Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 25. Apr 2018, 20:02

Liebe Josie,

dass du "Herr Katō spielt Familie" auf deine Geburtstagswunschliste gesetzt hast, freut mich! Auch, dass du es dir kaufen wirst, solltest du es nicht geschenkt bekommen. Dass du "Ich nannte ihn Krawatte" auch in deinem Regal stehen hast, ist toll! Ich denke ich werde es recht bald lesen, und werde gerne von meinen Eindrücken berichten.

"Brooklyn" gefällt mir. Ich bin auch heute nicht so viel weiter gekommen, aber die ersten Eindrücke habe ich gewonnen, und bin drin, und bin gespannt Eilis Geschichte zu erfahren. Ich werde berichten.

Dass es dir mit "Fräulein Rosa Herz" nicht so gut ergeht, ist schade. Gerade weil ich weiß, was das mit der Lesefreude macht, umso mehr, wenn man gerade um die Lesefreude kämpft, und sie nicht selbstverständlich da ist. Ich verstehe deinen Wunsch, es endlich fertig zu lesen, um dich dem "Leutnant Stern" zuwenden zu können. Ich wünsche dir gutes Durchkommen! Und ich danke dir für deine ehrlichen Eindrücke zu "Fräulein Rosa Herz"!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mi 25. Apr 2018, 20:08

Hallo Josie,

Derzeit quäle ich mich ein kleines bisschen durch "Fräulein Rosa Herz". Keine Frage, Keyserling beschreibt wieder wundervoll die Stimmung; bei den Charakteren und deren Gedankengängen geht er meines Erachtens sogar mehr in die Tiefe als bei "Wellen", das ich bislang als einzigen Vergleich hinzuziehen kann. Das hält mich bei dem Buch auch bei der Stange, so dass ich es nicht abbreche. Aber insgesamt zieht es sich ein wenig in die Länge und vor allem ist mir die Sprache viel zu blumig und auch die Protagonisten nerven mich zusehends. Daher lese ich nur häppchenweise. Ich mag es aber jetzt auch endlich fertig lesen, damit ich mich danach "Leutnant Stern" voller Lesefreude widmen kann.



Ich denke, das liegt auch daran, dass in „Fräulein Rosa Herz“ nicht so knorrig, skurrile Figuren auftauchen wie in „Wellen“ (allein schon der bucklige Knospelius). Und in seinen ersten Werken hatte Keyserling noch einen etwas anderen Stil. Das hast du schon richtig bemerkt, Josie,
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Do 26. Apr 2018, 12:55

Liebe Petra,

ich hoffe, dass sich meine Leselust nicht verflüchtigt. Aber die Vorfreude auf Leutnant Stern ist da und ich denke, damit habe ich ein starkes Buch im Anschluss.

Liebe Maria,

das ist ein guter Hinweis, danke schön.

Knospelius ist natürlich auch unnachahmlich, ein interessanter Mensch, dem man gerne mal begegnen würde und er tat der Erzählung sehr gut. Wobei die Protagonisten bei "Fräulein Rosa Herz" zwar nicht so herrlich skurill sind, dennoch aber hervorragend charakterisiert, wenngleich eben für mich nervig.

Ich habe jetzt aufgrund deines Hinweises gerade mal nachgelesen und gesehen, dass "Fräulein Rosa Herz" sein erster Roman bzw. sogar scheinbar sein erstes Werk war. Vielleicht liegt es auch daran. Er schreibt in "Wellen" wesentlich präziser und sagt damit im Grunde das gleiche aus, was er bei "Fräulein Rosa Herz" in gewaltige Wortschwälle packt.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Do 26. Apr 2018, 13:55

Hallo zusammen,

“Brookly“ von Colm Tòibìn wirkt auf den ersten Seiten recht einfach. 1950 in Irland: Eilis Lacey und ihre ältere Schwester Rose leben in der mütterlichen Wohnung. Rose hat eine für die Zeit lukrative Arbeitsstelle, und unterstützt die Mutter und die Schwester finanziell. Für Eilis, die Buchführung lernt, aber deren Jobaussichten in Irland schlecht sind, ergibt sich eine Chance nach Amerika auszuwandern. So wie ich es schreibe, würde man meinen, Eilis sei die Aussichtsreichere der beiden Schwestern, und die aktivere. Doch es verhält sich genau andersherum, und genau das entfaltet sich gerade auf den ersten Seiten. In welcher Weise Colm Tòibìn das angeht, imponiert mir. Scheinbar so einfach erzählt, steckt bereits in den ersten Seiten viel mehr von dem, was es über Eilis und ihre Schwester zu erfahren gibt, und über ihre Beweggründe, die absolut nachvollziehbar sind. Und vor allem erkennt der Leser bereits jetzt die Tragik, die für die beiden darin liegt, dass Eilis nach Amerika auswandern wird. Ich werde Eilis gern begleiten, und ahne bereits, was sie (und mich) erwarten wird, denn die Vorzeichen sind klar. Und auch hier könnte man gegensätzliches vermuten: man könnte denken, dass es langweilt eine Vorahnung zu haben, wie es sich weiter entwickelt. Doch auch hier ist das Gegenteil der Fall: Ich ahne, welches Themenspektrum sich durch die Situation entfaltet. Ich werde weiter berichten.

