Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Sonja » So 8. Apr 2018, 20:44

Liebe Petra,

schön, dass ich Dich auf Ann Patchett neugierig mache. Ich glaube, es wird auch nicht lange dauern, bis ich einen ihrer Romane lesen werde. Vielleicht nicht direkt im Anschluss, aber bald. Übrigens erwähnt sie in dem längsten Essay des Buches, der sich um ihren Weg zur Autorin dreht, zweimal den Zauberberg - ein Buch, das sie sehr schätzt; ebenso den Stil von Thomas Mann. Wenn "This is the story of a happy marriage" so bleibt, zieht es auf jeden Fall in den Kreis meiner Lieblingsbücher ein.

Du machst mich aber auch nochmal eine Spur neugieriger auf John Updike. Ich denke, ich werde ihn auch in diesem Jahr noch kennenlernen und womöglich auch Rabbit, denn ich kann mir auch gut vorstellen, mit der Reihe zu beginnen.

Was Du mit dem Ablenken, sobald es beim Kochen hektischer wird, beschreibst, ist genau das, wie es mir auch erging. Den Tipp mit dem rigoros abschalten merke ich mir. Ein Hörbuch auf das ich Lust bekomme ist "Our souls at night" von Kent Haruf, welches ich bereits zweimal begeistert gehört habe. Das Buch habe ich gar nicht. Weil aber die Geschichte so schön und das Hörbuch so toll gelesen ist - zudem ist es auch nicht allzu lang, dennoch ungekürzt - steige ich vielleicht damit wieder ein. Mal gucken.

Und so langsam habe ich das Gefühl, ich muss auch mal wieder bei Hans Castorp und Joachim vorbeischauen. Wer weiß, was die Beiden in der Zwischenzeit wieder angestellt haben.
Liebe Grüße, Sonja

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Mo 9. Apr 2018, 06:06

Deine Ausgabe von “Madame Bovary“ von Manesse, wie schön! Dann hast du auch diesen Klassiker in der Manesse-Ausgabe. Für mich interessant zu wissen, so überlege ich nun zwischen dieser und der von Hanser.


Liebe Petra,

danke für den Hinweis auf den Literaturclub. Ich werde mal reinschauen.

Mittlerweile hatte ich die Gelegenheit, die Hanser - Ausgabe über unsere Stadtbibliothek online auszuleihen. Nun habe ich beide Ausgaben (Buch und eReader) und kann sie öfter direkt lesend vergleichen.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Mo 9. Apr 2018, 07:45

Mr. Widows Katzenverleih: Es ist schon ein eigenartiges Buch. Schön geschrieben, keine Frage, eine fast märchenhafte Sprache. Aber zunehmend verwirrend liest es sich mit Blick auf Nancy, die hier als die auftritt, die von Mr. Widow in der Mülltonne gefunden wurde, und als die, die sie wohl vorher war.
So viel habe ich mitbekommen: Sie war wohl am Boden, als ein Kai sie gefunden und aufgepäppelt hat. Doch sie haben wohl andere Menschen um ihr Geld gebracht. Wobei es zum Schluss einen Toten gab. Das gab den Grund, weshalb Nancy geflüchtet ist.
Doch nun wird Mr. Widow erpresst. Seine Katzen verschwinden alle und er soll Geld bezahlen, damit er sie lebend wiederbekommt. Hat die erste Nancy da ihre Finger im Spiel? Noch verrückter ist, dass die alte Nancy auch von anderen Menschen gesehen werden kann.
Ist das alles nur ein Traum? Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Mi 11. Apr 2018, 22:00

Schweren Herzens musste ich mich von Harry Angstrom verabschieden. „Bessere Verhältnisse“ hat mir ebenso grandios gefallen, wie seinerzeit der 1. Band „Hasenherz“. Dankenswert, dass John Updike seine Figuren alle 10 Jahre besucht hat, und damit den amerikanischen Mittelstand, und die Befindlichkeiten des Landes mit so messerscharfen Blick eingefangen hat. Ich freue mich sehr auf den 4. Band, auch wenn in „Rabbit, in Ruhe“ Harry sterben wird. Auch das ist etwas, was ich begrüße: John Updike wollte ihn lieber zeitig sterben lassen, als womöglich einen nicht abgeschlossenen Zyklus zu hinterlassen, wenn er selbst stirbt. Band 4 wird von vielen am meisten geliebt; ich kann mich auf etwas freuen! Bemerkenswert auch, dass John Updike sowohl für den 3. Band, als auch später für den 4. Band mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde. Updike beschreibt seine Figur Rabbit selbst wie folgt: „Ein sehr menschlicher Held insofern, als er ein Bündel von Bedürfnissen und Hoffnungen ist, darin nicht nur mir, sondern vermutlich sehr vielen Menschen ähnlich.“ Dem kann ich absolut zustimmen!

