Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon Britti » Mo 13. Okt 2008, 17:20

Uiii die sind ja schnell entschlossen.
Da bin ich ja mal gespannt...
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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon steffi » Di 14. Okt 2008, 09:35

Hallo !

Ich hab das ganze ja auch nur im Nachhinein angeguckt und finde, dass Reich-Ranicki ausgesprochen Recht hat. Warum soll er als Alibi-Intelektueller auftreten ? Interessant war auch der Kameraschwenk in die Runde - an den Gesichtern konnte man viel ablesen.

Ich fand das sehr richtig, konsequent und mutig von ihm und so wie es aussieht, ist ja wohl auch die Sendung Lesen! bald am Ende.

Ziel des Deutschen Fernsehpreises ist es, die Qualität des deutschen Fernsehprogrammes zu fördern und hervorragende Leistungen für das Fernsehen zu würdigen. quelle:wikipedia

Da das relativ ist, z.B. bei bester Unterhaltungsshow Deutschland sucht den Superstar, Next Topmodel oder Das weiß doch jedes Kind: da fällt die Wahl schwer ;) , verspreche ich mir von dem Gespräch auch nicht viel.
Gruss von Steffi

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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon Britti » Di 14. Okt 2008, 10:15

Liebe Steffi,

die Gesichter im Publikum fand ich auch sehr vielsagend.
Erst standen alle für ihn auf und aplaudierten sehr lange.
Dann haben ja alle gedacht er macht Spaß und hätte sich da eine lustige Rede überlegt.
Irgendwann wurden aber die "Lacher" immer weniger...
Ich bin ja mal gespannt auf Freitag. Ich denke auch nicht das viel dabei herum kommt aber seine Meinung mag ich mir gern anhören.
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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon JMaria » Di 14. Okt 2008, 12:40

Fevvers hat geschrieben:Hallo Petra,

"Spiegel online" meldet, dass die denkwürdige Diskussion am Freitagabend um 22:30 stattfinden soll.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,583780,00.html

LG, Fevvers


Hallo Fevvers,

oweia - vielleicht bin ich einfach zu pessimistisch, doch ich glaube nicht, dass die Kombination MRR und Gottschalk passt. Hoffentlich wird das nicht zu einem "Kultur vs. Spaßgesellschaft". *seufz*

'Flagge auf Halbmast' sollte ZDF "Lesen!" einstellen *grummel*
Man muß nicht unbedingt mit Elke Heidenreichs Meinungen konform gehen, doch ihre Sendung schätze ich sehr.

Schöne Grüße
Maria
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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon Petra » Di 14. Okt 2008, 14:32

Ihr Lieben,

Danke für den Hinweis, dass diesen Freitag schon die Diskussion stattfindet, Fevvers!

Britti und Steffi, was Ihr über den Ablauf der Preisverleihung bzw. MRRs Auftritt schreibt, ist ja echt ein Ding! Die dummen Gesichter kann ich mir richtig vorstellen! ;)

Egal für welche Seite man mehr Partei ergreift: Auf jeden Fall hat MRR ja Recht oder bzw. nicht Unrecht. Und dass dadurch mal die Fernsehgesellschaft (bis hin zum Zuschauer) zu nachdenken aufgefordert wird, ist mal sowieso nicht verkehrt. Schaden kann das nicht, denn egal wo die eigene Schmerzgrenze ist (also wieviel bloße Unterhaltung man selbst guckt): Irgendwo findet doch inzwischen (fast) jeder Zuschauer so (s)einen Punkt, wo er sagt: Jetzt hört's aber auf!

Ich habe vor die Diskussion zu schauen. Hoffentlich wird was draus.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon Petra » Mo 20. Okt 2008, 09:13

Hallo Ihr Lieben,

und? Hat einer die Diskussion am Freitag gesehen? Ich schon. War aber ja doch sehr zahm. Deshalb kann ich dazu jetzt nicht viel sagen.

Ich habe mir aber ein Argument von Thomas Gottschalks Seite gemerkt: Dass die Intellektuellen sich gern von den anderen distanzieren. Und z. B. in der FAZ gern Rezensionen/Kritiken gedruckt werden, die man auch etwas einfacher formulieren könnte. Und man sich so annähern könnte. Das Argument fand ich gut, denn oft finde ich, dass sich die Rezensenten nur selbst profilieren wollen und zeigen, wie gut sie sich auszudrücken verstehen. Und wenn man solch eine Kritik auf den Inhalt beschränkt, also auf das was über Buch (oder Film) gesagt wird, manchmal gar nicht viel Gescheites übrig bleibt. Das soll jetzt nicht als pauschale Aussage hier verstanden werden. Aber mir sind solche Rezensionen dort schon öfter untergekommen. Und das finde ich nicht gut. Ich persönlich verstehe was dort geschrieben steht meistenteils sehr gut. Finde es aber traurig, dass es so manchem Rezensenten mehr um seine eigene Wirkung geht als wirklich was über das Gelesene/Gesehene zu schreiben.

