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Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Di 1. Nov 2016, 19:25
von steffi
Shaftoe hat geschrieben:Hallo steffi

dann kann ich dir von Steph auch noch Anathem ans Herz legen, zwar auch Sci-Fi, aber doch massiv anders - da kommt nahezu keine Orbitalphysik vor....


Hihihi .... danke dir, das merke ich mir gleich mal vor ! :buch:

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Sa 5. Nov 2016, 00:28
von Didonia
Was liebe ich doch die in Leinen gebundenen Bücher. Ein tolles Gefühl, sie in Händen zu halten.
In Leinen gebunden, mit einem roten Lesebändchen, das ist Mord auf Bestellung von Jack London. Von dem ich schon seit Jahren was lesen möchte.
Erinnert ihr euch? Ich habe mal aus dem Buch Wilde Dichter über ihn berichtet. Da ging es mehr um seine Alkoholsucht: viewtopic.php?f=2&t=2255&p=23694&hilit=wilde+dichter#p23694

Wenn ich ein Buch von London lese, dann dachte ich bisher aber an Bücher wie Lockruf des Goldes oder Der Ruf der Wildnis. Nur einen Agententhriller habe ich dabei nicht im Auge gehabt. Den hat der Verlag Manesse rausgebracht. Vervollständigt von Robert L. Fish, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Eike Schönfeld und versehen mit einem Nachwort von Freddy Langer.

Sergius Constantine oder, wie man ihn in anderen Kreisen nennt, Ivan Dragomiloff, hat eine besondere Organisation aufgebaut: eine Attentatsagentur mit beschränkter Haftung. Doch er lässt nicht aufs geradewohl töten, nein, erst wird geprüft, ob derjenige auch den Tod verdient hat.
Seine Auftraggeber? Anarchisten, die kein Blut sehen können, Kumpel, die korrupte Gewerkschaftsbosse umbringen lassen wollen oder Geschäftsleute, die ihre Konkurrenz aus dem Weg haben möchten.

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: So 6. Nov 2016, 14:48
von JMaria
Spionageroman - da häng ich mich gleich mal ran:

Ich las den 1. Band aus der George Smiley Reihe von John Le Carre: Schatten von gestern

Dafür dass der Roman aus den 1960er Jahren stammt, wirkt er alles andere als eingestaubt. Ein guter Erzählstil neben der Handlung, die nicht künstlich aufgebauscht wirkt um auf satte Seitenzahlen zu kommen. Empfehlenswert.

Im ersten Band scheidet George Smiley aus eigenen Antrieb aus dem Geheimdienst aus, weil er nicht an den Selbstmord eines Agenten glaubt. Freundschaftlich und beruflich stehen ihm ein kurz vor der Pensionierung stehender Polizist und ein Agent aus seinem früheren Büro bei.

Am Ende nimmt Smiley das Angebot wieder als Agent tätig zu sein nicht an. Im zweiten Band löst er nochmals als Privatmann einen Mordfall... Ein Mord erster Klasse, der wie ein Whodunit Krimi daherkommt. Gefällt mir bisher auch sehr gut.

Die Reihe werde ich weiterverfolgen.

@Didonia.
Jack Londons Mord auf Bestellung ist auf meinen Wunschzettel gelandet. Klingt gut!

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: So 6. Nov 2016, 15:07
von Didonia
Dann werde ich mal weiter berichten, Maria. Aber ich lese wohl erst morgen weiter.

John Le Carre sagt mir nur insofern etwas, dass wir von ihm damals in der Bücherstube von der Auricher Tafel jede Menge Bücher zu stehen hatten. Und fast in jeder Bücherspende war er vertreten. Wie Konsalik :-)

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Mo 7. Nov 2016, 21:43
von Didonia
Ich bin begeistert von meinem ersten Jack London. Liest sich gar nicht wie ein Klassiker. So frisch und locker kommt er daher.

Constantine/Dragomiloff hat eine Nichte, Grunya. Der ihr Freund Winter Hall war schon mit 20 Jahren ein sehr politischer Mensch. Er ist sehr engagiert und enttäuscht da auch schon mal seine Freundin. Die möchte nämlich, dass er mit ihr gemeinsam ein Wochenende mit ihrem Onkel verbringt. Doch Winter Hall hat anderes vor. Er glaubt nänlich, die Attentatsorganisation ausfindig gemacht zu haben. Er hat sich als vermeintlicher Kunde ausgegeben und soll nun den Chef kennenlernen. Und tatsächlich hat Winter Hall es geschafft, bei Dragomiloff vorsprechen zu können. Als Kunde. Sein Auftrag an die Agentur: Dragomiloff zu töten.

