Fiktionale Biografien

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Fiktionale Biografien

Beitragvon Petra » Mi 9. Nov 2011, 16:52

Hallo zusammen,

mehrfach stolpere ich in den letzten Tagen über Romane, in denen Personen eingebunden sind, die real existiert haben. Anstatt reiner Fiktion sind in diesen Romanen biografische Elemente eingebaut. Auch typisch scheint für solchen Romane zu sein, dass das Leben der Personen nicht von der Geburt bis zum Tode erzählt wird, sondern man die Personen in einer gewissen Zeitspanne begleitet. Man findet eher Romanfiguren, als sachlich und mit Distanz geschilderte Persönlichkeiten. Dies ist keine endgültige Definition, sondern nur mein eigenes Verständnis für fiktionale Biografien. Vielleicht kann oder möchte jemand daran etwas ergänzen, richtigstellen, verbessern. Ich wäre daran sehr interessiert, denn für mich ist das noch Neuland, und ich befinde mich auf Entdeckungsreise auf dem Feld. Vielleicht sind einige der nachfolgenden Romane auch eher Romanbiografien. Ich wäre für Eure Einschätzung dankbar, und würde ggf. auch den Betreff des Threads ergänzen oder ändern.

Jedenfalls ist mein Interesse für solche Romane geweckt und ich möchte ihnen einen eigenen Thread eröffnen

Letzten Anlass für mein aufkeimendes Interesse an Romanen dieser Gattung, gab mir der Roman Arthur & George“ von Julian Barnes, den ich erst jetzt für mich entdeckte (durch Eindrücke zu dem Buch in diesem Forum). Faszinierend, wie Julian Barnes darin die Biografien von Arthur Conan Doyle und George Edalji mit dem wahren Kriminal-Fall verbindet, der diese beiden Personen zusammenführte. Gestern las ich in das Buch rein, und war sehr gefesselt von dem anschaulichen Erzählstil Barnes. Zu diesem Buch habe ich auch zwei interessante Artikel entdeckt, die ich hier verlinken möchte:

Artikel in der Frankfurter Rundschau Der Mann, der Holmes nicht loswurde

Artikel in der ZEIT online Sherlock Holmes rettet Josef K.

Zufällig höre ich derzeit auch ein Hörbuch (ungekürzte Lesung), das ebenfalls in die Gattung der fiktionalen Biografie fallen könnte. In Drood“ von Dan Simmons begleiten wir Charles Dickens in seinen letzten fünf Lebensjahren, und seinen Freund Wilkie Collins, aus dessen Perspektive der Roman erzählt wird, auf der Suche nach dem geheimnisvollen Drood. Die Geschichte um Drood ist frei erfunden. Lediglich, dass der letzte Roman Dickens unvollendet blieb, und sich mit Edwin Drood beschäftigt, stellt eine Verbindung dar. Aber rein fiktiv. Umso mehr erstaunte mich, als ich direkt zu Anfang bemerkte, wie viel biografisches Material Dan Simmons in diesem Roman verarbeitet hat. Der Leser erfährt unglaubliche Details aus Charles Dickens (und Wilkie Collins) Leben und erhält ein Bild von Dickens Charakter, das gewiss viel Wahres birgt.

Als ich eben dann auch noch zufällig über Porträt des Meisters in mittleren Jahren“ von Colm Tóibín stolperte, war mein Interesse für Romane dieser Art endgültig entfacht. Hierin zeichnet Colm Tóibín (von ihm habe ich „Brooklyn“ auf meinem SUB) ein wohl recht genaues Bild von Henry James. Zwar umfasst dieser Roman nur wenige Jahre aus seinem Leben, aber unterfüttert ist er wohl mit zahlreichen Details aus Henry James gesamten Lebens. In einigen Rezensionen finden sich Hinweise, dass auch fiktive Elemente eingebaut wurden, deshalb scheint mir der hochgelobte Roman über Henry James hier auch gut platziert zu sein. Tóibín soll dem Leser Henry James sehr nahe bringen. Falls jemand näheres über dieses Buch weiß, wäre ich sehr interessiert an Informationen. Auch in Bezug darauf, ob es doch eher als reine Biografie zu lesen ist. Die Informationen im Internet, die ich zu dem Buch gefunden habe, lesen sich nicht ganz eindeutig. Auch hierzu gibt es einen interessanten Artikel:

Artikel im Titel kulturmagazin Große Kunst, dem nicht gelebten Leben abgewonnen

Ebenfalls hier hinein passen würde Letzte Reise“ von Anna Enquist. Hier kommt Elizabeth Cook zu Wort. Die Frau von James Cook, zu Wort. Hier spielt die Fiktion eine größere Rolle, als die biografischen Details. Und doch zeichnet sich ein deutliches Bild von James Cook. Und man bekommt eine Idee davon, wie sich seine Frau gefühlt haben mag. Ich habe kürzlich das Hörbuch gehört, und setze mal einen Link zu meiner Rezension.

