Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Plattform zum Austausch über Bücher und Themen rund ums Buch.
Forumsregeln
Kommerzielle Einträge werden ohne Kommentar gelöscht!

Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Binchen » Mo 3. Nov 2008, 14:07

Huhu in die Runde,

Doris warf den Titel in die Runde, und ich war fasziniert von der Idee, die im ersten Satz angedeutet wurde:

Ich war sieben Jahre alt, als ich beschloss , meine Mutter zu töten. Doch ich musste siebzehn werden, bevor der Beschluss in die Tat umgesetzt werden konnte.

Der war für mich ähnlich sogartig, wie der erste Satz von 'Schloss aus Glas ' (der mit der Perlenkette und der Mutter, die im Müll wühlt'.

Denn das wirft einen Blick auf eine Mutter-Tochter-Beziehung, die ich kennenlernen wollte. Gerne? - Das hat sich zwischenzeitlich relativiert, allerdings immer noch ist die Faszination da - nur ist es eben keine schöne Beziehung.

Eigentlich bin ich allergisch gegen die Vorstellungen von gespaltenen Persönlichkeiten, doch hier hat sie mich als notwendig gepackt, denn Eva hätte Ihr Leben sonst nicht bewältigen können. Ob sie es wirklich bewältigt? Möge es jeder Leser selbst beurteilen.

Die angedeuteten 'normalen' Verhältnisse am Anfang des Romans bekommen ganz schöne Risse und ich war fasziniert von Evas Art an ihre Probleme heranzugehen. Ich möchte die Geschichte beinahe mit einer Ripley-Highsmith-Variante vergleichen. Auch hier wollte ich nicht, dass Evas Tat entdeckt wird. Nur war hier eine Notwendigkeit zu erkennen, die bei Ripleys Morden nur für Tom greifbar sind. Hier kann der Leser m.E. gar nicht anders, als die Mutter ebenfalls hassen.

Wie ging es Dir mit dem Vater, liebe Doris? Wie hast Du den gesehen? Ich bekomme nämlich auch wenn die Männer so schwach sind, und so wenig zu den Kindern halten, immer so richtig Wut.

(Bishierher noch kein Spoiler - finde ich - es mögen welche folgen, wenn Doris antwortet - Bitte an den Spoilerstellen in Zauberschrift schreiben, liebe Doris, nicht, dass wir zuviel verraten - ja?)
Winke Binchen
____________________________________________________
Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
Benutzeravatar
Binchen
 
Beiträge: 2451
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 14:49

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Binchen » Mo 3. Nov 2008, 18:21

Sorry,

Doris wies mich darauf hin, dass ich noch gar nicht gesagt habe, wie mir das Buch gefallen hat.

Also **** von **** gibt es mindestens ;)

Denn es gab einige Sachen, die ich in Büchern sonst gar nicht mag, die hier richtig gut gelungen sind, so z.B. die Andeutungen die in Evas Träumen liegen. Schizophrene Züge liegen mir sonst so gar nicht, aber hier sind sie notwendig und gar nicht überstrapaziert, so dass die Geschichte dadurch erst rund wurde.
Zaubertinte an:
Busters Ohren sind auch so ein Detail, das wirkt - normalerweise sind solche Andeutungen für mich schon ein AUS - aber nein - hier genial.
Zaubertinte aus

Der Vater

Der Vater blieb für mich nicht blass - er blieb für mich typisch und damit war die Geschichte so glaubwürdig. So verhalten sich doch eigentlich viele Betroffene.

Zaubertinte an
Mir erklärt sich nur nicht, warum Menschen dann nicht den Mut aufbringen dagegen zu halten, und sich für ihr Kind einzusetzten. Klar - Mama hatte sich den schwachen Typen ausgesucht, damit sie weiter so dominant sein konnte. Ich fand es gar nicht überzogen, wie sehr sie es geschafft hat ihre Umwelt zu manipulieren. Alle betroffenen der Familie waren immer fassungslos, dass sie sich doch immer in den Mittelpunkt stellen konnte - und keiner hat es gewagt ihr die Grenzen zu setzten. Wie anders hätte Eva sich wehren sollen? Mir ist da auch nichts eingefallen. Und ihr systematisches Vorgehen, allein mit Buster und ihrem ersten 'Freund' war da fast logisch - an einer Stelle heißt es ja auch, dass diese Bosheit sich so dann fortpflanzt - und das bei den Menschen, die eigentlich nur Liebe wollten - diese Macht war schon heftig.