Und wenn man - so meinte Thomas Gottschalk - etwas normaler mit den Nicht-Intellektuellen reden würde, könnte man gewiss einige von ihnen sogar für höherwertiges begeistern.

Das fand ich von der Gegenposition zu MRR gut und wichtig. Wenn auch MRR natürlich nicht Unrecht hat. Aber dazu haben wir ja schon einiges geschrieben. Deshalb wollte ich dieses Gegenargument noch aufgreifen, da ich es auch richtig finde.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon Fevvers » Mo 20. Okt 2008, 10:27

Hallo Petra und Maria,

ich habe das halbstündige Gespräch gesehen und fand es vollkommen überflüssig und nichtssagend. Ich glaube, niemand hat erwartet, dass dort tatsächlich Programmverantwortliche auftauchen und Stellung beziehen.

Nett anzusehen war, wie Gottschalks anfängliche Souveränität immer mehr bröckelte. Dass er selbst zugab, in seinen Sendungen damit zu punkten, dass er Herrenwitze erzähle und neben einem tiefen Damendekolletee zu sehen sei, war vielleicht als kokettes Understatement gemeint, aber letztlich ein Armutszeugnis. Da half auch der Hinweis auf angelesenes Lehrerwissen nicht mehr.

MRR hat mich enttäuscht, weil er stur von "Blödsinn" redete, aber nie konkret wurde. Natürlich wissen wir - oder ahnen - was er meint. Für eine ernsthafte Diskussion reicht das aber nicht aus. Er gab sich einfach nur stur und beharrlich.

"Intelektuelle", "intelektuell" - Begriffe, die gern als Schimpfwort gebraucht werden. Aber was genau ist das eigentlich? Sind das wirklich nur diejenigen, die als kleine Elite arrogant auf die Massen herabschauen und bei denen alles, was unterhält, generell verpönt ist? Darüber müsste man sich mal unterhalten.

Für mich hat es Elke Heidenreich auf den Punkt gebracht, die kurz für "ttt" auf der Buchmesse interviewt wurde. Man solle sich Gedanken machen über die Aufgaben und Pflichten der öffentlich-rechtlichen Sender hinsichtlich Kultur- und Bildungsauftrag, weniger um die Privaten, die sie zur Ablenkung auch mal einschalte.

Ich empfehle nach wie vor den Spielfilm "Free Rainer"! :)

Liebe Grüße, Fevvers
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Ich lese gerade: Florian Illies, 1913 (S.Fischer)

Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon JMaria » Mo 20. Okt 2008, 19:15

Hallo Petra und Fevvers,

die Diskussion war wirklich völlig überflüssig.

Fevvers hat geschrieben: "Intelektuelle", "intelektuell" - Begriffe, die gern als Schimpfwort gebraucht werden. Aber was genau ist das eigentlich? Sind das wirklich nur diejenigen, die als kleine Elite arrogant auf die Massen herabschauen und bei denen alles, was unterhält, generell verpönt ist? Darüber müsste man sich mal unterhalten.


wie recht du hast!
Diesen Teil der Sendung, die Betonung auf eine intelektuellen Elite, hat mich ungemein gestört und ich fragte mich 'über wen reden die eigentlich'.

Fevvers hat geschrieben:Für mich hat es Elke Heidenreich auf den Punkt gebracht, die kurz für "ttt" auf der Buchmesse interviewt wurde.


wenn es im Netz nachzusehen ist, schau ich es mir an.

Gruß
Maria
Zuletzt geändert von JMaria am Do 23. Okt 2008, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reich - Ranicki nahm Fernsehpreis nicht an...

Beitragvon Petra » Di 21. Okt 2008, 11:18

Hallo Fevvers und Maria,

Fevvers hat geschrieben:"Intelektuelle", "intelektuell" - Begriffe, die gern als Schimpfwort gebraucht werden. Aber was genau ist das eigentlich? Sind das wirklich nur diejenigen, die als kleine Elite arrogant auf die Massen herabschauen und bei denen alles, was unterhält, generell verpönt ist? Darüber müsste man sich mal unterhalten.


JMaria hat geschrieben:Diesen Teil der Sendung, die Betonung auf eine intellektuellen Elite, hat mich ungemein gestört und ich fragte mich 'über wen reden die eigentlich'.


Ich hatte diese Intelektuellen jedenfalls nicht als eine festgelegt Gruppe verstanden. Sondern wirklich als Einzelpersonen, die sich aber durch dieselbe arrogante, herablassende Art auszeichnen. Und dadurch auffallen, dass sie sich an vielen Stellen absichtlich kompliziert ausdrücken, um der äußeren Wirkung Willen.

Aber richtig: Darüber, wer da eigentlich gemeint ist, müsste man sich mal unterhalten. Denn meine Empfindungen, wer da gemeint ist, sind ja keine allgemeingültige Deffinition. Und Euer Fragezeichen, wer da eigentlich gemeint ist, reicht schon dafür aus zu wissen, dass das eben nicht klar ist. Aber ich sehe... ich komme von der Fernsehsendung ab.

Aber die war wirklich lahm. Verzichtbar. Da sind wir uns wirklich einig.
Liebe Grüße,
Petra


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