M. M. Kaye 1908 - 2004

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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » Fr 12. Sep 2014, 14:50

Hallo Maria und alle,

wollen wir jetzt zum Wochenende hin mit Tod in Kenia beginnen? Und vielleicht mag noch jemand hier mit einsteigen bei diesem Buch?

Gruß,
Trixie
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » Sa 13. Sep 2014, 08:10

Trixie hat geschrieben:Hallo Maria und alle,

wollen wir jetzt zum Wochenende hin mit Tod in Kenia beginnen? Und vielleicht mag noch jemand hier mit einsteigen bei diesem Buch?

Gruß,
Trixie



Hallo Trixie,

ich beginne morgen am Sonntag. Ich freu mich :)
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » Do 25. Sep 2014, 10:28

Hallo Trixie,

Death in Kenya / Tod in Kenia
Die Autorin beginnt ja bekannterweise gerne ihre Romane mit einem persönlichen Vorwort, und umschreibt kurz wie die Idee zu der Geschichte gereift ist, wann sie begonnen hat zu schreiben, wie sehr sie die Landschaft und das Land liebte usw... Ich mag das sehr.

Diesmal führt uns die Autorin nach Kenia, ins Kinangop Plateau mit dem Great Rift Valley.

Die Geschichte beginnt kurz nach dem Mau-Mau-Krieg, den die brit. Regierung "The Emergency" nannte, obwohl die Unruhen sich wohl bis in die 60er Jahre ausdehnte bis zur Unabhängigkeit Kenias.

zum Buch:
es ist Jahrzehnte her als ich zum ersten Mal das Buch las, seither nicht mehr. Ich glaube, gedanklich habe ich es zu den schwächeren Krimis von M. M. Kaye abgelegt. Auf die neuen Eindrücke freue ich mich.

Ungewöhnlich finde ich, daß man grundlegendes über die beteiligten Personen vom späteren Opfers erfährt. Mir tat es um Alice direkt leid.

Wie weit bist du?
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » Do 25. Sep 2014, 16:55

Hallo Maria,

ich bin vorläufig in Kapitel eins und habe mich schon grob über die geographischen und historischen Hintergründe eingelesen. Mehr über den Mau-Mau-Aufstand und seine Nachfolgen erfahren wir im Roman ja noch in den späteren Kapiteln.

Denn wirklich vorüber ist die "Krise" oder "The Emergency", wie es die Briten nannten, ja nicht - zumindest nicht nach Empfinden der weißen Siedler, von denen viele nach wie vor eine Schußwaffe bei sich tragen. Selbst Gilly Markham, der Verwalter von Flamingo, äußert sich entsprechend gleich bei seinem ersten Erscheinen.

Das aufkommende Mitgefühl für Alice erklärt sich in unserem Fall vermutlich zum Teil auch durch unsere vorangegangene Lektüre der anderen Kaye-Krimis, in denen bislang immer eine Frauenfigur wie sie vorkam, nämlich jene, die sich am jeweiligen Fleck des Kolonialreichs, an den es sie -in der Regel durch ihren Mann- verschlägt, fehl am Platz fühlt und die dadurch unglücklich (wie Alice) oder sogar regelrecht verbittert ist.

Ich freue mich auf die weiteren Kapitel, in denen wir durch die "heimkehrende" Heldin des Buches dann mehr Eindrücke von der kenianischen Landschaft und der Lebensweise erfahren.

Gruß,
Trixie
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » Mo 6. Okt 2014, 16:24

Hallo Maria,

ich bin jetzt immer noch in Kapitel 8. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, als ich für das erste Kapitel so lange brauchte, schienen die weiteren Abschnitte und die Geschichte bis hierhin dann nur noch so dahin zu fliegen.

