Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 17. Mai 2018, 16:06

Hallo Steffi,

ich bin gespannt wie dir die „Drachenwand“ weiterhin gefällt.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Fr 18. Mai 2018, 14:16

“Das Meer, Das Meer“ ist für mich ein Genuss, und Iris Murdoch eine Entdeckung! Diese Autorin halte ich im Auge, es gibt noch einiges von ihr, das ich entdecken möchte. Bereits bestellt habe ich mir das vergriffene (und nicht wiederaufgelegt) „In guter Absicht“. Von den Wiederveröffentlichten interessieren mich am stärksten „Henry und Cato“ und „Der schwarze Prinz“.

Ich hatte ein bisschen Sorge, ob mir „Das Meer, Das Meer“ nun tatsächlich so gut gefällt (wie Steffi einst), denn zu Iris Murdoch gab es hier im Forum die Jahr ja gleich zwei Abbrüche. Yvonne brach „Ein abgetrennter Kopf“ ab, und Sonja „Unter dem Netz“. Ich habe eben mal nachgesehen. „Unter dem Netz“ war Iris Murdochs Debüt-Roman (1954). Ich vermute, darin liegt eine Schwäche. Und auch „Ein abgetrennter Kopf“ ist eines ihrer früheren Werke (1961). Somit bin ich froh, dass die drei, die ich in die enge Auswahl für weitere Entdeckungen genommen habe, alles spätere Werke sind („Der schwarze Prinz“ 1973, „Henry und Cato“ 1976, also 2 Jahr vor „Das Meer, Das Meer“, und das bestellte „In guter Absicht“ 1985), denn ich vermute, dass die früheren vielleicht nicht so stark sind.

Der Protagonist in „Das Meer, Das Meer“ hat sich ja von der Londoner Theaterwelt zurückgezogen, und lebt in einem alten Haus an der englischen Küste. Dieses Haus wird so gut beschrieben, dass man es beim Lesen unwillkürlich vor Augen hat. Das Haus wird „Shruff’s End“ genannt. Erstaunt war ich, dass es im Internet zwei Bilder zu sehen gibt, die dieses (fiktive) Haus aus „The Sea, The Sea“ zeigen. Schaut hier und hier, beide Bilder kommen meiner eigenen Vorstellung sehr nahe. Das eine etwas realistischer gezeichnet, das andere etwas romantischer.

Zum Buch: Wie ich oben schon sagte, habe ich ein ganz besonderes Vergnügen an diesem Buch. Ich begleite Charles Arrowby ausgesprochen gerne bei seinen Beobachtungen sein (nun) zurückgezogenes Leben betreffend, und ich begleite ihn gern bei seinen Erinnerungen an vergangene Tage. Viel habe ich schon erfahren, über die Frauen in seinem Leben, aber auch über seine Familie, seine Kindheit. Ich begegne in Charles einem Mann, der sich einen Namen gemacht hat. Einem Mann, der viele Liebschaften hatte, doch nur eine richtige Liebe. Charles ist intelligent und zur Selbstreflektion fähig. Er erkennt durchaus auch niedere Züge an sich. Da blitzt Intelligenz auf. Auch zum Lächeln hat er mich schon einige Male gebracht. Unverhofft. Charles weiß selbst nicht so recht, in welche Winkel seines Lebens er den Leser führen wird (Iris Murdoch wusste es hingegen schon recht genau, aber sie lässt sich das nicht anmerken – eine wunderbare Erzählperspektive ergibt sich daraus, so schön unvorhersehbar wie ein Mensch, den man auch nie im Ganzen betrachten kann). Aber in jeden Winkel, in den er mich bisher gucken ließ, habe ich interessantes vorgefunden.

Iris Murdochs besonderes Verhältnis zu Shakespeare, das man ihr wohl in ihrem gesamten Werk immer wieder anmerken soll, ist hier vielleicht besonders deutlich. Einmal, weil Charles Theaterregisseur war (und auch Dramatiker und Schauspieler), und oft Shakespeare-Stücke aufgeführt hat. Aber auch in seiner eigenen Lebensgeschichte hat Elemente, die sich auch bei Shakespeare finden. Aber auch Philosophen werden gern zitiert, und auch Charles Gedanken haben manchmal einen philosophischen Moment. Gefällt mir! Gefällt mir alles ausnehmend gut! Wie schön, dass es ein recht umfangreicher (über 600 Seiten) Roman ist, denn so bald würde ich mich noch nicht trennen wollen von dem Haus, dem Meer, Charles und seinen Mitfiguren.

