Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 1. Feb 2017, 13:23

Ich habe ein kleines Werk von Michael Ondaatje reingeschoben:

"Buddy Boldens Blues"

es thematisiert das Leben des Jazz Musikers Buddy Bolden, von dem man sagt, dass er der erste Bandleader einer Jazzband war. Es gibt keine Aufnahmen, sein überragenden Talent wurde nur mündlich verbreitet. Er war zwischen 1900 und 1906 der berühmteste Jazzmusiker (Kornett) seiner Stadt New Orleans, bis er auf einer Parade zusammenbrach und in eine psychiatrische Klinik kam, die er bis zu seinem Tod nicht mehr verließ.

Es gibt wenig Hinterlassenschaft und so ist auch der Roman geschrieben, fragmentarisch. Aber dennoch schafft es Michael Ondaatje dem Leser ein ausreichend umfassendes Bild über den Musiker und der damaligen Zeit hervorzuzaubern. Insbesondere für Jazz-Liebhaber ein interessanter Stoff! Und wer die Romane von Michael Ondaatje mag, der liegt auch bei diesem nicht falsch, dazu braucht es keine großen Jazz-Kenntnisse.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mi 1. Feb 2017, 14:29

Schade, dass es das nicht als E-Book gibt, Maria. Klingt ganz interessant.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 1. Feb 2017, 14:55

Didonia hat geschrieben:Schade, dass es das nicht als E-Book gibt, Maria. Klingt ganz interessant.



Ja, das ist wirklich schade :nicken_traurig:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 1. Feb 2017, 15:47

Hallo zusammen,

schweren Herzens habe ich heute Abschied genommen von der Örar-Insel, die in Wahrheit die Kökar-Insel ist. Nachdem man das Buch ausgelesen hat, möchte man unweigerlich mehr über die Hintergründe erfahren, denn Ulla Lena Lundberg erzählt in "Eis" die Geschichte ihrer Eltern. Dazu habe ich einen informativen Artikel gefunden, den ich hier verlinken möchte. Lesen sollte man ihn aber besser nach dem lesen des Romans, um sich selbst nichts vorweg zu nehmen.

Der Roman ist einer der schönsten, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Ein absolutes Highlight! Wunderschön erzählt. Die Menschen von Örar werden von der Autorin verstanden und erkannt, und rücken ganz nahe durch ihre allzu menschliche Art. Wie schwer von ihnen Abschied nehmen zu müssen! Ich bin noch ganz aufgewühlt von der Lektüre, möchte nicht zu viel verraten. Aber ich möchte empfehlen es zu lesen!

Ulla Lena Lundberg hat eine ganz eigene Stimme und eine wunderbare Art zu erzählen, und sie erfasst die Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen. Psychologisch sehr feinsinnig beobachtet, die Dorfgemeinschaft, und die einzelnen Akteure.

Nun muss ich heute das Gelesene erst mal sacken lassen, bevor ich mich auf etwas Neues einlassen kann. Die Bewohner von Örar werden mir noch eine ganze Weile nachhängen!

@Steffi: Das klingt zäh! Schade, dann hätte sie es besser bei "Wölfe" und "Falken" belassen. Dennoch wäre ich sehr interessiert, wie es Dir abschließend mit "Brüder" ergeht. Zumal ich die Bücher noch vor mir habe. Zu Hause habe ich bisher aber nur "Wölfe". Lohnt der zu lesen, wenn man dann die übrigen nicht lesen wird? Ich wäre für Deine Einschätzung dankbar.

@Maria: Klingt nach einem interessanten Leben, und einem guten Buch!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Do 2. Feb 2017, 11:10

Petra, Wölfe und Falken spielen ja in England, Hauptfigur ist Thomas Cromwell, der als Minister von Heinrich VIII maßgeblich an der Abwendung von der katholischen Kirche beteiligt war. Die beiden Bücher kann ich voll und ganz empfehlen.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 4. Feb 2017, 15:09

Hallo zusammen,

es brauchte ein bisschen, bis ich mich auf etwas neues einlassen konnte, so gefangen war ich noch von dem wundervollen Roman "Eis", der Geschichte, der Atmosphäre und den Figuren. Was mir noch deutlicher zeigt, wie stark es mich bewegt und beeindruckt hat!

Dann aber wusste ich, womit es weiter geht. Bevor ich krank wurde habe ich es begonnen. Mit meiner Erkrankung musste ich es dann ja leider über ein Jahr liegen lassen, obwohl es mir sehr gefallen hatte. Und so wollte ich es jetzt erneut lesen: "Wir sind nicht wir" von Matthew Thomas. Eine neue starke US-amerikanische Stimme. Erzählt wird die Geschichte einer Familie in drei Generationen. Im Mittelpunkt steht die mittlere Generation: Eileen und Ed. Doch auch wie Eileen aufgewachsen ist, und was sie geprägt hat, erfährt der Lese. Sie möchte es besser machen als ihre Eltern und steckt ihre Erwartungen an die Zukunft hoch (in ihrer Figur und diesem Motiv erinnert mich Matthew Thomas an Richard Yates). Und sie könnte sie auch erreichen mit dem klugen Mann an ihrere Seite. Doch Ed geht anderen Idealen nach, Karriere und Erfolg sind weniger von Bedeutung für ihn, als die Forschung und das Weitergeben seines Wissens an Studenten. Eileens Erwartungen haben auch auf ihren Sohn Connell Auswirkungen. All das wird mit einer tollen nüchternen Stimme erzählt. Ich liebe solche Romane! Ein Hauptthema des Romans wird Eds geistiger Verfall sein. Er erkrankt recht früh an Alzheimer (man merkt es ihm schon an, das geht unter die Haut!), wie Matthew Thomas Vater auch. Der Autor weiß also wovon er erzählt.

