Türkische Literatur

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Re: Türkische Literatur

Beitragvon JMaria » Do 4. Dez 2008, 11:53

Hallo Rachel,

Rachel hat geschrieben:Hallo Maria,
Mir persönlich hat "Lolita lesen in Teheran" sehr eindringlich deutlich gemacht, was es für die Frauen bedeuten muss, sobald sie das Haus verlassen, einen Schleier tragen zu müssen. Die Autorin vertritt ebenfalls die Ansicht, dass selbstverständich jede Frau einen Schleier tragen darf, wenn sie das möchte, der Zwang ist falsch.

Generell ist mir beim Lesen dieses Buches sehr eindrücklich deutlich geworden, was es heißen muss, unter einem solchen Regime leben zu müssen. Anhand der verschiedenen Mitglieder der Lesegruppe lernt man als Leser ganz verschiedene Schicksale kennen, die aber alle in irgendeiner Weise unter dem Regime leiden. Entgegen dem Klappentext spielt in dem Buch nämlich nicht die Diskussion über Literatur die Hauptrolle, sondern die Beschäftigung mit Literatur ist vielmehr Aufhänger für die Beschreibung des Lebens der Autorin bzw. der anderen Mitglieder ihrer Lesegruppe. Mich hat das Buch ungemein beeindruckt.


das klingt ungemein gut, Rachel. Das Buch ist auf meiner Wunschliste gelandet. Vielen Dank für die nähere Erläuterung, hat mir die Entscheidung leichter gemacht und Interesse geweckt.

in dem Zusammenhang fällt mir eine Empfehlung ein, die ich von Fevvers und Wolf bekommen habe:

Eine Kindheit im Iran.

Perlentaucher.de
Buchnotiz zu : Die Zeit, 29.04.2004
Marjane Satrapi ist im Iran geboren, hat als Kind linker Intellektueller die islamische Revolution erlebt, in deren Gefolge ihr Onkel hingerichtet wurde. Mit vierzehn schickten ihre Eltern sie aus dem Land, erst nach Wien, heute lebt sie in Paris. Von diesem Schicksal, von ihrer Kindheit im Iran erzählt sie in ihrem mittlerweile vier Bände umfassenden Comic-Roman (in dieser deutschen Übersetzung finden sich die ersten zwei in einem) . Satrapi nenne zwar, so der Rezensent Matthias Nass, Art Spiegelman ("Maus") als Vorbild, stilistisch aber habe Satrapi, die für diese Comics in Frankreich vielfach ausgezeichnet wurde, mit ihren "fast kindlich naiv anmutenden Bildern" eine ganz eigene Handschrift gefunden. Und so heftig sie die iranischen Mullahs in ihrem Comic attackiere: der Patriotismus der Iranerin sei ganz und gar unverkennbar. Die Übersetzung des offenkundig großartigen Bandes, das vergisst der Rezensent nicht zu erwähnen, ist gleichfalls "sehr gelungen".


es gibt auch eine andere Ausgabe für 9,95 Euro, die ist aber in schwarz-weiß gehalten, soviel ich weiß.

Jedenfalls würde das Comic zum Thema sehr gut passen.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Türkische Literatur

Beitragvon Rachel » Do 4. Dez 2008, 12:01

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:das klingt ungemein gut, Rachel. Das Buch ist auf meiner Wunschliste gelandet. Vielen Dank für die nähere Erläuterung, hat mir die Entscheidung leichter gemacht und Interesse geweckt.