Zaubertinte aus

Frage:
Zaubertinte an
Glaubst Du, dass John was mit der Mutter hatte? Ich finde die Autorin hat das in der Schwebe gehalten
Zaubertinte aus
Wie haben Dir die Einsprengsel mit der Anna Clara gefallen - und wie die mit den Nachbarinnen/Freundinnen?

Ich fand die mit den gleichaltrigen Frauen sehr gelungen. Es sind einfach Entwicklungen, die vorkommen im Leben - die waren für mich sehr gut eingebettet. Nur die Marokkaner konnte ich mir nicht so recht erklären. Waren sie einfach nur ein Problem mehr?
Die Enkelin kam mir vor wie ein möchtegern AlterEgo - das fand ich auch gelungen.

Dass ich die Augen nicht von dem Buch wenden konnte, heißt schon, dass ich es richtig gut fand.
Winke Binchen
____________________________________________________
Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
Benutzeravatar
Binchen
 
Beiträge: 2451
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 14:49

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Doris » Mo 3. Nov 2008, 22:11

Uiii, Binchen toll was du letztendlich aus dem Buch alles "rausgelesen" hast.

Zaubertinte an: Das die Autorin das mit John in der Schwebe läßt finde ich gut, aber ich habe die ganze Zeit über eigentlich darauf gewartet dass es "raus kommt" und hätte es mir auch gut vorstellen können. Ich fand ihn mehr oder weniger sehr labil. Und was mir garnicht gefallen hat, war seine unglaublich "geschwollene" Ausdrucksweise.

Zaubertinte aus.

Das mit den Marokkaner fand ich überflüssig - das trug nicht wirklich etwas zu der Geschichte bei.


Zaubertinte an:
Wie hast du das mit den Freundinnen/Nachbarinnen verstanden, wußten Sie von "ihrem Mann" - haben sie etwas geahnt?
Das Verhältnis der Freundinnen untereinander hat mir sehr gut gefallen, über viele gemeinsame Jahre hinweg, kannte jede die Geschichte der anderen. Aber nicht ein einziges Mal haben sie das gegeneinander ausgespielt.


Zaubertinte aus.

Ich hoffe sehr, ich habe das mit der Zaubertinte richtig gemacht.

Und ich freue mich sehr, dass einer meiner Tipps dich so sehr begeistert hat.

herzlichst, Doris
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
Doris
 
Beiträge: 1277
Registriert: Fr 10. Okt 2008, 14:38

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Binchen » Di 4. Nov 2008, 13:23

Hallo Doris,

die Zaubertinte kommt doch gut an - oder? Sonst würden wir doch ein bisschen viel verraten. Ich jedoch will nur ein paar mögliche Leserinnen locken.

Die Verhältnisse im Dorf
Zaubertinte an:
Also ich denke bei der einen Feier ist es der Adler, also der Typ mit den Wasserleitungen, der erwähnt, dass man auch Eva und Svens dunkle Geheimnisse kennt und die toleriert hat - also denke ich, dass es am Ort bekannt war und totgeschwiegen wurde. Um des lieben Friedens willen.
Zaubertinte aus -

Wie hast Du Evas Rosen gesehen?
Ich musste immer an STeffi denken - welche dunklen Geheimnisse sie wohl mit ihren Rosen teilt *ggg* ;)

Aber -
Zaubertinte an:
Ich hatte gleich geahnt, dass sie das Grab der Mutter beschützen. Nicht aus dem eigentlichen Grund, den Eva hinterher nennt, aber ich dachte mir, dass sie da sein müsste.
Zaubertinte aus.
Das geglaubte Wissen um diese Tatsache hat mich jedoch nie gestört. Auch dass ich es dann bestätigt fand war ok.

