Im September gelesen

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Im September gelesen

Beitragvon Christine » Fr 3. Okt 2008, 22:53

Huhu in die Runde,

der Oktober ist schon 3 Tage alt, da schaue ich mal auf den September zurück. Gelesen habe ich

Ann Granger, Fuchs, du hast die Gans gestohlen
Der zweite Band der Mitchell & Markby Reihe bietet das Gewohnte. Ein spannungsarmer Kriminalfall und mikroskopische Annäherung der Protagonisten. Nichts Besonderes, aber solide Unterhaltung.

George Orwell, Farm der Tiere
Eigentlich eine Schullektüre, die damals an mir vorbei gegangen ist. Sehr plastisch wird der schmale Grat zwischen Demokratie und Diktatur gezeigt, alles gespielt von Tieren. Gut, aber lange nicht so beeindruckend wie das geniale "1984".

Minck & Minck, abgemurkst
Der zweite Bochum-Krimi, lustig und schnodderig, allerdings beginnt die Krimihandlung erst ab Seite 200, vorher ist die Geschichte etwas strukturlos. Das Motiv der Taten fand ich, hmm, sagen wir gewöhnungsbedürftig bis unglaubwürdig. Ähnlich wie Ann Granger bieten Minck & Minck solide Unterhaltung.

Alan Bennett, Die souveräne Leserin
Das Highlight des Monats. Die Queen entdeckt das Lesen für sich, als ihre Corgies den Bücherbus, der ihre Angestellten mit Lektüre versorgt, ankläffen. Sie sieht sich gezwungen ein Buch auszuleihen und entdeckt die Bücher für sich. Fortan sieht man sie nur noch mit Buch, ihre Mitarbeiter reagieren verstört, wenn sie versucht sich Lesezeit zu erkämpfen. Und das Ende bietet einen echten Knaller. Bleibt nur die Frage, ob das Coverbild tatsächlich die Queen oder eine Doppelgängerin zeigt. Ich finde ja, es sieht sehr "queenig" aus.

Frank Schätzing, Nachrichten aus einem unbekannten Universum
Das Sachbuch als Ergänzung zum "Schwarm", in dem Schätzing sein immenses Wissen über die Ozeane verarbeitet. Es ist aufgeteilt in gestern (Erdgeschichte), heute (aktuelles) und morgen (Zukunftsvisionen für Mensch und Meer) Der erdgeschichtliche Teil war mir mit ca. 200 Seiten zu lang, die anderen Teile gefielen mir bedeutend besser. Der Stil ist allerdings extrem flapsig, das muss man mögen, mir war es an einigen Stellen zu viel. Die Werbung "Ein Ozean an Wissen und Witz" ist jedenfalls überaus treffend.

Begonnen und mit in den Oktober genommen habe ich: John Griesemer, Rausch
Dazu dann bei Gelegenheit mehr.

Viele Grüße
Christine
Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts. (Arthur Schopenhauer)
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Jogl Bauer » Sa 4. Okt 2008, 09:02

Die habe ich gelesen:
"Schweigeminute" von Siegfried Lenz (ja!!)
"Hinter mir die Nacht und vor mir der Tag" von Jakob Hein (da kann meine Meinung mit der relativ hohen Sternchenbewertung auf diversen Bücherseiten nicht mithalten; für mich war's nichts sagend)
"Mutige Menschen" von Christian Nürnberger (interessanter und flüssig geschriebener Querschnitt durch die Biographien verschiedener Frauen und Männer; als Jugendbuch vom Verlag angepriesen, man darf aber auch erwachsen sein, um es zu mögen, finde ich)
"Cheng - sein erster Fall" von Heinrich Steinfest (dick aufgetragen, aber okay)
"Schrei nach Stille" von Anne Chaplet (meiner Meinung nach eher ein Sittenbild, als ein Krimi, aber eines, das ich mit großem Interesse und Gefallen gelesen habe.)
Begonnen habe ich:
"Der kleine Bruder" von Sven Regener
"Meine Frauen WG im Irak oder die Villa am Rande des Wahnsinns" von Susanne Fischer
Die beiden finden durchaus meine Zustimmung (beim kleinen Bruder bin ich allerdings noch nicht weit) und werden auch fertig gelesen werden. Die anderen Bücher wurden aber aus verschiedenen Gründen von mir eingeschoben.

Wünsche Euch allen einen schönen Leseoktober!
Jogl
Zuletzt geändert von Jogl Bauer am Mo 6. Okt 2008, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Im September gelesen

Beitragvon JMaria » Sa 4. Okt 2008, 11:02

Jogl Bauer hat geschrieben:Die habe ich gelesen:
"Schweigeminute" von Siegfried Lenz (ja!!)
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Hallo Jogl
ich war etwas traurig, dass "Schweigeminute" nicht auf der Longlist bzw. Shortlist des deutschen Buchpreises erschienen ist.