Nun lese ich Herr Katō spielt Familie von Milena Michiko Flašar. In diese Neuerscheinung hatte ich mich letztens bei einem Bücherbummel verliebt. Schon das reinlesen nahm mich gleich für die Autorin und für Herrn Katō ein. Auch jetzt beim Lesen bin ich ganz bei Herrn Katō. Herr Katō ist gerade in Rente gegangen, und jetzt, wo er frei ist zu tun, was er will, weiß er gar nicht mit seiner Freiheit umzugehen, und mit der vielen freien Zeit. Eine zufällige Begegnung mit einer jungen Frau, einer Schauspielerin, die sich etwas Geld verdient, indem sie Familie spielt (sie lässt sich von Menschen als Familienmitglied gegen Geld engagieren – ist mal Schwester, mal Freundin, mal Kollegin für irgendwen), birgt den Schlüssel zu einem Neuanfang. Auf den bin ich schon gespannt! Denn mir fällt Herrn Katōs Traurigkeit und Leere auf. Ein anrührendes Buch, voller Denkanstöße. Ich lese es ganz langsam, weil ich von seiner Wirkung nichts versäumen möchte. Da steckt so viel über das Leben, die Menschen und unser aller Einsamkeit drin. Und an jeder Ecke lauert die Möglichkeit etwas anders zu sehen. Für das eigene Leben sind wir blind, aber am Beispiel eines anderen Lebens, sehen wir genau, was man (in diesem Fall Herr Katō) anders sehen oder denken könnte. Und glücklicher und ausgefüllter sein könnte.
Dieses Buch sagt mir auch aus einem anderen Grunde sehr viel. Durch meine Erkrankung wurde ich für eine lange Zeit aus dem normalen Leben gerissen. Erst ging es nur um die Krankheit, bzw. ums gesund werden (oder soweit genesen, dass ich wieder am Leben teilnehmen kann). Doch als der Zustand erreicht war, dass ich wieder (teilweise) am Leben teilnehmen konnte, ging es mir genauso wie Herrn Katō: Freiheit. Und nun? Ich musste mehrere Monate nicht arbeiten gehen, konnte meinen Tag ganz frei gestalten. Was sich erst mal wundervoll anhört, war ein harter Kampf! Denn wir Menschen sind offenbar fürs allzu frei sein nicht gemacht. Oder wir stecken in der Tretmühle so fest, dass wir die Freiheit gar nicht so recht schätzen und nutzen können, wenn die Tretmühle plötzlich still steht. Es bedarf einer Neuorientierung, und in dieser Phase fällt einem vieles auf: was man gemacht hat, und gar nicht wollte. Was man nicht gemacht hat, aber gerne wollte. Und vieles andere. Und von all diesen Gedanken steckt ganz viel in diesem kleinen feinen Büchlein!
Fein ist auch noch aus einem anderen Grund das richtige Wort für diese schöne Ausgabe des Verlags Wagenbach: Dieses Buch ist in ein sehr feines hellgraues Leinen gebunden, das sich wunderschön anfasst. Das Vorsatzpapier ist limettengrün, wie das Grün des Bambus auf dem Schutzumschlag. Das Buch strahlt eine ruhige Kraft aus! Äußerlich und inhaltlich.

@Sonja: Dass Ann Patchett Thomas Mann so schätzt, ist erfreulich. Das erweckt auch gleich meine Sympathie! Dass "This is the story of a happy marriage" die Chance hat ein Lieblingsbuch von dir zu werden, spricht sehr für das Buch! Scheint wirklich ganz toll zu sein, und ich bin jetzt schon gespannt, wie es dir weiter damit geht. Und auch wie die Romane von ihr auf dich wirken, wenn du mal einen liest.

Dass du John Updike vielleicht tatsächlich durch seine Rabbit-Reihe kennenlernen wirst, freut mich! Wie oben geschrieben, habe ich mich schweren Herzens von Rabbit erst mal wieder verabschiedet. Es war ein – auf eine ganz, ganz ruhige und absolut unaufgeregte Weise – sehr intensives Leseerlebnis. Und wie immer war John Updike mit Rabbit schonungslos. Er schaut in sein Innerstes, und darin geht es – wie in uns allen – eben schonungslos ehrlich zu. Wenn wir uns nicht gerade über etwas selbst belügen.