Was mir bislang am stärksten verhaftet bleibt, ist mein Eindruck, daß Kaye in diesem Roman der Natur -nicht nur der Landschaft, sondern auch der Tier- und Pflanzenwelt- einen größeren Rahmen als in den bisher gelesenen Krimis einräumt: der Papyrusschilf, der See, die Gefahr, die von den Flußpferden ausgeht... Wie es scheint, ist Afrika wirklich ein ganz besonders imposanter Kontinent, dem die Autorin gerecht zu werden versucht.

Die Figuren brauchen hingegen noch, damit der Leser sie besser kennenlernt. Victoria hat bislang nur flüchtige Eindrücke von den meisten sammeln können. Nur Drew Stratton sticht mit seiner abweisenden Art ihr gegenüber natürlich gleich heraus.

Wie weit bist du inzwischen?

Gruß,
Trixie
Zuletzt geändert von Trixie am Mi 8. Okt 2014, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » Mi 8. Okt 2014, 20:21

Hallo Trixie,

ich bin im 7. Kapitel.
Jetzt wo du es erwähnst, fällt es mir auch auf, daß die Autorin vermehrt die Natur miteinbezieht und auch dadurch eine Atmosphäre der Spannung und des Geheimnisvollen heraufbeschwört. Auch das fehlende Kissen ist das rätselhafte Glied in diesem Mordfall, das den Ermittler erst stutzig machen lässt. Fand ich auch gut in Szene gesetzt, gerade wegen seiner angeblichen Bedeutungslosigkeit.
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » Do 9. Okt 2014, 17:58

Hallo Trixie,

ich muß sagen dass Kapitel 8 einem ganz schön zu denken gibt. Die Grausamkeiten der Mau- Mau, Vergeltungskampf und der Existenzkampf der weißen Afrikaner, der Vergleich mit den Amerikanischen Siedlern.... das ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte Ostafrikas.
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » So 12. Okt 2014, 14:26

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:ich muß sagen dass Kapitel 8 einem ganz schön zu denken gibt. Die Grausamkeiten der Mau- Mau, Vergeltungskampf und der Existenzkampf der weißen Afrikaner, der Vergleich mit den Amerikanischen Siedlern.... das ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte Ostafrikas.


stimmt. Allerdings kann ich die Argumentation beider Seiten bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen: einerseits die ursprünglichen Bewohner des Landes, die -durch sicher nicht sensible imperialistische Kolonialpolitik- ihr von den Europäern entrissenes Land wiederhaben wollen -leider auch mit grausamsten Mitteln. Andererseits aber auch die weißen Siedler, welche erst das Land so nutzbar gemacht haben, daß es für die Afrikaner in besonderem Grade attraktiv wurde.

Die Schilderungen in Death in Kenia lassen mich beim Lesen aber auch an ganz aktuelle Ereignisse und Problemstellungen denken: z.B. "Integration" mal andersherum: Wann ist man ein "Einheimischer" eines Landes - sollte es nicht reichen daß man -wie Drew Stratton beispielsweise- in dritter Generation in dem Land lebt und auch dort geboren wurde, um nicht mehr als Fremder zu gelten?

Oder ob der Zweck die Mittel heiligt: Ich gestehe, daß mich die Schilderungen der Grausamkeiten im Mau-Mau-Krieg unwillkürlich an den Terror der IS derzeit im Vorderen Orient denken lassen, die keinen Raum für andere Gesinnungen, Religionen oder Ethnien überlassen wollen. Und die wohl wissen, daß sie ihr Weltbild nur durch blutige Gewalt und Schrecken jemals durchsetzen könnten.

Traurigerweise Dinge, die sich selbst im Laufe unserer langen Menschheitsgeschichte offenbar nicht wirklich ändern.

Ist dir übrigens auch aufgefallen, wie außen vor Victoria in dem Roman bislang ist? In keinem der bislang hier gelesenen Krimis erschien mir die Protagonistin so sehr als Beobachterin der Handlung wie in Death in Kenia: kaum direkte Rede, und auch ihre Gedanken und Meinungen zu den Geschehnissen sind (bis auf das eine Kapitel vor ihrer Ankunft in Kenia) uns unbekannt. Fast wie ein Watson oder Hastings...Ich kann mich nicht erinnern, ob sich das im Laufe der weiteren Kapitel wieder ändert, denn ich habe Kapitel 10 beendet und bin damit schon über die Hälfte des Buches hinaus.