Viele Grüße
Maria
Schöne Grüße, Maria
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Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Jogl Bauer » Sa 4. Okt 2008, 12:36

Servus Maria,

meiner Eitelkeit schmeichelt es zwar, wenn Bücher, die ich schon eine Weile vor ihrem Erscheinen bestellt habe, später auf der einen oder anderen Bestenliste auftauchen, so nach dem Motto: "Hab' ich ja gesagt, dass das ein gutes Buch ist!".
Aber eigentlich gebe ich bezüglich Qualitätsbeurteilung eines Buches relativ wenig auf diverse Listen. Weil ich mir denke, dass sie mehr über die Qualität der Arbeit der Marketingabteilungen der Verlage aussagen. Oder darüber, welche Autoren eine besonders gute Lobby haben, oder welchen Kritikern man durch Vergünstigungen entgegengekommen ist, oder...
Wäre ja fast schade, wenn die "Schweigeminute" durch laute Popularität zu Tode applaudiert würde, was nichts daran ändert, dass ich diesem Buch (wie überhaupt den Büchern von Lenz) sehr viele Leserinnen und Leser wünsche.
Und ich freu' mich, in Dir offenbar eine "Geschmacksverwandte" zu haben!
Lieben Gruß
Jogl
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Re: Im September gelesen

Beitragvon JMaria » Sa 4. Okt 2008, 14:18

Hallo Jogl,

Jogl Bauer hat geschrieben:

meiner Eitelkeit schmeichelt es zwar, wenn Bücher, die ich schon eine Weile vor ihrem Erscheinen bestellt habe, später auf der einen oder anderen Bestenliste auftauchen, so nach dem Motto: "Hab' ich ja gesagt, dass das ein gutes Buch ist!".
Aber eigentlich gebe ich bezüglich Qualitätsbeurteilung eines Buches relativ wenig auf diverse Listen. Weil ich mir denke, dass sie mehr über die Qualität der Arbeit der Marketingabteilungen der Verlage aussagen. Oder darüber, welche Autoren eine besonders gute Lobby haben, oder welchen Kritikern man durch Vergünstigungen entgegengekommen ist, oder...
Wäre ja fast schade, wenn die "Schweigeminute" durch laute Popularität zu Tode applaudiert würde, was nichts daran ändert, dass ich diesem Buch (wie überhaupt den Büchern von Lenz) sehr viele Leserinnen und Leser wünsche.
Und ich freu' mich, in Dir offenbar eine "Geschmacksverwandte" zu haben!


damit hast du recht, dass eine Preisvergabe nicht unbedingt die Qualität eines Buches garantiert. Im Falle von "Schweigeminute" wäre es mir eher ein Herzenswunsch gewesen, nicht wegen meiner Eitelkeit, die sich sicher auch meldet, wenn ein Buch, das mir gefiel in einer Bestenliste erscheint, sondern weil es eine edle Geschichte ist, die man heute kaum noch findet. Doch damit kann man wohl heute keinen Preis mehr erreichen.

noch ein Nachtrag:
Ja, ich lese von Siegfried Lenz am liebsten seine Novellen und Erzählungen:

-So zärtlich war Suleiken
-Lehmanns Erzählungen
-Die Augenbinde
-Der Geist der Mirabelle
-Ludmilla
-Wie bei Gogol
-Achtzehn Diapositive
-Ein geretteter Abend (für Marcel Reich-Ranicki *g*)
-Schweigeminute

und meine Lieblingskurzgeschichte:
-Jütländische Kaffeetafeln.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Petra » Mo 6. Okt 2008, 10:14

Hallo Ihr Lieben,

eine September-Leseliste gibt es von mir nicht (es sei denn Ihr wollt sie unbedingt, dann steht dort: Tana French "Grabesgrün" - Seite 1 bis ca. 200 *g*). Ich bin ja leider eine Lese-Schnecke und nehme mir viel zu wenig Zeit zum lesen...

Aber in den bisher geposteten Leselisten fiel mir "Die souveräne Leserin" auf. Das habe ich mir gestern als Hörbuch auf meinen iPod gespielt und freute mich schon drauf. Jetzt noch ein bisschen mehr, da Christine *liebwink* davon hier schwärmt. Ich habe gestern reingehört um den Sprecher im Ohr zu haben, da Binchen *liebwink* davon schwärmte... Recht hat sie: Wenn das nicht die geeignete Stimme (Synchron-Stimme von Michael Cain) ist!