Gewiss ist dieses Thema ein breites Feld. Umso interessierter wäre ich an Juwelen unter den fiktionalen Biografien. Falls Ihr besondere Perlen in dem Bereich gelesen habt, oder selbst ein Auge auf das ein oder andere Buch dieser Gattung geworfen habt, so wäre ich daran sehr interessiert.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon JMaria » Do 10. Nov 2011, 10:58

Hallo Petra,

wie schön ! Nun kann ich hier gleich mal eins meiner Lieblingsbücher vorstellen, nämlich ....

Orlando von Virginia Woolf

Orlando wandert durch die Geschichte des 16. bis 20. Jahrhundert. Zuerst als Mann, dann im Erwachsenenalter als Frau, bis sie am Ende eine Dichterin ist.

Vorbild war Vita Sackville-West, deren Persönlichkeit in Orlando steckt und auch die räumlichen Begebenheiten im Roman ist dem Schloß Knole entsprungen, das Geburtshaus von Vita.

Eine surreale und ideenreiche Geschichte :

:arrow: Orlando von Virginia Woolf
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Christopher Isherwood: Mr. Norris steigt um
Sigrid Nunez: Mitz. The Marmoset of Bloomsbury (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon Petra » Do 10. Nov 2011, 11:38

Hallo Maria,

Das macht "Orlando" von Virginia Woolf in der Tat noch interessanter, als es eh schon ist. Danke für den schönen Tipp und die Infos zu den Hintergründen. Sehr spannend!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon YvonneS » Do 10. Nov 2011, 11:48

Hallo Petra,

das was Du hier meinst, fasse ich für mich immer unter dem Oberbegriff „biographischer Roman“ zusammen – die Kombination aus Biographie und Fiktion. Dabei ist es mir persönlich jetzt egal, ob der Autor das gesamte Leben einer historischen Persönlichkeit erzählt oder sich nur einen bestimmten Lebensabschnitt heraussucht. Wichtig ist mir nur – und das macht für mich letztendlich dann den Wert eines solchen Buches aus – dass sowohl der historische Hintergrund als auch die biographischen Daten stimmen, dann kann der Autor im fiktiven Teil seiner Phantasie freien Lauf lassen. Beides zusammen – Fiktion und Biographie – sollten am Ende aber einen stimmigen Roman ergeben.

Diese Art Bücher gibt es auf dem Buchmarkt massenhaft. Ich konzentriere mich meistens auf Personen aus der Kunstgeschichte und der schreibenden Zunft. Natürlich gibt es hier ziemliche Qualitätsunterschiede und die wirklich guten findet man ganz sicher nicht in den einschlägigen Histo-Regalen.

Meine Highlights waren u. a.

Christoph Poschenrieder: Die Welt ist im Kopf (Arthur Schopenhauer, Philosoph)
Renate Feyl: Die profanen Stunden des Glücks (Sophie de la Roche, Schriftstellerin)
Renate Feyl: Das sanfte Joch der Vortrefflichkeit (Caroline von Wolzogen, Schriftstellerin)
Elmar Bereuter: Felders Traum (Franz Michael Felder, Schriftsteller und Sozialökonom)
Asta Scheib: In den Gärten des Lichts (Lena Christ, Schriftstellerin)
Klaus Modick: Sunset (Longlist Deutscher Buchpreis; Lion Feuchtwanger und Bert Brecht)
Asta Scheib: Das schönste was ich sah (Giovanni Segantini, Maler)
Helle Stangerup: Der Brautmaler (Hans Holbein d. Jüngere; Maler)
Alexandra Guggenheim: Der Gehilfe des Malers (Rembrandt van Rijn, Maler)
T. C. Boyle: Die Frauen (Frank Lloyd Wright, Architekt und seine Ehefrauen/Geliebte)
Claudia Ziegler: Die Favoritin des Königs (exzellente Romanbiographie über Madame de Pompadour)
Lukas Hartmann: Bis ans Ende der Meere (James Cook)
Stephanie Cowell: Welche Wonne, dich zu finden (Mozart und die Familie Weber)

Enttäuscht war ich von:

Laurent Seksik: Vorgefühl der nahen Nacht (Stephan Zweig)
Nancy Horan: Kein Blick zurück (Architekt Frank Lloyd Wright und Mamah Borthwick)

Auf meinen SUB warten noch:

Lea Singer: Das nackte Leben (Constanze Mozart)
Lea Singer: Konzert für die linke Hand (Pianist Paul Wittgenstein)
Niklas Radström: Der Librettist (Lorenzo da Ponte, Mozarts Librettist)
Matthew Pearl: Das letzte Kapitel (Charles Dickens)
Dan Simmons: Drood (Charles Dickens und Willkie Collins)
Hilary Mantel: Wölfe (Thomas Cromwell)

und das von dir bereits erwähnte:

Colm Toibin: Porträt des Meisters in mittleren Jahren (Henry James)
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon steffi » Do 10. Nov 2011, 12:16

Liebe Petra,

ein sehr interessantes Thema !