Das freut mich, denn "Lolita lesen in Teheran" ist wirklich ein Buch, dem ich viele Leser wünsche. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Dir das Buch ebenfalls sehr gefallen könnte. :)

Vielen Dank auch für deinen Tipp. Du hast Recht, das würde wirklich sehr gut um Thema passen. Ich meine mich zu erinnern, dass es kürzlich auch eine Verfilmung davon gab. Auf jeden Fall habe ich mir "Eine Kindheit im Iran" notiert.
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Türkische Literatur

Beitragvon Petra » Do 4. Dez 2008, 12:14

Hallo Rachel und Maria,

das freut mich aber, dass ich jetzt über diesen Umweg ("Tschador") an ein Buch in meinem SUB erinnert werde! Denn "Lolita lesen in Teheran" liegt schon länger dort und es interessiert mich auch sehr. Ein Tüpfelchen auf dem i ist die Rahmenhandlung für mich. Aber schön hier auch bestärkt zu werden, dass man ganz eindringlich Einblick erhält in das Leben der Frauen dort und welchen Problemen sie sich täglich zu stellen haben - in ihrem Leben unter einem solchen Regime, in ihrem Leben in dem sie sich zu verhüllen/verstecken haben.

Danke fürs darin bestärken, das Buch im SUB weiter nach oben zu legen! Das ist Dir, Rachel, hier ausgesprochen gut gelungen!

Und "Tschador" setze ich mir jetzt auf meinen Notizzettel. Das könnte für mich persönlich nach "Lolita lesen in Teheran" besonders interessant werden. Dafür auch noch mal Danke, Maria!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Türkische Literatur

Beitragvon JMaria » Do 8. Jan 2009, 13:28

Hallo zusammen,

Türkische Bibliothek aus dem Unionsverlag:
ein Resümee über die letzten zwei Jahre ergab eine positive Kritik und ist in der NZZ nachzulesen:

«Den Fragenden gilt unser Gruss»

außerdem der Hinweis auf ein neues Buch; diesmal gehts um türkische Lyrik. Türkische Autoren wurden nach ihren Lieblingsgedichten gefragt und gebeten ein Essay darüber zu schreiben. Die Lyrik-Anthologie ist in Türkisch - Deutsch.

Kultgedichte

Gruß
Maria
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Re: Türkische Literatur

Beitragvon Petra » Do 8. Jan 2009, 15:42

Oh nein, Maria,

das ist ja wieder gemein! Solch ein unwiderstehlicher Tipp! Türkische Gedichte fände ich ja schon reizvoll. Aber wenn dann auch noch Autoren ihre Lieblingsgedichte vorstellen und ein Essay darüber geschrieben habe, dann wird es wirklich unwiderstehlich! Zumal ich das auch gut mit Ayhan zusammen lesen könnte. Das interessiert ihn bestimmt auch! (Da fällt mir die Schwiegermutter einer seiner Cousinen ein, die wir im Dorf besucht haben. Sie schreibt Gedichte. Und diese interessante Frau trug mir einige davon auf Türkisch vor, weil Ayhan ihr sagte, dass ich mich für Bücher und Gedichte begeistere. Sehr kraftvoll klang das und viel Gefühl legte sie hinein - ein toller Vortrag, den Ayhan mir sehr schön übersetzte. Hat mir ausgesprochen gut gefallen, wo die Türken doch so viel Gefühl und einen Sinn fürs Poetische haben. Bildhafte Sprache. Toll!)

Gestern wurde ich ja auch bei einem anderen Buch schwach, das schon lange auf meiner Liste steht. "Der Bonbonpalast" von Elif Shafak. Thematisch fand ich es schon sehr interessant. Ein reinlesen hat dann aber den Ausschlag gegeben, dass es unbedingt mit muss. Es ist so erfrischen erzählt. So anders aufgebaut. Die Kapitel werden Wohnung genannt. So steht als Überschrift über der Kapitelübersicht "Die Bewohner des Bonbonpalasts". Darunter finden sich die einzelnen Kapitel:

Wohnung 1 Musa, Meryem und Muhammet
Wohnung 2 Sidar und Gaba
Wohnung 3 Die Friseure Cemal & Celal
Wohnung 4 Die Feuersons
...
...
Wohnung 7 Ich
...
...
...

Die Einleitung fängt auch schon gut an. Die ersten beiden Sätze: "Die Leute behaupten, ich hätte eine blühende Phantasie. Das ist noch die freundlichste Art zu sagen: "Du spinnst!"