Ich bin auch gespannt, welches Bild sich noch aus den (scheinbaren) Nebensächlichkeiten (Meer, Haus, Essen) ergeben. Ich ahne, dass sie nicht einfach nur so stetig in die Handlung einbezogen werden. Sie sind etwas sehr Festes, hingegen Charles Leben war – wie es sich darstellt – sehr unstet. Ich werde weiter berichten.

@Didonia: Bei dem, was du über die Gestaltung des Krimi-Klassikers „Mord in Cornwall“ schreibst, geht es mir ganz genauso. Ich freue mich ungemein darüber, dass der Klett-Cotta-Verlag Krimi-Klassikern nicht nur ein Plätzchen im Verlagsprogramm eingeräumt hat, sondern sie auch so liebevoll gestaltet. Allein dafür lohnt es sich schon, nicht aufs TB zu warten. Zumal ja auch die in Leinen gebundenen Ausgaben für die Ausstattung nicht zu teuer sind. Inhaltlich danke ich dir für die Warnung. Ich lese deine Eindrücke dann nach, wenn ich den Krimi gelesen habe. Wie ich deinen oberen Zeilen aber entnehme, hast du Freude an dem Buch. Das freut wiederum mich!

Inzwischen habe ich auch deine schöne Rezension zu „Gefahr des Lesens“ gelesen. Sehr schön. Danke dafür.

@Maria: Es freut mich sehr, dass du meine Eindrücke zu dem Roman von Madame Nielsen mit so viel Interesse verfolgt hast. Ein wirklich außergewöhnliches Buch! Ich freue mich auch schon auf den Literaturclub (am 22.05.), da wir „Der endlose Sommer“ ja besprochen. Wie fein!

Von „Das Meer, Das Meer“, und von Iris Murdoch, bin ich (wie oben näher beschrieben) begeistert! Von den weiteren, die im Rahmen der Reihe Piper Edition neu herausgegeben wurden, interessieren mich „Henry und Cato“ und „Der schwarze Prinz“ am stärksten. Dass du den Roman kennst, und er dir gut gefallen hat, freut mich somit zu hören! Ein weiterer Roman von ihr interessiert mich stark, ich habe ihn mir gebraucht (dieser wurde nicht neu aufgelegt) bestellt, allerdings ein noch neues (hoffentlich ist es auch so!) Exemplar. Und zwar „In guter Absicht“. Daran erkennt man vermutlich auch, dass ich von Iris Murdoch angetan bin. Dennoch gut für mich zu wissen, dass vielleicht nicht jeder Roman von ihr gleich stark ist.

Auf „Das Erlkönig-Manöver“ machst du mich neugierig, und Steffi haut auch noch drauf!

@Kessy @Maria: Auf "Mörderische Teatime-Ein Irland Krimi" und Ivy Paul machst du mich nun sehr neugierig. Das scheint ja richtig Spaß zu machen! Ich hatte die Irland-Reihe von Ivy Paul schon mal im Auge, du erinnerst mich nun daran.

Und dass Ivy Paul Seife siedet, ist ja ein Ding! Maria, womöglich hast du recht, und sie ist im Seifen4um unterwegs.  :kichern:

@Steffi: „Unter der Drachenwand“, wie toll! Ich bin gespannt auf deinen Bericht, besonders wo es schon auf den ersten Seiten so eindringlich auf dich wirkt. Maria war ja auch sehr begeistert, und Yvonne drüben im Hoerbuecher4um. Bei mir wird es das Hörbuch, mal sehen wann es dran ist.