Das war mal ein Überraschungserfolg zum beginnenden Nebelwetter.
Winke Binchen
____________________________________________________
Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
Benutzeravatar
Binchen
 
Beiträge: 2451
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 14:49

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Martina » Mo 17. Nov 2008, 22:31

Hallo Ihr Lieben,

am Freitag habe ich es dann auch beendet. Und ich fand es wirklich außergewöhnlich gut und in seiner Art einzigartig. An manchen Stellen war ich doch sehr überrascht, an anderen weniger. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte die Mutter wahrscheinlich nicht so lange überlebt. ;) Jedenfalls hat dieses Buch für mich nach anfänglichen Schwierigkeiten einen ungeheuren Lesesog entwickelt. Und ich bin total abgetaucht. Selbst beim Frisör habe ich alles um mich herum vergessen. Das passiert mir sonst nur sehr selten.

Was mir die ganze Zeit klar war:
Zaubertinte an:
Das Grab der Mutter befindet sich unter den Rosen. Spätestens als es hieß, dass der Adler die Leitungen neu verlegen muss und deshalb unter das Rosenbeet muss, war mir das klar. Ich habe mich auch manchmal gefragt, ob die Rosen deshalb so gut gedeihen, weil sie so guten "Dünger" bekommen haben ....
Zaubertinte aus

Was mich total überrascht hat:
Zaubertinte an
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wann und wie sie Sven kennen gelernt hat. Aber ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass er ihr Vater ist. War eigentlich eine fast logische Konsequenz, aber für mich völlig überraschend!
Zaubertinte aus
Liebe Grüße
Martina
Benutzeravatar
Martina
 
Beiträge: 668
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:42

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Martina » Mo 17. Nov 2008, 22:35

Und da fällt mir gerade noch etwas ein:
Die Stelle, dass eine Rose "Die Röte der Jungfrau" heißt, habe ich nicht bewusst gelesen. Aber folgenden Absatz fand ich bezeichnend:

"Er sprach davon, wie vorsichtig er "operieren" werde, dass er wusste, wie die Wurzeln von Rosen aussehen, da er im Laufe seines Berufslebens bereits in diversen Gärten gearbeitet habe und dass er meine wie eine launische Jungfrau behandeln werden." (Seite 419)
Zaubertinte an:
Aber das Behandeln der Rosen war ja nicht das Problem.
Zaubertinte aus
Liebe Grüße
Martina
Benutzeravatar
Martina
 
Beiträge: 668
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 11:42

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Binchen » Di 18. Nov 2008, 08:55

Huhu liebe Martina,

ja - das war mit auch spätestens dank der von Dir genannten Schlüsselszene klar - und die Sache mit dem grünen Daumen auch *g*

Allerdings lag es sicher nicht nur daran, sondern auch an der Pflege - ich denke damit hat Eva das kompensiert, was ihr im Leben nicht gelingen konnte.

Und die Sache mit den Wurzeln *kicher* - klar genau darum ging es eher nicht.

Fein, dass Dir das Buch im zweiten Anlauf auch so gut gefallen hat.
Winke Binchen
____________________________________________________
Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
Benutzeravatar
Binchen
 
Beiträge: 2451
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 14:49

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Petra » Do 27. Nov 2008, 17:28

So, Ihr Lieben,

ich steige jetzt hier mal in die Diskussion mit ein. Bzw. lese Eure Beiträge wegen eventueller Spoiler erst mal nicht. Sonder verfasse nur selbst welche unter Angabe der Seitenzahl, wo ich gerade bin. Damit alle die das Buch auch lesen einschätzen können, ob meine Beiträge für sie mit Spoilern behaftet sein könnten. Und um Euch anderen, die Ihr schon fertig seid mit dem Buch, anzuzuzeigen was man mir besser noch nicht verrät! ;-)

Ich bin auf Seite 114.