Ich freue mich drauf! Und auf Jogls *liebwink* Bericht im nächsten Monat von "Meine Frauen WG im Irak oder die Villa am Rande des Wahnsinns". Interessanter Titel, der mich schon neugierig macht. Ich gehe mal Ausschau danach halten.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Britti » Mo 6. Okt 2008, 15:57

Hallo ihr fleißigen Leser.

Ich bin ja auch bekennende Leseschnecke und habe im September auch nur Grabesgrün geschafft und den Anfang von Minck`s totgepflegt (dazu in einem anderen posting mehr)

ABER: Ich habe mir spontan letzte Woche die souveräne Leserin gekauft.
Das Titelbild fand ich schon so witzig :lol: wie verschmitzt die Queen da um die Ecke lugt *ggg*
Außerdem mag ich die kleinen roten Bände von der Optik her.
Jedenfalls habe ich gestern angefangen und die ersten 50 Seiten gelesen und mich köstlich amüsiert. Nein ist das nett! Ich denke ich werde es heute Abend noch beenden und dann auch bald schon hören!!! Das stelle ich mir auch nochmal als kleinen Genuss vor.

So, aber warum habe ich das jetzt in den September Lesethread geschrieben :roll: Gehört hier eigentlich ja nicht hin aber ich bin so stolz auf mein diesjähriges Lesepensum :lol:

Petra, dir dann auch noch viel Spaß mit der Queen ;)
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Barbara » Mo 6. Okt 2008, 21:41

Hallo Ihr Lieben,

meine Leseliste für September ist auch nicht so lang, da meine Bücherwahl dieses Mal auf recht dicke Wälzer fiel:

1. Winterhoff, Michael: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden".
Gut der ist nicht wirklich dick, aber gehaltvoll.

2. Mosse, Kate: "Die achte Karte" . Hierzu habe ich euch eine Rezension eingestellt.

3. Carrell, J.L.: "Die Shakespeare Morde".
Dieses Buch hat mir so richtig Lust gemacht, mal wieder einen Klassiker von Shakespeare zu lesen. Macbeth habe ich vor Jahren im Original gelesen, einiges andere in Deutsch. Aber lang lang ist es her. Seine Biografie habe ich vorsorglich schon mal bereit gelegt. ;)


Also auch nicht wirklich viel in diesem Monat. Aber schon weitaus mehr als im August, in dem ich eine Leseflaute hatte.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Binchen » Di 7. Okt 2008, 07:47

Hallo Barbara,

die Shakespeare - Morde hatte ich auch schon mal virtuell auf meinem SUB geparkt.

Wie stehts - ist er eher literarisch angelegt - also so, dass man sich mit Shakespeare auskennen sollte um Freude daran zu haben - oder eher Krimi-lastig - denn im Gegensatz zu Dir versuche ich mich auf dem großen Umweg über nette Geschichten dem Herrn Shakespeare zu nähern. Die netten Zusammenfassungen die ich bisher kenne, haben mich da bisher eher abgeschreckt.

Komme ich ggf. über solch einen Krimi an Herrn Shakespeare ran? Was meinst Du?
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Re: Im September gelesen

Beitragvon Barbara » Di 7. Okt 2008, 08:57

Hallo Binchen,

ich finde schon, dass es eher literarisch, statt kriminologisch aufgebaut ist. Kennen solltest Du die Firguren und deren Zusammenhang zu den Stücken Shakespeares auch etwas. Ist zwar nicht zwingend nötig, erleichtert aber den Überblick, da die Jetztzeit-Elemente durch historische Schlenker unterbrochen werden, was übrigens zurzeit wohl ein sehr beliebtes Stilmittel ist.

Dadurch kannst Du die Mordszenen schneller nachvollziehen bzw. im Vorfeld schon Vorhersehen, was man als findiger Leser ja immer gerne macht. ;)

Ob Du durch dieses Buch nun Shakespeare etwas näher kommst? Das ist eine gute Frage.
Ich kann für mich sagen, habe ich ja auch schon, dass ich durch dieses Buch zumindest wieder mehr von Shakespeare lesen möchte. Aber, und das muss ich auch dazu sagen, ich mochte Shakespeare immer schon.

Wenn Du ein Typ bist, der sich durch solche Bücher generell anregen lässt, etwas mehr über die handlungstragenden Autoren zu erfahren, kann ich Deine Frage mit "JA" beantworten. Wenn nicht, dann wird Dich dieses Buch zwar unterhalten, aber wohl nicht auf die Spuren Shakespeares bringen.
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Liebe Grüße
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