Ich musste so schmunzeln, dass du schriebst, dass du mal wieder bei Hans Castorp und Joachim vorbeischauen musst. Ja, besonders Hans Castorp läuft sonst schnell aus dem Ruder; was der so alles treibt!

Dass du mit "Our souls at night" von Kent Haruf vielleicht schon das ideale Hörbuch hast, das sich zum Wiedereinstieg eignen könnte, freut mich! Eine Wiederholungstat könnte da wirklich das richtige sein, weil man nicht so hundertprozentig aufmerksam sein muss, weil man die Geschichte schon kennt. Vielleicht ganz gut, um die Aufmerksamkeit beim Hören erst mal wieder zu schulen. Dass ich dir einen Tipp geben konnte, den du beherzigen willst, freut mich. Mir hilft es, das Hörbuch auszumachen, wenn ich von routinierten Tätigkeiten in doch andere übergehe, die meine Aufmerksamkeit mehr fordern, und mich ablenken. Auch 1 oder 2 Tracks zurück klicken habe ich schon öfter gemacht, wenn ich merkte, dass ich abgeschweift war.

@Barbara: Das ist toll, dass du die Hanser-Ausgabe von „Madama Bovary“ über deine Stadtbibliothek online ausleihen konntest, und so einen direkten Vergleich ziehen kannst. Ich habe mich übrigens für die Neuübersetzung aus dem Hanser Verlag entschieden. Ausschlag gaben die Meinungen zu der Neuausgabe im Literaturclub. Die Folge habe ich mir inzwischen noch mal angeschaut. Das Buch in dieser Ausgabe steht jetzt auf meinem Wunschzettel. Ich denke, ich werde mir dieses Jahr diesen Wunsch erfüllen.

@Didonia: „Mr. Widows Katzenverleih“ scheint wirklich ein sonderbares Buch zu sein. Aber im guten Sinne, wie mir scheint, bzw. hoffe ich, dass es so ist. Ich werde deinem Bericht weiter lauschen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Do 12. Apr 2018, 06:55

@Barbara: Das ist toll, dass du die Hanser-Ausgabe von „Madama Bovary“ über deine Stadtbibliothek online ausleihen konntest, und so einen direkten Vergleich ziehen kannst. Ich habe mich übrigens für die Neuübersetzung aus dem Hanser Verlag entschieden. Ausschlag gaben die Meinungen zu der Neuausgabe im Literaturclub. Die Folge habe ich mir inzwischen noch mal angeschaut. Das Buch in dieser Ausgabe steht jetzt auf meinem Wunschzettel. Ich denke, ich werde mir dieses Jahr diesen Wunsch erfüllen.


Liebe Petra,

das kann ich verstehen, da diese dort sehr eindringlich propagiert wurde. Was ich hinsichtlich der Ausgabe bisher sagen kann ist, dass sie ein wunderbar umfassenden Nachgang hat.
Das, was Zweifel in seiner unnachahmlichen Art und Weise zu Beginn zitiert, ist genau der Text, der u. a. in den Nachgang (witzig, diesen habe ich gestern aus Neugierde gelesen und heute Morgen habe ich mir, aufgrund Deines Postings, die Sendung angeschaut. So konnte ich die Diskussion sehr viel besser nachempfinden) aufgenommen wurde. Dies zu lesen ist sehr anschaulich und hilfreich beim Lesen der Geschichte und dem damit verbundenen Herauslesen der Umstände, wie Flaubert das Buch hat entstehen lassen: seine Kämpfe um jedes Wort, dessen Platz, dessen Funktion und dessen Bedeutung. Dennoch muss ich auch ein ganz klein wenig Frau Heidenreich recht geben, dass es nur sehr schwer ist und meines Erachtens auch nie ganz möglich, die besonderen Nuancen des Denkens (Flauberts) in einer fremden Sprache so in eine andere Sprache zu transformieren, dass diese für uns im Deutschen ersichtlich werden können.
Auch diese Übersetzung ist, wie alle Übersetzungen, geprägt durch und abhängig von die/den Gedanken und das/der sprachlichen Bewusstheit des jeweiligen Übersetzers. Ich sehe sogar etwas die Gefahr bei Edl, dass sie, versteift auf das Gefühl und den Wunsch Flaubert besonders nahe zu kommen, sich eher formalistisch statt mit dem nötigen Sprachgefühl dem Übersetzen hingegeben hat und so eventuell sogar Dinge in ein Licht rückt, das Flaubert so gar nicht hätte sehen wollen, es aber im Deutschen für sie nicht möglich ist, es anders auszudrücken.

Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass sie weniger geschmeidig übersetzt und damit der Zerrissenheit Flauberts beim Schreiben Rechnung trägt.

Beim Vergleich sehe ich durchaus Unterschiede, aber mein Sprachgefühl ist wiederum ein persönliches und mir würde eine Mischung aus beiden Übersetzungen gefallen.

Mit dem Blick auf den Nachgang und dessen Inhalte werde ich weiter vergleichen und sehen....
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Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 13. Apr 2018, 17:00

@Barbara: interessant, was du über Mme Bovary und die verschiedenen Übersetzungen schreibst. Ich finde es auch manchmal schwer, mich für eine Übersetzung zu entscheiden und wenn daas Original in englisch ist, habe ich mich schon oft lieber für das englische entschieden und in Kauf genommen, dass ich nicht alles haarklein cerstehe, aber den flow spüre. Bei französisch allerdings komme ich sehr schnell an meine Grenzen. Mme Bovary habe ich schon vor vielen Jahren gelesen und war fasziniert, wie psychologisch Flaubert die Depression beschreibt.

@ Petra: man spürt deine Begeisterung für Rabbit, wie schön, dass auch dieser Band das wieder auslösen konnte. Ich freue mich schon auf deinen Bericht über dem letzten Teil. Ich vermute, ich kenne den noch nicht.

Und Herr Kâto hört sich auch toll an. Das Buch habe ich in der Buchhandlung schon bewundert !

Ich habe den letzten Teil der Kafka-Biografie von Reiner Stach beendet: Kafka. Die Jahre der Erkenntnis Es war ein schöner Abschluss der Biografie, am Anfang etwas zäh, da viel über die Situation der Juden erzählt wurde. Dann aber, mit dem Auftauchen von Milena wurde es wieder richtig interessant. Trotzdem ist es schwer, sich ein rundes Bild von Kafka zu machen. Er war gefangen in seiner Situation in Prag, sowohl was die Beziehung zum Vater als auch zu seiner Dienststelle betraf und konnte odre wollte sich davon nicht freimachen. Manchmal hatte ich den Eindruck, als wenn er das Gefühl, dass er durch das Leiden zu seinem Schreiben kam, nicht missen mochte. Trotzdem machte er sich am Ende unter schwierigsten finanziellen Bedingungen frei um mit Dora Diamant die letzten Wochen in Berlin zu verbringen. Aber vielleicht gelang es ihm nur, weil er wusste, dass sein Leben zu Ende geht. Es war ein schönes Leseerlebnis !

Jetzt beginne ich mit Mitternachtskinder von Salman Rushdie.

@Sonja: Ann Patchett kannte ich noch nicht, interessant, was du erzählst !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Didonia » Fr 13. Apr 2018, 23:06

Den Rest des Buches (Mr. Widows Katzenverleih) habe ich einfach nur genossen. Katzenliebhabern kann ich es definitiv ans Herz legen. Und wer es poetisch mag, kann sich in eine märchenhafte Geschichte fallen lassen, aus der es sich mit einem glücklichen Lächeln auftauchen lässt.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Barbara » Sa 14. Apr 2018, 07:48

@Barbara: interessant, was du über Mme Bovary und die verschiedenen Übersetzungen schreibst. Ich finde es auch manchmal schwer, mich für eine Übersetzung zu entscheiden und wenn daas Original in englisch ist, habe ich mich schon oft lieber für das englische entschieden und in Kauf genommen, dass ich nicht alles haarklein cerstehe, aber den flow spüre. Bei französisch allerdings komme ich sehr schnell an meine Grenzen. Mme Bovary habe ich schon vor vielen Jahren gelesen und war fasziniert, wie psychologisch Flaubert die Depression beschreibt.


Liebe Steffi,

das Original ist immer besser zu lesen als jede Übersetzung. Allein aus diesem Grunde ist es schon toll, viele Sprachen zu können - zumindest die "literarische Wertvollen". Leider sind bei mir die Sprachen sehr eingerostet, daher bin ich auf die Übersetzungen angewiesen. Ich beneide jeden hier, der Originale lesen kann.
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Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Di 17. Apr 2018, 14:12

Hallo ihr Lieben,

ich bin die letzten Tage nicht viel zum Lesen gekommen, da wir lieben Besuch erwartet haben, und meine Augen diese Woche damit und mit der Arbeit ziemlich beansprucht waren. Jetzt kehrt wieder Ruhe ein, und gestern habe ich wieder zu Herrn Katō gegriffen. Das Buch tut so gut! Es strahlt solch eine Ruhe aus. Auch bei Hans Castorp war ich gestern. Er hatte ein inniges Gespräch mit Clawdia, und jetzt spricht er mit dem gerade bettlägrigen Mynheer Peeperkorn. Da werde ich heute Abend weiter lauschen.

