Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mo 15. Jan 2018, 20:39

steffi hat geschrieben:Petra, das ist ja spannend, dass es dich sogleich auf den Zauberberg verschlagen hat ! Ich freue mich auf weitere Berichte von dir und Barbara !

Am faszinierendsten bei meinem Lesen damals war, dass ich dieses Krankheitsgefühl nachempfinden könnte und ja, eine kleine Sehnsucht nach dem Sanatorium hatte. Dort in der Frischluft liegen und beim Abendessen die Mitbewohner beobachten :breit_grins:


Ich finde es auch toll und schön, welche Kreise es zieht. Das Krankheits gefühl hab ich weniger. Bei mir ist es die Langeweile, die mich verfolgt und diese Eintönigkeit, die mich unruhig werden lässt.

Das in der Frischluft liegen ohne zu lesen oder ohne etwas zu tun, könnte ich auch, aber nicht jeden Tag und nicht dauerhaft. Ich bräuchte schon etwas Abwechslung.
Ansonsten würden sich "meine Hummeln im Popo" melden.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mo 15. Jan 2018, 20:48

Liebe Petra
Petra hat geschrieben:
Meine Ausgabe (gebundenen in Leinen) macht mir auch viel Freude. Ich ertappe mich dabei, dass ich nun doch oft lieber dazu greife, als zum Handy (Lese-App). Aber gut ist, dass ich beides nutzen kann. Welche Ausgabe (neben dem ebook) hast du, Barbara? Auch diese? Und wie weit bist Du in dem Buch?


Meine Ausgabe ist die gleiche, wie Du sie hast.

Ich bin bei Kapitel fünf und hier noch im 1. Kapitel.

Ich glaub ich bin soweit, und nehme es mit in meine Signatur (Ich lese gerade...) auf. Es wird mich wohl länger als üblich begleiten, aber so ein bisschen Müßiggang über die Zeit auf dem Zauberberg im Sanatorium wird ja wohl erlaubt sein! :kichern:


Müßiggang im Sanatorium, das ist gut! Ohja, wenn es nicht dort erlaubt ist, wo dann!! :daumen_hoch:

Ich freue mich sehr, wenn Du Dich mir anschließt. Schon lange haben wir beide kein Buch mehr gemeinsam gelesen.
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mo 15. Jan 2018, 20:54

Liebe Didonia,

Dein Buch hört sich auch wirklich sehr gut an. Komisch nur, dass Francie nicht bemerkt, dass sie jede Woche die gleichen Bücher liest.

Vie Spaß weiterhin.
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 15. Jan 2018, 21:17

Barbara hat geschrieben:Komisch nur, dass Francie nicht bemerkt, dass sie jede Woche die gleichen Bücher liest.



Doch, Barbara, sie bemerkt es schon. Aber sie gefallen ihr und irgendwie traut sie sich wohl nicht, die Bibliothekarin anzusprechen.
Morgen früh werde ich sehen, wie es weitergeht.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Mo 15. Jan 2018, 22:16

beendet habe ich von Evelyn Waugh: Gilbert Pinfolds Höllenfahrt, das ich zeitweise als langweilig empfand. Pinfold (alter ego Evelyn Waugh) leidet wegen Tablettensucht und Alkohol unter Halluzinationen, was auf der Kreuzfahrt zu schizophrene Wahrnehmungen führt. Er fühlt sich bedroht und hört Stimmen, die ihn körperlich schaden wollen. Das ganze wird etwas grotesk dargestellt und ist ermüdend zu lesen.

Im Gegensatz dazu habe ich Der alte König in seinem Exil von Arno Geiger verschlungen. Arno Geiger schreibt über die Alzheimer Erkrankung seines Vaters. Dabei geht er derart emphatisch zu Werke, dass jeder Satz wie eine Kostbarkeit wirkt. Die Sprache ist der eigentliche Gewinner, in einem Leben, bei dem es immer mehr zu verlieren gibt. Oder um es mit Marcel Proust zu sagen, die wahren Paradiese sind die, die man verloren hat. Es hat mich tief berührt und vieles klarer sehen lassen.

Auch im Dickens - Eine Geschichte zweier Städte habe ich weiter gelesen. Es hat mich beeindruckt wie Dickens die Gleichgültigkeit des franz. Adels zum einfachen Volk beschreibt. Ein Bauernkind wird von von einem Marquis mit der Kutsche überfahren und ihm ist es ganz egal ein paar Münzen hinwerfend... das Buch entwickelt eine Traurigkeit die mich überrascht.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Mo 15. Jan 2018, 22:48

Hallo Didonia,

ich habe tatsächlich was zum Thema „Bibliotheken“ gefunden. Zwar gehört das nur sekundär zu deinem Buch, aber das hat mich jetzt wirklich interessiert. In der Tat war es in den USA und Europa so, dass die ersten Bibliotheken und damit thematisch breit gefächerte Literatur im Verlauf des 19. Jahrhunderts etabliert wurden. Aber mit diesem breiten Spektrum nur in den Städten, wie also schon vermutet.

