Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 11. Mai 2018, 14:24

JMaria hat geschrieben:Ich lese erklärt Pereira von Antonio Tabucchi.


Denn der Erzählstil ist genau so gehalten. Der Autor erzählt was Pereira ihm erklärt. Diese Rahmengeschichte ist sprachlich fein ausgefeilt !

Sehr schön auch die Anspielungen auf Literatur und ob die Literatur eine Verantwortung trägt bzw. tragen muss. Genau diese Frage bedrückt Pereira in Zeiten wo man nicht frei reden und schreiben kann.


Hört sich gut an, JMaria !

@Petra: Danke für deinen Abschlußbericht zu Brooklyn. Toll, wie dich die Hauptfigur eingenommen hat und toll, dass Toibin das geschafft hat. Das Buch interessiert mich nun auch :breit_grins:

Auf deine Einschätzung zu Madame Nielsen bin ich sehr gespannt, es klingt so toll !


@Josie: Wie schade, dass dich Fräulein Rosa Herz in eine Leseflaute gebracht hat - aber schön, dass es so aussieht, als ob dir der Gentleman wieder daraus hervor hilft !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 12. Mai 2018, 13:09

Josie hat geschrieben:@ Petra: Auf "Brooklyn" hast du mich jetzt mit deinem abschließenden Bericht richtig neugierig gemacht. Eine solche Tiefe hätte ich jetzt bei dem Buch, ehrlich gesagt, nicht erwartet. Wunderschön übrigens deine Angewohnheit, ein Buch ans Herz zu drücken, wenn es dich arg berührt hat. :schwaermt_herzchen:

Auch deine Begeisterung für den "Zauberberg" ist ansteckend.

Und auf den finalen Berich zu Madame Nielsens Buch, das weißt du ja bereits, bin ich ohnehin schon ganz gespannt. Interessant, dass du keinen Zwischenbericht zu dem Buch geben kannst. Sowas passiert ja auch recht selten und erhöht somit die Erwartung auf das, was du letztendlich berichten wirst. Ich freue mich schon darauf.

"Fräulein Rosa Herz" hat mich tatsächlich in eine kleine Leseflaute bugsiert. Nicht nur, dass ich ewig daran gelesen habe, ich habe nach Beendigung des Buches bis gestern auch nichts mehr gelesen. Gestern habe ich dann letzendlich sogar zunächt recht unlustig mal mit "Ein Gentleman in Moskau" begonnen, da ich das Buch bald wieder in die Bücherei zurückbringen muss. Aber dieser Druck war gut. Denn ich komme scheinbar dank des Buches so langsam wieder in den Lesefluss. Gestern habe ich die ersten 70 Seiten geschafft, das ist ja schon mal was. Das Buch ist bislang toll und den Protagonisten, einen Grafen und eben jenen Gentleman, habe ich schon in mein Herz geschlossen. Ich bin ganz verliebt in ihn. :kichern:


Du verstärkst mit deinem Bericht meine Neugier auf "Ein Gentleman in Moskau". Gerade da du es eigentlich eher unlustig (wegen der Leseflaute) begonnen hast, und es dich aus deiner Leseflaute so schön herausführt, sagt, dass es ein tolles Buch sein muss! Dass du die Protagonisten schon in dein Herz geschlossen hast, klingt verlockend. Figuren, die sich ins Herz schleichen, hat man gern, ich glaube nun noch stärker, dass ich die beiden Herren kennenlernen muss. Ich freue mich auf deinen weiteren Bericht, und wünsche dir von Herzen ein schönes Lesevergnügen mit den beiden Herren.

Ja, manch ein Buch bremst einen aus, nicht wahr? Dass "Fräulein Rosa Herz" so eines war, ist nicht schön, denn gerade wenn die Leselust noch so wackelig wiedergewonnen ist, kann einen sowas wieder rausbringen. So schön, dass du im Anschluss so ein schönes Buch erwischt hast, das dich da herausholt.

Dass ich dich auf "Brooklyn" neugierig machen konnte, freut mich! Ja, mich hat auch überrascht, dass diese einfache Geschichte, die (absichtlich) auch ganz einfach erzählt wird, doch so in die Tiefe geht. Ein einfaches Leben, eine einfache Geschichte, aber eben doch das Schicksal vieler Menschen: die Heimat hinter sich lassen, neu anfangen, Leben (und fühlen) zwischen zwei Welten. Gerade in der Einfachheit und Unaufgeregtheit passend geschildert.

