Didonias Lesetagebuch

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Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » So 2. Dez 2012, 17:52

Moin, ihr Lieben,

wie ich schon mal angedeutet habe, führe ich ja ein Lesetagebuch. Im Blog habe ich mal angefangen, aber das gefällt mir irgendwie nicht so gut, da ich mich dort mit niemandem unterhalten kann. Den vernachlässige ich dann oftmals.
Im Forum fände ich das viel schöner und wenn nichts dagegen spricht, würde ich heute einfach gerne damit hier anfangen wollen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Momo111 » So 2. Dez 2012, 18:15

Didonia hat geschrieben:Moin, ihr Lieben,

wie ich schon mal angedeutet habe, führe ich ja ein Lesetagebuch. Im Blog habe ich mal angefangen, aber das gefällt mir irgendwie nicht so gut, da ich mich dort mit niemandem unterhalten kann. Den vernachlässige ich dann oftmals.
Im Forum fände ich das viel schöner und wenn nichts dagegen spricht, würde ich heute einfach gerne damit hier anfangen wollen.


Das ist schön, Didonia, nun sind wir zu zweit :D :D :D .

Bloggen macht mir aber auch voll Spaß. Damit ich nicht überall zum selben Thema nach neuen Worten suchen muss, verlinkte ich einfach.

Wäre schön, wenn du deine Blogseite nicht ganz verwaisen lässt.
Zuletzt geändert von Momo111 am So 2. Dez 2012, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » So 2. Dez 2012, 18:16

Momo hat mir heute dieses Buch aus einer kleinen Liste ausgewählt:

An diesem Tage lasen wir nicht weiter von Will Schwalbe.

Will Schwalbe lebt als Autor in New York. Er war Journalist bei der New York Times und Cheflektor bei den Verlagen William Morrow und Hyperion. Nachdem er aus der Verlagswelt ausgestiegen ist, gründete er die Online-Kochrezeptsammlung Cookstr. Er lebt als Autor in New York.

Ich finde ja, der englische Titel The End of Your Life Book Club hört sich viel besser an.

Will Schwalbe erzählt vom letzten Jahr mit seiner Mutter, die an Bauspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und zu Beginn des Buches nicht weiß, wie lange sie noch zu leben hat. Dieser Krebs ist mit einer der schlimmsten, da er nicht so einfach aufzufinden ist. Man bemerkt ihn eigentlich erst, wenn er Metastasen gestreut hat, weil dann andere Organe angegriffen werden.
Will Schwabe erzählt über dieses Jahr nur aus seiner Perspektive, so, wie er das Jahr mit seiner Mom verbracht hat.

Zu einem Leseclub braucht man wenigstens zwei Leseratten. Und dieser spezielle Club begann mit "einer der beiläufigsten Fragen, die zwei Leute einander stellen können: 'Was liest du gerade?'"

Ich werde mir beim Lesen mal alle Buchtitel, die hier erwähnt werden rausschreiben und euch dann am Ende vorstellen. Einige sind im Klappentext schon vorgestellt, aber ich merke schon nach den ersten 70 Seiten, dass diese Liste längst nicht vollzählig ist.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Momo111 » So 2. Dez 2012, 18:22

Ich finde ja, der englische Titel The End of Your Life Book Club hört sich viel besser an.


Ja, das finde ich auch.

Finde ich total interessant, werde es mir sicher auch zulegen, warte aber auf den Endbericht von dir ab.
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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » Mo 3. Dez 2012, 00:42

Ich bin jetzt auf Seite 95 und bin begeistert.

Will Schwalbe erzählt über seine Eltern, aus was für Familien sie kamen und was sie früher als Kinder gerne gelesen haben.
Ich schätze, die Liste, die ich am Ende zufügen möchte, wird sehr lang.
Er erinnert sich auch an die eigene Kindheit. Stellt euch vor: Der sicherste Weg, spontanen Haushaltsaufträgen (Müll rausbringen, Zimmer aufräumen) zu entgehen, war, wenn man in ein Buch vertieft war. So war das im Haushalt Schwalbe. ist das nicht Wahnsinn? Ich habe das ganz anders in Erinnerung.
Will Sch. liebte Tolkien. Seine Mutter erinnert sich:

Aber ich denke, dein Bruder und ich haben dich beide darum beneidet, wie sehr du Tolkien liebtest. Wir mochten die 'Narnia'-Bücher auch sehr - aber bei dir war es schon eine richtige Obsession. Du hast so viel von Bilbo Beutlin gesprochen, dass er mir vorkam wie ein Familienmitglied. Dann hast du angefangen, alles, sogar deinen Namen, in alten Runen zu schreiben. Als du auch noch eine Tonpfeife rauchen wolltest, bin ich allerdings eingeschritten. Du warst schließlich erst neun.


Ich beneide Will Sch. um seine lesende Kindheit.

