Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Trixie » Mi 3. Mai 2017, 17:30

Hallo alle,

inzwischen habe ich The Garden Murder Case beendet, und wie ich schon befürchtet habe, waren die ganzen Informationen zum Pferdesport, mit denen Van Dine den Leser über mehrere Kapitel hinweg zuschüttet, weitgehend überflüssig und hatten kaum etwas mit dem Mordfall oder seiner Auflösung zu tun. Zum Glück hat sich die Geschichte immerhin nach Auffinden des Toten (also ab Kapitel 4) merklich verbessert. Das Lesen ging etwas flotter und die Geschichte wurde noch recht gut, wenn auch nicht der allerspannendste Fall, den ich selbst mit Philo Vance erlebt habe.

Gestern habe ich dann weitergelesen in Edmund Crispin: Der wandernde Spielzeugladen und bin inzwischen sehr angetan von der Geschichte, die sich -anders als die übrigen Gervase-Fen-Krimis, die ich bislang gelesen habe- fast schon zu einem Screwball-Krimi in der Art von Phoebe Atwood Taylors Leonidas Witherall entwickelt. Sehr kurzweilig, und ich bin diesmal wieder in Oxford, das ich mir richtig gut vorstellen kann, nachdem ich so viele Verfilmungen von Lewis gesehen habe. Obwohl Der wandernde Spielzeugladen bereits 1946 veröffentlicht wurde, scheint diese Stadt sich den Beschreibungen nach in den knapp sechzig Jahren zwischen diesen beiden Krimireihen kaum verändert zu haben. Irgendwie schön, so etwas Konstantes!

Jedenfalls genau die richtige Lektüre für mich im Moment, und ich bekomme durch sie Lust, mich noch eine Weile länger in Krimis von dieser Atmosphäre zu bewegen. Mal sehen, was sich so in meinem SUB finden läßt...

Gruß,
Trixie
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 4. Mai 2017, 09:57

Hallo Trixie,

das klingt gut. Ich mochte Gervase Fen bereits nach einem Band "Heiliger Bimbam" :-)

und wir haben sogar einen Thread:

Edmund Crispin
viewtopic.php?f=2&t=663&p=40485#p40485
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 4. Mai 2017, 10:36

Ich habe "Licht" von Anthony McCarten beendet. Gute Unterhaltung über den Erfinder Thomas Alva Edison und sein Förderer J. P. Morgan. Man hätte vielleicht Edison etwas kritischer betrachten können, denn er kommt mir etwas zu nahe dem Klischee des zerstreuten Professors. Der Wandel der Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhundert, vom Adel, der immer unbedeutender wird und "Geld regiert die Welt-Denken", Wirtschaft im großen Stil, daran hat sich nicht groß was verändert.

Ich habe entdeckt, dass in diesem Jahr noch ein Roman über Thomas Alva Edison herauskam. Der Vergleich wäre interessant.

Die letzten Tage der Nacht
Graham Moore
https://www.amazon.de/dp/B01MQIYDVW/ref ... MAQFQALLE0

kennt den jemand bereits?
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » Do 4. Mai 2017, 12:38

Also wenn man den Pressestimmen glauben kann, dann ist das ein sehr interessanter Roman! Das hat mich jetzt doch etwas neugierig gemacht.
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon YvonneS » Fr 5. Mai 2017, 09:48

JMaria hat geschrieben:Ich habe entdeckt, dass in diesem Jahr noch ein Roman über Thomas Alva Edison herauskam. Der Vergleich wäre interessant.

Die letzten Tage der Nacht
Graham Moore
https://www.amazon.de/dp/B01MQIYDVW/ref ... MAQFQALLE0

kennt den jemand bereits?

Ich wollte diesen Roman ursprünglich für die Histo-Couch rezensieren, bin aber dann davon abgekommen, nachdem ich erfahren habe, dass dieses Buch zur Hälfte ein Lehrbuch für Physik ist und technisch sehr ins Detail geht. Auch ein längeres Reinlesen im Buchladen hat mir nicht gerade Lust auf das Buch gemacht.