Gruß,
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon JMaria » So 12. Okt 2014, 17:33

Hallo Trixie,

der Mensch nimmt/stiehlt/erkämpft sich seit Jahrhunderten Gebiete mit einer Grausamkeit und entweder fühlt er sich dazu als befähigt oder berufen. Es ist erschreckend wie sich Konflikte, die bereits Jahrzehnte oder hundert Jahre (z.B. 1. Weltkrieg) zurückliegen, sich doch ähneln. Ich las kürzlich diesen Satz:

daß Geschichte eine endlose Abfolge von einander auslöschenden Imperien darstelle.



Ist dir übrigens auch aufgefallen, wie außen vor Victoria in dem Roman bislang ist? In keinem der bislang hier gelesenen Krimis erschien mir die Protagonistin so sehr als Beobachterin der Handlung wie in Death in Kenia: kaum direkte Rede, und auch ihre Gedanken und Meinungen zu den Geschehnissen sind (bis auf das eine Kapitel vor ihrer Ankunft in Kenia) uns unbekannt. Fast wie ein Watson oder Hastings...Ich kann mich nicht erinnern, ob sich das im Laufe der weiteren Kapitel wieder ändert, denn ich habe Kapitel 10 beendet und bin damit schon über die Hälfte des Buches


Ja, im 10. Kapitel ist es mir aufgefallen, Victoria beobachtet die Gesichter, zu Wort kommen die anderen. Das mag auch daran liegen, das sie ja auch der Fremdling unter dieser Gemeinschaft ist. Das ändert sich, sobald. sie auf eine Einzelperson trifft, wie im 11. Kapitel auf Mrs. Brandon.

Also ich habe ja schon Tante Em in Verdacht. Aber die Erklärung mit dem verschwundenen Kleid und dem Kissen leuchtet ein. Dennoch, Em liebt Ihre Farm über alles und Alice wollte nach England zurück und hätte Eden sicher dazu überreden können.

Ich komme zum 12. Kapitel.
Schöne Grüße, Maria
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Re: M. M. Kaye 1908 - 2004

Beitragvon Trixie » So 19. Okt 2014, 22:45

Hallo Maria,

mir scheint zum bisherigen Stand der Lektüre Death in Kenya derjenige unter allen Romanen Kayes zu sein, der sich inhaltlich am nächsten als Krimi erweist. Hier kreist tatsächlich die gesamte Handlung um die einzelnen Mordfälle, die Tathergänge, Ermittlungen und Befragungen durch die Polizei. Und Greg als Polizist hat einen nicht unerheblichen Anteil an der Romanhandlung.

Damit muß ich auch ein wenig meinen ersten Eindruck revidieren, daß Kaye hier besonders viel von der afrikanischen Kulisse einbaut, denn diese spielt in den späteren Kapiteln eine immer geringere Rolle. Bestes Beispiel finde ich dafür das Picknick am Kratersee, wo Victoria und einige andere Romanfiguren sogar in der Gegend spazieren gehen, aber fast nichts von dem, was an Natur und Landschaft zu sehen oder zu hören ist, im Text erwähnt wird. Ziemlich untypisch für Kaye, die uns doch sonst immer mit solchen Beschreibungen gefangen nimmt.

Ein kleines "Handicap" hat sie allerdings erstmals einer ihrer Protagonistinnen angehängt: Im englischen Original stottert Victoria zu verschiedenen Gelegenheiten, wenn sie aufgeregt ist. Ich muß mal nachlesen, ob das die deutsche Übersetzung übernommen hat...

Ich komme jetzt zu Kapitel 16, und da das schon ziemlich nahe am Ende ist, werde ich den Rest des Buches dann auch in diesem Rutsch auslesen.

Gruß,
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