Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 17. Mai 2017, 14:56

mira hat geschrieben:@ Maria ich danke dir für den Tipp das es noch ein 2 Teil gibt. Schön das es bei dir auch so ist.


Hallo Mira,

und sogar einen 3. Teil gibt es - "Agent 6". Und Du erinnerst mich daran, dass ich die Serie gerne weiter verfolgen wollte, denn "Kind 44" hatte mir ebenfalls sehr gefallen! Ich hatte es als Hörbuch gehört, äußerst spannend! :kann_nicht_abwarten:

Wusstest Du, dass es auch eine Verfilmung von "Kind 44" gibt? Auch daran fühlte ich mich durch Deinen aktuellen Lesestoff erinnert, ich habe ihn noch nicht geguckt, das muss ich bald mal nachholen. Auch zur Auffrischung bestimmt gut, bevor ich dann mit Teil 2 endlich mal weitermache. Ich will weiter hören.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Do 18. Mai 2017, 09:04

Nachdem ich Der schmale Pfad durchs Hinterland von Richard Flannagan beendet habe, kommt hier nun mein Fazit : das Thema, nämlich Kriegsgefangenschaft und auch die Traumata danach, ist sehr eindringlich umgesetzt. die Szenen beim Eisenbahnbau im Dschungel sind schonungslos und eindringlich, an Grausamkeit habe ich fast noch nie so etwas unter die Haut gehendes gelesen. Vor diesen Schilderungen liegt der Fokus auf Dorrigo Evans, einem Arzt, der sich in seine angeheiratete Tante verliebt. Jedoch wechselt die Perspektive dann zu verschiedenen anderen Personen und so nahe kommen wir niemanden mehr, auch Dorrigo Evans nicht mehr. Zuerst hat mir dieser Aufbau und Wechsel nicht so gefallen, aber im Nachhinein verstehe ich den Sinn. Denn so, wie wir Leser den Protagonisten verlieren und die weiteren Personen mit Abstand erzählt werden, so verloren sich auch die Gefangenen und auch die japanischen Soldaten. Ebenso faszinierend ist auch die Sprache, denn Flannagan erzählt das alles in einem poetischen Tonfall. Am Ende des Romans stehen weder das Leid noch die Freude um das Überleben sondern einfach das Leben selbst.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 19. Mai 2017, 11:53

steffi hat geschrieben:Nachdem ich Der schmale Pfad durchs Hinterland von Richard Flannagan beendet habe, kommt hier nun mein Fazit : das Thema, nämlich Kriegsgefangenschaft und auch die Traumata danach, ist sehr eindringlich umgesetzt. die Szenen beim Eisenbahnbau im Dschungel sind schonungslos und eindringlich, an Grausamkeit habe ich fast noch nie so etwas unter die Haut gehendes gelesen. Vor diesen Schilderungen liegt der Fokus auf Dorrigo Evans, einem Arzt, der sich in seine angeheiratete Tante verliebt. Jedoch wechselt die Perspektive dann zu verschiedenen anderen Personen und so nahe kommen wir niemanden mehr, auch Dorrigo Evans nicht mehr. Zuerst hat mir dieser Aufbau und Wechsel nicht so gefallen, aber im Nachhinein verstehe ich den Sinn. Denn so, wie wir Leser den Protagonisten verlieren und die weiteren Personen mit Abstand erzählt werden, so verloren sich auch die Gefangenen und auch die japanischen Soldaten. Ebenso faszinierend ist auch die Sprache, denn Flannagan erzählt das alles in einem poetischen Tonfall. Am Ende des Romans stehen weder das Leid noch die Freude um das Überleben sondern einfach das Leben selbst.



Steffi,
Man merkt, dass die Geschichte bei dir noch nachwirkt. Sehr intensiv kommen deine Eindrücke bei mir an. Das Buch ist sehr weit nach vorn gerückt, wartet es doch schon länger drauf gelesen zu werden. Danke fürs berichten !
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 21. Mai 2017, 20:07

Hallo zusammen,

heute habe ich "Warten" von Ha Jin beendet.

