Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Petra » Mi 15. Dez 2010, 11:32

Hallo zusammen,

ich war gestern in der Thalia in Langenfeld stöbern. Manchmal finde ich da ja gar nichts (nicht mal die gängigsten Neuerscheinungen), und manchmal finde ich da alles mögliche. Gestern war so ein Tag der Entdecktungen dort. Ich habe es sehr genossen und möchte meine Entdeckungen mit Euch teilen. Vielleicht weiß der ein oder andere ja was zu einem der Titel was zu sagen. Ich würde mich freuen.

Zunächst einmal wäre da "Rost" von Philipp Meyers. Die Schlagworte auf dem Umschlag: Zwei junge Freunde, ein missglückter Aufbruch, ein versehentlicher Mord - in einer sterbenden Stahlregion entfaltet sich ein Drama aus Schuld und Sühne, das nach und nach das Leben aller verändert. Das Debüt des Jahres 2009 in den USA. Dann fallen Worte wie: man vergleicht ihn mit Cormac McCarthy, Salinger und Faulkner. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe einen längeren Blick hineingeworfen. Und muss sagen: Das hat mich angesprochen. Ich werde es mir vormerken. Und vielleicht weiß von Euch ja schon jemand was dazu zu sagen, um meine Entscheidung zu beschleunigen! ;-)

Dann habe ich zu einem Buch gegriffen, das ich schon öfters in der Hand hatte: "Handbuch für Detektive" von Jedediah Berry. Es liest sich sehr vergnüglich an. Dichte Atmosphäre, liebevolle Charaktere. Und eine skurrile Geschichte, die mich durchaus lockt. Doch dann kommen Vergleich mit Kafka (denen laut Kritiken der Autor nicht stand hält). Es soll recht absurd werden. Und ich weiß nicht, ob ich solch eine absurde Welt in einem Kriminalroman möchte. Kann ja auch überraschend gut sein. Aber ich habe schon etwas Sorge, ob mir das gefällt. Das reinlesen gefällt mir allerdings sehr. Kann zum Grad des Absurden hier jemand was sagen? Wie viele Fantasie muss ich wohl mitbringen? Die Kritiken bei Amazon sind gemischt.

Dann habe ich ein Buch entdeckt, das sich sehr nett anhört. Ob für mich selbst, weiß ich noch nicht. Denn es gibt so viel zu lesen, so dass ich fürchte, es käme nicht zum Zuge. Aber für einige andere hier vielleicht sehr interessant: "Frühstück mit Proust" von Frédérique Deghelt. Aber vielleicht lasse ich mich auch persönlich von dem Buch doch noch verführen. Denn es geht ums lesen und es geht um Generationen - jung und alt. Erfahrung und vor sich habendes Leben. Und den Sinn des Daseins. Wenn ich das richtig verstanden habe. Die ersten Sätze (länger habe ich nicht reingelesen) zogen auch sofort in eine lebendige Geschichte hinein.

Für mich von sehr persönlichem Interesse war auch eine Entdeckung: "Das Ja-Wort" von Elizabeth Gilbert, die Autorin von "Eat Pray Love". Am besten beschreibt das Buch der Klappentext: Am Ende des Buches EAT, PRAY, LOVE verliebt sich Elizabeth Gilbert auf Bali in den Brasilianer Felipe. Sie schwören sich ewige Treue, aber zugleich versprechen sie sich nie, nie, unter keinen Umständen zu heiraten: Beide haben traumatische Scheidungen hinter sich. Die amerikanischen Grenzbehörden machen ihnen allerdings einen Strich durch die Rechnung: Felipe darf nicht mehr einreisen, außer - sie geben sich das Jawort. Verurteilt zur Eheschließung, beginnt Elizabeth Gilbert über das Heiraten nachzudenken und ihre Zweifel zu hinterfragen. In vielen geistreichen und sehr persönlichen Betrachtungen über die Ehe erkennen wir uns alle wieder, egal ob Single, verheiratet oder geschieden. Eben entdeckt habe ich, dass es das auch als Hörbuch gibt - vielleicht für mich eine gute Alternative. Mal sehen. Denn es interessiert mich sehr - aus persönlichen Gründen, da mein Schatz & ich uns bald verloben. Und da wir beide schon mal verheiratet waren, für mich ein sicher interessantes Buch. Allerdings sind die Kritiken dazu wieder sehr unterschiedlich. So glaube ich, wird es vielleicht eher das Hörbuch. Beim hören kann ich weniger interessante Passagen besser aushalten. Edit: Die Kritiken beziehen sich - wie ich jetzt gesehen habe - doch mehr auf die Erwartungen. Wer sich von dem Buch eine Fortsetzung von "Eat Pray Love" verspricht, wird wohl enttäuscht. Aber wer davon eine sachliche Betrachtung der Facetten der Ehe erwartet, scheint dann doch mehr das gefunden zu haben, was er suchte. Und ich erwarte mir von dem Buch definitiv keinen Roman, sondern Gedanken zur Ehe. Somit ist mein Interesse weiter gestiegen. Das Buch ist jetzt auf meinen Wunschzettel gewandert.