Dass du dir die Atmosphäre und die Hauptfigur von „Das Meer, Das Meer“ nach so vielen Jahren noch so lebhaft vorstellen kannst, sagt sehr viel (gutes!) über das Buch. Und ich bin fast sicher, dass es mir auch so gehen wird. Denn Charles kommt mir sehr nahe in seinen alltäglichen Verrichtungen und Beobachtungen (das schwimmen, das Steine sammeln, der Genuss der Mahlzeiten, seine Liebe zu seinem verstorbenen Vater, nach all den Jahren noch…) und in seinen Erinnerungen (ich habe nun schon einiges erfahren). Wie du aus meinem Bericht oben erkennen kannst, bin ich sehr begeistert von dem Buch und der Autorin! Dass es aber auch schwächere Bücher geben mag, halte ich im Hinterkopf. Aber auch die Möglichkeit, dass es vielleicht auch Geschmacksache sein könnte. Ich habe mir schon Murdoch-Nachschub bestellt!

@Bonny: So lieb hast du das gesagt, dass du dich freust, wieder mal ein bisschen bei uns zu sein, weil es bei und mit uns immer so gemütlich ist. Ja, ganz bestimmt werde ich mich lesend mal nach Fjällbacka begeben. So schön zu wissen, dass du dich dort so wohlfühlst. Wohlfühlen an einem literarischen Ort ist immer wunderbar!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Fr 18. Mai 2018, 15:56

Toll, liebe Petra, dass Du mit Das Meer, das Meer anscheinend einen Treffer gehabt hast.
Bei meinem Pech habe ich mir kürzlich ja den abgetrennten Kopf gekauft. Aber ich werde dann ihre Biografie Iris Murdoch - Ein Leben von Peter J. Conradi vorziehen und Elegie für Iris, nach dem dann ja der Film Iris gemacht wurde.
Biografisch scheint sie auf jeden Fall eine absolut faszinierende Frau gewesen zu sein.

Petra, die Bilder sind ein Traum, irgendwie mein Traum. Beim Anschauen kam mir gleich der Film über Iris Murdoch ins Gedächtnis. Ich habe damals nur das Ende gesehen und habe irgendwie ein Häuschen am Meer in Erinnerung. Vielleicht täusche ich mich aber auch.

Ich wünsche Dir jedenfalls noch viel Spaß mit dem Buch und warte gespannt, was Du weiter berichtest.

Und auf den Mord in Cornwall kannst Dich wirklich freuen - haptisch und sprachlich gelungen.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 19. Mai 2018, 11:40

Hallo Petra

Von „Das Meer, Das Meer“, und von Iris Murdoch, bin ich (wie oben näher beschrieben) begeistert!



Also, wenn ich demnächst (irgendwann nach „Mann ohne Eigenschaften) einen weiteren Roman von Iris Murdoch lese, dann diesen. Du, und auch Steffi, habt mich nun total angefixt :breit_grins:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Sa 19. Mai 2018, 11:46

JMaria: freut mich, dass dir Das Erlkönig-Manöver gefällt, ich fand es auch ganz entzückend


Hallo Steffi,
es blieb auch bis zum Schluss entzückend (passender Begriff) :nicken_freudig:

Ich lese nun „ Zähne zeigen“ von Zadie Smith, das mir Steffi geliehen hat. Also wie die Autorin die Protas einführt und beschreibt, ist spitzenmäßig! Besonders Clara und ihre Familie. Das Motiv der Zähne ist eine tolle Idee. Gefällt mir sehr gut! Der Humor ist gekonnt eingesetzt.

Ein Lesevergnügen!
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Sa 19. Mai 2018, 21:00

@ Petra: Schön zu lesen, dass dir das Buch von Iris Murdoch so gut gefällt und du ein solch starkes Buch von ihr erwischt hast. Ein so gutes, dass du sie sogar für dich als Autorin entdeckt und weitere Einkäufe getätigt hast. Das spricht für sich.

@ Maria: Steffi hat hier ja bereits schon sehr positiv über "Zähne zeigen" berichtet. Daraufhin hatte ich mir das Buch auch gekauft. Und du bist von der Figurenzeichnung und der Erzählweise gleich zu Anfang auch begeistert. Das rückt das Buch wieder mehr in den Mittelpunkt.

Viel Spaß weiterhin damit und dir und Steffi viel Vergnügen bei Eurer Leserunde zu Musil. Du hast ja bereits interessante Links zum Autor und dem Buch eingestellt.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Sa 19. Mai 2018, 23:03

Moin miteinander,

ihr seid ja alle mit tollen Büchern ausgerüstet, wie es ausschaut.

