Chilenische Literatur

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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon Petra » Sa 4. Feb 2012, 12:35

Hallo zusammen,

Zu „2666“ von Roberto Bolaño: Vielen Dank für Eure Gedanken zum Buch, und vor allem auch zu den Leichen, den Morden, die in dem Buch einen gewissen Raum einnehmen. Das gibt mir die Sicherheit, dass es nicht sinnlos eingebrachte Gewalttaten sind, sondern das Thema untermauern. Scheint mir auch gut gemacht, dass man als Leser dazu neigt bei der Vielzahl der Morde abzustumpfen – denn ich glaube auch, dass das vom Autor so gewollt ist, da sich darin sein Grundthema auch widerzuspiegeln scheint. Interessant. Ich habe das Buch ja inzwischen bestellt, und freue mich darauf. Zumal mich sein besonderer Stil schon beim reinlesen gefangen genommen hat. Ich hoffe, es bleibt so. Und auf die literarischen Bezüge darin bin ich auch sehr gespannt.

Sehr interessant fand ich auch den Querverweis auf „Amuleto“, in dem er auf die Zahl 2666 eingeht. Danke Maria.

Habe ich hier im Forum die Tage irgendwo gelesen, dass es ein weiteres Buch geben wird, das „2666“ in gewisser Weise fortsetzt? Ich konnte die Woche über vieles nur überfliegen, und finde das hier im Forum nicht mehr wieder, und bin mir nun nicht mehr sicher, ob ich nicht etwas durcheinanderbringe. Wäre lieb, wenn mir noch mal jemand auf die Sprünge helfen könnte.

Zu „Das Geisterhaus“ von Isabell Allende: Rachel, Du machst mir gerade Lust auf das Buch, bzw. das Hörspiel. Mal sehen, ob es irgendwann was mit mir und Allende wird. Ist auf jeden Fall gerade für mich interessanter geworden, als es je war.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon JMaria » Sa 4. Feb 2012, 14:13

Petra hat geschrieben: Habe ich hier im Forum die Tage irgendwo gelesen, dass es ein weiteres Buch geben wird, das „2666“ in gewisser Weise fortsetzt? Ich konnte die Woche über vieles nur überfliegen, und finde das hier im Forum nicht mehr wieder, und bin mir nun nicht mehr sicher, ob ich nicht etwas durcheinanderbringe. Wäre lieb, wenn mir noch mal jemand auf die Sprünge helfen könnte.


Hallo Petra,

ich erinnere mich. Die Verbindung zu "2666" besteht lose darin, dass der Literaturprofessor Amalfitano darin vorkommt.

Hier mein Hinweis von damals:

aus dem Nachlass des Roberto Bolaño wird es ein weiteres Buch geben, das posthum erscheinen wird und das mit 2666 verbunden ist, denn Amalfitano taucht darin auf. Hier ein Bericht darüber in der NZZ:

Die Unerschöpflichkeit des Roberto Bolaño

Auszug:
...Der Verleger Jorge Herralde kündigte die Veröffentlichung eines unvollendeten Romans an. «Los sinsabores del verdadero policía» wird im Januar bei Anagrama erscheinen (der Hanser-Verlag will den Roman unter dem Titel «Die Ärgernisse des echten Polizisten» im Herbst 2012 publizieren). Nach Angaben seiner Witwe Carolina López hat Bolaño den Roman während dreizehn Jahren und parallel zu «2666» und «Die wilden Detektive» entwickelt.

.....Der neue Roman ist in Teilen mit «2666» verbunden: Namen, Handlungsstränge und Schauplätze des gefeierten Hauptwerkes tauchen auch in «Los sinsabores del verdadero policía» auf. Hauptfigur ist ein 50-jähriger chilenischer Literaturprofessor namens Amalfitano, der wegen homosexueller Kontakte zu Studenten von der Universität Barcelona entlassen wird und daraufhin ins mexikanische Exil geht. Ein Briefwechsel mit seinem ehemaligen Liebhaber in Barcelona, in dem die beiden unter anderem auch über einen verschollenen Schriftsteller namens J. M. G. Arcimboldi korrespondieren, bildet die tragende Struktur des 300 Seiten starken Werkes...


Da Bolaño zahlreiche Gedichte, Erzählungen und Tagebuchnotizen hinterließ, wird sicherlich noch viel mehr in den nächsten Jahren erscheinen.

also im Herbst 2012 dürfte das neue Buch rauskommen. Ich bin schon sehr gespannt darauf.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon Petra » Mi 8. Feb 2012, 17:24

Hallo Maria,

vielen Dank dass Du den Beitrag noch mal rausgesucht und hier zitiert hast. Ich fand das interessant und mich interessiert der Gedanke, dass Bolaño die beiden Romane über Jahre parallel geschrieben hat, und sich Verbindungen darin befinden.

Ich sehe schon, ein spannender Autor! Was freue ich mich, dass ich "2666" bestellt habe. Mein Schatz wird es heute wohl aus der Packstation befreien. :D
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon JMaria » Mo 27. Aug 2012, 15:33

JMaria hat geschrieben:
zum Thema chilenische Literatur:


das nächste Buch auf meiner Wunschliste wäre "Die wilden Detektive".