Ich fand - habe ich in einem anderen Posting schon mal kurz geschrieben - den Einstieg schon sehr nett. Dieser innere Monolog über die Lebensumstände in der heutigen Zeit, Evas Beobachtungen ihres Umfelds (ihre Enkel, besonders ihre Lieblings-Enkelin, ihre eigenen Kinder, ihre beste Freundin und deren Mann, Iréne Sörenson von der wir später erfahren wie biestig sie ist, Evas Mann - den sie bezeichnender Weise immer nur am Rande erwähnt, wodurch so unaufgeregt geschrieben deutlich wird, dass Eva sich niemandem ganz öffnen kann...), die Gedanken über ihre Rosen, das Haus, die Einrichtung...

... und dann die ersten Ausflüge in ihre Kindheit. Ich finde die Verbinung zwischen Hier und Jetzt und Vergangenheit knüpft die Autorin immer sehr geschickt und dezent, so dass der Erzählfluss nie gestört wird. Ich hatte leichte Befürchtungen, als mir Evas jetztige Lebensbeschreibung so gefiel, dass mich immer stören würde, wenn ich merke, dass es jetzt in die Vergangenheit geht. Aber das macht sie so sachte, dass ich es immer kaum merke. Sehr schön, sehr gelungen!

Die Schilderungen über ihre Kindheit sind ebenfalls so leise und doch so eindringlich erzählt. Das gefällt mir ausnehmend gut! Da kann ich viel mit anfangen. Auch überhaupt die Verletzungen die Evas Mutter ihrer Tochter antut werden immer spürbarer. Eva versetzt uns in ihre Welt, in ihre Leiden...

... und später dann auch in ihre Logik. Hier wird dann deutlich auf welche Art Eva auf die Mutter und deren Verletzungen reagiert. Indem sie eine weiße und eine schwarze Seite entwickelt. Auch über die gespaltende Persönlichkeiten habe ich selten (oder nie) so unaufgeregt erzählt bekommen. Es hat so gar nichts reißerisches. Das gefällt mir sehr.

Für Eva scheint es auch gar nicht grausam oder eklig, dass sie jetzt Busters abgeschnittene Ohren bei sich hat. Was mir deutlich zeigt, wie sehr der Pik König sie leitet und wie wenig (kritisch) sie somit ihr Verhalten betrachten muss.

Zur Zeit bin ich bei Weihnachten. Die Mutter hat sich mit ihrem unmöglichem Benehmen die Halskette ihrer Mutter ergattert. Und die Zusage, dass ihr Mann ihr zwischen den Jahren noch etwas anderes kauft. Ihre Tochter stößt sie vollkommen vor den Kopf, weil sie deren Geschenk (die Kette mit dem kaputten Verschluss) nicht haben will. Unglaublich!

Aber es gibt so Menschen, die selbst vor ihrem eigen Fleisch und Blut nicht halt machen und um sich schlagen. Ich kenne das selbst aus einem Fall in unserer Familie. Und auch welche seelischen Schäden das anrichtet. So etwas steckt NIEMAND einfach so weg. Es entwickeln sich daraus mindestens Verhaltensmuster, die nicht natürlich und gut sind. Oft auch psychische Probleme und selbstzerstörerische Maßnahmen. Oder wie hier in Evas Fall die Zerstörung anderer Lebewesen (wie z. B. der Hund oder später wirklich dann die Mutter), um nicht selbst (innerlich) zu sterben.

Auch die Vaterrolle finde ich in meinem familiären Beispiel ein wenig wieder. In der Familie schaut der Mann auch immer weg und greift nicht ein, um es sich mit seiner Frau nicht zu verscherzen. Das ist ebenfalls gar nicht gut und somit trägt der Mann (auch hier im Buch) in meinen Augen eine Mitschuld.

Besonders schön finde ich aber auch wirklich wie das Buch geschrieben ist. Trotz der Szenen die sich dort abspielen fühle ich mich wirklich wohl in der Geschichte.

Ich bin nun gespannt, was Eva mit ihrer Musiklehrerin anstellt. Sie ist schließlich indirekt (also stellvertretend für die eigentlich Schuldige - die Mutter) schuld daran, dass Eva keinen Hamster bekommen hat. Das fand ich auch so richtig fies von Evas boshafter Mutter!