Ich hatte jetzt so eine Lust auf Helene Hanff, dass ich den Krimi mal beiseite gelegt und schon die ersten Seiten von Die Herzogin der Bloomsbury Street - Eine Amerikanerin in London begonnen habe.

In ihrem Briefbuch 84, Charing Cross Road (wir haben hier schon öfter drüber geschwärmt) konnte man immer wieder lesen, wie sehr es Helene Hanff nach London zog. Es war ihr Traum. Erst recht, wo sie doch durch ihren Briefwechsel mit dem Antiquariatsbuchhändler Frank Doel persönlichen Kontakt dorthin hat.
Nun, am 17. Juni 1971, sollte sich ihr Traum endlich erfüllen. Sie war glücklich, aber auch ängstlich, da sie gerade nach einer Operation aus dem Krankenhaus entlassen wurde.
Doch die Angst war umsonst. Ein Fan, der sich brieflich bei ihr angekündigt hat, holte sie direkt vom Flugzeug ab. Er arbeitete auf dem Flughafen und so bekam Helene auch gar nichts von den Einreiseformalitäten mit. Er ließ auch Nora und Sheila Doel (Frank Doels Frau und Tochter, er ist leider gestorben) ausrufen und so fanden sich die drei:

"Sheila hat gleich gesagt, dass Sie es sind!", sagte Nora mit einem deutlich irischen Akzent. "Wir haben uns alle Frauen, die aus dem Flugzeug gekommen sind, angeguckt. Und ich habe gesagt: ,Die ist zu blond' und ,Die ist zu gewöhnlich'. Und Sheila hat die ganze Zeit gesagt: ,Die Kleine in dem blauen Hosenanzug ist es, sie sieht so aufgeregt aus.'"

Ich wünsche euch eine schöne Lesezeit.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 20. Mai 2018, 09:23

Hallo Josie,

Viel Spaß weiterhin damit und dir und Steffi viel Vergnügen bei Eurer Leserunde zu Musil. Du hast ja bereits interessante Links zum Autor und dem Buch eingestellt.



Danke schön!
Das Hauptwerk von Musil reizt mich schon seit Jahren !
Die Links habe ich noch erweitert, falls du schauen magst
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » So 20. Mai 2018, 15:51

Helene Hanff: Die Herzogin der Bloomsbury Street

Helene war noch nie in ihrem Leben so glücklich, wie am folgenden Tag, als sie auf einer Bank auf dem Bedford Square saß und sich die Häuser besah. Für diesen Anblick ist sie daheim ins Kino gegangen.
Lasngeweile kommt bei Helene nicht auf. Sie ist permanent unterwegs, lernt neue Leute kennen, bekommt am laufenden Bank Einladungen und kann London von einer Seite kennenlernen, wie es normale Touristen nicht können.
Sogar nach Oxford wird sie eingeladen. Und da muss sie einfach hin, auch wenn sie das Reisen hasst.

In diesem Buch finde ich auch ihren köstlichen Humor wieder, den ich schon in ihrem Briefbuch so toll fand. Und wie sehr sie Bücher liebt, merkt man auch hier wieder ganz deutlich. Wenn ich so sehe, was alles als Bestseller verkauft wird, wundert es mich doch ganz arg, dass 84, Charing Cross Road keiner war. Das ist anscheinend auch der Grund, dass ich eine Biografie über Helene Hanff nur in Englisch gefunden habe. Bis heute ist mir keine in unserer Sprache untergekommen.
Das wundervolle Buch hat Helene "weder reich noch berühmt gemacht. Aber es hat mir Hunderte von Briefen und Anrufen von Menschen eingetragen, von denen ich keine Ahnung hatte; es hat mir wunderbare Besprechungen gebracht; es hat mir mein Selbstbewusstsein und meine Selbstachtung wiedergegeben, die ich unterwegs, vor weiß Gott wie vielen Jahren, verloren hatte. Es hat mich nach England gebracht. Es hat mein Leben verändert".
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » So 20. Mai 2018, 15:55