Hab ich mir heute erfüllt :)
Leider kann man noch nichts von einer Neuerscheinung im Herbst 2012 finden (Beitrag weiter oben, siehe NZZ Artikel)

Auch hab ich mir die Leseprobe "das Geisterhaus" von Allende heruntergeladen und gleich gelesen und was ich las hat mir wirklich gut gefallen. Das Wechseln der Erzaehlperson hat mich zu anfangs etwas irritiert, doch das Umschalten ging doch ganz schnell.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon steffi » Mo 27. Aug 2012, 19:01

JMaria hat geschrieben:Auch hab ich mir die Leseprobe "das Geisterhaus" von Allende heruntergeladen und gleich gelesen und was ich las hat mir wirklich gut gefallen. Das Wechseln der Erzaehlperson hat mich zu anfangs etwas irritiert, doch das Umschalten ging doch ganz schnell.


Das Buch hab ich, ich bring es dir beim nächsten Mal mit !

Die wilden Detektive - toll ! Ich bin gespannt, wie dir dieser Bolano zusagt, es ist das Buch, das mich von Bolano am meisten interessieren würde !
Gruss von Steffi

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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon JMaria » Di 28. Aug 2012, 10:19

steffi hat geschrieben:
JMaria hat geschrieben:Auch hab ich mir die Leseprobe "das Geisterhaus" von Allende heruntergeladen und gleich gelesen und was ich las hat mir wirklich gut gefallen. Das Wechseln der Erzaehlperson hat mich zu anfangs etwas irritiert, doch das Umschalten ging doch ganz schnell.


Das Buch hab ich, ich bring es dir beim nächsten Mal mit !

Die wilden Detektive - toll ! Ich bin gespannt, wie dir dieser Bolano zusagt, es ist das Buch, das mich von Bolano am meisten interessieren würde !



super. :-)

nochmals zu Roberto Bolaño:

ich habe gestern beim Verlag nachgefragt und bereits eine Antwort erhalten. «Die Ärgernisse des echten Polizisten» erscheint aller Voraussicht nach im Februar 2013.

laut seiner Witwe Carolina López hat Bolaño den Roman während dreizehn Jahren und parallel zu «2666» und «Die wilden Detektive» entwickelt.

Das dürfte auch interessant für uns sein.
Deswegen möchte ich noch vor dieser Neuerscheinung die "wilden Detektive" lesen.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon Momo111 » Fr 31. Aug 2012, 21:11

Ich lese gerade von Isabel Allende Das Portrait in Sepia und mir gefällt wie alle ihre Bücher auch dieses recht gut.

Anfangs hatte ich in wenig Mühe reinzukommen, weil, wie so oft in südamerikanischer Literatur, treten immer recht viele Personen auf, ohne dass man sie kennt und es braucht eine Zeit, bis man raus hat, welche Figuren wirklich wichtig sind und bis man diese Figuren auch verinnerlicht hat... .

Das Buch, das mir am allerbesten von ihr gefallen hat, ist Die Stadt unter dem Meer.
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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon JMaria » So 2. Sep 2012, 20:05

Hallo Momo,

mein erster Roman von Allende wird Das Geisterhaus sein. Die Leseprobe hat mir zugesagt.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon Momo111 » Mo 3. Sep 2012, 12:24

JMaria hat geschrieben:Hallo Momo,

mein erster Roman von Allende wird Das Geisterhaus sein. Die Leseprobe hat mir zugesagt.


Huhu Maria,
das ist doch super. Mal schauen, wie es dir gefallen wird.
Ich bin heute auch wieder schwach geworden und bin in einer Buchhandlung auf ein weiteres Buch von ihr gestoßen, dessen Protagonistin aus mir sogar aus der letzten Lektüre recht bekannt ist.

Fortunas Tochter heiß es und es wird die Lebensgeschichte von Eliza Sommers behandelt. Eliza Sommer war die Großmutter von Aurora aus dem letzten Band.

Aber ich lege nicht gleich los mit dem Lesen, benötige ein wenig Abstand.

Liebe Grüße
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Re: Chilenische Literatur

Beitragvon Didonia » Mi 2. Dez 2015, 17:06

Ich lese derzeit Der Rest ist Schweigen von Carla Guelfenbein

Es geht um eine Familie: Vater, Mutter (die zweite Frau) und Sohn. Es gibt noch eine Tochter, aber die spielt hier nur am Rande mit.

Der kleine Tommy sitzt unterm Tisch und nimmt die Gespräche der Erwachsenen auf. Dabei erfährt er, dass seine Mutter nicht einfach nur gestorben ist, nein, sie soll sich umgebracht habe. Aber das würde ja bedeuten, dass sie ihn nicht geliebt hat.

Die Geschichte wird aus dreierlei Sicht geschrieben. Das war am Anfang ein wenig ungewöhnlich, aber man liest sich fix rein.
Und es ist interessant, wie unterschiedlich die Sichtweise der Figuren sind.

Dabei passiert gar nicht viel. Trotzdem entwickelt die Geschichte einen Sog.

Der herzkranke Tommy möchte unbedingt erfahren, warum seine Mutter sich selbst getötet hat. Dafür macht er sich auch verbotenerweise auf Wege, die er nicht alleine machen darf. Per E-Mail erhält er von Klassenkameraden Nachrichten, in denen er bedroht wird. Aber er erzählt es niemandem; er malt sich nur schreckliche Szenarien für die Absender aus.

Der Vater ist Arzt, er scheint in seiner eigenen Welt zu leben. Alles ordnet sich seinem Job unter.

Und die Mutter trifft eine Jugendliebe und geht mit ihr eine Affäre ein. Obwohl sie weiß, dass es nicht mehr ist, genießt sie doch die Aufmerksamkeiten, die der Liebhaber ihr zukommen lässt.
Lesende Grüße, Anne

Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf
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