Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mi 2. Aug 2017, 19:03

Liebe Maria,

JMaria hat geschrieben:@Barbara
Ja, Modiano schreibt aus der Distanz. Ich schätze bei ihm die Sprache.


Ich mag es nicht so gerne. Ich mag es wirklich emotionaler und tiefgehender.
Mit einer klaren Sprache kann ich noch umgehen, aber ich mag es nicht so sehr, wenn sie so keine Höhen und Tiefen aufweisen kann. Auf mich wirkt es dann immer wie ein Leben, dass so einfach nichtssagend dahinplätschert. Bücher mit solch einer Sprache hinterlassen bei mir auch keinerlei "literarischen Fingerabdruck" weder in meiner Erinnerung noch in meinem Innern.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Do 3. Aug 2017, 09:24

Guten Morgen,

nach einer etwas kurzen Lesepause, hier mein neues Buch Das Glück der Worte

Dieses Buch scheint wieder schön zu sein. Auf jeden Fall ist es ein Buch für absolute Bücherfans, dem man ein Blick gönnen sollte, wenn man es noch nicht kennt .

@Didonia: Kennst Du das Buch? Wenn nicht, musst Du es Dir unbedingt anschauen!
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Do 3. Aug 2017, 10:15

Gelesen habe ich es noch nicht, Barbara. Habe es aber in meiner Sammlung. Werde es mir mal in die Nähe legen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Do 3. Aug 2017, 10:24

Didonia hat geschrieben:Gelesen habe ich es noch nicht, Barbara. Habe es aber in meiner Sammlung. Werde es mir mal in die Nähe legen.



Das solltest Du, es wird die gefallen. Bin allerdings noch ganz am Anfang.
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Do 3. Aug 2017, 13:20

So, ihr Lieben, hier meinn letzter Beitrag zu dem Buch, das ich euch gerne ans Herz legen möchte:

Millicent lässt sich gehen. Glücklicherweise ist Connie zu ihr gekommen, die ihr kräftig den Marsch bläst. Sogar zu einer dreitägigen Demonstration kann sie sie überzeugen.
1961: Millicent ist 60 Jahre alt und hört auf zu unterrichten. Sie betätigt sich aber ehrenamtlich. Die kommenden zehn Jahre ist ihr Leben voll auf Connie ausgerichtet. Was Connie sagt, was sie denkt, als wenn sie keine eigene Meinung mehr hat. "Sie schleppt mich in die heutige Zeit", stellt Millicent fest und klingt zufrieden.

Mit fast 70 Jahren wagt Millicent noch einmal einen Riesensprung. Durch Connies Einfluss beginnt sie zu studieren. Sie nimmt sogar am obligatorischen Ferienkurs teil, wo sie die anderen Studenten persönlich kennenlernen kann. Bei einem Spaziergang lernte sie einen Robert kennen. Wie sich herausstellt, war er, wie auch ihr Robert, im Krieg in Changi gefangen, woher er eine Beinverletzung hat, die ihn humpeln ließ.
In den 70er Jahren fragt sich Millicent wieder vermehrt, warum sie eigentlich noch Tagebuch schreibt. Ihre neue Begründung: Um es zu einem Ende zu bringen. Sie bricht ihr Studium ab, weil die Arthritis an ihren Händen ihr das Schreiben erschwert. Aber sie ist nicht unglücklich, ihr lag eh nie an einem Abschluss.

Einen neuen Aufschwung erhält ihr Tagebuch im Sommer 1981 durch den "Walk for Life" von Cardiff zum Greenham Common, bei dem Connie zum harten Kern der Demonstranten gehört. In Greenham sind die amerikanischen Cruise Missiles stationiert. Connie und viele andere Frauen bestreiken diese Base. Auf dem Höhepunkt dieser Aktion, die sich über Monate hinzieht, waren es 30.000 Frauen, die einen geschlossenen Kreis drumherum bildeten. Unter ihnen auch Millicent.

Connie wird verhaftet, da sie mit mehr als 40 Frauen in die Base eingedrungen ist. Zwei Wochen Gefängnis, lautet das Urteil.