@Steffi: Gerne berichte ich dann über den letzten Teil, wenn ich ihn lese. Ich freue mich schon jetzt auf das Wiedersehen mit Rabbit! Wirst du ihn auch irgendwann lesen, oder eher nicht?

Dass du Herrn Katō schon in der Buchhandlung bewundert hast, höre ich gern. So ein schönes Büchlein! In jeder Hinsicht.

Deine Gedanken zu Kafka berühren mich. Ich denke du könntest recht haben, dass Kafka sich aus den Situationen, die ihn bedrückten, nicht lösen wollte, weil sie Gegenstand seines Schreibens waren. Ein interessanter Gedanke! Auch so berührend, dass (und wie) er sich zuletzt freimachte, um die letzten Wochen mit Dora Diamant in Berlin zu verbringen.
Dein Bericht hat mich auch an Ayhans & meine wunderschöne Prag-Reise erinnert. Prag ist eine Stadt, die ich gerne noch mal besuchen möchte.

„Mitternachtskinder“ klingt hochinteressant! Bitte berichte, Steffi!

@Barbara: Ich habe deine Empfindungen zur Übersetzung von „Madame Bovary“, die im Hanser Verlag erschienen ist, mit großem Interesse gelesen! Hab vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken dazu. Ich habe mir auch bei Übersetzungen anderer Romane schon öfter eine Mischung aus verschiedenen Übersetzungen gewünscht, weil jede für sich oft ihre eigenen Vorteile hat. So ganz ideal kann man es wohl nie machen. Einige Gründe dafür beschreibst du sehr schön. Auch ich beneide jeden, der im Original lesen kann. Ich bin keiner Sprache so mächtig, dass mir das gelänge. Auf Übersetzungen bin ich somit angewiesen. Je besser (und vor allem näher am Original) sie ist, umso lieber ist es mir. Da bleibt mir nur auf die Meinung Kundiger zu vertrauen, denn selbst einschätzen könnte ich es nicht. Nachvollziehbar finde ich aber auch was du sagst in Bezug auf ein zu sehr am Original sein wollen. Da kann es vermutlich tatsächlich am Sprachgefühl hapern.

Dass die Neuübersetzung solch einen schönen Nachgang hat, ist erfreulich! Ich mag es, wenn mir anschließend noch Wissenswertes zum Autor, Roman und der Übersetzung an die Hand gegeben wird. Bei solch einem großem Roman umso mehr!

@Didonia: Ich liebe Katzen! Vielleicht kommt „Mr. Widows Katzenverleih“ ja mal als Hörbuch heraus. Auf dem Wege würde ich mir das gerne gefallen lassen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2018.... Ich lese gerade...

Beitragvon Josie » Di 17. Apr 2018, 17:53

Liebe Petra,

deine Eindrücke über "Herr Katō spielt Familie" verfolge ich begeistert. Du hast mich auf das Buch aufmerksam gemacht und die Stimmung, die du beschreibst, könnte aktuell was für mich sein. Du berichtest sicher auch abschließend, oder?

Ich habe vor einigen Tagen "Der Maulkorb" von Heinrich Spoerl beendet und meine hier bereits geschilderten positiven Eindrücke über das Buch haben sich komplett bestätigt. Der Autor ist ein toller Beobachter. Die Geschichte wird mit feinsinnigem Humor erzählt und übt augenzwinkernd, geradezu fröhlich, Kritik an dem Behördenapparat, der Opfer seiner eigenen Maschinerie wird. Getragen wird das ganze zudem von liebevoll ausgearbeiteten Protagonisten, vom kernigen rheinischen Arbeiter, der noch ein richtig handfestes Original ist, die es heute so gar nicht mehr gibt bis hin zum Oberstaatsanwalt und einem letztendlich humorvollen Landesvater. Herrlich! Für mich tatsächlich mein zweites Jahreshighlight.

Jetzt lese ich erst einmal Keyserlings "Fräulein Rosa Herz" fertig, was ja mein Wartezimmerbuch ist. Ich hatte bislang jedoch das Glück (auf Holz klopfen, nicht, dass meine Gückssträhne abreißt), nie lange warten zu müssen, so dass ich derzeit nicht wirklich mit dem Buch vorankomme. Daher geht es jetzt erst mal ausschließlich damit weiter.
Liebe Grüße
Claudia


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