Auch dass ich Interesse in dir am "Zauberberg" wecken konnte, freut mich. Den werde ich jedenfalls nie vergessen! Und welches Buch kann das schon von sich sagen?

Wenn ich aus "Der endlose Sommer" aufgetaucht bin, werde ich berichten. Dass du neugierig darauf bist, dachte ich mir schon, denn du warst ja auch beim reinlesen angezogen von dem Buch. Diese Anziehungskraft (einem Fluss gleich, der einen mitreißt) bleibt bis zuletzt bestehen. Ich bin kurz vor dem Ende. Und weiß: so etwas habe ich noch nicht gelesen. Einzigartig. Ich werde berichten.

steffi hat geschrieben:@Petra: Danke für deinen Abschlußbericht zu Brooklyn. Toll, wie dich die Hauptfigur eingenommen hat und toll, dass Toibin das geschafft hat. Das Buch interessiert mich nun auch :breit_grins:

Auf deine Einschätzung zu Madame Nielsen bin ich sehr gespannt, es klingt so toll !


Mich freut sehr, dass du auf meinen Bericht zu Madame Nielsen gespannt bist. Ich bin bald durch. Wirklich einzigartig in der Art wie es erzählt wird. Ich werde berichten.

Dass dich "Brooklyn" nun auch interessiert, freut mich. Er erzählt eine einfache Geschichte auf eine (passend) einfache Weise. Und so einfach sie auch ist, sie ist das Schicksal, das viele Menschen haben, die die Heimat hinter sich lassen, und ein zerrissenes Leben führen.

Ich bin gespannt auf deine neue Lektüre!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 13. Mai 2018, 11:24

Hallo ihr Lieben,

nun ist er vorüber, der Rausch des endlosen Sommers, und immer noch fehlen mir die Worte. Denn egal wie genau ich versuche zu erklären, was dieser Text ist, so würde ich ihm doch nicht gerecht. Er ist ein Gesamtkunstwerk. Das besteht u. a. aus:

Der Sprache: Madame Nielsen nimmt das Wort zur Hilfe, um diesen längst vergangenen endlosen Sommer, und die Menschen, die ihn erlebt haben, auferstehen zu lassen. Sie drückt es ganz am Schluss selbst so aus, und ihr ist das fantastisch gelungen!

Der Erzählstil: Es ist die Erinnerung an eine Zeit, der Zeit des endlosen Sommers. Erinnerungen kennen keinen chronologischen Ablauf. Erinnerungen überlappen sich oft in der Zeit. Und so ist es auch hier, in diesem Text. Aber nie so, dass man den Überblick verliert. Das gelingt Madame Nielsen ganz fein, ohne den Erzählfluss zu stören. Der Erzählfluss ist ein weiterer wichtiger Punkt an der Erzählweise des Romans. Auch hier bedient sie sich der Sprache aufs eindrucksvollste. Sie erzeugt mit der Sprache einen Fluss. Die Sätze treiben weiter und weiter, sind lang und lassen den Leser nicht heraus. Nur wenige Absätze ermöglichen ein kurzes Auftauchen. Das klingt anstrengend. Doch mich hat es gar nicht angestrengt, ich konnte sogar unterwegs (der Lärmpegel in der Bahn ist oft nicht unerheblich) weiter lesen, ohne Mühe. Ich war mitgerissen im Strom der Erzählung, im Rausch des Sommers. Madame Nielsen versetzt den Leser in eine Art Trance.

Die Themen: Das Leben, die Möglichkeiten, das liegenlassen von Möglichkeiten, Regeln und das befreien daraus. Die Möglichkeit frei zu leben. Die absolute Freiheit. Das Scheitern. Die Liebe (eine ganz besonders starke, außergewöhnliche, besondere, nicht haltbare und doch unvergängliche). Erinnerungen, und der Versuch sie zu fassen zu kriegen. Geschehenes durch die Erinnerung vielleicht erst begreifbar und damit wahr werden zu lassen. Und durch die Erinnerung (und die Sprache) Tote auferstehen zu lassen. Das Leben im Hier und Jetzt, die Zeit, die Vergänglichkeit, der Trugschluss des ewigen (endlosen), dem Zeitpunkt der alle(s) verändert…

