Hallo zusammen,
Jonathan Lethem: Von ihm im SUB habe ich seit Ewigkeiten „Motherless Brooklyn“. Seit damals sowohl Mariposa (kennt vielleicht nicht mehr jeder), als auch Fevvers davon sehr angetan waren. Meine Neugierde ist ungebrochen. Doch irgendwie schoben sich immer andere Bücher dazwischen, wie das so ist. Kürzlich erinnerte mich Doris an das Buch. Sie las es, und war ebenfalls sehr angetan.
Du hast Recht, Maria, das Cover des Originals von „Chronic City“ hat was. Aber die deutsche Ausgabe finde ich so schlecht auch nicht. Und vom reinlesen her, lockt es ebenfalls sehr!
Dass Ihr, Maria und Shaftoe, auf Jonathan Lethem auch so neugierig geworden seid, höre ich sehr gern. So stelle ich mir mit dem Thread hier nicht nur selbst eine Falle!
John Updike: Du schleichst also auch schon ewig um die Rabbit-Romane, Shaftoe. Ging mir ähnlich. Und letztens bekam ich dann den letzten ernsthaften Schups. Und habe es nicht bereut! Je tiefer ich mich in das Leben des Rabbit verliere, umso weniger mag ich mich daraus lösen. Ganz seltsam, diese Faszination. Ich werde mich mit den restlichen Rabbit-Romanen eindecken. Die muss ich unbedingt alle lesen!
Schön Maria, dass Du meine Berichte über Rabbit gern liest. Das freut mich. Rabbit beschäftigt mich so intensiv, dass es gut tut, die Gedanken dazu niederzuschreiben, da mein Kopf so voller Eindrücke vom Lesen ist.
Im Netz habe ich noch zwei interessante Artikel über John Updike gefunden.
Hellmuth Krasek äußerte sich in einem
Interview ausführlich über Updike. Interessant fand ich, dass er Updike als Nachfahre (seines Altersgenossen) Richard Yates bezeichnet. Und als Vorfahre von Stewart O’Nan. Besonders interessant finde ich aber, dass er Updike Einzigartigkeit bescheinigt als Chronist einer Epoche und einer Gesellschaft, die – wie Karasek treffend sagt – jetzt unabwendbar zu Ende geht.
Und:
Volker Hage, SPIEGEL-Redakteur und Autor des Buches „John Updike: Eine Biographie“ bedient sich im
Nachruf auf John Updike eines Zitats aus „Rabbit, eine Rückkehr“:
Und in der Erzählung "Rabbit, eine Rückkehr": "Das Universum macht weiter, rotiert, explodiert, weiß der Teufel, was es alles macht, weiter und weiter, und irgendwann streikt es, und ich bin immer noch in der Kiste, allein und vollkommen vergessen."Einerseits schön, dass Volker Hage im weiteren Satz sicherstellt, dass Updike nicht vergessen sein wird. Nicht, so lange Menschen seine Romane lesen. Andererseits schön, dass er damit auch Updikes sprachliche Brillanz noch mal zur Geltung brachte, und ihn sozusagen zum eigenen Ableben indirekt selbst noch mal zu Wort kommen ließ.
Für mich auf jeden Fall ein Hinweis, dass John Updike auch in den weiteren Rabbit-Romanen sprachliche Glanzstücke vollbracht hat. Mit wenigen Worten Bilder aufspürt, und damit grundlegende Dinge auf den Punkt bringt.