Hier mal, wie ich die Definition sehe:
Für mich zuerst als Abgrenzung steht, ob das Leben der Person so beschrieben wird, wie es war, ganz überwiegend nach den Fakten mit wissenschaftlichen Standards (Biografie) oder ob beschrieben wird, wie es gewesen sein könnte (biografischer Roman) mit einem nicht unwesentlichen Anteil an Fakten aber mit erzählerischen Elementen. In den fiktionalen Biografien steht doch eher die Geschichte, die der Autor erzählen will, im Mittelpunkt. Hier ist meistens lediglich ein kleiner Teil der Fakten, oft eben nur eine kurze Zeitspanne, der Ausgangspunkt für die Geschichte (fiktionale Biografie).

Ich finde allerdings die Abgrenzung auch ziemlich schwer !

Zum ersten Mal ist mir so eine Art Biografie aufgefallen bei
Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt, allerdings sehr unangenehm aufgefallen, weil mir das Buch überhaupt nicht gefallen hat. Mir waren die einzelnen Charakterzüge einfach zu plakativ und viel zu wenig biografische Fakten.

Peter Härtling hat auch ein paar fiktionale Biografien geschrieben, wobei diese sich jedoch schon ein wenig an den Stil von herkömmlichen Biografien halten. Auch Thomas Mann: Lotte in Weimar würde ich dazu zählen.

Mit Colm Toibin: Porträt des Meisters in mittleren Jahren hatte ich mal begonnen, aber ich konnte damit leider nichts anfangen.

Dann fällt mir noch TC Boyle ein: Wassermusik (Mungo Park) , Dr.Sex (Alfred C. Kinsey) und Willkommen in Wellville (John Harvey Kellog)
Gruss von Steffi

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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon Petra » Do 10. Nov 2011, 12:57

Hallo Yvonne und Steffi,

vielen Dank für Eure Definitionen. Sie helfen mir beim einsortieren schon weiter.

Romanbiografien scheinen mir als Oberbegriff auch passend. Auf die meisten von mir erwähnten passt der Begriff besser. Allerdings halten sich einige Autoren an reale Ereignisse, andere fügen einen fiktiven Erzählstrang hinzu. Romanbiografie mit fiktiven Elementen würde es vielleicht ganz gut umschreiben. Oder halt fiktionale Biografie. „Drood“ von Dan Simmons würde hierunter fallen. Denn die Geschichte, die Dickens und Wilkie Collins darin erleben, ist frei erfunden. Trotzdem finden sich allerhand Fakten über Dickens und Collins in dem Roman.

Somit würde ich wie Steffi unterteilen in: Biografien (Fakten und sachliche Annäherung), Romanbiografie (greift das Leben oder einen Abschnitt im Leben einer Person auf, wird aber in Romanform erzählt, und somit auch mit erdachten Elementen unterfüttert, die aufzeigen, wie es gewesen sein könnte) und fiktionale Biografien (Fakten vermischt mit einer frei erfundenen Geschichte).

Für die Auflistung von Büchern, die in die Kategorien Romanbiografie oder fiktionale Biografie fallen, bin ich Euch dankbar.

So hast Du , Yvonne, mich z. B. an die Bücher von Matthew Pearl erinnert. Besonders der von Dir genannte Roman „Das letzte Kapitel“ interessierte mich zu Anfang des Jahres sehr. Schön, dass Du daran erinnerst (erfreulicher Weise gibt es den Roman auch als ebook für den Kindle, ich habe mir soeben eine Leseprobe schicken lassen), denn auch darin geht es ja indirekt um Dickens. Wieviel Fakten Matthew Pearl in seine Romane einwebt, würde mich mal interessieren. Vielleicht kann dazu ja jemand bereits etwas sagen? Von ihm habe ich auch noch „Der Dante-Club“ als Hörbuch auf meinem iPod.

Die beiden Romane von Renate Feyl habe ich als Hörbuch gehört, und würde sie als Romanbiografien bezeichnen.

Schön, dass Du hier Hilary Mantels “Wölfe“ erwähnst, der sich auch auf meinem SUB befindet. Ich hatte ihn gedanklich in die Kategorie historischer Roman einsortiert, aber man kann es sicher auch unter die Romanbiografien fassen. Interessanter Gedanke, der mich jetzt auf Anhieb nicht gekommen wäre, aber natürlich logisch ist.