Millicent verfolgt Connies Geschicke danach nicht mehr so aufmerksam. Sie wird älter, die Arthritis macht ihr zu schaffen, sie muss sich eine Brille anschaffen, hört auf, Auto zu fahren, da ihr am Steuer zweimal schwindlig geworden ist, im April 1990 muss sie sich Zähne ziehen lassen.
Harry und seine Frau überreden sie, in ein Cottage in ihre Nähe zu ziehen. Sie fühlt sich wohl in ihrem neuen Heim auf dem Land. Die Familie besucht sie jeden Tag für ein paar Minuten. Nur Connie gefällt ihr Umzug nicht. Sie ruft oft an und ist jedesmal unfreundlich.

Ab 1. Mai 1995 führt Joanna King, Harrys Frau das Tagebuch weiter. Doch das Erzählen fällt Millicent schwer. Harry schlägt vor, es mit einem Kassettenrekorder zu versuchen, aber auch das misslingt. Millicent überlegt nun nur noch, was mit ihrem Tagebuch geschehen könnte. Und da kommt, wie im Vorwort beschrieben, Margaret Forster ins Spiel.

In einer Nachbemerkung erklärt Margaret Forster, wie es zu diesem Buch gekommen ist. Die Geschehnisse im Vorwort gab es tatsächlich. Doch die Frau am Telefon hat sie nie kennengelernt, sie sagte die Verabredung in letzter Minute ab. So tat die Autorin, als ob, und heraus kam dieses wunderbare Buch.

Ende
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Do 3. Aug 2017, 21:02

Hier noch eine Liste von Büchern und Autoren, die Millicent gelesen hat:

H. G. Wells: Kipps
Charles Dickens: Eine Geschichte aus zwei Städten
Jane Austen: Stolz und Vorurteil
Harriet Beecher Stowe: Onkel Toms Hütte
Ethel M. Dell: The Way of an Eagle
Henry Fielding: Tom Jones
Charles Dickens: Oliver -twist
Richard D. Blackmore: Das Tal der Verfemten
Der geheime Garten
Heim zur Erde
Virginia Woolf: Mrs. Dalloway
Katherne Mansfield
Der Wind weht
Shakespeare: King Lear
A. J. Cronin: Zitadelle
Elizabeth Bowen
So grün war mein Tal
Evelyn Waugh: Wiedersehen mit Brideshead
C. P. Snow: Die Lehrer
Anthony Powell: Eine Frage der Erziehung
John Hersey: Hiroshima
Vera Brittain: Testament einer Jugend
Iris Mudoch: Unter dem Netz
Doris Lessing: Martha Quest
J. R. R. Tolkien: Herr der Ringe
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 4. Aug 2017, 14:14

Danke für,die Liste, Didonia.

:winkt_lieb:
Schöne Grüße, Maria
Aktuell:

Christopher Isherwood: Mr. Norris steigt um
Sigrid Nunez: Mitz. The Marmoset of Bloomsbury (ebook)


Jahresprojekt: Günter Grass + Franz Kafka
Harro Zimmermann: Günter Grass. Biographie
Franz Kafka: Briefe an Felice Bauer


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
JMaria
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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 4. Aug 2017, 19:57

Hallo zusammen,

wegen unserer Renovierung komme ich derzeit leider nicht viel zum Lesen. Meine Augen lassen mich nicht. Aber bald haben wir das hinter uns. Und ich habe für die Zeit mit „Paris Trout“ genau den richtigen Lesestoff! Denn es liest sich sehr flott, da es einen starken Sog ausübt. Maria, sehr wahr! Trout ist ein Gewaltmensch. Erschreckend!

@Bonny: Und schon machst Du mich neugierig! Die Serie von Camilla Läckberg habe ich schon so lange vor zu lesen. Dass sie Dich über so viele Bände hinweg immer noch begeistert, steckt gleich mal an! Vielleicht ist im Herbst oder Winter die richtige Zeit für mich für einen Einstieg.

@Anja: Auf „Der Report der Magd“ machst Du sehr neugierig! Es steht bei mir schon so lange ungelesen. Das sollte ich bald mal ändern. Genießt die freie Zeit zusammen! Ich komme im Urlaub auch immer weniger zum Lesen (und Schreiben) als im Alltag. Da stehen einfach mal andere Dinge im Vordergrund.

