Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon Petra » Fr 28. Nov 2008, 15:20

Hallo Maria,

auch ich danke Dir für Deine abschließende Meinung zu "Der Goldsucher". Für mich für den Hinterkopf wichtig. Denn falls mir ein reinlesen in das Buch gefällt, spielen diese Gedanken im Hinterkopf auch eine Rolle, die mir dann besagen, dass das erwachsen werden des Jungen nicht klischeebeladen ist. Wie und was er letztendlich in sich selbst findet was er in der ganzen Welt gesucht hat, darauf bin ich auch neugierig.

Und auch interessant der Apsekt, dass auch die schönen Orte durch Menschen zerstört werden können... und sei es wo noch so paradiesisch.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon JMaria » Fr 28. Nov 2008, 16:16

Rachel hat geschrieben: Hast Du in nächster Zeit vor, noch andere Romane von Le Clézio zu lesen?


Hallo Rachel,

"Onitsha" würde ich in nächster Zeit gerne lesen. Ein autobiographischer Roman. Es handelt vom Jungen Fintan, der erst mit 12 Jahren seinen Vater kennenlernt, der als Arzt in Afrika arbeitet.

Le Clézio hat seinen Vater mit 8 Jahren kennengelernt. Man sieht die Zusammenhänge.

Aber jetzt warten erst mal andere Romane :-)


Petra hat geschrieben:Wie und was er letztendlich in sich selbst findet was er in der ganzen Welt gesucht hat, darauf bin ich auch neugierig.


Du solltest wirklich erst ein paar Seiten reinlesen, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Sein Stil (ruhig und unspektulär geschrieben, wenn auch die Handlung nicht zu knapp ist), könnte dir vielleicht nicht zusagen.

Sein Stil hat etwas "eigenes", das vielleicht nicht jedem liegt.

Liebe Grüße
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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon Petra » Fr 28. Nov 2008, 16:32

Danke Maria,

das mache ich! Erst reinlesen. Halte ich auch für sinnvoll. Besonders wenn er etwas sehr eigenes hat. So etwas muss einem immer liegen - oder eben nicht.

Auch in "Onitsha" werde ich dann mal reinlesen. Denn das hört sich auch gut an - gefällt mir, was ich darüber nachlesen kann. Und das Cover ist schon wieder solch ein schönes! :-)
Liebe Grüße,
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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon JMaria » Fr 28. Nov 2008, 16:39

Petra hat geschrieben:
Auch in "Onitsha" werde ich dann mal reinlesen. Denn das hört sich auch gut an - gefällt mir, was ich darüber nachlesen kann. Und das Cover ist schon wieder solch ein schönes! :-)


Hallo Petra,

ja, die Geschichte klingt sehr reizvoll. Wieder ist das Kind im Vordergrund, wie im "Goldsucher" (zumindest am Anfang)

Anschließend wäre dann "Der Afrikaner" dran, da gehts dann um Le Clézios Vater:

Der Afrikaner

Kurzbeschreibung:
Eine Afrikareise in der Kindheit wurde für Le Clézio, einem der bedeutendsten zeitgenössischen französischen Schriftsteller, zur Initiation. Hier lernte er eine Welt kennen, die ihn mit ihren fremden Lebensformen, den exotischen Gerüchen und Farben in ihren Bann schlug und nie wieder loslassen sollte. Und so erzählt er von der Reise, die ihn 1948 nach Afrika führte und wo er zum ersten Mal seinem Vater begegnete. Einem Tropenarzt, der in Nigeria Lepra und Sumpffieber kurierte, den Kolonialismus hasste, mit einer Piroge das Landesinnere erkundete und Landschaften und Menschen fotografierte. Und er erzählt die Liebesgeschichte seiner Eltern, die in Kamerun, vor seiner Geburt, spielt, als der Traum eines von Krankheit und Fremdherrschaft befreiten Afrika noch realisierbar schien.


Jedenfalls kann ich sagen, dass es auch mein Eindruck ist, dass Le Clézio mit viel Magie schreibt.