Und ich bin auch gespannt ob Frau Sörenson noch was abkriegt. Die alte Dame ist ja auch eine Giftspritze! (Fand ich auch interessant, wie sie Eva um den Finger wickelt - noch so eine wie in dem schönen Vergleich zwischen Spinndel und Evas Mutter - und warum Eva sie besucht. Die Schuld abbüßen, die sie in sich trägt weil sie ihre Mutter ermordet hat.)
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

Buecher4um
Hoerbuecher4um
Seifen4um
Petras SeifenKUNST
Benutzeravatar
Petra
Administrator
 
Beiträge: 14297
Registriert: Do 27. Mär 2008, 13:34

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Petra » Fr 28. Nov 2008, 16:37

Hallo zusammen,

nur eine kurze Ergänzung zu meinem Lesebericht von gestern.

Seite 148.

Es wird immer interessanter! Nun hat sich dieser Björn neben Eva ins Bett gelegt und der Vater ergreift am nächsten Tag mal kurzfristig Partei für Eva. Aber das verpufft auch schnell wieder. Die Mutter glaubt ihr natürlich nicht, bzw. will ihr gar nicht glauben. Eva muss ja immer mehr zutiefst verletzt sein und sich wie Müll vorkommen! Zumal die Mutter ja immer weniger sparsam mit Beleidigungen ihrer Tochter gegenüber umgeht!

Das mit den vielen Feiereien und dem vielen Alkohol dabei und auch mit dem sexuellen Übergriff von Björn auf die Tochter der Gastgeber kommt mir auch aus meinem eigenen familiären Beispiel sehr bekannt vor. Das macht diese Geschichte hier noch authentischer für mich.

Nun bin ich ja mal gespannt, wie Eva sich an Björn (stellvertretend für die Mutter) rächt.

Übrigens schwant mir ja langsam, dass die Mutter unter Evas Rosen begraben liegt. Nun fürchte ich auch darum, dass Evas Geheimnis auffliegt. Ich fürchte darum ernsthaft. Vielleicht muss es so kommen, damit Eva endlich ihren Frieden mit allem findet? Und vielleicht hat ja auch jemand Verständnis für ihre Tat?

Spannend, auf eine ganz leise Art. Gefällt mir sehr - nach wie vor! Ich freue mich schon sehr aufs weiterlesen nachher.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

Buecher4um
Hoerbuecher4um
Seifen4um
Petras SeifenKUNST
Benutzeravatar
Petra
Administrator
 
Beiträge: 14297
Registriert: Do 27. Mär 2008, 13:34

Re: Die Röte der Jungfrau - mit kenntlichen SPOILERN -

Beitragvon Petra » Mo 1. Dez 2008, 12:13

Hallo zusammen,

am Wochenende kam ich ganz gut zum lesen und bin somit nun auf Seite 238 angelangt.

An Björn hat sich Eva inzwischen gerächt. Und Petra ist auch ausgetickt (hat ihren Hans hinausgeworfen – und schlimmeres!). Bei der Szene mit Petra ist der Autorin (oder der Übersetzerin) ein Fehler unterlaufen. Erst hieß es, dass der Teppich, auf dem das Blut war, von der Oma von Petras Tante war. Dann etwas später hieß es, dass es der Teppich der Tante von Petras Großmutter ist. Eine Kleinigkeit. Aber solche Unsorgfältigkeiten stören mich schon (gravierend). Ich habe mich aber gefangen und konnte den Gedanken an diese Ungereimtheit abschütteln.

Denn dafür ist das Buch einfach zu eindringlich und gut erzählt. Auch psychologisch gut durchleuchtet.

Im Moment ist Eva in England John besuchen. Ich bin ja mal gespannt.
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Percival Everett - James (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

Buecher4um
Hoerbuecher4um
Seifen4um
Petras SeifenKUNST
Benutzeravatar
Petra
Administrator
 
Beiträge: 14297
Registriert: Do 27. Mär 2008, 13:34

Nächste

Zurück zu Diskussionsforum

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 91 Gäste