Ich bin auf den letzten Seiten von „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ von Susann Pasztor angekommen und habe damit das erste TOP-Buch in diesem Jahr in der Hand. In diesem Roman geht es um Krebserkrankung, Sterbebegleitung, Tod und eine Vater-Sohn-Beziehung; ein thematisch eigentlich sehr ernstes Buch. Und doch vermag es die Autorin, diese beklemmenden Themen in eine warmherzige und mit leichter Hand erzählte Geschichte zu verpacken, die den Leser auch hier und da schmunzeln lässt, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften oder einen der Charaktere bloßzustellen. Kein Pathos, keine Rührseligkeit, kein übertriebenes Drücken auf die Tränendrüse, sondern Pragmatismus pur: Der Tod gehört zum Leben und wir sollten ihm endlich wieder einen Platz in unserer Mitte geben. :daumen_hoch:

Die Autorin könnte für mich eine Neuentdeckung werden und ich werde mir demnächst eines ihrer anderen Bücher besorgen.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Trixie » Fr 5. Mai 2017, 15:47

Meine aktuelle Lektüre Der wandernde Spielzeugladen gefällt mir immer besser: Nicht nur, daß mich der Screwball-Krimi-Stil in ausgesprochen gute Laune beim Lesen versetzt, in einem der späteren Kapitel gibt es eine herrlich skurrile Verfolgungsjagd durch das abendliche Oxford.
Und wie ich schon im Thread Buch im Buch erwähnt habe, spielen die Limericks aus dem Book of Nonsense von Edward Lear eine große Rolle, weil die Verdächtigen in diesem Mordfall alle unter Decknamen agieren, die aus diesen Versen entnommen wurden. Natürlich kommt ein Professor für englische Literatur -wie Gervase Fen einer ist- ziemlich schnell auf diesen Zusammenhang, und es ist daher auch keine Überraschung, daß bei den Ermittlungen zu den Verbrechen in diesem Kriminalroman die Angehörigen der Oxforder Colleges -Lehrkörper wie Studenten- die Nase gegenüber so manchem Übeltäter vorn haben.

Jedenfalls machen die eingestreuten Sprichworte und Zitate -im Gegensatz zu Van Dine!- die Geschichte sehr unterhaltsam (und auf unaufdringliche Art sogar bildend), und ich stelle darin einmal mehr eine bemerkenswerte Parallele zu der TV-Serie Lewis fest, nicht nur in Sachen Schauplatz, sondern auch in dieser unbeschreiblichen Atmosphäre. Und natürlich ließ mich die Erwähnung von Lears Book of Nonsense sofort an die eine Episode aus Lewis denken mit Lewis Carrolls Hunting of the Snark.

Maria, ich bin felsenfest davon überzeugt, daß dir dieses Buch sehr gut gefallen würde, besonders, falls dir gerade noch immer nicht nach allzu gewichtiger Lektüre sein sollte.

P.S.: Ab jetzt werde ich mir Edmund Crispins Fen-Krimis für meine Phasen der Lese-Unlust vormerken - sie wirken prima zu dem Zweck.
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Manuela » Sa 6. Mai 2017, 20:13

Ich lese gerade "SCAR" von Jack Ketchum.
Was tun die Personen in einem Buch, wenn es gerade niemand liest?
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » So 7. Mai 2017, 10:03

Verschlungene Wege ist richtig klasse gewesen! Frau Roberts hat es wirklich drauf. Das Buch hat mich gleich von anfang an gefangen genommen. Und ich wusste bis zum Schluss nicht, wer der Killer ist. Und jetzt mache ich mit " Witches of Norway 2" weiter. Da habe ich im Moment noch etwas Schwierigkeiten rein zum kommen, weil Teil 1 doch etwas bei mir her ist. Das scheint mir doch eine Reihe zu sein, die man lieber gleich hintereinander weg lesen sollte.
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 7. Mai 2017, 10:25

