US-amerikanische Literatur

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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Di 23. Aug 2011, 16:26

Hallo Maria,

vielen Dank für Deine abschließenden Eindrücke zu "Erinnerungen an die Zeit unter Ford". Ob er stilistisch vergleichbar ist mit Updikes Leistung in den Rabbit-Romanen, kann ich nicht beurteilen. Aber ich glaube schon dass er mithalten kann, wenn ich mir so betrachte, was Du darüber schreibst. Ebenfalls viel verspreche ich mir von „Ehepaare“. Eigentlich der Roman, den ich ursprünglich als erstes lesen wollte. Er subt schon ganz lange bei mir.

Dass dieser Updike Ausdauer erfordert, kann ich mir gut denken. Mir ging es mit Rabbit auch so. Er hat mich teilweise ganz kribbelig gemacht. Aber auf eine anregende Weise.

Explizit interessiere ich mich zwar nicht für die amerikanische Geschichte, finde sie aber schon zwangsläufig objektiv interessant, da Amerika weltpolitisch ja eine große Rolle spielt. Mich damit auseinander zu setzen halte ich dafür für erstrebenswert. Ich merke mir das Buch auf jeden Fall mal vor, zumal ich von Updike noch vieles lesen möchte. Dieses Buch gehört auf jeden Fall dazu.

Dass er mit seinem letzten Satz den ganzen Roman noch mal auf den Punkt bringt, ist wiederum bezeichnend für Updike. Er weiß wovon er schreibt, und verliert sein Thema auch nicht aus den Augen. Nichts plätschert einfach dahin, sondern alles ist zielgerichtet.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Rachel » Fr 26. Aug 2011, 07:58

Hallo Maria,

ich schließe mich Petra an, vielen Dank für deine Eindrücke zu "Erinnerungen an die Zeit unter Ford". Nach deinen Beschreibungen interesiert mich das Buch ebenfalls sehr, neben den Rabbit-Romanen (Band 1 subt bereits) und "Ehepaare".

Ebenfalls sehr reizen würde mich von Updikes Romanen noch "Gott und die Wilmots", kennt das schon jemand?
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Fr 26. Aug 2011, 09:40

Hallo Rachel,

"Gott und die Wilmots" kenne ich noch nicht, wäre aber genauso wie Du an Eindrücken interessiert, falls es jemand kennt.

Ich habe es jetzt aber direkt mal auf meinen Wunschzettel gesetzt, Denn irgendwo bin ich schon über den Roman gestolpert. Er wurde auch hervorgehoben. Da Updike ja recht viel geschrieben hat, bin ich für solche Nennungen dankbar, das erleichtert die Entscheidung. Und "Gott und die Wilmots" klingt ganz nach Updikes Themen.

Schön, dass Dich "Erinnerungen an die Zeit unter Ford" durch Marias Bericht neben den Rabbit-Romanen und neben "Ehepaare" auch interessiert.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon JMaria » Fr 26. Aug 2011, 11:16

Hallo zusammen,

Anne Tyler:
wir hatten vor ein paar Seiten in diesem Thread eine beginnende Diskussion über ihre Bücher. Ich habe nun zum Hörbuch "Im Krieg und in der Liebe" gegriffen, gelesen von Eva Mattes. Sehr weit bin ich noch nicht (CD 01), doch typisch für Anne Tyler beginnt auch in dieser Geschichte ein Umbruch im Leben eines jungen Mannes und einer jungen Frau wegen einer Kleinigkeit.

Pauline kommt verletzt (blutet an der Schläfe) in den Krämerladen von Michaels Mutter. Er verarztet sie und verliebt sich sofort in sie. Bei einem Straßenumzug, die Menschen feiern ihre jungen Männer die in den Krieg ziehen (1941), entschließt sich Michael sich ebenfalls als Freiwilliger zu melden, um vor dem Mädchen und der Stadt nicht als Feigling dazustehen.

Ja, das ist Anne Tylers Stil. Kleinigkeiten verändern das gesamte restliche Leben. Ich bin gespannt wie es weitergeht.

Ich las im Netz, dass die Bücher von Eudora Welty ihre als Vorbild dienten, auch sie konnte die kleinen Dinge zu großer Veränderung führen. Ich habe bei Amazon geschaut. Eudora Welty wurde eine zeitlang vom btb Verlag vertrieben.

1973 wurde sie für den Roman The Optimist’s Daughter mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. http://de.wikipedia.org/wiki/Eudora_Welty
Schöne Grüße, Maria
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Fr 26. Aug 2011, 22:09

Hallo Maria,

was Du über Anne Tyler schreibst, ist sehr interessant. „Im Krieg und in der Liebe“ will ich auch ganz bald hören. Und ich habe mir ja zwei der Romane von Anne Tyler bestellt („Atemübungen“ und „Tag der Ankunft“). Durch Dich habe ich jetzt eine genauere Vorstellung, was der Dreh- und Angelpunkt ihrer Romane ist. Eine Kleinigkeit, die einen Umbruch im Leben einläutet. Ich bin gespannt darauf, diese Autorin für mich zu entdecken.

Dass Ihr Vorbild den Pulitzerpreis erhalten hat, ist erstaunlich, da ja auch Anne Tyler (für „Atemübungen“) später den Pulitzerpreis erhalten hat. Interessant!

