von Petra » Fr 9. Nov 2012, 16:41
Hallo Hermy,
Steffis Dank schließe ich mich an! Du hast mich jetzt endgültig neugierig auf die Autorin und ihre Bücher gemacht. Besonders "Dinge, die verschwinden" interessiert mich nun. Diese Miniaturen könnten mir sehr liegen, denn sie beschäftigen sich mit einem Thema, das mich auch die letzten Jahre immer mal wieder beschäftigt. Die Vergänglichkeit von allem. Was uns heute so wichtig, wert und teuer ist, wirft ein anderer morgen (wenn wir nicht mehr sind) auf den Müll. Auch Freundschaften kommen einem abhanden. Männer (also Beziehungen). Und unter all diesem abhanden Abhandengekommenem finden sich auch Dinge und Personen, bei denen man erleichtert ist, wenn sie einen nicht mehr umgeben.
Sehr interessantes Thema, das mich aktuell auch wieder beschäftigt, da wir (mein Bruder und ich) gerade wieder Dinge zur Hand nehmen, die unseren Eltern viel bedeutet haben, wir aber nun zum Teil abgeben müssen, aus Platzmangel. Es ist ein komisches Gefühl, diese Dinge, die oft Zentrum im Leben geliebter Menschen waren, wegzugeben. Und ich ertappe mich dabei, wie erleichtert ich bin, dass ich einen Grund habe, zwei oder drei der Schätze doch noch zu behalten. Denn irgendwie ist es auch ein schönes Gefühl, sich ein bisschen mit den Dingen zu beschäftigen, mit denen sich auch die Eltern beschäftigt haben. Es ist wie in ihre Gedanken eindringen - ihre Gedanken von damals diesen Dingen gegenüber. Schwer zu beschreiben, aber ein schönes Gefühl, das Nähe erzeugt.
Andere Dinge, die verschwundenen, stimmen manchmal melancholisch, und zeigen, dass alles gehen wird - auch wir. Dieses Buch von Jenny Erpenbeck werde ich mir gewiss bald kaufen. Danke für die Empfehlung! Auch "Heimsuchung", der Dir besser gefallen hat, werde ich mir näher anschauen. Denn auch hier greift sie die Vergänglichkeit auf. Ebenso ja wie in ihrem neustem Buch, nach dem Steffi gefragt hatte. Ich hatte dort auch reingelesen, und kann mich Euch nur anschließen: Kraftvolle Sprache!