Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Petra » Mi 8. Okt 2008, 10:42

Christine hat geschrieben:bei Petra und Binchen ist es mir aufgefallen: Verwechselt nicht Kate MOSS und Kate MOSSE :!:

Die eine ist ein koksendes Modell mit merkwürdigen Männergeschmack und die andere ist eine Autorin .


Wie gut dass wir Dich haben, Christine! OHNE Dich hätte jetzt die ganze Forenwelt und das Universum dazu geglaubt, dass wir denken, es sei das Modell, dass da die Bücher schreibt! Wie gut, wenn man eine Lehrerin im Haus hat, die alles schön korrigiert, was man so falsch tippt! Und wie ich weiß zu Hause ja sogar meine verwendeten Wörter im Duden nachschlägt! Unglaublich wie wichtig Dir ist, dass wir uns nicht vor der Forenwelt blamieren!

Wichtiger wäre uns allerdings sicher Deine Antwort zu Lenz gewesen. Ich denke, ich sage es mal.
Liebe Grüße,
Petra


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Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Christine » Mi 8. Okt 2008, 10:48

Nochmal huhu,

nein Binchen, von Lenz habe ich schon verschiedenes gelesen, wenn auch nicht die Deutschstunde, die noch subt. Von der Thematik interessiert sie mich aber sehr, vielleicht raffe ich mich bald mal auf.

Gelesen habe ich in der Schule "So zärtlich war Suleyken" und später dann mal das "Heimatmuseum", dazu habe ich auch den Film gesehen. Die Erzählungen fand ich als Schülerin komplett öde, das Heimatmuseum hat mir gefallen. Lenz gehört ja zu denen, deren Thema häufig die verlorene Heimat ist, und dieses Thema mag ich nur wenig. Das ist mir ein zu "gestrig".

Und du hast es erfasst, alte Männer interessieren mich nicht, ich habe nicht den Eindruck, dass sie mir etwas zu sagen haben. Grundsätzlich kann man mich mit Altherrenprosa wirklich jagen, ich will keine urologischen Befindlichkeiten und auch keine hilflosen Versuche 50 Jahre jüngere Frauen auf sich aufmerksam zu machen. Das mag auf Lenz nicht zutreffen, aber er hat für mich einfach diese absolut altbackene Art, ich mag auch seine Interviews nicht hören, sow wie jetzt ist, schläfert er mich ein. Aber da ich ja auch älter werde, gibt es vielleicht Hoffnung ;)

Liebe Grüße
Christine
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon JMaria » Mi 8. Okt 2008, 11:25

Hallo Christine,

Christine hat geschrieben: Lenz gehört ja zu denen, deren Thema häufig die verlorene Heimat ist, und dieses Thema mag ich nur wenig. Das ist mir ein zu "gestrig".


nur kurz meine Meinung:
deutsche Vergangenheit, insbesondere die Nachkriegsgeneration, ist ein Teil unseres Lebens, daraus bin ich sozusagen entstanden. Vielleicht finde ich das Thema so bereichernd, weil meine Eltern Flüchtlinge waren. Dadurch habe ich einen anderen Bezug zu dieser Literatur.

Grundsätzlich kann man mich mit Altherrenprosa wirklich jagen, ich will keine urologischen Befindlichkeiten und auch keine hilflosen Versuche 50 Jahre jüngere Frauen auf sich aufmerksam zu machen.


so würde ich jetzt die "Altherrenprosa" nicht pauschalieren, doch mußte ich auch so manches Buch wegen denen von dir erwähnten Punkten abbrechen. *seufz*

Viele Grüße
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Binchen » Mi 8. Okt 2008, 12:36

Huhu liebe Maria und Christine,

also so ganz kann das auch Christine nicht pauschal meinen, denn als es um den letzten Weynfeldt ging schrieb sie:

Der neue (Der letzte Weynfeldt), den ich allerdings schon gelesen habe, ist interessant konstruiert und hat ein Ende, über das man ewig diskutieren kann. Aber die älteren geben bestimmt auch eine Menge für Diskussionen her und man kann ihn immer sehr gut und leicht lesen, obwohl es nicht platt ist.


Der war also wenigstens interessant - von gut ist noch nicht die Rede, aber wenigstens hat das Buch Interesse geweckt. Herr Suter hatte jedoch bessere Chancen, weil er nicht durch die Schulzeit verdorben wurde.

Dass Du mit der verlorenen Heimat nicht viel anfangen kannst, ist ja auch eine Aussage, obwohl das weltweit gesehen auch immer ein Thema ist, weil die Kriege ja nicht aussterben. Mich gruselt manchmal der Klang der Sprache der alten Menschen, die aus der alten, jetzt polnischen, Heimat erzählen. Und ich bin überzeugt, dass die Hörfassung von Herrn Lenz zur Deutschstunde mich auch nicht so fesseln würde, wie die von Rainer Unglaub, der sie genial und mit der nötigen Kraft in der Stimme las. So ist es mir auch bei Herrn Böll gegangen - seine Stimme war für mich nicht so doll, obwohl ich mich hinterher damit arrangieren konnte. Die Aussage der 'Ansichten eines Clowns' fand ich jedoch ungemildert Klasse.