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Di 8. Nov 2016, 10:45
von Manuela
Ich lese derzeit "Ich bin die Angst" von Ethan Cross.

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Do 10. Nov 2016, 00:51
von Didonia
Habe soeben Mord auf Bestellung beendet.

Nun ist es ja so, dass die Agentur nur Aufträge annimmt, wenn sie sie für gesellschaftlich gerechtfertigt hält. Und so sitzen die beiden Männer Tage und Nächte und diskutieren. Bis sich am Ende Dragomiloff geschlagen und überzeugt geben muss. Und so gibt er, obwohl Winter Hall nicht mehr darauf besteht, ja ihn sogar versucht zu überzeugen, den Auftrag rückgängig zu machen, seinen eigenen Tod in Auftrag.
Was allerdings nicht bedeutet, dass er sich still und ergeben ermorden lässt. Und so beginnt eine Menschenjagd quer durch die USA.

Vom Lesespaß her gefiel mir der Beginn ausnehmend gut. Die Diskussion darüber, ob die Agentur den Auftrag von Winter Hall annehmen sollte, war sehr spannend. Aber solche philosophischen Gespräche kamen noch öfter, und da zog es sich dann für meine Begriffe etwas. Was mir aber keinesfalls den Spaß an der Geschichte nahm. Die war nämlich spannend und rasant. Obwohl ich die Logik der Attentäter, mit der sie die Agentur und auch ihr Leben geführt haben, nicht so ganz teilen konnte, wenn ich sie auch in ihrer Konsequenz bewundert habe.

Der Roman wurde 1969 als The Assassination Bureau (dt. Mörder GmbH) von Basil Dearden mit Oliver Reed, Diana Rigg, Curd Jürgens und Telly Savalas verfilmt. Die Schauplätze der Handlung wurden im Film nach Europa verlegt.

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Do 10. Nov 2016, 18:53
von JMaria
Der Roman wurde 1969 als The Assassination Bureau (dt. Mörder GmbH) von Basil Dearden mit Oliver Reed, Diana Rigg, Curd Jürgens und Telly Savalas verfilmt. Die Schauplätze der Handlung wurden im Film nach Europa verlegt.


Den Film kenn ich, wußte jedoch nicht, dass die Vorlage von Jack London ist.
@Didonia , Danke für deinen Bericht.

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Fr 11. Nov 2016, 14:26
von Didonia
JMaria hat geschrieben:Den Film kenn ich, wußte jedoch nicht, dass die Vorlage von Jack London ist.
@Didonia , Danke für deinen Bericht.


Gerne, Maria.

Ich habe Gedichte gelesen, von einer digitalen Freundin. Hier ist mal eine kleine Rezi: viewtopic.php?f=8&p=56130#p56130

Ich bewundere sie, wie sie öffentlich für "Gegen das Vergessen" einsteht und auch offen ihre Meinung gegen Rechtsradikalismus und Rassismus schreibt. Und das in einer Gegend, wo es nicht so leicht ist.

Nun lese ich Paris von Edward Rutherfurd weiter. Den hatte ich ja erst mal beiseite gelegt.

Re: Leseerlebnisse 2016.... Ich lese gerade...

BeitragVerfasst: Di 15. Nov 2016, 12:08
von Didonia
In dem Zweiteiler Der Schwarze Wolf und Tenggeri - Sohn des Schwarzen Wolfs von Kurt David geht es um Dschingis Khan, den Mann, der einst die mongolischen Stämme vereint hat und weite Teile Zentralasiens und Nordchinas eroberte. Er regierte von 1206 bis 1227.

In Der Schwarze Wolf erzählt Chara-Tschone - Schwarzer Wolf -, quasi den Aufstieg des Dschingis Khan. Der hieß in jungen Jahren noch Temudschin - der Schmied.
Nach einer gefahrvollen Situation tauschen die beiden ihre Dolche und schließen somit Freundschaft.
Nachdem sie wieder einmal von den Tai-Tschuten überfallen worden sind und man ihnen die Pferde gestohlen hat, sinnt Temudschin darüber nach, wie das Ordu größer werden könnte. Listreich holte er die Pferde zurück. Das sprach sich rum, und so kamen immer mehr Leute und schlossen sich ihm an.
Temudschin rechnet mit einem Überfall der Merkiten. Er ist überzeugt, dass sie seine Frau Borte entführen wollen. So weist er seine Leute an, ihre Wagen zu bepacken und sendet Späher aus. Doch als nach sechs Tagen noch nichts geschehen ist, packen die Leute ihre Wagen wieder ab und leben wie immer weiter. Nur Temudschin ist weiterhin auf der Hut.
Und dann kamen die Merkiten und entführten die Frauen.