Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon YvonneS » Mo 19. Mär 2018, 12:20

Petra hat geschrieben:Deine Gedanken zum Bücher erst noch mal in der Buchhandlung liegen lassen finde ich sehr gut! Und ich halte es seit ein paar Jahren (diese Woche ausgenommen – siehe Buchkauf-Thread) auch so. Aus verschiedenen Gründen. Mich erdrücken zu viele Sachen (auch Bücher) mittlerweile mehr, als das sie mir Freude schenken. Und ein Buch, das mit darf, muss inzwischen eines sein, das ich wirklich dringlich haben und lesen möchte. Weil ich weiß, dass es sonst eines ist, das liegen bleibt. Und womöglich irgendwann gar nicht mehr interessant für mich ist. Lieber liegen lassen, und irgendwann holen, wenn es dringlich wird. Dringlich muss nicht zwingend heißen, dass ich es sofort lesen will. Aber es muss heißen, dass es gegen die Bücher, die ich dringlich lesen möchte. Konkurrieren kann. Sonst käme es auf immer zu kurz, und raubt mir nur Platz und ist Ballast.

Hier sprichst du mir aus dem Herzen, Petra, denn das ist eine Erkenntnis, zu der ich mittlerweile auch gelangt bin, nachdem ich im vergangenen Jahr meinen SUB durchgeforstet habe und leider mal wieder die Hälfte der Bücher ungelesen aus dem Haus gegangen ist. Ich habe mich von den ganzen ungelesenen Büchern schlichtweg erdrückt gefühlt und es bereitete mir keine Freude mehr, in dieses Regal zu schauen, geschweige denn mich darauf zu freuen, alle diese Bücher zu lesen. Für mich sind vollgestopfte Bücherregale keine Freude mehr, sondern Ballast, der mir die Luft zum Atmen nimmt. Das geht mir übrigens auch in fremden Wohnungen so, die mit Bücherregalen komplett zugebaut sind. Ich habe vergangenes Jahr schon damit begonnen, meine Bücherkäufe zurückzufahren und seit diesem Jahr kaufe ich nur noch solche Bücher, bei denen ich wirklich den Drang verspüre, sie jetzt unbedingt lesen zu wollen. Alles andere wandert auf meinen Merkzettel. Erstaunlich ist nämlich, dass so manches Buch auf meinem Merkzettel recht schnell wieder gestrichen wird, weil das Interesse dafür nicht mehr da ist.
Und für mich ist noch ein weiterer Punkt ausschlaggebend, meine Bücherkäufe derzeit gut zu überlegen: Mir steht nämlich höchstwahrscheinlich noch ein Umzug in diesem Jahr ins Haus und das wird nochmals eine Großinventur meines kompletten Bücherbestandes zur Folge haben, denn mit umziehen wird nur noch eine sehr dezimierte Auswahl.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mo 19. Mär 2018, 17:14

YvonneS hat geschrieben:Ich habe vergangenes Jahr schon damit begonnen, meine Bücherkäufe zurückzufahren und seit diesem Jahr kaufe ich nur noch solche Bücher, bei denen ich wirklich den Drang verspüre, sie jetzt unbedingt lesen zu wollen. Alles andere wandert auf meinen Merkzettel. Erstaunlich ist nämlich, dass so manches Buch auf meinem Merkzettel recht schnell wieder gestrichen wird, weil das Interesse dafür nicht mehr da ist.


Bravo ! Ich halte das ja schon länger so, entweder wandert das Buch als Leseprobe auf den Kindle oder auf die Merkliste. Zeitnah kann ich dann bequem entweder mit dem Kindle lesen oder mir das Buch kaufen oder bestellen oder wünschen. So hab ich auch keinen Druck, Bücher zu lesen, nur damit mein SUB kleiner wird.
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Di 20. Mär 2018, 10:09

Ihr Lieben,

einen interessanten Austausch, den Ihr da momentan habt.
Ich kann alles, was Ihr schreibt sehr gut nachempfinden.

Auch ich lese längst schon nicht mehr alles, was man angeblich lesen MUSS. Ich suche nach Bedarf oder lasse mich finden. Damit fahre ich sehr gut, da ich so nicht mehr Gefahr laufe, Bücher zu kaufen und sie dann doch nicht zu lesen.