Und dann noch für alle, die Tolstoi mögen. Viele werden es aber wohl schon selbst entdeckt haben, denn es ist bereits im Februar 2010 erschienen: "Für alle Tage" von Tolstoi. Hierin versammelte Tolstoi wohl seine Lebens-Erkenntnisse nach Themen sortiert den 365 Tagen des Jahres zu. Und auf dem Klappentext stand, dass er wohl über dieses letzte große Werk gesagt hat, dass er es gern zur Hand nimmt und hofft, dass es seinen Lesern auch so gehen wird. Wenn er wüsste, dass so lange Zeit nach seinem Tod seine Gedanken immer noch genügend von Interesse sind, dass ihm diese vollständige Ausgabe zu Ehren veröffentlicht wurde, würde er sich wohl freuen. Eine schöne Idee. Und zwar teuer (49,95 €), aber wohl auch gut gemacht, wie einige sich über das Buch äußern.

Gefreut habe ich mich auch über den 5,- € Online-Gutschein, den ich in die Einkaufstüte (ich habe "Blind River" von Steve Hamilton mitgenommen) gesteckt bekommen habe, habe ich mich auch gefreut! Zumal diese Thalia-Online-Gutscheine immer auch für Bücher gelten und der Mindestbestellwert nur 20,- € beträgt. Zudem sind sie immer lange Zeit gültig. Da könnte man sagen: Kleine Geschenke erhalten die Kundschaft! :D (Mich lockt ja jetzt genug! :mrgreen: )
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Rachel » Do 16. Dez 2010, 13:25

Hallo Petra,

ich habe die englische Ausgabe von "Rost" schon eine Weile hier liegen, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass es von dem Buch inzwischen auch eine deutsche Übersetzung gibt. Ein Hineinlesen hatte mir damals auch sehr zugesagt, nur gab es die nötige Lesezeit beim Kauf leider nicht dazu. :)
Liebe Grüße,
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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Petra » Do 16. Dez 2010, 16:23

Uhi Rachel,

die Originalausgabe von "Rost" subt also schon lange bei Dir. Interessant. Der Autor hat ja viel Lob bekommen und wird hoch gehandelt. Und das reinlesen hat wirklich Interesse geweckt. Es freut mich, dass es Dir genauso ging.

Nun kann ich meine Fingerchen kaum noch still halten. Am liebsten würde ich es kaufen. Aber mein Thalia-Gutschein läuft mir ja nicht weg. Der ist noch etwas länger gültig. :-)

Danke für Dein Feedback hier.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Josie » Fr 17. Dez 2010, 11:07

Hallo Petra,

leider kann ich dir zu deinen Büchern auch nichts sagen. Zwei davon habe ich schon eine Weile auf meiner Wunschliste (Handbuch für Detektive - ist dieses Jahr sogar auf meiner Weihnachtswunschliste, mal schauen, ob ich es bekomme, dann könnte ich dir sicher schon bald berichten und Frühstück mit Proust) ,aber beide nenne ich noch nicht mein Eigen.