Dass Du Dich als Historikerin, liebe Christine, nicht dafür interessierst, finde ich merkwüdig - ist das alles nicht 'Deine Zeit?' - Denn das dritte Reich selbst interessiert Dich ja schon. Hast Du zuviel davon erzählt bekommen?

Frau kann ja nicht alle Zeiten lieben.

Ich finde es einfach nur sehr effektheischend ausgedrückt, wenn Du, liebe Christine, sinngemäß zu verstehen gibt, alte Männer - das geht gar nicht (würde ja auch niemand drauf kommen, der sie kennt *g*) Ein wenig weniger Provokation wäre da wieder viel netter gewesen - aber nett sein wolltest Du da wohl eher nicht - sondern eine Diskussion heraufbeschwören?
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Barbara » Mi 8. Okt 2008, 12:53

Liebe Christine,

die Deutschstunde subt auch bei mir. Vielleicht raffen wir uns beide mal auf sie zu lesen. Als er sie schrieb war er ungefähr in unserem Alter. So können wir das ja mal stehen lassen und eventuell kannst Du so den Zugang finden. ;)

Allerdings wurde ich auch durch die Schule nicht verdorben und gehe an Lenz völlig "jungfreulich" ran.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Christine » Mi 8. Okt 2008, 16:18

Huhu Binchen,

na, da hast du es mir aber gegeben :lol: . Im Übrigen hatte ich mich für mein Verständnis noch nicht provokativ ausgedrückt, soll ich mal *ggg*?

Suter fällt für mich nicht unter die alten Autoren, er ist ja ca. 20 Jahre jünger als z.B. Lenz, Walser oder Grass. Das sind für mich die alten deutschen Autoren, und gerade Lenz verbinde ich mit Begriffen wie altbacken und spießig.

Das passt auch ziemlich gut zu dem Thema "Verlust der deutschen Heimat im Osten". Ich nannte das Thema ja schon "gestrig". Wenn jemand dazu einen Bezug hat, weil die Familie betroffen ist, ist das ein ganz anderer Zugang als für jemand, der das nicht hat.

Ich frage mich allerdings oft, was diese Menschen eigentlich vermissen und beklagen. Zum einen finde ich es geradezu folgerichtig, dass es zu diesen Vorgängen (Vertreibung u.ä.) kam, da sich die Deutschen in Russland nunmal so benommen haben wie sie sich benommen haben. Das war schlicht Rache und zu erwarten. Und wer die Flucht überlebt und im Westen Fuß gefasst hat, dem ging es sicher im Laufe der Jahre (sind ja immerhin schon 60) hier bedeutend besser als wenn er dort geblieben wäre. Schlließlich hätte man ansonsten als unterdrückte, teilweise verfolgte Minderheit in Polen oder der UdSSR gelebt. Das wäre bestimmt nicht angenehm gewesen. Und wenn man Vertreter der Vertriebenenorganisationen reden hört und Sprüche wie "Schlesien bleibt unser" ertragen muss, dann ist für mich das Verständnis für diese Menschen absolut nicht mehr vorhanden. In diesem Sinne hoffe ich sehr darauf, dass dieses Thema sich bald erledigt hat.

Liebe Grüße
Christine
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Binchen » Mi 8. Okt 2008, 17:09

Hallo liebe Christine,

Suter fällt auch nicht für mich unter die alten Autoren, für mich war es der Inhalt des letzten Weynfeld, der sich doch eindeutig mit einem alten Mann und einem jungen Mädchen befassen soll (so alle Inhaltsangaben, die ich bisher las)

Aber - Du hast nun detaillierter klargemacht, was Dich nervt und gut.
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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Petra » Mi 8. Okt 2008, 17:14

Christine hat geschrieben:na, da hast du es mir aber gegeben :lol: . Im Übrigen hatte ich mich für mein Verständnis noch nicht provokativ ausgedrückt, soll ich mal *ggg*?


Nur für den Fall dass die 3xg in Sternchen nicht ernst gemeint waren:

Nein Christine, wenn Du Dich bisher für Dein Verständnis noch nicht provokativ ausgedrückt hast, dann sollst Du das auch in Zukunft lassen - in diesem Forum!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon Rachel » Mi 8. Okt 2008, 17:41

Sorry Christine,
aber wer so einen Mist schriebt, wie Du in deinem oberen Beitrag, den kann ich beim besten Willen nicht mehr Ernst nehmen.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Auch der Erzählstil unterliegt scheinbar einer Mode

Beitragvon abrakan » Mi 8. Okt 2008, 18:01

Hallo Rachel,

ja da fragt man sich wirklich, wie man jemanden, der sich hier so outet wie Christine, XXX. Da kann man nur den Kopf schütteln....

Viele Grüße
Arno
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