Seit einiger Zeit baut sich dadurch auch mein SUB nicht weiter auf, da ich die Bücher immer direkt lese. Ausnahmen sind Momente, in denen man verstärkt Bücher geschenkt bekommt und dann nicht immer alles sofort lesen kann. Diese Auswahl hat man verständlicher Weise nicht in der Hand. Aber bei der Selbstwahl klappt es bis jetzt sehr gut bei mir. Außerdem habe ich einen SUB, den ich nach wie vor konstant abbaue und dadurch auch nicht gerne zu viele neue Bücher dazukaufe. Diese Einstellung zwingt mich zwangsläufig dazu, ganz bewusst beim Kauf neuer Bücher zu wählen.

Was das Abbrechen von Büchern angeht, so fällt mir dies nach wie vor sehr schwer. Ich versuche diese dann doch irgendwie zu beenden. Ausnahmen sind allerdings Bücher, die wirklich äußert schlecht geschrieben sind. Thematisch vertue ich mich eher selten, sodass ich aus Desinteresse im Grunde keine Bücher abbrechen muss. Dazu kenne ich meine Vorlieben zu gut und kann hier meinem Bauchgefühl immer sehr gut vertrauen. Wenn mich eine Thematik nicht sofort anspricht, lasse ich es. Sollte mir das Buch immer wieder begegnen und es mich sozusagen finden wollen, dann schaue ich genauer und entscheide neu.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon Petra » Mi 21. Mär 2018, 22:10

Hallo Yvonne, Steffi und Barbara,

ich habe uns und unser interessantes Thema mal in einen separaten Thread verschoben. So bleibt uns das Thema auch länger erhalten.

Mich freut, dass ich nicht alleine so empfinde! Yvonne, ganz toll, dass du dich reduziert hast. Ich habe das nun schon einige Male gemacht, es ist befreiend und wohltuend. Ich stelle bei solchen Ausmist-Aktionen auch immer wieder fest, dass man auch aus Büchern herauswachsen kann. Ich behalte dann lieber die schönen Erinnerungen an die schöne Lesezeit, die ich mit den Büchern hatte, als sie – obwohl ich mich mit ihnen heute nicht mehr identifiziere – bei mir zu behalten. Auch was du über die Bücherwände bei anderen schreibst, kann ich nachvollziehen. Bzw. auf mich selbst angewandt kann ich dazu sagen, dass ich früher von einem Zimmer voller Büchern geträumt habe, bis an die Decke. Der Traum hat sich verändert. Ich habe immer noch gerne Bücher um mich. Aber so dass ich atmen kann, und so, dass nur die um mich sind, die mir ganz besonders gefallen haben (nicht nur ganz nett waren – die kommen gleich weg), oder von denen ich mir noch richtig was tolles verspreche. Die ebooks kommen mir da auch entgegen. Es gibt Bücher von denen ich vorher schon weiß, dass ich sie gerne lesen möchte, sie dann aber nicht bei mir bleiben müssen. Da sind ebooks eine mir sehr liebgewonnene Lösung.

Deinen Minimal-SUB bewundere ich schon lange, Steffi! Ich könnte das in der radikalen Form zwar nicht, da ich auch gerne aus dem Vollen schöpfe, und eine Auswahl haben möchte. Aber die soll nicht mehr ins Unendliche (nicht mehr machbare) gehen. Sondern die Aussicht sie zu lesen soll und muss realistisch bleiben. Sonst be- und erdrückt es mich. Aber deine Art keine Stapel aufkommen zu lassen, finde ich bewundernswert! Du bist mir da ein Vorbild! Und stimmt: die ebooks und Merklisten geben einem viele Möglichkeiten, die man früher nicht hatte. Man muss nicht alles sofort bei sich haben, nicht wahr?

Yvonne, auch deine Beobachtung, dass mancher Bücherwunsch nach ein paar Wochen gar nicht mehr so groß (oder auch überhaupt nicht mehr vorhanden) ist, habe ich ebenfalls gemacht.

Barbara, vor Büchern, die man unbedingt lesen muss war ich zum Glück recht. Aber ich bin recht begeisterungsfähig. Es gibt so viele Bücher, die so reizvoll klingen. Ich musste für mich einen Mechanismus finden, der die Vernunft davor schaltet. Die Zeit reicht einfach nicht für alle reizvollen Bücher. Und ich stellte auch vermehrt fest, dass jeder Neuzugang die Möglichkeit, dass ich mich meinen schon so lange im Regal stehenden Büchern zuwenden kann, in noch weitere Ferne rückt. Und so muss seit einiger Zeit jeder Neuzugang mit den Büchern konkurrieren, die schon in meinem Regal stehen. Ich frage mich (inzwischen ganz automatisch) bei jedem Buch, dass reizvoll klingt, ob es ebenso reizvoll (oder noch reizvoller) ist, als die, die schon so lange auf meine Lesezeit warten. Und meistens sind sie es nicht. Und die Entscheidung sie liegen zu lassen, fällt mir somit leicht. Du hast schon etwas länger einen guten Weg für dich gefunden, und stapelst nicht die Bücher in endlosen Bergen. Ich finde das ganz wunderbar!