Es geht sehr interessant weiter:

Damit könnten sie sogar Recht haben. Denn ich spinne reichlich, zum Beispiel wenn ich mir ständig Sorgen mache und beim Reden alles durcheinander bringe oder wenn ich mich vor den Blicken anderer fürchte, aber so tue, als hätte ich keine Angst, wenn ich mich jemandem vorstellen, den ich gerne kennen lernen würde, und dabei verschweige, dass ich mich selbst kaum kenne, und wenn mir die Vergangenheit wehtut und ich nicht akzeptieren kann, dass die Zukunft auch nicht viel besser sein wird. Vor allem spinne ich, wenn ich mich nicht damit abfinden kann, da zu sein, wo ich bin, und der zu sein, für den ich gehalten werde.

Dann erfolgt eine einfach Strichzeichnung die die Wahrheit und die Lüge und die Spinnerei erklären soll. Sehr nett gemacht. :-)

Bevor es zu den Wohnungen geht, kommt dann noch ein Kapitel, das "Davor" heißt. Das darauffolgende heißt "Noch Davor".

Also, mir gefällt's! Auch das Zitat das die Autorin vor das Buch gesetzt hat (ich mag ja gern solche Zitate). Dort steht:

"Auch im Ghetto kann man sicher sein und sich wohlfühlen. Was es gleichwohl zu einem Ghetto macht, ist der Zwang dort leben zu müssen. Jetzt, da die Mauern einstürzen, sollten wir über den Schutt steigen und uns die Stadt dort draußen ansehen." (Ursula K. Le Guin. Aus: Kadınlar Rüyalar Ejderhalar - Frauen, Träume, Drachen)

Ich freue mich schon sehr auf dieses scheinbar sehr schön und doch unkonventionell erzählte Buch!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Türkische Literatur

Beitragvon JMaria » Fr 9. Jan 2009, 21:54

Hallo Petra,

Petra hat geschrieben:
(Da fällt mir die Schwiegermutter einer seiner Cousinen ein, die wir im Dorf besucht haben. Sie schreibt Gedichte. Und diese interessante Frau trug mir einige davon auf Türkisch vor, weil Ayhan ihr sagte, dass ich mich für Bücher und Gedichte begeistere. Sehr kraftvoll klang das und viel Gefühl legte sie hinein - ein toller Vortrag, den Ayhan mir sehr schön übersetzte. Hat mir ausgesprochen gut gefallen, wo die Türken doch so viel Gefühl und einen Sinn fürs Poetische haben. Bildhafte Sprache. Toll!)


dann könnte dir auch die türkische Lyrik zum Anhören auf Lyrikline.org behilflich sein und gefallen. Manchmal gibt es auch dazu eine deutsche Übersetzung zum Nachlesen. Durch den Reimrhythmus lässt sich auch sehr gut neue Vokabeln merken.

Die Seite ist sehr schön gemacht.

http://www.lyrikline.org/index.php?id=5 ... a6009bb#tr


Gestern wurde ich ja auch bei einem anderen Buch schwach, das schon lange auf meiner Liste steht. "Der Bonbonpalast" von Elif Shafak.


was du bereits geschrieben hast, gefällt mir sehr gut. Ein Buch das ich mir vormerken werde.

Liebe Grüße
Maria
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Re: Türkische Literatur

Beitragvon Petra » So 11. Jan 2009, 15:47

Hallo Maria,

oh, vielen Dank für den Tipp mit der türkischen Lyrik zum Anhören! Sehr interessant für mich! Was Du so alles findest! :)
Liebe Grüße,
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Re: Türkische Literatur

Beitragvon JMaria » Mo 12. Jan 2009, 11:32

Petra hat geschrieben:Hallo Maria,

oh, vielen Dank für den Tipp mit der türkischen Lyrik zum Anhören! Sehr interessant für mich! Was Du so alles findest! :)


Hallo Petra,

den Link habe ich von Wolf irgendwann mal aufgeschnappt; er kennt immer so interessante Info-Seiten. :D

