Thomas Mann 1875 - 1955

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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Hermy » Mi 23. Nov 2016, 13:37

Ende gut, alles gut!, möchte ich da schreiben. Schön dass das Grundstück den Literaturschaffenden erhalten bleibt.
Beste Grüsse
Hermy


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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon JMaria » Di 16. Jan 2018, 16:30

Ich entstaube mal schnell den Thomas Mann-Ordner für unser „Zauberberg“ Leser Barbara und Petra ,

steffi hat geschrieben:Petra, das ist ja spannend, dass es dich sogleich auf den Zauberberg verschlagen hat ! Ich freue mich auf weitere Berichte von dir und Barbara !

Am faszinierendsten bei meinem Lesen damals war, dass ich dieses Krankheitsgefühl nachempfinden könnte und ja, eine kleine Sehnsucht nach dem Sanatorium hatte. Dort in der Frischluft liegen und beim Abendessen die Mitbewohner beobachten :breit_grins:



Steffi und ich lasen den Zauberberg vor Jahren gemeinsam und uns erging es tatsächlich so, dass wir eine morbide Gefühlslage verspürten. Das war ein schräges Erlebnis,!

Kein Wunder dass Thomas Mann sehr schnell wieder abreiste, als er seine Frau in Davos besuchte, die sich einige Wochen in einem solchen Lungensanatorium aufhielt. Seine Erlebnisse, aber besonders ihre lebendig geschriebene Briefe habe ihn zu dem Stoff inspiriert.

Ein kleines Büchlein hat mir damals geholfen etwas besser durch den Deutungsdschungel zu kommen:

Meisterwerke kurz und bündig - Thomas Manns Zauberberg
von Dirk Heißerer
Schöne Grüße, Maria
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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Barbara » Di 16. Jan 2018, 18:11

Liebe Maria,

super Idee! Danke!
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Petra » Di 16. Jan 2018, 18:41

Ich schließe mich Barbara an: eine tolle Idee, den Thread zu entstauben, Maria. In der nächsten Zeit werde ich hier gern meine Eindrücke zum "Zauberberg" festhalten, und mich mit Barbara gewiss austausche. So schön, dass du mich angesteckt hast, Barbara. So unverhofft! Das ist immer am schönsten. Das Buch wartet schon so lange auf meiner Aufmerksamkeit.

Maria, dass dich und Steffi damals eine morbide Gefühlslage überkam, zeigt wie intensiv das Buch und die Stimmung ist. Die Stimmung ist es, die auf mich so anziehend wirkt, und mich hilflos macht, das Buch wieder weg zu legen (eigentlich war es ja gerade gar nicht an der Reihe). Thomas Mann erzählt so luftig leicht, in so komplexen Sätzen. Beeindruckend!

Ich befinde mich noch am Anfang. Drittes Kapitel, dort das 1. Kapitel. Im 2. Kapitel wurde über Hans Castorps Kindheit und Jugend berichtet. Sehr intensiv, und ich könnte nicht erklären, wie Thomas Mann das macht. Erzählerische Kunst, die so gar nicht künstlich wirkt, sondern wie gegossen.

Danke für den Tipp "Meisterwerke kurz und bündig". Klingt nicht verkehrt, wenn man die Hintergründe näher beleuchten möchte.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Barbara » Do 18. Jan 2018, 09:36

Liebe Petra,

ich freue mich schon darauf. Gerade bei solchen Büchern ist es immer schön, wenn man sie nicht nur für sich alleine liest.

Und wer weiß, vielleicht lesen wir beide dann noch zusammen Die Buddenbrooks.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Barbara » Do 18. Jan 2018, 09:41

Ich stecke noch im 5. Kapitel im Unterkapitel "Launen des Merkur".

Leider muss ich momentan tagsüber zu viel an den Schreibtisch und war abends unterwegs, sodass ich nur morgens zum Lesen komme.

Daher hatte ich mir heute auch die Zeit genommen, mal hier wieder zu schreiben, um meinen Rückstand aufzuarbeiten. Also auch nichts gelesen.
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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Petra » So 21. Jan 2018, 16:09

Hallo Barbara,

auch bei mir geht es nicht allzu schnell voran. Aber bei mir aus dem Grund, weil es sich ja in meine sonstigen Lesepläne eingeschlichen hat. So lese ich am Tag selten mehr als 10 Seiten. Aber erstaunlicher Weise reicht mir das im Moment, obwohl es einen so starken Sog auf mich ausübt. Oder vielleicht gerade deswegen. Denn ich genieße diesen Sog. Der begleitet mich über den ganzen Tag. Und die ein Highlight des Tages ist die kurze Lesezeit die ich auf dem Zauberberg verbringen kann.

Die Ruhe, die dort herrscht, greift auf mich über. Und ich kann das aus eigener Erfahrung sagen: wenn der Körper einen über lange Zeit (also Monate) zwingt, Ruhe zu halten (weil alles andere ihn zu sehr erschöpft), dann wird man von einer ungekannten Ruhe ergriffen. Weil einem nichts anderes übrig bleibt. Man ergibt sich irgendwann darin. So erging es mir zumindest, als ich vor zwei Jahren so krank war, und nicht besser wurde über mehrere Monate. Ich bin ja auch eher ein unruhiger Mensch, aber das hat mich in gewisser Weise etwas ruhiger gemacht. Mich vom Treiben der Welt für eine Zeit abgeschnitten. Tätigkeiten und Gedanken über das, was ich alles tun sollte und wollte, kamen langsam zum erliegen. Ich kann mich somit in diese Atmosphäre dort gut einfühlen.