@Josie: Ich drücke dir die Daumen, dass du dir deine Lesefreude erhalten kannst! Ich weiß selbst, wie flüchtig sie (gerade zu Anfang, wenn man sie nach so langer Zeit behutsam zurück gewinnt) sein kann. Ein zartes Pflänzchen.

Aus eurem Austausch über Keyserling nehme ich mir für mich mit, dass ich nicht mit „Fräulein Rosa Herz“ beginne. Es interessiert mich zwar ebenfalls stark, aber „Wellen“ und „Dumala“ interessiert mich stärker. Interessant aber sicher auch seine Entwicklung zu verfolgen, die du z. B. daran bemerkst, mit wie viel weniger Worten er später auskommt in seinen Beschreibungen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Di 1. Mai 2018, 11:40

Brooklyn hört sich spannend an, Petra ! Ich kann mir sehr gut vorstellen, was du mit der Einfachheit meinst. Ich kenne von Colm Toibin Portrait des Meisters in mittleren Jahren und fand das schon stilistisch toll gemacht. Was mich erinnert, dass ich auch mal wieder etwas von ihm lesen könnte.

Ich bin immer noch in Indien und Pakistan mit Mitternachtskinder. So richtig warm werde ich damit nach wie vor nicht, was nicht heißt, dass es mir nicht gefällt. Aber ein pageturner wird es nicht für mich.

Daher habe ich noch mit Monde von Dan Simmons begonnen. Ein Ex-Astronaut, der das einzigartige Erlebnis, auf dem Mond spaziert zu sein, nicht mit seinem Leben in Einklang bringen kann. Und gleich zu Beginn bringt mich auch dieses Buch nach Indien :lachend_auf_den_tisch_hau:
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Di 1. Mai 2018, 14:50

Hallo Steffi,

für mich auch interessant zu wissen, dass Colm Tóibíns Stil auch in seinen anderen Romanen auf den ersten Blick einfach wirkt. Beeindruckend, wie er mehr in diese scheinbar einfachen Worte und die im Grunde simple Geschichte legt. Ich halte den Autor auch im Auge.

Was du über den Inhalt von Dan Simmons Roman "Monde" schreibst, klingt vielversprechend! Ich bin gespannt, was du dazu berichten wirst. Dass dich der Roman allerdings gleich zu Beginn nach Indien führt, ist wirklich lustig! Scheinbar halten dich die Bücher gerade dort fest. :kichern:

Danke auch für den kleinen Einblick, wie es dir weiter mit "Mitternachtskinder" ergeht. Auch da werde ich weiter deine Eindrücke verfolgen. Ich wünsche dir gutes Vorankommen!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 1. Mai 2018, 15:12

Ich lese derzeit eine Geschichte, die in Finnland spielt. Und ich ärgere mich schon wieder, dass ich vorab ein paar Rezis gelesen habe. Da waren die Leser nämlich ziemlich beeindruckt von dem Buch und fanden es so toll.
Ich bin jetzt schon über die Hälfte hinaus und weiß noch nicht, warum die so begeistert sind.

Soviel ich mitbekommen habe, ist das Buch - Die Insel der schwarzen Schmetterlinge von Leena Lander - wohl 2014 nicht neu erschienen, aber in dem Jahr zur Frankfurter Buchmesse, wo Finnland Ehrengast war, neu aufgelegt worden.

Ich weiß noch nicht, wie ich das Buch einordnen kann - als Familiengeschichte? Als Krimi? Bisher kommt mir beides zu kurz.
Ich kann auch die Sprünge nicht richtig einordnen und die Personen mit den fremd klingenden Namen bzw. die nur "der Mann" und "die Frau" genannt werden.