Eudora Welty sagte mir noch nichts. Schön, durch Dich von ihr zu erfahren, und den Zusammenhang zu Anne Tyler herstellen zu können. Danke! :-)

Ich werde mich die Tage mal genauer nach ihren Romanen umsehen. Danke auch für den Link!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon JMaria » Sa 27. Aug 2011, 11:57

Hallo zusammen,

@Petra,
Eudora Welty habe ich mir auch erstmal notiert um sie nicht zu vergessen.

aber noch was anderes:
kennt jemand von euch den amerikanischen Schriftsteller William H. Gass und diesen Roman:

http://www.rowohlt.de/autor/William_H_Gass.1293479.html
Schöne Grüße, Maria
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Barbara » Sa 27. Aug 2011, 12:19

Hallo Ihr Lieben,

ich habe Euch mal meine damalige Rezension zum Buch Im Krieg und in der Liebe rausgesucht.

Vielleicht ist sie für Euch hinteressant.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Sa 27. Aug 2011, 16:24

Hallo zusammen,

Maria, ich habe mich von Deinem schönen Bericht über das Hörbuch von Anne Tyler inspirieren lassen, und habe es heute auch angefangen zu hören, nachdem ich mich dazu entschlossen habe, Don DeLillos „Cosmopolis“ erst mal abzubrechen (ich werde es zu einem anderen Zeitpunkt noch mal versuchen).

Mir gefällt „Im Krieg und in der Liebe“ sehr gut. Es zeigt auf sehr eindrückliche Weise, wie zwei Menschen, die grundverschieden sind, und völlig gegensetzliche Erwartungen an das Leben und die Ehe haben, an ihrer Verschiedenartigkeit verzweifeln. Spannend finde ich auch, wie Anne Tyler die Hilflosigkeit Michaels schildert. Wie er sich fragt, was er getan hat, dass Pauline so aufgebracht ist. Und wie er sich fragt, ob es anderen Männern auch so geht. Ich denke in der Tat, dass wir Frauen den Männern oft Rätsel aufgeben. Für uns Frauen liegen viele Dinge auf der Hand, und denken, dass die Männer von allein begreifen müssen, was falsch läuft. Z. B. der Geburtstag Paulines. Die Männer hingegen sind in solchen Dingen wohl wirklich oft hilflos und ganz anders gestrickt. Das zeichnet Anne Tyler sehr schön auf. Meine Sympathien gelten mehr Michael. Pauline erwartet mehr vom Leben, größeres, lebendigeres. Verschmelzung. Vielleicht ist das ein bisschen zu hoch gesteckt. Ich kann sie aber auch verstehen. Das ist Anne Tyler sehr gut gelungen. Man beobachtet von außen, bezieht hier und da Stellung, kann beide Seiten sehen und das ein oder andere auch auf sich selbst anwenden. Ich selbst bin z. B. wohl manchmal auch ein bisschen wie Pauline. Impulsiv, emotionsgeladen, wenn mich was berührt. Und der Partner berührt einen natürlich. Wie ungerecht man dabei werden kann, was unbedachte Äußerungen beim Partner anrichten können, lässt Anne Tyler durch Michaels Gefühle spüren. Für mich eine sehr interessante Darstellung einer Ehe. Und zweier unterschiedlicher Sichtweisen über eine Partnerschaft, und die damit verbundenen Konfrontationen.

Ich bin gespannt wie sich das weiter entwickelt. Ob sie beide an eine Grenze stoßen, wo es nicht mehr weiter geht.

Auch bemerkenswert finde ich den Umstand, in dem sich die beiden kennenlernen. Dass er kurz darauf in den Krieg zieht (wie Maria schon so gut beschrieben hat, um den Mädchen zu imponieren), und sie heiraten, als er wiederkehrt, zeigt auch ein bisschen die Unüberlegtheit dieser Verbindung. Man hatte gar keine rechte Zeit sich kennenzulernen. Das hatte man früher häufig nicht. Nicht mal nur in Kriegszeiten. Denn eine Beziehung mündete ja doch meist recht schnell in eine Ehe. Auch aus diesem Blickwinkel finde ich die Geschichte interessant.

Barbara, vielen Dank für Deinen Link zu Deiner Rezension. Ich verstehe diese Anpreisungen auch nicht. Der Roman ist sehr lesenswert. Aber die Attribute, mit denen man da gelockt hat, kann ich auch nicht wiederfinden. Wie schade, dass Verlage immer wieder meinen, mit den falschen Dingen locken zu müssen. Das ist vielleicht verkaufsträchtig. Aber zieht wohlmöglich Leser an, die sich ganz was anderes versprechen. Und hält vielleicht Leser ab, die sich gern auf solch einen Roman einlassen würden.

Maria, William H. Gass sagte mir nichts. „Der Tunnel“ ist sicher einen Blick wert. Da werde ich mal erste Meinungen abwarten. Merkwürdig, dass dieser Roman erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde. Danke fürs aufmerksam machen!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon schreini » Mo 29. Aug 2011, 22:36

Deine Beschreibung hat auff jeden Falll Lust auf mehr gemacht:)....Ich werde das Buch auch lesen!!!
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Re: US-amerikanische Literatur

Beitragvon Petra » Di 30. Aug 2011, 08:53

Hallo Schreini,

schön, dass wir Dich mit unserem Austausch auf ein Buch neugierig machen konnten. Bei der Gelegenheit auch herzlich willkommen im Forum.
Liebe Grüße,
Petra


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