Die Absurdität der Vorschriften, die Lin Kong und Manna Wu daran hindern ein freies Leben zu führen, wird zum Schluss hin noch deutlicher. Denn wie es oft von Generation zu Generation ist, halten sich spätere Generationen einfach oft nicht mehr an die Vorschriften, und so lösen sie sich langsam auf. Und wenn es nicht nur einzelne sind, die die Linien übertreten, dann stört sich irgendwann auch keiner mehr dran. Man sitzt beim lesen da, erschüttert (wie Lin Kong), und denkt sich: und wozu nun dieser so lange Verzicht? Dieses alle Gefühle zerstörende Warten? Das endlose Warten, dass verhindert, dass sich aus einer anfänglichen Verliebtheit Liebe entwickeln kann. Oder aber auch verhindert, dass sie nach kurzem Aufflammen erlischt. Das Verharren (nicht den nächsten Schritt machen zu können), hat etwas mit den Beteiligten und ihren Gefühlen füreinander gemacht. Das wird am Ende ganz deutlich.

Auch andere Vorschriften (also nicht nur die, die Beziehungen zwischen den Menschen regeln) werden plötzlich ins Gegenteil verkehrt. Daran wird umso deutlicher, wie sinnlos und willkürlich sie sind. Gerade wie eine Mode. Gestern war Mode in der einen Art zu leben. Morgen in der entgegengesetzten Art. Und alle haben sich danach zu richten. Ein Unsinn, an dem so viele Menschen zu leiden hatten.

Es beschäftigt mich noch.

@Steffi: Danke für Deinen abschließenden Bericht. "Der schmale Pfad durchs Hinterland" bleibt sehr interessant für mich. Interessant auch, was Du zum Aufbau schreibst, und warum er Dich erst gestört hat, und Du später zu der Erkenntnis gekommen bist, dass de Aufbau so jedoch sehr passend war.

Hast Du Dir schon ein neues Buch ausgesucht, nach diesem intensiven Leseerlebnis?
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Di 23. Mai 2017, 06:49

Wow liebe Petra,

Du hast schon wieder ein Buch beendet. So schnell, dann muss es Dich wirklich ganz schön gefesselt haben.

Aber die Geschichte hört sich auch wirklich sehr lesenswert an. Dass sie Dich noch im Nachhinein beschäftigt, kann ich gut verstehen. Das Grundlegende dieser Thematik ist, wenn auch nicht deckungsgleich, so doch in anderen Bereichen auch heute noch aktuell.

Danke für Deinen Bericht.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Mi 24. Mai 2017, 12:09

Liebe Petra, ich habe mich für den Krimi Im Eis von Melanie McGrath entschieden. Ja, ich will zum Nordpol :breit_grins: Und die Geschichte fängt schon vielversprechend an, man erfährt schon einiges über die Lebensweise und Befindlichkeiten der Inuk.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 24. Mai 2017, 21:32

Hallo zusammen,

ja, ich bin im Moment wirklich (für mein so langsames Lesetempo) schnell, liebe Barbara! Aus meiner Freude heraus, wieder lesen zu können. Und ich möchte daran festhalten, mir die Zeit (und vor allem die Ruhe!) fürs Lesen mehr zu nehmen als in den Jahren vor meiner Erkrankung. Eigentlich widersprüchlich, weil es mir jetzt viel schwerer (Augen) fällt, als vor der Erkrankung. Aber ich weiß es viel mehr zu schätzen, dass ich die Möglichkeit habe, zu Lesen! Und das möchte ich nutzen, so gut es geht. Ich hoffe, es klappt, auch wenn ich die Arbeitsstunden steigere. Aber ich werde mir das Lesen so gut es geht verteidigen!

Ein neues Buch hatte ich auch sehr schnell ausgewählt. Ich hatte es schon bereitgelegt. “Die störrische Braut“ von Anne Tyler. Der Roman ist Teil des Hogarth Shakespeare Projekt. An dem Projekt, in dem Neuerzählungen von Werken von William Shakespeare verfasst werden sollten, haben neben Anne Tyler auch Margaret Atwood, Tracy Chevalier, Gillian Flynn, Howard Jacobson, Jo Nesbo, Edwart St. Aubyn und Jeanette Winterson teilgenommen.

Anne Tyler hat sich die Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ vorgenommen. Wie in Shakespeares Stück geht es auch hier um die Verheiratung der Tochter. In dieser Adaption jedoch ist der Vater (Professor Battista) ein zerstreuter Forscher, der seine Tochter (Katherine, kurz Kate genannt) mit seinem Assistenten Pjotr verheiraten möchte, da dieser sonst bald ausgewiesen wird, weil sein Visum abläuft. Da Professor Battista jedoch seine Forschung gefährdet sieht, und somit sein Lebenswerk, möchte er erwirken, dass Pjotr bleiben kann. Und da fällt ihm ein, dass seine ältere Tochter helfen könnte. Und so nehmen die Verstrickungen ihren Lauf. Und gewiss bald auch die Liebe.

