Der nächtliche Lauscher (Film)

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Der nächtliche Lauscher (Film)

Beitragvon Britti » Di 21. Okt 2008, 12:20

Hallo zusammen, besonders Petra und Binchen

Ich finde das alte posting nicht mehr deshalb mache ich ein neues auf.
Vor kurzem hatte Petra den Film glaube ich geschaut. Binchen du auch?

Wir waren doch über das Ende verwirrt.
Ich habe ihn mir nun auch angesehen. :roll: Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll.
R. Williams hat mir sehr gut gefallen. Den mag ich eh.
Wenn ich das Buch nicht gelesen hätte und nur den Film gesehen hätte, hätte ich ihn sicher als spannend empfunden. So hat er mir nur mäßig gefallen. Die Handlung war meines Wissens stark verfälscht. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt ging es noch aber irgendwann versucht die Frau ja Gabriel umzubringen und dann geht es frei erfunden weiter. Am Ende ist sie garnicht blind und denkt sich eine neue Geschichte über den Jungen aus. Ich meine das war im Buch alles nicht mehr oder?
Das hörte doch so auf das man im Zweifel war ob es den Jungen nun gegeben hat oder doch nicht...
Also wer das Buch nicht kennt wird den Film vielleicht gut finden, spannend und gut ist...
Seht ihr das ähnlich? Oder irre ich mich jetzt im Inhalt des Buches gewaltig?
Britti
 
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Re: Der nächtliche Lauscher (Film)

Beitragvon Petra » Di 21. Okt 2008, 13:39

Huhu Britti,

also dass die Frau Gabriel umbringen will, habe ich beim Film gucken so nicht empfunden. Ich setze hier mal den Link zu dem alten Thema, direkt auf die 2. Seite der Postings, denn da stehen meine Eindrücke zu der Verfilmung. Hier klicken.

Da schrieb ich folgendes:

Petra hat geschrieben:Meinst Du die Szene auf der Straße als beide fast von einem Auto (oder war es ein LKW) überfahren worden sind? Da habe ich eher die schiere Verzweiflung in der Frau gesehen, dass man ihr nicht glaubt... und aus der Verzweiflung heraus war ihr die Gefahr meiner Ansicht nach einfach völlig egal... sowohl die Gefahr für ihr eigenes Leben als auch die Gefahr für Gabriels Leben.

Ob diese Szene im Buch zu finden ist, weiß ich nicht mehr. Fände es aber keine erhebliche Abweichung. Könnte ein filmisches Stilmittel sein, um die innere Verzweiflung der Frau herüberzubringen. Sie scheint mir innerlich total zerrissen. Muss selbst an ihre Geschichte glauben, damit es ihr einigermaßen gut geht und ihr Lebensgerüst nicht aus den Fugen gerät.


Weiter schreibe ich dort (hier gehe ich auf die Abweichungen zum Buch ein, wie ich sie empfunden habe):

Das hätte für mich aber dann gereicht. Schade fand ich, dass hier ans Ende noch eine wirkliche Auflösung gehangen wurde, die Aufschluss darüber gibt, ob es den Jungen gegeben hat oder nicht. Schade. Das offene Ende war es, was die Wirkung für mich im Buch ausgemacht hatte. Und bis zu dem draufgesetzten Schluss fand ich das im Film auch gut wiedergespiegelt. Wenn der Film für mich auch keinesfalls ans Buch heranreicht. Ist aber ja meistens so, wenn man ein Buch kennt und davon begeistert ist.


Das sollte Dir Deine Fragen dazu, wie ich es empfunden habe, weitestgehend beantworten.

Britti hat geschrieben:Also wer das Buch nicht kennt wird den Film vielleicht gut finden, spannend und gut ist...


Ayhan hat ihn mitgeguckt und kannte ja das Buch nicht. Er fand ihn nicht gut und auch nicht spannend. Dabei mag er durchaus leise Filme, die eine Aussage haben. Hier kam das aber nicht so recht an. Ich habe da - in Kenntnis des Buches - mehr Aussage drin gesehen als er.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Der nächtliche Lauscher (Film)

Beitragvon Britti » Di 21. Okt 2008, 15:30

Huhu

Danke für den Link zum alten posting ;)

Ich fand die Szene konnte man deuten wie du, nämlich das die Frau völlig verzweifelt ist, oder aber das sie versucht Gabriel auf die Strasse zu ziehen und ihn umzubringen. So empfand Gabriel es im Film ja auch, als Mordversuch.
Da die Frau durch das Ende des Films einfach nur als Psychopatin beschrieben wird die sich ein Gerüst für ihre eigenen Probleme erbaut könnte man es im nachhinein ja wiederum eher als Mordversuch deuten weil Gabriel dabei war sie zu durchschauen.

Na ja, wie auch immer. Ich fand ihn nicht gut. Etwas langweilig weil ich das Buch kannte obwohl ich ja zugeben muss das ich auch von dem Buch kein großer Fan war.
Aber: Zu der Zeit hatte ich noch ein etwas anderes Verhältnis zu offenen Enden glaube ich. Heute sehe ich das etwas anders. Vielleicht sollte ich in ein paar Jahren das Buch nochmal lesen ;) bis dahin habe ich eh alles wieder vergessen :lol:
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Re: Der nächtliche Lauscher (Film)

Beitragvon Petra » Di 21. Okt 2008, 16:15

Huhu Britti,

ja, so wie Du es schreibst, könnte man es auch als Mordversuch verstehen. Denn hätte sie ihn bei dieser Aktion getötet hätte sie wohl wegen Mordes vor Gericht gestanden. Was ich meine ist, dass sie dann in solch einem Fall sicher als unzurechnungsfähig erklärt worden wäre.

Ich halte sie somit nicht für eine Mörderin. Da sie nicht die Absicht hat zu töten. Sondern für psychisch krank/gestört. Im Film wird das zum Ende hin ja auch sehr deutlich. Zu deutlich für eine gute Romanverfilmung, wie ich finde.

Denn im Buch wird - das hast Du schon ganz richtig in Erinnerung - so schön mit der Ungewissheit gespielt. Niemand weiß ob es den Jungen je gegeben hat. Es bleiben große Zweifel, aber man kann es auch nicht einfach so abtun. Dem Leser bleiben damit viele Gedanken und Gefühle.

Das offene Ende fand ich somit hier genial. Für mich hätte es nicht anders sein dürfen. Schön, dass Du offenen Enden (wenn sie angebracht und gut gemacht sind, also eine gewisse Wirkung haben) gegenüber jetzt nicht mehr ganz so ablehnend gegenüberstehst. Manchmal finde ich sie gut und richtig. Hier z. B.. Wie dumm, dass der Film unbedingt aufklären musste, was der Zuschauer zu denken hat. Na ja, wenigstens hat der Film diese Möglichkeit für den Zuschauer zu Ende gedacht. Dadurch hat der Film aber die anderen Möglichkeiten, die der Zuschauer hätte durchdenken können, kaputt gemacht. Und auch so manche Wirkung, die das Buch am Rande für mich hatte.
Liebe Grüße,
Petra


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