Alles steht in dieser Geschichte nebeneinander und übereinander. Nichts wird greifbar, alles ist flüchtig wie der Moment, und wie die Erinnerung. Erzählt bekommen wir aus der Distanz, wir betrachten das Geschehen wie einen Traum. Szenen erhalten eine ungeahnte Schärfe, und verschwimmen dann wieder im Fluss der Geschichte, gleiten vorbei. Und doch bleibt ganz viel zurück (im Unterbewussten, auf der Gefühlsebene, wie nach dem Erwachen aus einem Traum), wenn das Ende der Geschichte, das Ende des (scheinbar) endlosen Sommers erreicht ist. Die, die den endlosen Sommer erlebt haben, waren aus der Zeit und aus der Welt gefallen für die Zeitspanne dieses Sommers. Auch diese Möglichkeit (aus der Welt und aus der Zeit fallen) ist wunderbar beschrieben. Wie alles in diesem Roman. So vieles, das ich es gar nicht alles fassen kann, und auch nicht mit dem Versuch der Zusammenfassung dem Buch gerecht werde. Denn es ist ein Gesamtkunstwerk, und funktioniert als solches am besten. Ich wünsche diesem Buch viele Leser, und hoffe, dass sie sich genauso hineinfallen und mitreißen lassen können, den Rausch dieses „endlosen“ Sommers zu erleben.

Ebenso einzigartig wie der Text, ist Madame Nielsen selbst. Viel von ihr ist enthalten in diesem Buch. Sie ist Teil des endlosen Sommers (sie ist in dem Roman der scheue, zerbrechliche Junge, der eigentlich ein Mädchen ist, das aber noch nicht weiß), und so auch alles, was sie in diesem Buch verarbeitet. Mich hat das stark berührt, ebenso wie mich die Person der Madame Nielsen stark berührt.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » So 13. Mai 2018, 14:43

Hallo ihr Lieben,

ich schau hier nur mal kurz vorbei und möchte euch ein paar liebe Grüße da lassen. Mir fehlt mal wieder - wie so oft - die Zeit zum ausgiebigen Lesen, und ich weiß im Moment auch nicht, wann sich das mal wieder ändern wird, deshalb habe ich hier wenig beizutragen.
Wenn ich lese, dann meist abends vor dem Schlafen noch auf dem Kindle ein paar Seiten, aktuell von Camilla Laeckbergs "Engelmacherin".
Diese Reihe hat es mir einfach angetan. Ich habe die Protagonisten und ihre zum Teil schönen und lustigen, zum Teil aber auch traurigen und dramatischen Geschichten sehr, sehr liebgewonnen, und die jeweilige Krimihandlung hat für mich genau das richtige Maß an Spannung, um mich zu packen. Was mir gut gefällt, ist, dass die Geschichten viel weniger düster sind als die meisten anderen Skandinavien-Krimis. Die mag ich zwar bekanntlich auch, aber Camilla Laeckberg fesselt mich noch ein bisschen mehr.
Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 13. Mai 2018, 20:15

Hallo zusammen,

@Bonny,
Ich freu mich riesig über deine Grüße und von dir zu lesen. Camilla Läckbergs Serie mag ich auch sehr gerne.

@Josie
„Erklärt Pereira“ ist gut zu lesen. Nur zu anfangs ist der Erzählstil ungewohnt, aber dennoch zugänglich.

Auf mein nächstes Buch hat mich Josie gebracht, als sie kürzlich einen Krimi erwähnte, in dem Goethe und Schiller ermitteln, vom Autor Stefan Lehnberg. Ich erinnerte mich, dass ich von Steffi ein Buch geschenkt bekam, worin ebenfalls die beiden gemeinsam Abenteuer erleben...

Ich habe mir nun von Robert Löhr: Das Erlkönig-Manöver ausgesucht und die ersten 100 Seiten lesen sich köstlich. Gut recherchiert, amüsante Dialoge, interessante Figuren.

1805, Mainz ist in französischer Hand..., in dieser Geschichte wollen
Goethe, Schiller, Alexander von Humboldt, Achim von Arnim, Bettine Brentano und Henrich von Kleist (er stösst erst etwas später zu der Gruppe), Charles-Louis, der rechtmäßige König, allerdings noch ein Kind, aus den Händen Napoleon Bonaparte befreien (literarische Freiheit, der Dauphin starb bereits im Alter von 10 Jahren 1795).

Gefällt mir sehr gut. Der Autor hat die Figuren toll getroffen :kichern:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Mo 14. Mai 2018, 13:34

Liebe Petra,

ein interessanter Bericht zum "Endlosen Sommer" von Madame Nielsen. Man merkt, dass du mit so viel Liebe und Wärme von diesem Buch erzählst und gerne noch so viel mehr berichtet hättest. Ein tolles Fazit, dass richtig Lust auf das Buch macht. Interessant auch die Info, dass sich Madame Nielsen selber ins Buch mit reingeschrieben hat. Sie ist ja auch eine äußerst spannende Person, finde ich.

