Hallo zusammen,
Maria, dass dich
Chinua Achebe und sein Werk auch interessiert, freut mich sehr! Ich denke seine Bücher passen auch sehr gut in dein Projekt Kolonialismus. Verfolgst du das noch, oder liegt es still? Auch
“Kenia Valley“ passt hinein, wenn auch aus einer unterhaltsamen Weise. Anders natürlich bei Chinua Achebe. Ich bin bei
“Alles zerfällt“ jetzt zu einem Viertel durch. Noch sind die Kolonialherren nicht da, noch ist das Leben der Igbo in Nigeria ungestört, und ich bin stiller Beobachter des Dorflebens. Es wird gerade das Fest der
Neuen Yams gefeiert, die Trommeln schlagen (toll wie das beschrieben wird, aus einer Geräuschkulisse wird über die lange Zeit des Trommelns der Herzschlag des Dorfes – ich kann es spüren!), die Ringkämpfe finden statt. Hauptfigur in „Alles zerfällt“ ist Okonkwo, dessen Vater ein schwacher Mann war, der es nie zu eigenen Yamsspeichern gebracht hat, und seine Familie kaum ernähren konnte, und überall Schulden gemacht hat. So wenig schwer das sein Vater genommen hat, so sehr hat es sich Okonkwo zur Lebensaufgabe gemacht erfolgreich und stark zu sein. Er ist deshalb ein harter Mann, der Gefühle nicht zeigen möchte, da er sie mit Schwäche gleichsetzt, und mit Härte durchgreift, auch bei seinen drei Ehefrauen. Wie das Dorfleben sich verändert, wenn die Kolonialherren eintreffen, darauf bin ich neugierig. Und finde es bereits jetzt schlimm, dass eine Welt einfach so verändert wird. Ungefragt, ungebeten. Bereits jetzt ist der Wert zu erkennen, den Chinua Achebes Romane habe, die den Afrikanern eine Stimme geben, um vom Kolonialismus zu erzählen. Aus dieser Innensicht.
In
“Kenia Valley“ fühle ich mich weiterhin sehr wohl und gut aufgehoben. Der heranwachsende Theo fühlt sich mehr und mehr angezogen von der schönen Sylvie und dem charismatischen Freddie, und gerät zusehends in deren Kreise. Ausschweifende Partys, viel Alkohol, Sex und Dekadenz. Das Leben in der britischen Kolonie lässt (den Europäern) an nichts mangeln. Ich bin auf die Entwicklung gespannt, besonders auf Theos, der als so junger Mensch natürlich sehr beeinflussbar ist (das ist glaubhaft geschildert, Theo ist nicht schlauer, als er in seinem Alter sein dürfte, und sieht das Geschehen noch kritiklos). Die Beschreibung der atemberaubenden Landschaft ist wundervoll, und ich kann mich ganz in Theos Erlebnisse (aus seiner unkritischen Sicht) fallen lassen. Maria, mich freut, dass es auf deiner Merkliste steht. Dich wird interessieren, dass Theo schon dem Muthaiga Club einen Besuch abgestattet hat, mit seinen dekadenten Freunden. Ja, den Roman konnte ich wirklich nicht lange liegen lassen, nachdem ich ihn kürzlich gekauft habe, Maria.
Und er passt so schön zum Sommer.
Liebe Josie, manchmal ist es wirklich die Tagesform, warum einen ein Buch beim reinlesen begeistert oder kalt lässt. Dass du mit
“Kleine Feuer überall“ nun doch so warm geworden bist, freut mich sehr zu hören! Was du darüber schreibst, klingt so, als sei das auch etwas für mich. Sehr interessant, dass es diesen Stadtteil von Cleveland wirklich gibt! Das macht das Buch nochmal interessanter, nicht wahr?! Danke für deinen ausführlichen Bericht dazu, ich habe ihn mit großem Interesse verfolgt, und werde auch deine weiteren Eindrücke neugierig verfolgen.
Auch für den Link zur Autoren-Homepage von
Amor Towles danke ich dir. Ich liebe es, wenn ein Buch einen veranlasst, mehr zu erfahren.