Danke für den schönen Austausch zu dem Thema, ihr Lieben!
Liebe Grüße,
Petra


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Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon Barbara » Do 22. Mär 2018, 07:37

Liebe Petra,
das war eine gute Idee. So können wir unsere Einstellung zum persönlichen Kaufverhalten über das Jahr auch ein bisschen beobachten.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon Kessy » Do 22. Mär 2018, 13:52

Bei mir ist es auch so, das Bücher die mich interessieren, erstmal auf den Merkzettel, bzw. auf die Wunschliste gehen. Ich habe erst gestern mal wieder meine WuLi bei meinem Buchhändler etwas aufgeräumt, weil da doch zwei oder drei Bücher drauf waren, die mich jetzt gar nicht mehr so sehr interessierten.
Ich versuche schon, das ganze etwas in Grenzen zu halten. auch schaue ich, ob ich nicht das ein oder andere Buch als Ebook bekomme, weil mir einfach der Platz fehlt.
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Re: Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon Josie » Do 22. Mär 2018, 14:44

Dann oute ich mich hier mal als das genaue Gegenteil von Euch. Ich kaufe und sammle nach wie vor mit Leidenschaft Bücher. Und das, obwohl ich so extrem langsam lese und es so viele Phasen bislang im Leben gab, in denen ich gar nicht zum Lesen kam bzw. die Konzentration nicht vorhanden war. Vielleicht aber auch gerade, weil ich so langsam lese, sammele ich um so lieber? Sozusagen als Ersatz? :zusammenzuck: Hm...

Ehrlich gesagt, finde ich Eure Einstellung viel "gesünder" als meine und ich nehme mir immer wieder vor, weniger zu kaufen, da ich ja ohnehin nicht alles lesen kann. Aber bei Büchern schlägt die Unvernunft gnadenlos die Vernunft.

Einzig, mich erdrückt und belastet die hohe Bücheranzahl nicht. Wenn es so wäre, dann würde ich mich auch rigoros davon trennen. Obwohl ich sonst sehr schnell von Dingen erdrückt werde, bilden Bücher hier die Ausnahme. Bei Büchern habe ich dieses Gefühl bislang noch nicht gehabt. Allerdings möchte ich, obwohl es platztechnisch möglich wäre, nicht noch mehr Regale haben. Dann glaube ich, stünde ich vor dem Erdrückungsproblem. Auch wollte ich nicht überall im Haus Bücher verteilt haben. Das wäre mir wiederum zu viel. Außer dem aktuellen Buch, was ich lese, befinden sie sich allesamt ausschließlich in meinem Bücherzimmer.

Was mir inzwischen Gott sei Dank leicht fällt ist, Bücher, die ich kein zweites Mal lese, die ich abgebrochen habe oder die mich inzwischen nicht mehr interessieren, wegzugeben oder auch im Altpapier zu entsorgen. Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar für mich gewesen.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon Didonia » Do 22. Mär 2018, 16:50

Ich habe mir ja auch jahrelang einen Kopf gemacht wegen meines SuBs. Mittlerwele bin ich aber so richtig rundum glücklich mit meinen Büchern. Obwophl ich weiß, dass ich es nie schaffen werde, sie zu lesen.
Ich finde es einfach schön, mit ihnen zu leben und liebäugle schon mit einer Wand im Flur unter der Treppe. Da wäre noch Platz für ein schräges Regal :nicken_freudig:

Die großen Sammler haben auch nicht all ihre Bücher gelesen. Bei mir liegen sie mittlwerweile auch überall. Außer im Schlafzimmer, da ich im Liegen nicht lesen kann. Da schlafe ich ruck zuck ein.

Momentan suche ich all meine Lexika und Bücher über Schriftsteller zusammen und schleppe sie nach oben ins Büro. Ich möchte jetzt vermehrt wieder kleine Biografien schreiben.
Lesende Grüße, Anne

Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf
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Re: Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon Petra » Sa 24. Mär 2018, 17:53

Barbara hat geschrieben:Liebe Petra,
das war eine gute Idee. So können wir unsere Einstellung zum persönlichen Kaufverhalten über das Jahr auch ein bisschen beobachten.


Das freut mich, dass dir die Idee gefällt, liebe Barbara! Und ich finde es auch schön, dass wir so einen festen Platz haben, diese Eindrücke festzuhalten, uns darüber auszutauschen, und selbst zu schauen, ob und wie sich unsere Einstellung dazu im Laufe der Zeit verändert. Denn wenn ich auf die letzten Jahre zurück blicke, war das ein ständiger Wandel. Ich finde das spannend.