Auf dem Land etablierten sich Bibliotheken, die auch dem gemeinen Volk zur Verfügung standen, erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Bis dahin standen der Landbevölkerung Bücher der Pfarreien zur Verfügung, die thematisch jedoch eingeschränkt waren: Bibel, Fibeln, Liederbücher, Kochbücher. Um eine größere Bandbreite an Literatur lesen zu können, war es daher üblich, dass private Sammlungen der Landbevölkerung für Nachbarn zugänglich gemacht wurden.

Falls es interessiert, habe ich hier mal noch einen interessanten Abriss zur Bibliothek in Mainz entdeckt (s. speziell bis zum Jahre 1911):

http://www.bibliothek.mainz.de/rubrik4/ ... -mainz.php

Wenn man überlegt, dass der Zugang zu Bibliotheken für jedermann gerade mal vor knapp über 100 Jahren ermöglicht wurde. Das ist noch gar nicht so lange her und hat mich vom Zeitrahmen her erstaunt.

@ Maria: Was du von Charles Dickens schreibst, finde ich interessant. Das Buch steht auch schon lange auf meiner Leseliste. Das Buch von Arno Geiger würde mich aus persönlichen Gründen interessieren, aber das Thema ist so hoffnungslos und ich habe die Befürchtung, dass es einen doch arg emotional mitnehmen wird. Es hat dich ja auch tief berührt.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Di 16. Jan 2018, 12:27

@Josie: Interessant, was du über die Bibliotheken schreibst. Es war wohl nicht so einfach, die gesamte Bevölkerung an das Lesen heranzuführen.

@ JMaria: überrascht hat mich Dickens auch, es ist mehr ein historischer Roman als der übliche Dickens.

Und damit komme ich zu meinem Dickens-Fazit, denn A tale of two cities habe ich gestern beendet. Ich muss sagen, ich habe zum Schluss das Lesetempo etwas angezogen, denn ich wollte fertigwerden, weil mir auch leider der Roman nicht so gut gefallen hat wie die anderen Dickens-Romane, die ich kenne. Zum einen empfand ich die Personen, außer Mme Defarge und Sydney Carton doch sehr einseitig und etwas blass. Es gibt mir zuviel Symbolik zb die Doppelungen, Wein und Blut, Vergebung durch Opfer. Zum Schluß nahm die Geschichte dann nochmal richtig Fahrt auf, was mich ein bißchen versöhnt hat.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Kessy » Di 16. Jan 2018, 15:19

Ich wende mich jetzt dem Meister des Horros zu und lese "Sleeping Beauties" von S. King und seinem Sohn Owen King. Na da bin ich ja mal gespannt was der Vater mit dem Sohn so zum besten gibt. Oder ob es eine Lehrstunde für den Sohn wird. Über 800 Seiten!
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Di 16. Jan 2018, 15:30

Vielen Dank, liebe Josie. Sehr interessant. Da habe ich wieder was gelernt.

Betty Smith gefällt mir äußerst gut. Habe heute Vormittag 90 Seiten gelesen.

Francies Familie wurde nun näher vorgestellt. Die Eltern, Großeltern und nähere Verwandtschaft.
Besonders schön zu lesen war ein Gespräch zwischen Francies Mutter und Oma. Die Oma hat ihrer Tochter gelehrt, ihren Kindern unbedingt das Lesen und Schreiben beizubringen. Was diese auch tat. Francie hat von klein auf vorgelesen bekommen.
Zwei Bücher soll sie unbedingt kaufen: Einen gewissen Shakespeare und eine protestantische Bibel. Und sie soll sich eine Spardose anlegen und Geld sammeln für ein eigenes Haus mit Grund und Boden, damit sie unabhängig wäre.
Und währen Francies Vater seit ihrer Geburt nichts mehr auf die Reihe bekommt, weil er sich vom Leben betrogen fühlt, nimmt die Mutter sich die Worte ihrer Mutter zu Herzen und verfolgt ihren Lebensplan.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Di 16. Jan 2018, 16:14

Kessy hat geschrieben:Ich wende mich jetzt dem Meister des Horros zu und lese "Sleeping Beauties" von S. King und seinem Sohn Owen King. Na da bin ich ja mal gespannt was der Vater mit dem Sohn so zum besten gibt. Oder ob es eine Lehrstunde für den Sohn wird. Über 800 Seiten!


Ein sehr aktuelles Buch, Kessy.
Bin gespannt was du dazu meinst.
Schöne Grüße, Maria
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