Ich stöbere gerne auf Lyrikline und habe wunderschöne Gedichte entdeckt. Besonders eine Schriftstellerin hat es mir angetan, die ein wunderbares französisch spricht. Ich verstehe zwar kaum etwas, doch ihr zu zuhören ist wunderbar:

Claire Krähenbühl

Liebe Grüße
Maria
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Re: Türkische Literatur

Beitragvon Petra » Mo 12. Jan 2009, 12:32

Hallo Maria,

so, so, von Wolf hattest Du den Tipp... :-)

JMaria hat geschrieben:Besonders eine Schriftstellerin hat es mir angetan, die ein wunderbares französisch spricht. Ich verstehe zwar kaum etwas, doch ihr zu zuhören ist wunderbar


Französisch ist ja eh schon eine wundervoll klingende Sprache. Und wenn dann noch die Satzmelodie so richtig stimmt... das kann ich mir schon gut vorstellen! :-)
Liebe Grüße,
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Re: Türkische Literatur

Beitragvon Petra » Di 20. Jan 2009, 15:28

Hallo zusammen,

gestern bin ich wieder auf interessante Bücher gestoßen, die der Rubrik Türkische Literatur zuzuordnen sind.

Allen voran hat mich sehr interessiert "Istanbul war ein Märchen". Da konnte ich sogar reinlesen und war begeistert. Von der schönen und nahen Erzählweise. Aber auch von der Vielfalt der Personen, die direkt zu Anfang schon in jeweils wenigen Sätzen vorgestellt werden. Optisch ist jeder Person ein Absatz zugeteilt. So kann man auch später noch mal nachschlagen, wer jetzt welche Figur mit welchem Hintergrund ist. Und man wird schon mal ein wenig auf die Geschichten vorbereitet, die einen in dem Roman erwarten. Es soll eine Vielzahl von Leben und Geschichten in Istanbul sein. Erzählt von dem jüdischen Türken Mario Levi. In einer Rezension in Deutschlandradio Kultur (Link führt zu der Rezension) steht u. a. dass dieser Istanbul-Roman in der Türkei vier Jahre vor Orhan Pamuks "Istanbul" erschienen ist.

Dieses Buch werde ich haben wollen. Ich bereue fast es gestern nicht direkt mitgenommen zu haben. Aber ich wollte gern zu Hause erst noch im Internet nach Stimmen zum Buch schauen. Die haben mich jetzt aber in meinen Eindrücken bestätigt: Ein Buch das wirklich lohnt und wunderschön erzählt ist. Aber auf das man sich auch einlassen muss. Gestern in der Buchhandlung war mir schon klar: Darauf MÖCHTE ich mich gern einlassen!

Sehr interessant hörte sich auch die Inhaltsangabe zu "Die Wasser des Bosporus" von Alan Drew an, einem amerikanischen Autor, der 4 Tage vor dem großen Erdbeben 1999 in Istanbul ankam und dort 3 Jahre geblieben ist. Die Art wie er an die Probleme der Menschen in seinem Buch herangeht, kann ich mir sehr interessant vorstellen. Hier die Kurzbeschreibung:

"Was bleibt, wenn die eigene Existenz plötzlich in Schutt und Asche liegt? Was tut ein Mann, wenn ihm nichts mehr allein und aus eigener Kraft gelingen kann? Was wird dann aus seinem Stolz? Als Sinan bei einem Erdbeben alles verliert, gibt es für ihn nur noch einen Halt: seine Tradition." (Bei Amazon gibt es zudem noch eine ausführlichere Beschreibung.)

Und über "Am Rand" von Sebnem Isigüzel bin ich gestolpert. Das Buch wurde hier vor Monaten allerdings schon mal im Forum (wahrscheinlich in diesem Thread hier) erwähnt. Ist also keine Entdeckung fürs Forum. Aber für mich persönlich. Denn es ist mir gestern erstmalig so richtig ins Auge gefallen. Ich habe es mir, ebenso wie "Die Wasser des Bosporus" notiert. Aber "Istanbul war ein Märchen" ist bereits auf meinem Wunschzettel gelandet.
Liebe Grüße,
Petra


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