Kessy hat geschrieben:Bei mir ist es auch so, das Bücher die mich interessieren, erstmal auf den Merkzettel, bzw. auf die Wunschliste gehen. Ich habe erst gestern mal wieder meine WuLi bei meinem Buchhändler etwas aufgeräumt, weil da doch zwei oder drei Bücher drauf waren, die mich jetzt gar nicht mehr so sehr interessierten.
Ich versuche schon, das ganze etwas in Grenzen zu halten. auch schaue ich, ob ich nicht das ein oder andere Buch als Ebook bekomme, weil mir einfach der Platz fehlt.


Das ist etwas, was ich an mir auch beobachte. Einige von den Büchern auf meinem Merkzettel sind nach einiger Zeit gar nicht mehr so interessant. Und so lösche ich sie dann runter. Und das ein oder andere als ebook spart Platz, genau! :nicken_freudig:

Josie hat geschrieben:Dann oute ich mich hier mal als das genaue Gegenteil von Euch. Ich kaufe und sammle nach wie vor mit Leidenschaft Bücher. Und das, obwohl ich so extrem langsam lese und es so viele Phasen bislang im Leben gab, in denen ich gar nicht zum Lesen kam bzw. die Konzentration nicht vorhanden war. Vielleicht aber auch gerade, weil ich so langsam lese, sammele ich um so lieber? Sozusagen als Ersatz? :zusammenzuck: Hm...

Ehrlich gesagt, finde ich Eure Einstellung viel "gesünder" als meine und ich nehme mir immer wieder vor, weniger zu kaufen, da ich ja ohnehin nicht alles lesen kann. Aber bei Büchern schlägt die Unvernunft gnadenlos die Vernunft.

Einzig, mich erdrückt und belastet die hohe Bücheranzahl nicht. Wenn es so wäre, dann würde ich mich auch rigoros davon trennen. Obwohl ich sonst sehr schnell von Dingen erdrückt werde, bilden Bücher hier die Ausnahme. Bei Büchern habe ich dieses Gefühl bislang noch nicht gehabt. Allerdings möchte ich, obwohl es platztechnisch möglich wäre, nicht noch mehr Regale haben. Dann glaube ich, stünde ich vor dem Erdrückungsproblem. Auch wollte ich nicht überall im Haus Bücher verteilt haben. Das wäre mir wiederum zu viel. Außer dem aktuellen Buch, was ich lese, befinden sie sich allesamt ausschließlich in meinem Bücherzimmer.

Was mir inzwischen Gott sei Dank leicht fällt ist, Bücher, die ich kein zweites Mal lese, die ich abgebrochen habe oder die mich inzwischen nicht mehr interessieren, wegzugeben oder auch im Altpapier zu entsorgen. Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar für mich gewesen.


Ich habe mich sehr gefreut, hier auch Stimmen der gegensätzlichen Seite zu hören! Und ich finde darin vieles wieder, was ich vor einigen Jahren selbst noch so gehalten habe. Und was mich zu der Zeit wohlgemerkt auch glücklich gemacht hat! Ich kann das deshalb natürlich bestens verstehen! Und es ist bei mir auch immer noch so, dass ich gerne viele Bücher um mich habe. Nur nicht mehr unbegrenzt. Und es müssen bei mir inzwischen wirklich Lieblinge sein. Alles was nur schön oder ganz nett war, aber nicht hängen bleibt, kann gehen. Aber die anderen müssen bleiben. Umso mehr, wenn es eine schöne Ausgabe ist. Ich kaufe oft HCs, obwohl es schon das TB gibt, wenn mir die gebundene Ausgabe schöner erscheint. Meistens sind sie ja auch langlebiger.

