Uwe Tellkamp: Der Turm

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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon Wolf » Fr 14. Nov 2008, 22:09

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:Wenn wir schon bei Rahmenerzählungen und Boccaccios Decamerone sind, kennst du "Das Heptameron" von Margarete von Navarra? Habe ich heute geliefert bekommen.

das Heptameron ist mir natürlich ein Begriff, aber gelesen habe ich es noch nicht; ich habe es auch nicht als Buch, nur als E-Text auf meiner Festplatte. Hast Du eine antiquarische Ausgabe gekauft, oder ist das Heptameron in einer aktuellen Ausgabe derzeit lieferbar? Ich habe heute übrigens eine Peter-Pan-Ausgabe geliefert bekommen. :-) Eine schöne gebrauchte Ausgabe für knappe 4 Euro inklusive Versand (übersetzt von Bernd Wilms; Dressler Kinder-Klassiker), die ist anscheinend tatsächlich vollständig und ungekürzt, sehr schön! Eine Heptameron-Ausgabe würde mich jetzt auch noch reizen. :-D

Zur "Geschichtenlampe" habe ich leider nichts in meinen (elektronischen) Märchenbüchern gefunden, eine Websuche ergibt auch nur einen Treffer: http://www.google.de/search?q=%22geschichtenlampe%22

Schöne Grüße,
Wolf
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon JMaria » Sa 15. Nov 2008, 21:13

Hallo Wolf,

Wolf hat geschrieben: das Heptameron ist mir natürlich ein Begriff, aber gelesen habe ich es noch nicht; ich habe es auch nicht als Buch, nur als E-Text auf meiner Festplatte. Hast Du eine antiquarische Ausgabe gekauft, oder ist das Heptameron in einer aktuellen Ausgabe derzeit lieferbar?


Mail-Order-Kaiser bietet noch Restexemplare günstig an:
http://www.mail-order-kaiser.de/appDE/n ... 468&WORLD=

eine schöne dtv-Taschenbuchausgabe :-)

Zur "Geschichtenlampe" habe ich leider nichts in meinen (elektronischen) Märchenbüchern gefunden, eine Websuche ergibt auch nur einen Treffer: http://www.google.de/search?q=%22geschichtenlampe%22



danke fürs Nachforschen. Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass es so wenig Infos zu finden gibt.

Der Turm:
Kennst du, oder auch jemand anders hier im Forum, die Turmgesellschaft aus "Wilhelm Meister" von Goethe?

Ich habe die Verbindung zu Goethe in diesem Artikel gefunden:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/liter ... 38,2615971

Leider ist Goethe noch ein relativ unerforschtes Gebiet für mich.
ich kenne von Goethe nur den "Werther", die "Italienische Reise" und ein paar Gedichte.

Der obige Artikel im Tagesspiegel endet mit den Sätzen:
Doch verfügt Uwe Tellkamp über einen Wortschatz, einen thematischen und stilistischen Reichtum, der seinesgleichen sucht. „Mutabor“ ist das zweite Kapitel überschrieben, „Verwandle dich“. Am Ende lässt der tausendseitige Solitär „Der Turm“ auch den Leser, die Leserin verwandelt zurück. Mehr kann man von Literatur nicht erwarten.

Viele Grüße
Maria
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon Wolf » Mo 17. Nov 2008, 12:19

Hallo Maria,

danke für den Link zur Taschenbuchausgabe des Heptameron. Das ist die Übersetzung von Walter Widmer, wie ich sehe. Seine Rabelais-Übersetzung hat mir sehr gut gefallen, gerade solch ältere Sachen konnte er sehr gut in ein dazu passendes Deutsch übersetzen. Ich habe mir jetzt eine antiquarische Ausgabe des Heptameron aus dem Winkler-Verlag bestellt, das ist die Ausgabe, die der erwähnten Taschenbuchausgabe zu Grunde lag.

Außerdem besitze ich seit dem Wochenende eine Ausgabe des spanischen Dramatikers Calderón (1600-1681) mit der deutschen Übersetzung von J. D. Gries. Darin lese ich gerade "Das Leben ein Traum": der polnische König Basilius hat seinen Sohn Sigismund wegen einer unheilvollen Prophezeiung in einen Turm eingesperrt, der in einem einsamen Gebirge steht, wo ihn durch Zufall eine gewisse Rosaura entdeckt. Dieses Stück wurde Anfang des 20. Jh.s von Hugo von Hofmannstal neu bearbeitet und unter unter dem Titel "Der Turm" veröffentlicht. :-) Ob es da irgendwelche Zusammenhänge zu Tellkamps "Turm" gibt, weiß ich aber nicht.

Den "Wilhelm Meister" habe ich noch nicht gelesen, deswegen kann ich zum darin erwähnten Turm leider nichts sagen.

Schöne Grüße,
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon JMaria » Di 18. Nov 2008, 10:51

Hallo Wolf,

Wolf hat geschrieben:
danke für den Link zur Taschenbuchausgabe des Heptameron. Das ist die Übersetzung von Walter Widmer, wie ich sehe. Seine Rabelais-Übersetzung hat mir sehr gut gefallen, gerade solch ältere Sachen konnte er sehr gut in ein dazu passendes Deutsch übersetzen. Ich habe mir jetzt eine antiquarische Ausgabe des Heptameron aus dem Winkler-Verlag bestellt, das ist die Ausgabe, die der erwähnten Taschenbuchausgabe zu Grunde lag.


