Hallo zusammen,
ich lese ja "David Copperfield". Es ist mein erster Roman von Dickens; bislang kannte ich nur diverse seiner Weihnachtserzählungen und -märchen. Ich bin zwar noch am Anfang von diesen vielen vielen Seiten, aber die Dichte der Erzählweise, das Ausschweifen und der immer wieder hervorblitzende feine Humor gefallen mir außerordentlich gut. Genau so habe ich mir Dickens Erzählweise vorgestellt.
Nur eins stört bzw. irritiert mich ein wenig: David kommt mir hier und da für sein Alter zu erwachsen vor, sowohl in seinen Denk-, Handlungs- als auch in seinen Ausdrucksweisen. Kurz darauf jedoch benimmt er sich wieder wie ein kleines Kind, was er ja auch tatsächlich noch ist. Mmh, waren die Kinder im 19. Jh. vielleicht in bestimmter Hinsicht weiter als heutzutage? Auch wächst er "nur" in geordneten, wohlbehüteten Verhältnissen auf und darf eigentlich einfach "Kind" sein; kommt also auch nicht aus der Oberschicht, wo Kinder gerade seinerzeit sicherlich eine vielmehr an gewisse gesellschaftliche Normen ausgerichtete Erziehung genossen haben. Das ist für mich teilweise nicht ganz stimmig.
Nichtsdestotrotz tut das dem Lesevergnügen bislang keinen Abbruch.
@ Barbara: Zwar werde ich mir Dostojewskji dieses Jahr mit einem solch dicken Wälzer nicht vornehmen, dennoch hast du mich auf "Die Brüder Karamasow" (die ich auch im Regal stehen habe) neugierig gemacht:
Sprachlich scheint mir Dostojewskji sehr zu liegen - zumindest, was ich bis jetzt sagen kann: er schreibt wunderschöne Schachtelsätze, die gepaart sind mit [b]Ironie [/b]und Scharfsinnigkeit. Wunderbar!!!
Alles Reizwörter für mich, besonders die "wunderschönen Schachtelsätze". Das liebe ich...
Viel Spaß noch mit der Lektüre und berichte bitte weiter.