Mit dem Ersatz ist ein gar nicht so abwegiger Gedanke. Vielleicht ist was dran! Ich habe auch in den Zeiten, wo ich gern mehr gelesen hätte, aber nicht die Zeit gefunden (oder sie mir nicht genommen) habe, mehr gekauft. Eigentlich widersinnig, wenn man so wenig zum Lesen kommt, dachte ich mir damals. Aber es hat mich glücklich gemacht, die Bücher bei mir zu haben, in der Hoffnung, für die Zeit, wenn ich mehr Zeit zum Lesen habe. Gewandelt hat sich das bei mir durch den totalen Lese (und zeitgleichen Bücherkauf) Stillstand. Als ich so krank war, war nur noch das gesund werden im Vordergrund. Als es mir endlich besser ging, und ich auch endlich wieder etwas lesen konnte, habe ich das erst so richtig gelernt wertzuschätzen. Und mit der Lesezeit (die ich mir seither stark verteidige), kam auch das Interesse für die Bücher wieder auf. Die, die neu erscheinen, besonders aber die, die ich habe. Denn ich dachte, ich könnte sie vielleicht jetzt nie lesen, wenn das mit meinen Augen nicht mehr besser wird. Es jetzt zu können ist ein großes Glück! Und ich mache das jetzt auch! Alle die Bücher lesen, die so lange auf meine Zeit gewartet haben, und von neuen allzu weit nach hinten gedrängt wurden. Sie, und Lesezeit dafür sind mir so wichtig geworden, dass neue Bücher es schwer haben. Und meine Ausmistaktion hat einen weiteren Ausschlag gegeben. Weil ich gemerkt habe, wie viele Bücher ich zu Hause hatte, für die ich längst kein Interesse mehr hatte. Ich musste mich unbedingt davon befreien! Aber ich muss auch dazu sagen, dass die meisten Bücher und Hörbücher darunter welche waren, die mir mal Verlage geschickt haben. Die, die ich mir selbst gekauft hatte, die waren es, für die zumeist das Interesse noch ganz stark da war. Meine Situation kann man somit vermutlich gar nicht so allgemein sehen.

Wichtig ist, dass du dich nicht erdrückt fühlst, liebe Josie! Und da hast du ein Gespür für, wie ich herauslese, denn bei anderen Dingen verspürst du das schnell. Ich glaube dass du schon ein gesundes Verhältnis dazu hast.

Und so sehr ich Mini-SUBs bewundere, so wenig könnte ich das. Ich habe immer noch eine große Auswahl an ungelesenen Büchern. Aber nicht mehr unüberschaubar, nicht mehr unschaffbar. Und das ist mir wichtig, und tut mir wohl. Und auch die Befreiung von den Büchern, mit denen ich mich nicht mehr identifiziere. Das waren aber bei mir wie gesagt auch viele, die ich gar nicht gekauft hatte, sondern wegen der Rezensionen damals zugeschickt bekommen habe. Davon – und vom dem Druck dann auch lesen zu müssen habe ich mich vor Jahren befreit – es hat mir meine Lesefreude zurückgebracht! Und nun habe ich mich auch von den Büchern aus der Zeit befreit.

Didonia hat geschrieben:Ich habe mir ja auch jahrelang einen Kopf gemacht wegen meines SuBs. Mittlerwele bin ich aber so richtig rundum glücklich mit meinen Büchern. Obwophl ich weiß, dass ich es nie schaffen werde, sie zu lesen.
Ich finde es einfach schön, mit ihnen zu leben und liebäugle schon mit einer Wand im Flur unter der Treppe. Da wäre noch Platz für ein schräges Regal :nicken_freudig:

Die großen Sammler haben auch nicht all ihre Bücher gelesen. Bei mir liegen sie mittlwerweile auch überall. Außer im Schlafzimmer, da ich im Liegen nicht lesen kann. Da schlafe ich ruck zuck ein.

Momentan suche ich all meine Lexika und Bücher über Schriftsteller zusammen und schleppe sie nach oben ins Büro. Ich möchte jetzt vermehrt wieder kleine Biografien schreiben.


Mich freut zu lesen, dass du den Gedanken loslassen konntest, liebe Didonia, und dich mittlerweile mit den ganzen Büchern um dich herum wohl fühlst. Es gibt solche Menschen und solche. Die einen mögen es lieber weniger, die anderen sind leidenschaftliche Sammler. Beides ist gut, beides kann glücklich machen. Es freut mich, dass du den Weg gefunden hast, der Dich glücklich macht. Denn genau darum geht es! :nicken_freudig:
Liebe Grüße,
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Re: Bücher in oder ohne Grenzen kaufen?

Beitragvon steffi » So 25. Mär 2018, 11:13

Ich finde es auch schön und bereichernd, dass wir auf unterschiedliche Weise unserem Hobby nachgehen können. Egal ob mit Mini-SUB oder mit ganz viel Kauflust. Wichtig ist ja, dass man sich wohlfühlt.

Übrigens hat mich dieser Gedankenaustauch veranlasst, mein total überfülltes Bücherregal etwas auszumisten. Auch bei mir gibt es viele Bücher, an denen mein Herz gar nicht mehr hängt, vielleicht auch nie wirklich gehangen hat und die den Blick auf meine Herzbücher verstellen.
Gruss von Steffi

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