Liebe Grüße
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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon Petra » Fr 28. Nov 2008, 16:43

Hallo Maria,

auch das hört sich sehr, sehr interessant an! Ich habe große Laune mal ausgiebig in seine Bücher reinzuschauen und hoffe, dass ich bald Zeit dazu finde. Meine Bücherbummel-Liste wird immer länger! ;-)

Danke für die Infos - hat mich sehr gefreut. So rückt Le Clézio immer mehr in mein Interessenfeld. Das mit der Magie, mit der er schreibt, hört sich vielversprechend an. Aber auch schon den Inhaltsangaben merkt man eine Faszination und Begeisterung für das an, was er in Afrika - diesem ganz anderen Ort - gefunden/entdeckt hat. So etwas kann vielleicht nur jemand Fremdes schreiben. Weil nur jemand, der aus einer ganz anderen Welt kommt, diese ganzen Andersartigkeiten sehen und somit auch schildern kann. Denke ich. Das eigene Umfeld ist für uns Menschen doch immer normal und man sieht die Schönheit und die Besonderheit ja von vielem gar nicht, weil es für einen Selbstverständlich und völlig normal ist.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon JMaria » Mi 10. Dez 2008, 17:42

Hallo zusammen,

wen es interessiert, hier gehts zur Le Clézios Nobelpreisrede:

Warum ich schreibe

Viele Grüße
Maria
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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon Doris » Mo 26. Jan 2009, 14:16

Hallo alle miteinander,
liebe Maria,

du hast in einem der letzten Beiträge "Der Afrikaner" erwähnt.
Ich habe dieses Buch von der Stadtbücherei ausgeliehen und festgestellt, dass morgen die Leihfrist abläuft. Also schnell noch lesen.

Und ich bin begeistert!!!

Zitat:
"Als Kind verfügt man über wenige Worte (und die Worte sind noch nicht abgenutzt). Adjektive und Substantive standen mir damals noch nicht zu Verfügung. Worte wie wunderbar, unermeßlich, machtvoll konnte ich noch nicht formulieren, nicht einmal denken. Aber ich war imstande etwas ensprechendes zu empfinden".

Dieser Satz, gleich auf Seite 10, hat mich so verzaubert, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Er beschreibt seine Kindheit in Afrika, den sehr strengen Vater, die Mutter wie sie mit dem Koch zusammen Erdnuss-Suppe kocht (keine französischen Gerichte)
Von den fliegenden Insekten die nachts über das Haus hereinbrechen und wie er sich dann, nachdem der Vater alle Fensterläden und Türen geschlossen hatte, so sicher wie in einer Höhle fühlte.

Überhaupt erzählt er sehr liebevoll von Afrika und man ist gefangen genommen:

Zitat:
"Noch heute, wenn ich Bilder aus Afrika sehe, von den großen Reservaten in Kenia oder dem Serengeti-Park, spüre ich, wie mein Herz schneller schlägt, und dann habe ich das Gefühl, die Ebene wiederzuerkennen, über die wir jeden Tag, wilden Tieren gleich, ohne bestimmtes Ziel in der Nachmittagshitze rannten".

Ich werde das Buch heute noch zu Ende lesen und zurückgeben. Zurück bleibt ein wunderschönes Leseerlebnis.

herzlichst, Doris
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon JMaria » Mo 26. Jan 2009, 15:24

Doris hat geschrieben:Hallo alle miteinander,
liebe Maria,

du hast in einem der letzten Beiträge "Der Afrikaner" erwähnt.
Ich habe dieses Buch von der Stadtbücherei ausgeliehen und festgestellt, dass morgen die Leihfrist abläuft. Also schnell noch lesen.

Und ich bin begeistert!!!



Hallo Doris,

uih, jetzt bekomm ich Lust wieder mal Le Clézio zu lesen. Wunderschöne Sätze ! Du bestärkst mich, den "Afrikaner" ebenfalls irgendwann zu lesen. :-)

Ich habe "Onitsha" im SUB. Man könnte sagen, dass diese Geschichte ebenfalls autobiographisch an sein Leben angelehnt ist. Der Junge Fintas kommt mit 10 Jahren mit seiner Mutter nach Afrika und er sieht zum ersten Mal seinen Vater.

Liebe Grüße
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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon Petra » Mi 28. Jan 2009, 16:32

Hallo Doris, Hallo Maria,

@Doris: "Der Afrikaner" interessiert mich auch sehr! Ich wollte kürzlich reinlesen, aber es war kein geöffnetes Exemplar da. So ließ ich es sein. Schön zu hören, wie gut es Dir gefällt!

@Maria: "Onitsha" interessiert mich auch sehr! Aber leider lag auch das nicht aus. War gar nicht vorrätig.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literaturnobelpreisträger 2008: Jean-Marie Gustave Le Clézio

Beitragvon JMaria » Di 8. Dez 2009, 22:15

Hallo !

In der NZZ gibt es eine Rezension zum neuen Le Clézio:

Lied vom Hunger
Ein unerschrockener Weg

sehr reizvoll.

"Onitsha" hat mir bereits sehr gut gefallen.

Auf meiner Wunschliste ist jedoch noch dieser Roman von ihm:
Ein Ort fernab der Welt

Kennt jemand diesen Roman?

Gruß,
Maria
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