Was ich weiß, ist, dass ich in einer Rückblende den Jungen Juhani Johansson kennenlerne. Der Vater ist Alkoholiker, die Mutter leidet wohl unter Depressionen. Nachdem sie das jüngste Kind ins Wasser fallen ließ und Juhani es wieder rausgeholt hat, kommt er auf eine kleine Insel vor der Küste Finnlands in ein Erziehungsheim für Jungen. Dort ist er anfangs allerlei Schikanen ausgesetzt. Doch er lebt sich mit der Zeit ein.
Kurz nach einem Besuch seines Vaters, der dem Heimleiter etwas von Seidenraupen erzählt, ereilt Juhani die Nachricht, dass seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Deren Unterlagen und ein bisschen Geld sollte er bekommen, wenn er das Heim mal verlässt...
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Di 1. Mai 2018, 18:20

@ Steffi: Ach herrje, ein bisschen örtliche Abwechslung hätte dir ja gut getan. Aber "Monde" hört sich witzig an und ist insgesamt ja ein guter Gegensatz zu "Mitternachtskinder". Berichte bitte mal weiter.

@ Didonia: Das Buch klang eigentlich vielversprechend, aber wenn es nicht so richtig weiß, was es sein will, ist das nicht sonderlich prickelnd. Ich hätte vom Plot her eher auf einen Krimi geschlossen. Mal gespannt, ob es doch noch lesenswerter wird.

Ich habe nun endlich "Fräulein Rosa Herz" beendet. Habe ich mich mit den paar Seiten schwergetan :betruebt_guck: und auch das letzte Drittel des Buches hat mich nicht versöhnt. Hätte ich es als erstes Buch von Keyserling gelesen, wäre es vermutlich auch das letzte gewesen. Nur die zumeist tollen Naturbeschreibungen und tiefgründigen Charakterzeichnungen haben es mich zu Ende lesen lassen. Wobei manche Beschreibungen sich wiederum auch zu häufig wiederholten. Ich werde beispielsweise wohl nie wieder einen roten Sonnenuntergang mit rottanzenden Lichtpunkten, die umherschwirren und tanzen und Schatten der Dämmerung an der Tapete und im Raum jagen, genießen können, ohne an Keyserling zu denken :breit_grins: :la_la_la:. Ansonsten fand ich die Protagonisten, wie schon geschrieben, schlicht nervig und die Sprache insgesamt zu blumig.

Nun wollte ich ja eigentlich mit "Leutnant Stern" beginnen. Darauf habe ich mich auch die ganze Zeit sehr gefreut. Wenn ich denn nicht auf die Idee gekommen wäre, ich könnte mir ja mal die städtische Bücherei anschauen. Es ist ja nicht so, als wenn ich nicht genug eigene Bücher hätte, aber es hat sich gelohnt: Das wirklich erste Buch, was ich entdeckt habe, habe ich direkt eingesäckelt, so dass Leutnant Stern noch warten muss.

Ich konnte

Amor Towles: Ein Gentleman in Moskau

nicht widerstehen. Es stand dort so hübsch bei den Neuerscheinungen, noch ungelesen und ich habe dieses Buch sehr weit oben auf meiner Wunschliste stehen. Damit beginne ich heute.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 1. Mai 2018, 18:46

@Josie
Momentan konzentriert sich die Geschichte auf die Frau des Heimerziehers, die eine absolut unglückliche Ehe mit diesem führt. Sie fragt sich, ob und wie es sein kann, dass von dieser Ehe nichts mehr vorhanden ist. Der Mann hat zwar Kinder mit ihr in die Welt gesetzt - allerdings nur Mädchen - einen Jungen hat er durch einen Seitensprung.
Das Paar hat ansonsten nichts gemeinsam. Die Frau möchte unbedingt runter von der Insel, doch ihr Mann will die Arbeit nicht lassen. Und so beginnt sie eine Affäre mit einem der Zöglinge.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Di 1. Mai 2018, 18:54

Didonia hat geschrieben:@Josie
Momentan konzentriert sich die Geschichte auf die Frau des Heimerziehers, die eine absolut unglückliche Ehe mit diesem führt. Sie fragt sich, ob und wie es sein kann, dass von dieser Ehe nichts mehr vorhanden ist. Der Mann hat zwar Kinder mit ihr in die Welt gesetzt - allerdings nur Mädchen - einen Jungen hat er durch einen Seitensprung.
Das Paar hat ansonsten nichts gemeinsam. Die Frau möchte unbedingt runter von der Insel, doch ihr Mann will die Arbeit nicht lassen. Und so beginnt sie eine Affäre mit einem der Zöglinge.


Das hört sich ja sogar eher nach einem gesellschaftlichen Drama an. Andererseits scheint es ja mit den schwarzen Schmetterlingen was auf sich zu haben, die wohl noch eine Rolle spielen werden. Das wiederum geht eher in Richtung Spannung und Krimi. Ich verfolge deinen Bericht weiter.
Liebe Grüße
Claudia


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