@Yvonne,
Ich wollte diesen Roman ursprünglich für die Histo-Couch rezensieren, bin aber dann davon abgekommen, nachdem ich erfahren habe, dass dieses Buch zur Hälfte ein Lehrbuch für Physik ist und technisch sehr ins Detail geht. Auch ein längeres Reinlesen im Buchladen hat mir nicht gerade Lust auf das Buch gemacht.


gut zu wissen, Danke! :winkt_lieb:

@Trixie
Maria, ich bin felsenfest davon überzeugt, daß dir dieses Buch sehr gut gefallen würde, besonders, falls dir gerade noch immer nicht nach allzu gewichtiger Lektüre sein sollte


eindeutig! Das Buch habe mir gleich rausgesucht !
Sehr schön was du über Oxford, Literaur, Lewis geschrieben hast. Da bekomm ich Laune :daumen_hoch:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 7. Mai 2017, 15:38

Hallo ihr Lieben,

so schöne Lektüre habt Ihr allesamt!

@Steffi: Sehr dankbar bin ich Dir für die Einblicke, da mich "Der schmale Pfad durchs Hinterland" stark interessiert. Was Menschen Menschen antun können (und was Menschen ertragen können) erstaunt mich auch immer wieder, wenn es mir so intensiv bewusst gemacht wird, wie manch ein Buch es vermag.

Auf Deinen weiteren Bericht warte ich abermals gespannt!

Mit dem nachrecherchieren geht es mir auch so bei "Das kalte Blut" von Chris Kraus. Manche Ereignissen möchte ich näher auf den Grund gehen. Und es bleibt einem die Spucke weg, die Realität ist ungeheuerlicher als jede Fiktion es sein kann! Man würde in dem überbordenden Roman denken, alles stark übertrieben. Da Chris Kraus sich zwar eines ausreizenden Erzählstils bedient, aber wahre Ereignisse schildert (wenn auch in eine fiktive Romanhandlung eingebunden), wird es mir noch deutlicher bewusst, welch Ungeheuerlichkeiten sich wahrhaft zutragen, immerzu!

@Trixie: Es klingt so reizvoll, was Du über "Der wandernde Spielzeugladen" von Edmund Crispin berichtest, besonders auch in Verbindung mit Oxford, das Dir gerade so gut vor Augen ist, durch die Lewis-Verfilmungen. Auf beides machst Du mir große Lust! :cheerleader:

Überhaupt bekomme ich starke Lust auf Krimis dieser Art. Durch Deine gelegentlichen Beschreibungen, und auch letztens durchs aus- und umsortieren in meinen Bücherreagalen. Krimis mit dieser Atmosphäre haben auch einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und in meinem Regal. Spätestens im Herbst möchte ich wieder ein paar davon lesen.

Yvonne: Ich bin Dir dankbar für Deine Eindrücke und Worte zu „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“. Das Buch ist mir schon einige Male ins Blickfeld geraten, und Du weckst nun noch stärkeres Interesse in mir. Denn ja, der Tod ist ein Thema, das gemieden wird. Und leider auch oft die Menschen, die kurz vor dem Tode stehen. Das passt so gar nicht in unsere Welt. Und gehört doch so unmittelbar zu uns allen dazu. Wichtig, dass sich damit auseinandergesetzt wird.

@Maria: Der erste Satz aus "Licht" hatte mir sehr gefallen; Du hattest ihn im entsprechenden Thread zitiert. Und jetzt nach Deiner Beschreibung kommt wieder Lust auf.

@Manuela @Kessy: Bei Euch geht es mystisch-spannend zu. Viel Vergnügen wünsche ich Euch!
Liebe Grüße,
Petra


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