Was mir bei deiner Beschreibung direkt in den Sinn kam, war, dass auch der Übersetzer eine Meisterleistung vollbracht haben muss, oder?

Danke schön für deinen ausführlichen Bericht. Das Buch möchte ich auf jeden Fall lesen. Somit schon mal eine Leserin mehr, was du dem Buch ja auch wünschst.

Jetzt wird es sicherlich erst einmal gar nicht so einfach sein, ein neues Buch auszusuchen. :lesen_und_nachdenken:

Zum "Gentleman in Moskau" muss ich mich korrigieren. Ich habe mich so schlecht ausgedrückt, dass man denkt, der Gentleman und der Graf seien zwei Personen. Es ist eine. Der Graf ist der Genlteman.

Liebe Bonny,

wie schön, von dir zu hören. :wink_mit_muetze: Einige hier kennen es ja nur zu gut, wenn die Zeit einfach nicht ausreicht, um zu lesen, hier zu schreiben oder für andere Beschäftigungen. Ich wünsche dir, dass das irgendwann (in möglichst absehbarer Zeit) wieder besser wird. Auf jeden Fall viel Vergnügen mit deinem aktuellen Buch.

Liebe Maria,

hach, wie schön, dass ich dich verleiten konnte. Eigentlich war das ja sogar mein Mann, denn er hat sich das Buch gekauft und kaum zu glauben, er hat es auch tatsächlich gelesen. Innerhalb von vier Stunden. Und war nicht ansprechbar. :la_la_la: Eine vollkommen neue Erfahrung für mich meinen Mann betreffend.

Im Gegenzug dazu, man glaubt es nicht, hat er zu "Leutnant Stern" gegriffen. Und liest es tatsächlich, und es gefällt ihm bislang richtig gut.

Als ich ihm erkärte, dass Ihr beide Euch unbekannterweise gegenseitig zu Büchern verleitet habt, fand er das ganz witzig und war stolz, dass er als Nichtleser dich als Vielleserin zu einem thematisch ähnlichen Buch geführt hat. Dein Buch von Robert Löhr ist direkt mal auf seine Wunschliste gewandert. Auch ich finde, es hört sich witzig und lesenswert an. Bei ihm bin ich mal gespannt, ob diese Leselaune anhält. :vor_freude_tanz:

Danke auch für deine Eindrücke zu "Erklärt Pereira". Ich dachte tatsächlich, das Buch wäre eher unzugänglich. Und dafür hätte derzeit meine Stimmung und Geduld nicht gepasst. Gut zu wissen, dass dem nicht so ist und das Buch sich gut lesen lässt.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 14. Mai 2018, 13:54

Moin miteinander,

heute Vormittag habe ich Die Gefahr des Lesens von Petra Gust-Kazakos beendet. Hier habe ich eine kleine Rezi dazu geschrieben. viewtopic.php?f=8&t=5893

Mit was ich morgen früh beginne, muss ich erst mal schauen. Das werde ich mir heute Abend raussuchen.

Wünsche euch eine schöne Lese- oder sonstige Zeit :buecher_boden:
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mo 14. Mai 2018, 14:19

Hallo zusammen,

neuer Lesestoff ist auch gefunden. Ich habe mich für “Das Meer, Das Merr“ von Iris Murdoch entschieden. Nicht ganz ohne Sorge, denn zu der Autorin gab es hier im Forum dieses Jahr schon zwei Abbrüche. So bin ich gespannt, wie Iris Murdoch auf mich wirkt. Aber ich bin zuversichtlich, denn auf diesen Roman wurde ich über Steffis Beiträge damals hier im Forum aufmerksam und neugierig. Und ich glaube, er ist ganz etwas für mich, und vielleicht gehört er auch zu den besseren Romanen, er wurde immerhin 1978 den Man Booker Prize ausgezeichnet. Weitere Romane der Autorin habe ich im Auge. Doch erst mal möchte ich hiermit schauen, ob sie mir liegt. Und ich werde bei der Wahl weiterer Romane im Blick haben, dass sie vielleicht bessere und schlechtere Romane geschrieben hat.