Auch mein ebook "Totenfang" von Simon Beckett habe ich beendet. Ich freue mich, dass es wieder besser war als der grottenschlechte Band 4 der Reihe. Gut, dass Simon Beckett sich einige Jahre mit dem nächsten Band Zeit gelassen hat. Aber an die Spannung der Bände 1-3 kommt er nicht heran. Denis Scheck hat in "Druckfrisch" beim durchgehen der Titel auf der Bestsellerliste sehr treffend das Buch beschrieben: David Hunter schleppe sich so leblos durch die Handlung des Thrillers, so dass er von den im Zentrum des Buches stehenden Wasserleichen kaum zu unterscheiden sei.
Irgendwie wahr! :kichern:
Hat mir trotzdem kurzweiliges Lesevergnügen bereitet, weil ich die Herangehensweise (die forensische Sicht) interessant finde. Und am Ende gibt es einen Cliffhanger, so dass ich nun doch dem nächsten Band entgegenfiebere, obwohl sich das Lesen eigentlich nicht lohnt. :breit_grins:

Für ein neues ebook habe ich mich auch schon entschieden: "Sonnensturm" von Åsa Larsson. Auftakt zu einer Krimiserie, die ich schon lange lesen wollte. Schauplatz ist das winterliche Schweden, und dort eine Kirche in Kiruna, in der ein prominenter Geistlicher grausam ermordet wurde. Ich freue mich auf die Figuren und die Landschaft und die Atmosphäre. Das Buch wurde damals mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet.

@Steffi: Danke Steffi! Dann bleiben "Wölfe" und "Falken" interessant für mich. :daumen_hoch:
Freut mich, denn das reinlesen in "Wölfe" bereitet mir immer größtes Vergnügen, wenn ich es zur Hand nehme.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » Sa 4. Feb 2017, 16:15

Denis Scheck hat es auch mal als "Leichenporno" beschrieben! Da wäre ich bald vor Lachen vom Schreibtischstuhl gefallen! Nichts desto Tross werde ich trossdem demnächst mal mit "Totenfang" anfangen. Den interessieren tut mich das Buch doch irgendwie. Aber erst mal ist "Terranauten" dran, wenn ich "Blutige Fesseln" beendet habe.
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 5. Feb 2017, 09:59

Petra hat geschrieben:Hallo zusammen,

schweren Herzens habe ich heute Abschied genommen von der Örar-Insel, die in Wahrheit die Kökar-Insel ist. Nachdem man das Buch ausgelesen hat, möchte man unweigerlich mehr über die Hintergründe erfahren, denn Ulla Lena Lundberg erzählt in "Eis" die Geschichte ihrer Eltern. Dazu habe ich einen informativen Artikel gefunden, den ich hier verlinken möchte. Lesen sollte man ihn aber besser nach dem lesen des Romans, um sich selbst nichts vorweg zu nehmen.





Ein schöner Artikel. Wie schön, wenn jemand so einen Inspirationsort hat!
Das Buch ist bei mir weit nach oben gerückt, Petra. Danke für deine Eindrücke. :winkt_lieb:
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 5. Feb 2017, 23:07

Kessy hat geschrieben:Denis Scheck hat es auch mal als "Leichenporno" beschrieben! Da wäre ich bald vor Lachen vom Schreibtischstuhl gefallen! Nichts desto Tross werde ich trossdem demnächst mal mit "Totenfang" anfangen. Den interessieren tut mich das Buch doch irgendwie. Aber erst mal ist "Terranauten" dran, wenn ich "Blutige Fesseln" beendet habe.


Leichenporno, zu gut! :kichern:
Das glaube ich Dir, dass es Dich fast vom Schreibtischstuhl gerissen hat, Kessy. :drehstuhl:

Ja, mir ging es genauso: Auch wenn ich vermutete (was sich auch bewahrheitet hat), dass "Totenfang" keine Empfehlung ist, so war ich doch neugierig. Und ihn gelesen zu haben, in Vorkenntnis der vorherigen Bände, war dann doch nicht verkehrt. So ist die Neugierde wenigstens befriedigt. Bin gespannt, wenn Du mal dazu greifst, wie Du den Band empfindest. Und auf Deine Eindrücke zu "Die Terranauten" bin ich, wie Du Dir vorstellen kannst, sehr neugierig!

JMaria hat geschrieben:Ein schöner Artikel. Wie schön, wenn jemand so einen Inspirationsort hat!
Das Buch ist bei mir weit nach oben gerückt, Petra. Danke für deine Eindrücke. :winkt_lieb:


Gern geschehen! :winkt_lieb:

Es freut mich ungemein, Maria, dass das Buch weiter nach oben gerückt ist bei Dir. Es hängt mir immer noch nach, lässt mich nicht los. Ging mir sehr nahe, auf eine so leise und lebensnahe Weise.

Und heute bin ich wieder ein Stück weiter gekommen in "Wir sind nicht wir". Auch ein tolles Buch, das mich sehr fesselt.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » Mo 6. Feb 2017, 12:58

Bei mir geht es jetzt wie versprochen mit Die Terranauten weiter. Die blutigen Fesseln von Karin Slaughter hat mich gut unterhalten, es war leichte Kost würde ich mal sagen. Interessant fand ich aber die kriminalistische Arbeit von den Ermittlern. Das war immer sehr spannend. Allerdings wurde ich das ein oder andere Mal leider aus der Spannung gerissen, weil das Liebesleben des Ermittlers dazwischen funkte. Was mich dann auch das ein oder andere Mal etwas geärgert hat.
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