Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Petra » Fr 19. Aug 2011, 09:17

Hallo zusammen,

Donna Tartt stellt ihrem Roman-Debüt „Die geheime Geschichte“ eine Widmung voran. Dort bedankt sie sich bei Bret Easton Ellis: Für Bret Easton Ellis, dessen Großzügigkeit nicht aufhören wird, mein Herz zu erwärmen.

Das hat mich neugierig gemacht, in welchem Verhältnis die beiden zueinander stehen. Und siehe da, Wikipedia gibt was her. Interessant ist, dass beide auf dasselbe College (Bennington College) in Vermont gingen. Somit wohl kein Zufall, dass laut einer Aussage im Internet (leider habe ich konkreteres nicht gefunden) dass sowohl Donna Tartt einen Roman („Die geheime Geschichte“), als auch Bret Easton Ellis einen Roman (der Aussage im Internet nach soll es „Einfach unwiderstehlich“ sein) im fiktiven Hampden College (Vermont) spielen ließen.

Bret Easton Ellis soll Donna Tartt die Literaturagentin vermittelt haben, die ihre Debüt zum Erfolg brachte.

Auch Jonathan Lethem studierte laut Wikipedia mit Bret Easton Ellis einige Semester lang am Bennington College in Vermont.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Didonia » Fr 19. Aug 2011, 10:36

Interessant, liebe Petra, wäre ja noch rauszubekommen, ob sich diverse Künstler, die dieselben Schulen besucht haben, damals auch gekannt haben.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Petra » Fr 19. Aug 2011, 11:05

Hallo Didonia,

im Falle von Donna Tartt und Bret Easton Ellis ist es klar. Die Freundschaft erklärt sich durch ihre Widmung in "Die geheime Geschichte". Und durch die Tatsache, dass Bret Easton Ellis ihr für ihr Debüt die Literaturagentin vermittelt hat.

Über die Verbindung zwischen Jonathan Letham und Bret Easton Ellis habe ich im Internet nicht mehr herausgefunden, als dass sie einige Semester am selben College studiert haben. Im SPIEGEL (Aritkel von Tobias Rapp über Jonathan Lethems "Chronic City") findet sich eine weitere lose Verbindung Lethems. Diesmal mit David Foster Wallace. Auch Bret Easton Ellis ist dort noch mal erwähnt. Es lässt aber eher darauf schließen, dass sie sich nicht näher kannten:

David Foster Wallace nachzufolgen ist Traum und Alptraum zugleich. Dessen überraschender Tod raubte der amerikanischen Gegenwartsliteratur eine zentrale Figur. Niemand hat es seitdem geschafft, so souverän Sprachgewalt, erzählerische Kunst, literarische Experimentierfreude und persönliches Charisma zusammenzubringen. Sein verzweifelter Suizid hat ihn zu einem Mythos gemacht.

Lethem ist vorsichtig, wenn man ihn nach Wallace fragt, und baut viele Wenns und Abers in seine Sätze ein, bis er selbst lachen muss über seine argumentativen Ausstiegsklauseln. Er liebt David Foster Wallace, aber es ist eine Liebe aus großer Ferne.

Schon biografisch: Lethem und Wallace sind sich nie begegnet. Allerdings wussten sie bereits voneinander, als sie noch Studenten waren, ein Schulfreund Lethems studierte zusammen mit Wallace und erzählte Lethem von ihm. Aber, fügt Lethem hinzu, er sei von vielversprechenden Nachwuchsschriftstellern umgeben gewesen, unter anderem Bret Easton Ellis.
:arrow: Ganzer Artikel

Interessant ist auch, dass es eine weitere Berührung zwischen Lethem und Wallace gibt. Ich zitiere abermals den Artikel im SPIEGEL:

Lethem ist seit dem vergangenen Herbst Professor für Creative Writing am Pomona College in Claremont, einer kleinen, aber renommierten Kunsthochschule. Er ist dort der Nachfolger seines berühmten Schriftstellerkollegen David Foster Wallace, der sechs Jahre lang in Claremont unterrichtete, bis er sich im September 2008 umbrachte.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Didonia » Fr 19. Aug 2011, 11:28

Ich meine das auch als ganz allgemeinen Recherchieranstoß, liebe Petra. Danke für Deinen interessanten Beitrag. Solchen Dingen möchte ich unbedingt im Biografie-Forum nachforschen :)
Lesende Grüße, Anne

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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Petra » Fr 19. Aug 2011, 11:50

Hallo Didonia,

als solchen habe ich ihn auch verstanden. Aber ich finde diese Verbindungen gerade selbst sehr spannend, und wollte dem noch näher auf den Grund gehen. Und bin ja auch auf weitere interessante Infos zu Verbindungen (David Foster Wallace) gestoßen.