Es gibt neben den Namensähnlichkeiten auch in der Handlung parallelen, aber auch genügend Abweichungen. Und liest sich ganz wunderbar. Zuerst musste ich mich ein bisschen einlesen, nach meinen vorherigen Büchern musste ich mich erst mal auf die lockere humorvolle Art einlassen. Je mehr ich lese, umso lieber lese ich es. Eine herrlich luftige Geschichte, die Spaß macht (ein schöner Humor).

Steffi: Oh ja, das ist eine Abkühlung bei den sommerlichen Temperaturen! Das Buch subt bei mir auch noch, und ich möchte es gerne (vermutlich im Winter) lesen. Somit bin ich sehr neugierig, was Du weiter dazu zu erzählen haben wirst, liebe Steffi! Der Anfang klingt schon mal toll, durch die vielen Details über das Leben der Inuk.

Dann mal gutes Frösteln! :breit_grins:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Do 25. Mai 2017, 08:28

Liebe Petra,

ich finde es toll und freue mich sehr, dass Du das Lesen wieder soo genießen kannst. Du hast vollkommen recht, wenn Du sagst, dass man erst weiß, was man an einer Sache hat, wenn man sie vermissen muss, weil man sie, so wie Du durch Deine Krankheit, nicht mehr "selbstverständlich" (wobei Du das Lesen immer schon mehr als nur selbstverständlich gesehen hast) tun kann.

Genieße es auch weiterhin.

Dein neues Buch ist aus einem interessanten Projekt entstanden. Ich bin gespannt, was Du weiter erzählen wirst.

Von Anne Tyler habe ich Im Krieg und in der Liebe gelesen. Hier meine damalige Rezension:lesen:
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Fr 26. Mai 2017, 05:53

Becks letzter Sommer habe ich beendet und bin positiv überrascht.

An das Buch kam ich, wie erwähnt, durch unsere Aktion "Eine Stadt liest ein Buch". Von der Thematik erwartete ich eher Klischeebehaftetes und hätte es mir daher wohl eher nicht gekauft.

Durch die Aktion und den Erstkontakt fiel mir zunächst der Schreibstil auf, der mich dann doch dazu bewog, das Buch zu lesen. Wells, der ja selbst noch recht jung war als er das Buch schrieb, verfügt über eine witzige, aber doch tiefergehende Weise, die Protagonisten zu beschreiben, die geprägt ist von psychologischer Innenschau, Ironie und einer gewissen Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die ein jeder manchmal dem Leben gegenüber hat.
Dennoch liest sich das Buch leicht. Ein gwisses Maß an Klischee ist sicherlich enthalten. Sieht man darüber hinweg, kann man dem Buch mehr entnehmen, als es zunächst den Anschein hat.
Alle Personen sind so gezeichnet, dass sich der Leser in einer der Hauptfiguen, oder aufgrund persönlicher Entwicklungen, vielleicht sogar in jeder Figur ein bisschen wiederfnden kann.

Nachdenken lässt einen die Geschichte, deren Entwicklung und vor allem deren Hintergründe in jedem Fall. Welche Schlüsse man persönlich nach dem Lesen für sich zieht, das bleibt, wie immer, jedem selbst überlassen.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Fr 26. Mai 2017, 06:01

Mein neues Buch ist der dritte Teil einer kleinen Serie: Sommersterne.

Ein bisschen erinnert mich die Atmospähre in diesen Büchern an die Ruhe und Entspanntheit der Tante Dimity Bücher. Auch wenn hier keine misteriösen Fälle aufgeklärt werden, so hilft die Protagonistin ihren Gästen, ihr Leben zu klären, zu bereinigen, zu lieben, zu formen....

Dabei verarbeitet sie seit dem 1. Band unterschwellig den Verlust ihres Mannes (die Liebe ihres Lebens), der nach nur einem Jahr gemeinsamen Lebens verstorben ist. Mit dem B&B Rose Harbor Inn verbindet sie den Start in ein neues Leben und erfüllt gleichzeitig posthum ihren gemeinsamen Traum.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

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