Von Stephan Zweig würden mich „Marie Antoinette“ und „Maria Stuart“ reizen. Aber auch „Joseph Fouché“, den Shaftoe mal als seinen Lieblingsroman von Stefan Zweig nannte. Schade, dass die Romanbiografie über Stefan Zweig von Laurent Seksik nicht so gut gelungen zu sein scheint. Aber gut zu wissen, denn die hätte mich auch locken können.

Ebenfalls froh bin ich über die – wenn auch negative – Meinung von Dir, Steffi, zu „Die Vermessung der Welt“. Ich habe jetzt schon mehrfach gehört, dass das Buch nicht so gut sein soll, wie man denken möchte.

Thomas Manns „Lotte in Weimar“ kam mir gestern auch kurzzeitig in den Sinn. Schön, dass der Titel hier genannt wurde. Gleiches gilt für T.C. Boyle, den ich ja demnächst für mich entdecken will. Da werde ich gleich auch ein besonderes Augenmerk auf seine Romane haben, die reale Personen und deren Leben aufgreifen.

Eine Vermischung von Fakten und einem erfundenem Rahmen findet sich auch in Nagib Machfus’ „Echnaton“. Diese Erzählweise ließ in dem Fall aber paradoxer Weise Echnaton authentischer wirken. Denn der erfundene Rahmen zeigte auf, dass man über einen Menschen, der vor so langer Zeit gelebt hat, die Wahrheit nicht wissen kann. Aber viele „Wahrheiten“ ergeben hier ein sehr rundes und facettenreiches Bild Echnatons ab.

Dann fällt mir noch Felix J. Palmas „Die Landkarte der Zeit“ ein. Hier agiert H.G. Wells in einer durch und durch fantastischen Geschichte. Das passt natürlich, da er selber Autor fantastischer Geschichten war. Sich selbst in einer wiederzufinden, hätte ihm gewiss gefallen, und es stellt eine Hommage an ihn und sein Genre dar. Allerdings dürften hier herzlich wenige Fakten zu finden sein, über H.G. Wells und Jack the Ripper, der auch eine tragende Rolle in dem Roman spielt. Trotzdem hat mir der Autor H.G. Wells näher gebracht. Aber mit einer Biografie (nicht mal mit einer fiktionalen Biografie) hat das nichts zu tun. Will es auch gar nicht. Trotzdem wollte ich diesen Roman hier als Beispiel nennen. Denn auch in dieser Gattung (wie auch immer man sie bezeichnen wollte) gibt es einiges auf dem Markt.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon steffi » Fr 11. Nov 2011, 11:00

YvonneS hat geschrieben:Claudia Ziegler: Die Favoritin des Königs (exzellente Romanbiographie über Madame de Pompadour)


Hallo Yvonne,

deinen Tipp habe ich mir als Leseprobe auf meinen Kindle schicken lassen - klingt nach einer schönen, opulenten Romanbiografie ! Da ich weiß, dass du sehr kritisch in diesem historischen Genre bist, ist mir dein Urteil viel wert. Danke für deine Tipps !
Gruss von Steffi

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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon YvonneS » Fr 11. Nov 2011, 11:15

Hallo Steffi,

der Roman über die Pombadour war damals wirklich ein Glücksgriff. Letztendlich war es der erste Absatz im Nachwort der Autorin, der mich damals zum Kauf verleitet hat.

"Ich hatte wahrscheinlich wie Viele das Bild einer machtgierigen, verschwendungssüchtigen Mätresse vor Augen, als mir eines Tages einige Briefe der Marquise de Pompadour in die Hände fielen. Fasziniert von dem sprühenden Geist und dem Charme, die sie darin zeigte und die dieser Vorstellung so ganz zu widersprechen schienen, begann für mich eine lange spannende Recherchereise." (Nachwort, S. 719)

Historisch fundiert, farbenprächtig und opulent und vor allem: erfreulich klischeefrei. ;)
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon steffi » So 13. Nov 2011, 10:49

YvonneS hat geschrieben:
Historisch fundiert, farbenprächtig und opulent und vor allem: erfreulich klischeefrei. ;)


Das klingt ganz nach meinem Geschmack - und vorallem auch erfreulich, dass es schön dick ist. Komischerweise liebe ich bei guten Biografien richtig dicke Schmöker !
Gruss von Steffi

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Re: Fiktionale Biografien

Beitragvon JMaria » So 13. Nov 2011, 18:04

Hallo zusammen,

mir fiel auch noch folgendes Buch ein:

J. M. Coetzee: Der Meister von Petersburg

über Dostojewski und seine Romane. Gelesen habe ich das Buch nicht.
Schöne Grüße, Maria
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