Auf Deine Recherchen, wenn Du dem mal im Rahmen Deines Forums nachgehst, bin ich sehr gespannt. Vielleicht findest Du darüber ja anderweitig noch etwas heraus.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon JMaria » Sa 20. Aug 2011, 09:36

Hallo Petra,

David Foster Wallace und Jonathan Franzen waren ebenfalls befreundet. Anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten für David Foster Wallace am 23. Oktober 2008 in New York City schrieb Franzen "Informelle Bemerkungen" (Celebrating the Life and Work of David Foster Wallace. Special volume printed in loving memory of David Foster Wallace).

Liebe Grüße
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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Petra » So 21. Aug 2011, 12:07

Hallo Maria,

das ist ja hochgradig interessant! Danke für die Ergänzung - das wusste ich nicht.

Ist schon interessant, welche Verbindungen sich da auftun.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Petra » Di 15. Nov 2011, 17:32

Hallo zusammen,

bis ich diese Woche die Liste (mit antiquarischen Büchern) eines Buchhändlers einsehen konnte, kannte ich diesen Namen noch nicht:

George Du Maurier (George Louis Palmella Busson du Maurier), Schriftsteller und Großvater von Daphne Du Maurier. Er war, laut einer sehr interessanten Kunden-Rezension bei Amazon zu einem seiner Werke, Zeitgenosse Henry James und Thackerays, illustrierte deren Werke. Zudem inspirierte eine seiner Titelheldinnen (Trilby O'Ferrall) laut Wikipedia (sehr interessanter :arrow: Artikel) zu Namensgebungen von einer Seife, Liedern, Tänzen, und sogar einer Stadt in Amerika. Außerdem soll dieser Stoff Gaston Lerouxs zu "Das Phantom der Oper" inspiriert haben. Den Roman :arrow: "Triby" kann man übrigens kostenlos beim Projekt Gutenberg lesen. (Edit: Ich habe gerade gesehen, dass es den Roman auch kostenlos auf Deutsch als ebook für den :arrow: Kindle gibt. Das lasse ich mir gleich mal schicken.)

Bei Wikipedia findet sich nicht nur ein Bezug zu seiner Enkelin Daphne Du Maurier, sondern auch zu seinen Enkeln, den Llewelyn-Davies-Jungen, die James Matthew Barrie zu "Peter Pan" inspirierten. (Siehe auch Beschreibung zum sehr sehenswerten Film :arrow: "Wenn Träume fliegen lernen")

George Du Maurier wurde in Paris geboren und wuchs in Passy (damals Vorort von Paris) auf. In seinem ersten Roman hat er seine Kindheitseindrücke verarbeitet. Dieser Roman ("Peter Ibbetson") wird sehr ausführlich bei Amazon von einer Kundin rezensiert. Diese :arrow: Rezension hat mich zum Kauf veranlasst. Ich freue mich sehr auf dieses Buch, und freue mich unsagbar, dass ich ein im neuwertiges Exemplars der Manesse Ausgabe (in der 2. Auflage aus den 90er Jahren) ergattert habe.

Der Roman ist aber auch im :arrow: Original als kostenloses ebook für den Kindle erhältlich.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien und -Freundschaften

Beitragvon Didonia » Di 15. Nov 2011, 17:54

Liebe Petra,

sehr interessante Sachen, die Du herausgefunden hast. Das bringt mich auf eine Idee für mein Biografie-Forum. Nicht die Masse an Biografien reinzustellen, sondern auch gleich Querverweise zu erstellen, sodass man eventuell gleich eine Familie zusammenbekommt.

Die DVD "Wenn Träume fliegen lernen" habe ich zu Hause. Ein wundervoller leiser Film mit Kate Winslet und Johnny Depp.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Schriftsteller-Ehen und -Familien

Beitragvon Didonia » Di 15. Nov 2011, 19:02

Bonny hat geschrieben:Rosamunde Pilcher und ihr Sohn Robin Pilcher


Und er scheint, zumindest was die Titel anbelangt, in ihre Fußstapfen getreten zu sein ;)

Bücher

Jenseits des Ozeans
Am Anfang war die Liebe
Zeit des Wiedersehens
Wie ein Stern am Horizont

Verfilmung

Jenseits des Ozeans
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Lesende Grüße, Anne

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