Mutter und Sohn unterhalten sich über vergangene Zeiten. Sie war eine der wenigen Frauen, die volltags gearbeitet hat. Und das auch noch gerne und ohne schlechtes Gewissen. Will und seine Geschwister waren sogenannte Schlüsselkinder.
Im Fernsehen sahen sie Bilder vom Vietnamkrieg, Proteste auf dem Harvard Square, Berichte über die Attentate auf Bobby Kennedy und Martin Luther King.
Es gab nur drei TV-Programme: Eine Gameshow, ein Vorläufer heutiger Casting-Shows mit Namen "Star of the Day" oder alte Filme, meistens mit Shirley Temple (was habe ich diese Filme damals geliebt, ich habe sie in den 70er-Jahren gesehen).
Also wurde viel gelesen, wie es die Eltern vormachten.

Ich war nach meiner Schlafenszeit um 21 Uhr meist noch Stundenlang wach und las bei Taschenlampenlicht..."


Ach, das weckt Erinnerungen. Und in der Schule konnte ich dann kaum die Augen offen halten.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon NatiFine » Mo 3. Dez 2012, 08:43

Didonia hat geschrieben:Ich werde mir beim Lesen mal alle Buchtitel, die hier erwähnt werden rausschreiben und euch dann am Ende vorstellen.


@Didonia,
oh ja, bitte gerne! :D
Liebe Grüße
Renate

www.lauschen-lesen-lebenslust.de
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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon JMaria » Mo 3. Dez 2012, 12:01

Didonia hat geschrieben:Moin, ihr Lieben,

wie ich schon mal angedeutet habe, führe ich ja ein Lesetagebuch. Im Blog habe ich mal angefangen, aber das gefällt mir irgendwie nicht so gut, da ich mich dort mit niemandem unterhalten kann. Den vernachlässige ich dann oftmals.
Im Forum fände ich das viel schöner und wenn nichts dagegen spricht, würde ich heute einfach gerne damit hier anfangen wollen.



Hallo Didonia,

wenn ich auch nicht immer etwas beitragen kann, werde ich dein Lesetagebuch mitverfolgen.

:-)
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Christopher Isherwood: Mr. Norris steigt um
Sigrid Nunez: Mitz. The Marmoset of Bloomsbury (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » Mo 3. Dez 2012, 12:57

Geht mir ja genauso, Maria. Zu vielen der hier vorgestellten Bücher kann ich auch nichts vermelden.
Freue mich aber, wenn ihr mitlest :)
Lesende Grüße, Anne

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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Petra » Mo 3. Dez 2012, 17:02

Hallo Didonia,

ich halte es wie Maria: Ich werde (zeitlich bedingt) nicht immer was dazu beitragen können, werde Deinen Thread aber immer verfolgen.

Als erstes bin ich gespannt auf die Auflistung der in Deiner aktuellen Lektüre genannten Bücher. Schön, dass Du eine Auflistung für uns machen willst. :)
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Buecher4um
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Petras SeifenKUNST
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Re: Didonias Lesetagebuch

Beitragvon Didonia » Mi 5. Dez 2012, 00:19

Ich kann euch sagen, diese Liste wird wirklich lang. Ich bin noch nicht bei der Hälfte des Buches und habe schon 51 Titel rausgeschrieben :D

Aber ich habe festgestellt, dass ich bisher sehr einseitig berichtet habe. Natürlich habe ich fast nur über das geschrieben, was mit Büchern zu tun hat. Es geht hier aber in erster Linie um Will Schwalbes Mutter (sie muss eine tolle Frau gewesen sein, leider habe ich noch keinen deutschen Text über sie im Internet gefunden), die hier um ihr Leben kämpft. Der Krebs kann zwar nicht geheilt werden, aber die Ausbreitung kann verlangsamt werden und damit vielleicht, mit ein wenig Glück, ein paar Wochen oder Monate gewonnen werden. Sie durchläuft die Chemotherapie, muss Fragen nach Schmerzen ehrlich beantworten, um die Medikamente richtig dosieren zu können. Dabei möchte sie das Wort "Schmerzen" gar nicht benutzen, sondern lieber davon reden, "wie unwohl sie sich fühlte".
Sie hatte gute und weniger gute Tage, wobei frustrierend war, dass sie nie wusste, was sie wann für einen Tag hatte, was natürlich die Lebensplanung beeinträchtigte. Feiertage waren zu planen, Besuche (auch in ihrem Büro) usw. Für einen Blog schrieb sie ihrem Sohn Beiträge, und zwar so, als wenn Will sie geschrieben hätte, der den Blog damit füllte. Es wäre einfach zu viel und zu anstrengend für sie gewesen, den vielen Kollegen, Freunden und Bekannten per E-Mail oder Brief zu schreiben.
Sie war eine beschäftigte Frau. Nicht nur, dass sie voll berufstätig war, sie war in der Flüchtlingshilfe beschäftigt. Und ein großes, wenn nicht ihr größtes Anliegen war es, in Afghanistan eine Bibliothek aufzubauen.
Wenn Afghanistan keine Bücher erhält, dann haben die Menschen dort kaum Chancen. Das ist deshalb mein Vorsatz für das neue Jahr. Ich werde dafür sorgen, dass diese Bibliothek ins Rollen kommt.

Ob sie es tatsächlich schafft? Viel Zeit bleibt ihr ja nicht mehr.


Ohhh, ich stelle nach langer Zeit mal wieder fest, wie schön es ist, auf diese Art über ein Buch zu schreiben :D
Lesende Grüße, Anne

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