Hier seine Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse im Wortlaut:
http://www.boersenblatt.net/282439/
Gruß
Maria
Petra hat geschrieben:
Auch wie der türkische Staat auf türkische Schriftsteller teils reagiert, war sehr interessant - besonders aus seinem Mund. Wie gut, dass sich da was bessert. Das macht Hoffnung. Nicht nur auf die Bücherwelt bezogen, sondern natürlich vor allen Dingen darauf was das für das Land und die Menschen die dort leben bedeutet.
JMaria hat geschrieben:Es ist schon bedeutsam, dass sich die Türkei auf der Frankfurter Messe vorstellen durfte. Nicht zu vergessen, ihre Diversität dem Westen näher zubringen und zugleich sich auch dem Westen zu öffnen.
JMaria hat geschrieben:Trotzdem frage ich mich, wie türkisch sind die Romane von Orhan Pamuk? Verstehen wir sein Anliegen so gut, weil sein Stil, trotz Orientalischer Erzählweise, westlich anmutet?
steffi hat geschrieben:Ich finde das sehr interessant, was du geschrieben hast und auch JMarias Frage. Ich glaube auch nicht, dass man diese Frage so einfach beantworten kann und du bist ja auch sozusagen näher dran an der Türkei als z.B. ich. Vermutlich gibt es sehr viele Vorurteile und ich kann mir auch vorstellen, dass diese aus verschiedenen Gründen auch von der Presse und Politiker bestärkt werden.
steffi hat geschrieben:Deshalb finde ich es so wichtig, sich diesem Thema über einen/mehrere Schriftsteller zu nähern.
steffi hat geschrieben:Und dazu stellt Pamuk ja immer wieder die These auf, dass Westen und Osten sich nicht so stark unterscheiden, weil es eben kulturelle gemeinsame Wurzeln gibt und die Unterscheidungen eben auch gleichwertig sind.
steffi hat geschrieben:...weil es eben kulturelle gemeinsame Wurzeln gibt und die Unterscheidungen eben auch gleichwertig sind. Inwieweit er damit eher westlich oder eher türkisch argumentiert, kann ich gar nicht einschätzen, abgesehen von den radikalen Ansichten von Menschen beider Länder/Kulturkreise wird und kann sich aber doch jeder vernünftig Denkende anschließen.
steffi hat geschrieben:Für mich interessant ist aber, dass mir im westlichen Kulturkreis keine Schriftsteller bekannt sind (vielleicht gibt es welche ?) die ein ähnliches Thema haben. Also ist dieser Kulturverlust für die Türkei vielleicht ausgeprägter als bei uns ?
steffi hat geschrieben:Zum Stil denke ich, dass zumindest in den beiden Büchern, die ich von ihm kenne, ein durchaus östlicher Stil - durch die Metaphern und durch den Aufbau - erkennbar ist.
steffi hat geschrieben:Ich finde das sehr interessant, was du geschrieben hast und auch JMarias Frage.
steffi hat geschrieben: Für mich interessant ist aber, dass mir im westlichen Kulturkreis keine Schriftsteller bekannt sind (vielleicht gibt es welche ?) die ein ähnliches Thema haben. Also ist dieser Kulturverlust für die Türkei vielleicht ausgeprägter als bei uns ?
Petra hat geschrieben:Wie türkisch ist die Türkei überhaupt? Ich will damit sagen: Wo hören unsere Vorstellungen auf und wo fängt die Wahrheit an? Das ist, denke ich, gar nicht greifbar.
Steffi hat geschrieben:Zum Stil denke ich, dass zumindest in den beiden Büchern, die ich von ihm kenne, ein durchaus östlicher Stil - durch die Metaphern und durch den Aufbau - erkennbar ist.
Petra hat geschrieben:Denn dazu müsste ich selbst erst mal aufspüren, wie Orhan Pamuk den befürchteten Kulturverlust bearbeitet. (Kannst Du dazu schon was sagen, Steffi? Eindrücke, die Du beim lesen gewonnen hast?)
Petra hat geschrieben:"Das Museum der Unschuld" begonnen
Petra hat geschrieben:Ich habe keine Ahnung ob Ihr versteht was ich meine und ob sich das mit Eindrücken deckt, die Ihr selbst gewonnen habt. Es würde mich interessieren, ob Ihr das ähnlich empfindet oder ob es eine ganz individuelle Wirkung bei mir ist. Könnt Ihr dazu was sagen?
JMaria hat geschrieben:Die Angst vor Kulturverlust ist bestimmt vorhanden, vielleicht geht das Ganze bereits in die Identitätskrise.
JMaria hat geschrieben:Der Staat möchte säkular bleiben. Dadurch greift er tief ins religiöse Geschehen ein, aus Angst ein Gottesstaat zu werden. Vielleicht zu tief? Zuviele religiöse Einschränkungen können zu fundamentalistische Reaktionen führen. Ein Balancieren auf Messers Schneide.
Petra hat geschrieben:Vielleicht ist "Das Museum der Unschuld" da etwas anders/westlicher in seiner Erzählweise. Wäre interessant... hast Du vor es bald zu lesen?
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