Ich habe es mir jetzt auf den ersten Seiten mit Charles Arrowby in seinem erworbenen Haus „Shruff End“ an der englischen Küste gemütlich gemacht. Er (jenseits der Sechzig) hat sich aus dem Londoner Theaterleben zurückgezogen (geglaubt hat ihm das niemand, doch es war keine Koketterie, sondern ein inniglicher Wunsch, den er schon lange hegte, denn er war des Theaters überdrüssig). Als Leser weiß ich allerdings schon, dass die Zurückgezogenheit bald gestört wird. Ungebetene Gäste aus der Theaterwelt besuchen ihn, und stören seine Ruhe. Ich freue mich auf seine Aufzeichnungen. Charles hat sich vorgenommen, Gedanken und tägliche Beobachtungen aufzuschreiben. Da bin ich gespannt! Bislang gefällt mir, was er sieht: das Meer zu allererst! Die Natur (wundervolle Beschreibungen, ich spüre die Ruhe, ich sehe das Wasser, ich rieche die Luft, und verspüre die Brise und die Sonne auf der Haut) und das Essen (ein passionierter Esser – das trifft sich gut, als solcher würde ich mich auch bezeichnen). Er liebt die einfache Küche. Er hält sich übrigens für einen Egoisten. Und scheint zu bereuen, ein egoistisches Leben geführt zu haben. Ihr seht, ich habe schon viel von ihm erfahren, und ich brenne auf mehr!

Liebe Josie, die Entscheidung für ein neues Buch ist mir zum Glück nicht schwer gefallen, aber das auch nur deshalb, weil ich vorher schon wusste, welches Buch ich als nächstes lesen möchte. Sonst wäre es mir tatsächlich schwer gefallen, mich für ein neues Buch zu entscheiden, nach dem eindrucksvollen Roman von Madame Nielsen. Du hast recht, auch dem Übersetzer gebührt Respekt für die Übersetzung von “Der endlose Sommer“. Das war sicher harte Arbeit, diese Endlos-Sätze ins Deutsche zu übertragen, ohne den Fluss zu stören. Es ist ihm grandios gelungen. Dass meine Faszination für dieses Buch herüberkommt, und ansteckend wirkt, freut mich sehr. Ich empfand es als ein einmaliges Leseerlebnis, und gestern hatte es mich noch den ganzen Tag regelrecht in seinen Fängen. Ich konnte nur allmählich aus der Geschichte auftauchen. Und ja, dass es Erinnerungen an Geschichten sind, in die auch Madame Nielsen selbst verwebt war, macht es umso interessant, da auch Madame Nielsen selbst so fasziniert. Jetzt wo ich schreibe, merke ich, dass sie mich immer noch gefangen hält.

Ah, es sind in „Ein Gentleman in Moskau“ nicht zwei Personen, sondern der Graf ist der Gentlemen. Jetzt habe ich verstanden.

Maria und Bonny, ihr habt spannende und unterhaltsame Lektüre. Viel Freude damit – ich habe es an euren Berichten. Und wieder einmal fühle ich mich daran erinnert, dass ich die Reihe von Camilla Läckberg auch mal beginnen möchte. Ich habe es bisher immer noch nicht geschafft. Bonny, schön dein kleiner Gruß und Bericht – hab Dank dafür! Besonders da es zeitlich derzeit nicht reicht.

Didonia, ich wünsche dir ein gutes Händchen bei der Auswahl deines nächsten Buches!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 14. Mai 2018, 14:33

Petra hat geschrieben:Nicht ganz ohne Sorge, denn zu der Autorin gab es hier im Forum dieses Jahr schon zwei Abbrüche. So bin ich gespannt, wie Iris Murdoch auf mich wirkt.


Da bin ich auch gespannt.

Petra hat geschrieben:Didonia, ich wünsche dir ein gutes Händchen bei der Auswahl deines nächsten Buches!


Danke, Petra. Ich glaube, ich hätte mal wieder auf einen Krimi Lust, bei dem ich das Buch in der Hand halte und nicht das Smartphone. Und ich habe mir doch gerade Mord in Cornwall gekauft.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mo 14. Mai 2018, 14:49

Didonia hat geschrieben:Moin miteinander,

heute Vormittag habe ich Die Gefahr des Lesens von Petra Gust-Kazakos beendet. Hier habe ich eine kleine Rezi dazu geschrieben. viewtopic.php?f=8&t=5893

Mit was ich morgen früh beginne, muss ich erst mal schauen. Das werde ich mir heute Abend raussuchen.

Wünsche euch eine schöne Lese- oder sonstige Zeit :buecher_boden:



Eine schöne Rezi, Didonia :fernglas:
Schöne Grüße, Maria
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