbuch auch eher hinnehmen können als im Buch?