Ich habe meinen ersten Krimi von Josephine Tey gelesen:
Warten auf den Tod (Alan Grant 1)
The Man in the Queue
Übersetzt von Jochen Schimmang
DuMont Kriminal-Bibliothek
Inspektor Alan Grant tritt hier zum ersten Mal als Ermittler vom Scotland Yard auf.
Ein Mann wird am Theatereingang in einer Schlange stehend erstochen. Es dauert ziemlich lange bis die Identität des Opfers bekannt ist. Das bedeutet für Alan Grant und seine Truppe altmodische Ermittlungsarbeit mit viel Routinearbeit und auch schon mal mit Verkleidungstricks um an Informationen von Dienstmädchen zu bekommen.
Dann zieht das Tempo an und Alan Grant reist dem vermeintlichen Täter nach Schottland hinterher. Nach einer kurzen Jagd durch die karge Landschaft der Highlands kann er den Täter dingfest machen. Doch trotz erdrückender Beweise ist Alan Grant nicht mit sich zufrieden, sein Gefühl sagt ihm, dass da was nicht schlüssig ist.
Und an diesem Punkt, wieder in London, wird es nochmals spannend. Am Ende eine ungewöhnliche Auflösung des Falls. Mehr darf man nicht erwähnen. Aber man merkt der Autorin an, dass es ihr um mehr geht, als ihren gut aussehenden Inspektor gut dastehen zu lassen. Im letzten Drittel spricht der Erzähler das eine und andere Male selbst, am Ende direkt mit Alan Grant. Das hat einen interessanten Aspekt dahingehend ob es einen Schurken gibt…. Ja dazu gäbe es noch einiges zu sagen, aber das wäre gespoilert.
Alan Grant ist einer der die Aufgaben delegiert und selbst gern aktiv wird. Er wird aber auch etwas melancholisch dargestellt. Als Leser ist man viel in seiner Gedankenwelt. Einen Sidekick benötigt dieser Ermittler nicht. Die Handlung spielt ca. 1928, es wird erwähnt dass seit dem Krieg 10 Jahre vergangen sind und ich gehe jetzt mal vom 1. WK aus. Außerdem bringt die Autorin das zusammen, worin sie sich auskennt: London, Theater, Schottland.
Ein ungewöhnlicher Krimi.
Sehr zu empfehlen diesen Krimi-Klassiker wieder neu zu entdecken.
Aktuell bringt der Kampa-Verlag ihre Bücher raus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Josephine_Tey