Hallo zusammen,
ich war gestern in der Thalia in Langenfeld stöbern. Manchmal finde ich da ja gar nichts (nicht mal die gängigsten Neuerscheinungen), und manchmal finde ich da alles mögliche. Gestern war so ein Tag der Entdecktungen dort. Ich habe es sehr genossen und möchte meine Entdeckungen mit Euch teilen. Vielleicht weiß der ein oder andere ja was zu einem der Titel was zu sagen. Ich würde mich freuen.
Zunächst einmal wäre da "Rost" von Philipp Meyers. Die Schlagworte auf dem Umschlag: Zwei junge Freunde, ein missglückter Aufbruch, ein versehentlicher Mord - in einer sterbenden Stahlregion entfaltet sich ein Drama aus Schuld und Sühne, das nach und nach das Leben aller verändert. Das Debüt des Jahres 2009 in den USA. Dann fallen Worte wie: man vergleicht ihn mit Cormac McCarthy, Salinger und Faulkner. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe einen längeren Blick hineingeworfen. Und muss sagen: Das hat mich angesprochen. Ich werde es mir vormerken. Und vielleicht weiß von Euch ja schon jemand was dazu zu sagen, um meine Entscheidung zu beschleunigen!
Dann habe ich zu einem Buch gegriffen, das ich schon öfters in der Hand hatte: "Handbuch für Detektive" von Jedediah Berry. Es liest sich sehr vergnüglich an. Dichte Atmosphäre, liebevolle Charaktere. Und eine skurrile Geschichte, die mich durchaus lockt. Doch dann kommen Vergleich mit Kafka (denen laut Kritiken der Autor nicht stand hält). Es soll recht absurd werden. Und ich weiß nicht, ob ich solch eine absurde Welt in einem Kriminalroman möchte. Kann ja auch überraschend gut sein. Aber ich habe schon etwas Sorge, ob mir das gefällt. Das reinlesen gefällt mir allerdings sehr. Kann zum Grad des Absurden hier jemand was sagen? Wie viele Fantasie muss ich wohl mitbringen? Die Kritiken bei Amazon sind gemischt.
Dann habe ich ein Buch entdeckt, das sich sehr nett anhört. Ob für mich selbst, weiß ich noch nicht. Denn es gibt so viel zu lesen, so dass ich fürchte, es käme nicht zum Zuge. Aber für einige andere hier vielleicht sehr interessant: "Frühstück mit Proust" von Frédérique Deghelt. Aber vielleicht lasse ich mich auch persönlich von dem Buch doch noch verführen. Denn es geht ums lesen und es geht um Generationen - jung und alt. Erfahrung und vor sich habendes Leben. Und den Sinn des Daseins. Wenn ich das richtig verstanden habe. Die ersten Sätze (länger habe ich nicht reingelesen) zogen auch sofort in eine lebendige Geschichte hinein.
Für mich von sehr persönlichem Interesse war auch eine Entdeckung: "Das Ja-Wort" von Elizabeth Gilbert, die Autorin von "Eat Pray Love". Am besten beschreibt das Buch der Klappentext: Am Ende des Buches EAT, PRAY, LOVE verliebt sich Elizabeth Gilbert auf Bali in den Brasilianer Felipe. Sie schwören sich ewige Treue, aber zugleich versprechen sie sich nie, nie, unter keinen Umständen zu heiraten: Beide haben traumatische Scheidungen hinter sich. Die amerikanischen Grenzbehörden machen ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung: Felipe darf nicht mehr einreisen, außer - sie geben sich das Jawort. Verurteilt zur Eheschließung, beginnt Elizabeth Gilbert über das Heiraten nachzudenken und ihre Zweifel zu hinterfragen. In vielen geistreichen und sehr persönlichen Betrachtungen über die Ehe erkennen wir uns alle wieder, egal ob Single, verheiratet oder geschieden. Eben entdeckt habe ich, dass es das auch als Hörbuch gibt - vielleicht für mich eine gute Alternative. Mal sehen. Denn es interessiert mich sehr - aus persönlichen Gründen, da mein Schatz & ich uns bald verloben. Und da wir beide schon mal verheiratet waren, für mich ein sicher interessantes Buch. Allerdings sind die Kritiken dazu wieder sehr unterschiedlich. So glaube ich, wird es vielleicht eher das Hörbuch. Beim hören kann ich weniger interessante Passagen besser aushalten. Edit: Die Kritiken beziehen sich - wie ich jetzt gesehen habe - doch mehr auf die Erwartungen. Wer sich von dem Buch eine Fortsetzung von "Eat Pray Love" verspricht, wird wohl enttäuscht. Aber wer davon eine sachliche Betrachtung der Facetten der Ehe erwartet, scheint dann doch mehr das gefunden zu haben, was er suchte. Und ich erwarte mir von dem Buch definitiv keinen Roman, sondern Gedanken zur Ehe. Somit ist mein Interesse weiter gestiegen. Das Buch ist jetzt auf meinen Wunschzettel gewandert.
Und dann noch für alle, die Tolstoi mögen. Viele werden es aber wohl schon selbst entdeckt haben, denn es ist bereits im Februar 2010 erschienen: "Für alle Tage" von Tolstoi. Hierin versammelte Tolstoi wohl seine Lebens-Erkenntnisse nach Themen sortiert den 365 Tagen des Jahres zu. Und auf dem Klappentext stand, dass er wohl über dieses letzte große Werk gesagt hat, dass er es gern zur Hand nimmt und hofft, dass es seinen Lesern auch so gehen wird. Wenn er wüsste, dass so lange Zeit nach seinem Tod seine Gedanken immer noch genügend von Interesse sind, dass ihm diese vollständige Ausgabe zu Ehren veröffentlicht wurde, würde er sich wohl freuen. Eine schöne Idee. Und zwar teuer (49,95 €), aber wohl auch gut gemacht, wie einige sich über das Buch äußern.
Gefreut habe ich mich auch über den 5,- € Online-Gutschein, den ich in die Einkaufstüte (ich habe "Blind River" von Steve Hamilton mitgenommen) gesteckt bekommen habe, habe ich mich auch gefreut! Zumal diese Thalia-Online-Gutscheine immer auch für Bücher gelten und der Mindestbestellwert nur 20,- € beträgt. Zudem sind sie immer lange Zeit gültig. Da könnte man sagen: Kleine Geschenke erhalten die Kundschaft! (Mich lockt ja jetzt genug! )