Ich freue mich über euer Interesse an meinen Eindrücken zu „Das Meer, Das Meer, und über eure Mitfreude darüber, dass ich in Iris Murdoch für mich eine neue Autorin entdeckt habe. Und dass du, Maria, verlockt bist, „Das Meer, Das Meer“ zu lesen, wenn du das nächste Mal zu einem Buch von Iris Murdoch greifst. Didonia, ja, schade, dass das Buch, da du dir kürzlich von der Autorin gekauft hattest, „Ein abgetrennter Kopf“ war. Vielleicht gefällt es dir aber doch. Die Rezensionen dazu sind eigentlich positiv. Ich schrieb ja schon, dass ich mir gut vorstellen kann, dass die früheren Werke von Iris Murdoch vielleicht noch nicht die stärksten sind. Dennoch hat sich der Piper Verlag u. a. für die Wiederveröffentlichung einiger davon entschieden. Ganz uninteressant sind sie für mich nicht geworden. Aber ich bin vorsichtig, aufgrund der Abbrüche zweier früherer Werke hier in diesem Jahr im Forum. Das Infantile der Figuren war für beide – Yvonne und Sonja – ein Punkt, der sie gestört hatte. Und ich kann mir vorstellen, dass Iris Murdoch ganz generell bei ihrer Figurenzeichnung dazu neigt, sie in der Art zu gestalten, dass sie etwas (treffendes Wort) Infantiles haben. Die Figuren in „Das Meer, Das Meer“ sind auch nicht ganz frei davon. Aber ich empfinde es darin (bisher) als sehr menschlich. Wir Menschen sind (leider) oft kindisch. Gerade wenn es um unser Ego und um die Liebe geht vielleicht? Das ist gewiss ein schmaler Grat, auf dem man sich bewegt, wenn man Figuren so zeichnet. Ein kleiner Schritt daneben, und es kann ins Lächerliche kippen. Vielleicht hat Iris Murdoch im Laufe der Zeit die Kunst verfeinert. Vielleicht ist es aber auch eine Empfindungsfrage. Ich bleibe auch auf diese Bücher neugierig. Bin aber schon froh, dass ich mich erst mal den späteren Werken zuwende, weil sie mich thematisch mehr interessieren.

Dass dir die Bilder von Shruff End auch so gefallen haben, Didonia, freut mich. Sie deckten sich so wunderbar mit meiner eigenen Vorstellung von dem Haus am Meer. Und auf den Menschen Iris Murdoch bin ich auch durch die Lektüre des Romans noch neugieriger geworden. Deine Eindrücke zur Biografie werde ich, wann immer du sie liest, mit großem Interesse verfolgen! Und der Film „Iris“ rückt für mich auch noch stärker ins Interessenfeld.

Josie, du deutest es ganz richtig: Die Tatsache, dass ich gleich Nachschub von Iris Murdoch gekauft habe, spricht für das starke Interesse, das ich an dem Werk der Autorin durch die Lektüre von „Das Meer, Das Meer“ entwickle.

Heute morgen las ich wieder weiter. Ich genieße es sehr! Und schaut: ich liebe es ja immer, ein passendes Lesezeichen zu einem Buch auszuwählen. Ist dieses, das mich durch „Das Meer, Das Meer“ begleitet, nicht wunderbar passend und schön?! (Siehe Foto unten)

@Didonia: Dass ich mich so sehr auf „Mord in Cornwall“ freuen darf, und es nicht nur haptisch (und optisch), sondern auch inhaltlich ein so großes Vergnügen ist, freut mich sehr! Danke fürs wissen lassen, liebe Didonia! Ich freue mich schon so aufs lesen, und bin froh, dass meine ersten Eindrücke mich nicht täuschen, und es sich wirklich so atmosphärisch und toll zu lesen scheint.

Deine Neugierde auf Helene Hanffs Zeit in London kann ich gut nachvollziehen. Mir ging es damals mit den Hörbüchern auch so. Du weckst wunderschöne Erinnerungen mit deinem Bericht, und ich denke, ich muss diese Hörbücher irgendwann wieder hören. Dir eine schöne Zeit bei und mit Helene Hanff in London!

@Maria: Und du verstärkst nun andersherum mein Interesse, das Steffi in mir geweckt hat mit ihren Eindrücken zu „Zähne zeigen“. Deine Eindrücke setzen da jetzt noch eins drauf. Ich weiß nicht, wie ich mich dem Kauf des Buches noch lange entziehen soll (oder warum ich das überhaupt tun sollte!). Bitte berichte weiter. Das ist ansteckend!
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Liebe Grüße,
Petra


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