Richtig. Von Walter Widmer übersetzt mit einem Nachwort von Peter Amelung und 217 Illustrationen von Dunker und Freudenberg der Ausgabe Bern 1780/81.

Ich kann zwar die Übersetzung nicht beurteilen, doch das Reinlesen hat mir gezeigt, dass mir der Stil sehr gut gefällt.

Außerdem besitze ich seit dem Wochenende eine Ausgabe des spanischen Dramatikers Calderón (1600-1681) mit der deutschen Übersetzung von J. D. Gries. Darin lese ich gerade "Das Leben ein Traum": der polnische König Basilius hat seinen Sohn Sigismund wegen einer unheilvollen Prophezeiung in einen Turm eingesperrt, der in einem einsamen Gebirge steht, wo ihn durch Zufall eine gewisse Rosaura entdeckt. Dieses Stück wurde Anfang des 20. Jh.s von Hugo von Hofmannstal neu bearbeitet und unter unter dem Titel "Der Turm" veröffentlicht. :-) Ob es da irgendwelche Zusammenhänge zu Tellkamps "Turm" gibt, weiß ich aber nicht.


dennoch ein Hinweis, den ich interessant finde. Danke dir.
im Wikipedia steht über den "Turm" von Hofmannsthal:

Im Mittelpunkt des Werks, dem die Erfahrung des Ersten Weltkriegs zugrunde liegt, stehen der Konflikt von Geist und Macht und das Problem der legitimen Herrschaft

könnte so auch für den "Turm" von Tellkamp stehen.
Ich stolpere wirklich über viele "Türme" zur Zeit :-)

Herzliche Grüße
Maria
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon JMaria » Mo 8. Dez 2008, 11:53

Hallo zusammen,

dem Buch "Der Turm" ging das Langgedicht "Der Nautilus" voraus, wie Uwe Tellkamp berichtet. Mehr Infos gibt es am ...

Donnerstag, 11.12.08 um 23:05 Uhr // WDR 3 (radio)
Aschestadt, Tauchsprache
Uwe Tellkamps „Nautilus“


http://www.wdr3.de/open-wortlaut/aktuell.html

Nachtrag:
auf NDR Kultur stellt Matthias Richter das Buch vor:

http://www.ndrkultur.de/feuilleton/buec ... rm100.html

Gruß
Maria
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon steffi » Do 15. Jan 2009, 10:13

Und im Literaturclub vom 16.12. wurde schwer gelobt:
http://www.sf.tv/podcasts/feed.php?docid=literaturclub
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon JMaria » Do 15. Jan 2009, 10:53

steffi hat geschrieben:Und im Literaturclub vom 16.12. wurde schwer gelobt:
http://www.sf.tv/podcasts/feed.php?docid=literaturclub


Hallo Steffi,

Ja, ich fand es interessant wie unterschiedlich dieser Roman gelesen wurde; Gabriele von Arnim braucht zumindest eine Person im Roman um sich mit dem Buch zu identifizieren, Stefan Zweifel genügt eine opulente Sprache, welche der "Turm" zugenüge hergibt; ein anderer in der Runde gab den Tip den Prolog nicht vorweg zu lesen, sondern erst am Schluß....

wenn ich die "Wiedergefundene Zeit" von Proust beendet habe, möchte ich mich dem "Turm" weiter widmen. Das ist ein Roman, der keinen anderen neben sich duldet.

Viele Grüße
Maria
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon steffi » Fr 16. Jan 2009, 10:00

Hallo Maria,

es ist tatsächlich interessant und ich hätte Gabriele von Arnim gerne zugerufen, dass ihr Gefühl des Unfreien womöglich von Tellkamp beabsichtigt ist; nachdem Stefan Zweifel ja Proust angesprochen hat, könnte ich mir das durchaus vorstellen, denn Proust macht es ja mit seinen Lesern ebenso. Und dass Zweifel dann neben Proust noch auf Thomas Mann verweist, hat mich nun endgültig von dem Buch überzeugt. Ein Buch, dass sowohl Proust als auch Thomas Mann vereinen könnte, kann ich mir schließlich nicht entgehen lassen ;)

Ist doch ein schönes, neues Gemeinsames Lesen nach Proust wert, was meinst du ?
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon JMaria » Fr 16. Jan 2009, 10:26

steffi hat geschrieben:Hallo Maria,

es ist tatsächlich interessant und ich hätte Gabriele von Arnim gerne zugerufen, dass ihr Gefühl des Unfreien womöglich von Tellkamp beabsichtigt ist; nachdem Stefan Zweifel ja Proust angesprochen hat, könnte ich mir das durchaus vorstellen, denn Proust macht es ja mit seinen Lesern ebenso. Und dass Zweifel dann neben Proust noch auf Thomas Mann verweist, hat mich nun endgültig von dem Buch überzeugt. Ein Buch, dass sowohl Proust als auch Thomas Mann vereinen könnte, kann ich mir schließlich nicht entgehen lassen ;)

Ist doch ein schönes, neues Gemeinsames Lesen nach Proust wert, was meinst du ?


Hallo Steffi,

sehr gerne!
das ist mal wieder Gedankenübertragung. Jippieee :D

Grüße von
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Re: Uwe Tellkamp: Der Turm

Beitragvon steffi » Mi 21. Jan 2009, 11:35

Ich habe gerade einen Vorschlag zum gemeinsamen Lesen gepostet:

http://www.buecher4um.de/Foren/viewtopic.php?f=7&t=739
Gruss von Steffi

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