Und irgendwie genieße ich sie auch, diese Ruhe. Und genau deshalb fällt es mir glaube ich auch leicht (bzw. kommt es mir entgegen), dass ich diesen Roman mit Zeit und Ruhe lese. Ich möchte die Phase auf dem Zauberberg gar nicht beschleunigen. Sondern mich in der Ruhe dort fallen lassen.

Ich bin im 1. Kapitel des 4. Kapitels angekommen.

Da du auch nicht so rasch voran kommst, werden wir vermutlich noch eine geraume Zeit beide auf dem Zauberberg verbringen. Ich freue mich, dass wir das gemeinsam tun. Und ja, vielleicht schließen sich "Die Buddenbrooks" ja noch an. Wobei ich oft gerne etwas Zeit zwischen zwei Romanen von demselben Autor verstreichen lasse. Aber vielleicht ist die Sucht so stark geworden, dass die Buddenbrooks dann ganz bald auch noch sein müssen.

Thomas Mann beschreibt die Gegend und das Sanatorium so genau, dass man fast das Gefühl hat, selbst dort zu sein, nicht wahr? Und die Figuren und die Gespräche sind einfach köstlich! Man kann gar nicht weggucken. :breit_grins:

Übrigens widerstehe ich doch meistens dem Lesen auf dem Handy, so sehr es auch lockt. Immer schon gab es Bücher, die ich unbedingt in Papierform lesen wollte. Zumeist auch Klassiker. Bei diesem dachte ich erst, dass es anders sein könnte. Doch ich stelle fest, dass das halten der schönen Ausgabe den Genuss noch erhöht. So warte ich zumeist doch, bis ich auf dem Sofa oder im Bett bin, und mein tägliches Lesezeitfenster für den Zauberberg habe.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Barbara » Di 23. Jan 2018, 09:08

Liebe Petra,

ja, da hat es uns der alte Thomas Mann so richtig angetan. Ich kann mir so richtig vorstellen, wie er im Grabe liegt, breit grinst und zu sich sagt: "Ich kriege sie alle!!! Irgendwann, kriege ich sie alle!!

Ich befinde mich kurz vor dem sechsten Kapitel.

Zwischendurch versuchte ich auch immer mal in unserem wunderschönen Buch zu lesen, bin aber sofort wieder auf die Annehmlichkeiten des Readers zurückgekehrt. Es ist entspannter für mich zu lesen, nachwievor.

Du kannst Dich auf einige schöne, manchmal aber trotzdem etwas zu lange Ausführungen zu den verschiedensten, tief wissenschaftliche und medizinische Themen freuen. Enorm, welche Gedankengänge in Mann wohl immer so herumschlichen.

Aber bestechend immer wieder die Art des Ausdrucks in Verbindung mit der haarfeinen und sehr dezidierten Beobachtungsgabe, die diesen Ausführungen gedanklich vorausgegangen sein mussten und auch sicherlich parallel und retrospektiv dazu verliefen, um sie so zu Papier bringen zu können.

Aber besonders interessant, wie ein so großer Egomane und sicherlich auch sehr egozenztrischer Mensch, dennoch die Gabe hat, sein Umfeld wahrzunehmen und es so zu beobachten, dass er Menschen, Situationen und Atmosphären in all ihren Facetten, Eigenheiten, Geheimnissen und Abgründen zu erkennen vermag um dies in Worte zu kleiden.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
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Liebe Grüße
Barbara
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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Petra » Mi 24. Jan 2018, 12:59

Liebe Barbara,

da sagst du was! Thomas Mann hat es uns gerade wirklich sehr angetan! Und in meinem Fall ganz unverhofft, denn ich hatte ihn wirklich für die nächste Zeit nicht im Auge.

Du bist schon ein gutes Stückchen voran gekommen. Dass du die Annehmlichkeiten des Readers unserer schönen Ausgabe vorziehst, kann ich gut verstehen, auch wenn es sich bei mir genau andersherum entwickelt hat. Dazu übrigens auch ein schönes Foto im „Ich lese gerade…“-Thread, das dich sicher sehr freuen wird.

Dass ich mich im weiteren Verlauf noch auf viele herrlich ausgewalzte Gedankengänge Thomas Manns (bzw. seiner Figuren) freuen darf, lässt mich freudig strahlen! Erst gestern noch folgte ich bewundernd und selig einem solchen Gedankengang. Es ging um das unterschiedliche Empfinden beim Verstreichen der Zeit. Und der Theorie, dass sie umso schneller vergeht, je eintöniger der Alltag ist. Und dass sie sich scheinbar dehnt, wenn man Neues erlebt. Hochinteressant. Und einfach so intelligent formuliert, dass allein ja das schon die helle Freude ist! Ich bin gespannt, ob mir das Sinnieren im Verlauf auch stellenweise zu viel wird. Im Moment erfreue ich mich so an jeder Sequenz, dass es mir noch nicht passiert ist. Aber das Buch ist ja auch (zum Glück) noch lang!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Thomas Mann 1875 - 1955

Beitragvon Kessy » Sa 27. Jan 2018, 12:52

So, ich steige hier auch mal mit ein. Das Buch " Die Manns-Geschichte einer Familie". ist sehr fazinierend. Klaus Mann,also der Sohn von Thomas Mann, scheint mir ein kleiner Rebell zu sein. Aber er will damit wohl nur aus dem Schatten seines Vaters raustreten. Oder möchte er vielleicht doch nur um die Aufmerksamkeit des Vaters buhlen??

Was die Theaterstücke von Klaus angeht, so wundere ich mich sehr über das Publikum. Bei jeder Aufführung, gehen sie in Scharen dort rein, um anschliessend Klaus Mann auszubuhen!
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