@Sonja: Der Austausch über Haruki Murakami macht mir enorme Lust mal wieder etwas von ihm zu lesen. So schön! Toll, dass Du zu „Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah“ gegriffen hast, und es Dir so zusagt. Maria hat mich auch darauf sehr neugierig gemacht. Ich komme die nächsten Tage im Murakami-Thread sicher noch mal auf den ein oder anderen Titel zu sprechen, sobald ich Zeit finde. Da findet so ein interessanter Austausch statt!

Dorit Rabinyan kenne ich nicht. Ich bin gespannt, was Du über „Wir sehen uns am Meer“ berichten wirst. Viel Vergnügen!

@Barbara: Danke für Deine Empfindungen zu Modiano. Ich habe von ihm noch nichts gelesen, und wäre gespannt, ob er mir liegt. Ich mag zuweilen einen distanzierten Erzähler. Aber es kann mir auch zuweilen Probleme bereiten. Wie ich zu Modianos Stil stehe, werde ich berichten, wenn ich mal von ihm was lesen sollte. Ich fand jedenfalls interessant was Du darüber sagst.

@Didonia: Toll! Danke für die Liste der Bücher und Autoren, die Millicent gelesen hat. Eine hochinteressante Liste!
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 5. Aug 2017, 20:23

Moin, ihr Lieben,

ich bin schon beim nächsten Buch, obwohl ich gedanklich noch ein bisschen bei Millicent bin.
Aber dies scheint eine leichte Lektüre zu sein: Ein Garten in Cornwall von Liz Fenwick.

Demi erlebt im Berufsleben eine Schlappe und wird von ihrem Freund, mit dem sie zusammen in einer Wohnung lebt, bitter enttäuscht. Bei ihren Freundenn kann sie nicht unterkommen und so nimmt sie einen Nachtzug und flüchtet nach Cornwall zu ihrem Großvater. Der scheint an angehender Demenz zu leiden, da er seine Enkelin immer wieder mit dem Namen seiner Tochter anredet. Aber vielleicht ist es auch nur eine Altersvergesslichkeit (meine Großtante hat mit über 80 Jahren die Frauennamen der Familie auch alle durcheinandergewürfelt, war ansonsten aber geistig auf der Höhe).

In einem zweiten Strang lerne ich Victoria kennen, verheiratet mit Charles Lake. Sie ist 60, voll auf ihr Anwesen fixiert, dass anscheinend lange der Familie gehörte und sie durch Charles wieder zurückerhielt. Sexuell wird sie von ihrem Mann wohl nicht befriedigt, sodass sie sich jüngere Männer sucht. Nur der gut gebaute Gärtner versteht es, sie in dieser Hinsicht zu ignorieren.

Demi erfährt von ihrem Großvater, dass ihr Vater, an den sie keine Erinnerung hat, noch lebt. Dabei hat ihr ihre Mutter, die kürzlich verstorben ist, immer erzählt, dass er schon lange tot sei. Besagter Vater ist Charles Lake.

Victorias Mann ist geschäftlich außer Haus und will erst am kommenden Morgen wieder zurück sein. Da will sie sich die Nacht über mit Adam, ihrem Liebhaber vergnügen. Ausgerechnet in dieser Nacht klingelt die Polizei bei ihr und teilt ihr mit, dass ihr Mann einen Autounfall hatte und gestorben ist.
Einerseits ist sie traurig, andererseits: Nun gehört ihr das Anwesen ganz alleine und sie braucht es mit niemandem teilen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2017.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 5. Aug 2017, 23:07

Eine ganze Weile plätschert die Geschichte nur so dahin und hüpft abwechselnd von Demi zu Victoria. Doch dann kommt der Tag, an dem die beiden sich Aug in Auge gegenübersitzen. Nämlich bei der Testamentseröffnung. Wobei Victoria davon ausgeht, dass sie bis auf ein paar Kleinigkeiten, Alleinerbin ist.
Doch so klein sind diese Kleinigkeiten gar nicht. Millionenbeträge gehen an verschiedene Stiftungen und Organisationen. Die Bombe platzt, als bekannt wird, dass das Anwesen und die letzten circa vier Millionen Pfund zu gleichen Teilen an Victoria und Demi gehen.
Während eines Gespräches mit dem Anwalt erfährt Demi, dass nicht Charles sich nicht um sie gekümmert hat, sondern dass ihre Mutter es nicht wollte. Weil er sich nicht von seiner Ehefrau trennen wollte.
Lesende Grüße, Anne

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