Da du aber gerade Tolstoi erwähnst, der momentan ja auch hier mehrmals aktuell Thema ist, ist mir vor ein paar Tagen durch Zufall folgendes Buch über den Weg gelaufen:

Sofja Tolstaja: Ein Leben an der Seite Tolstojs
http://www.amazon.de/Sofja-Tolstaja-Leb ... 051&sr=8-2

Hier noch ein weiterer Link zu dem Buch bzw. zu Sofja Tolstaja:

http://www.faz.net/s/Rub79A33397BE83440 ... ntent.html

Das würde mich sehr reizen. Vielleicht interessiert es auch den ein oder anderen hier oder jemand kennt die Biografie eventuell auch schon? Sofja Tolstaja schien auf jeden Fall eine interessante und starke Persönlichkeit gewesen zu sein.
Liebe Grüße
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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon JMaria » Sa 18. Dez 2010, 20:30

Hallo Josie,

Sofja Tolstaja:
Die Biographie über sie interessiert mich auch schon länger. Ich habe von Tolstaja "Eine Frage der Schuld" gelesen und das nächste Buch "Lied ohne Worte" liegt schon parat.

Sie hat einen schönen blumigen Stil und natürlich ist der Hintergrund, warum sie "Eine Frage der Schuld" schrieb, brisant, war es doch auch eine Retoure wegen Tolstois "Kreutzersonate".

Wir haben auch einen älteren Thread, das war bevor du zu uns gestossen bist:
:arrow: viewtopic.php?f=2&t=530&hilit=tolstaja

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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Josie » So 19. Dez 2010, 19:27

Liebe Maria,

vielen Dank für den Link zum Thread. Ich hatte zwar die Suchfunktion vor dem Schreiben meines Beitrags in Anspruch genommen, ob über die Biografie schon was geschrieben wurde (was ich mir eigentlich schon gedacht habe :D ), aber scheinbar hatte ich beim Durchlesen der Ergebnisse Tomaten auf den Augen. :roll:

Dieser ältere Beitrag ist sehr interessant, wobei mir evtl. diese blumige Sprache schon ein wenig zu viel sein könnte, aber das kann man ja eigentlich erst im Gesamtkontext des Buches beurteilen. Insofern wäre es einen Versuch wert.

Sollte ich mich für das Buch "Eine Frage der Schuld" entscheiden, wäre es dann aber sicher sinnvoll, vorher die Kreutzersonate gelesen zu haben, oder wie beurteilt Ihr das? Vielleicht fange ich dann erst mal mit einem Roman von Sofja Tolstaja an und gehe dann zur Biografie über.
Liebe Grüße
Claudia


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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon JMaria » Mo 20. Dez 2010, 11:30

Josie hat geschrieben: Sollte ich mich für das Buch "Eine Frage der Schuld" entscheiden, wäre es dann aber sicher sinnvoll, vorher die Kreutzersonate gelesen zu haben, oder wie beurteilt Ihr das? Vielleicht fange ich dann erst mal mit einem Roman von Sofja Tolstaja an und gehe dann zur Biografie über.


Hallo Josie,

sinnvoll finde ich das schon, obwohl man "Die Kreutzersonate" mit etwas Abstand zur Thematik lesen sollte. Tolstois Leben und der Mensch Tolstoi war doch sehr komplex. Sein Alterswerk unterscheidet sich von "Anna Karenina" und "Krieg und Frieden". Die Sinnfrage im Leben trieb ihn fast in den Selbstmord...

In diesem Jahr kam auch "Meine Beichte" von Tolstoi heraus:

Kurzbeschreibung
Nach dem großen Erfolg von Krieg und Frieden und Anna Karenina durchlebt Tolstoj eine tiefe Lebenskrise. Seine Gedanken und Zweifel, die er in Meine Beichte niederschreibt, treiben ihn an den Rand des Selbstmords. Meine Beichte ist der wichtigste autobiographische Text Tolstojs. Er ist Dokument seiner »neuen geistigen Geburt« und der Abwendung von seinem bisherigen Leben und jeglichem weltlichen Besitz, um so Gott näher zu sein.



Es gibt ja diese schöne Manesse-Ausgabe in einer Janus-Aufmachung, sehr originell:

:arrow: Amazon

würde ich mir kaufen, wenn ich nicht schon beide Romane in Einzelausgaben hätte.

Liebe Grüße
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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Petra » Mo 20. Dez 2010, 12:34

Hallo zusammen,

Josie, das ist ja interessant, dass Du "Handbuch für Detektive" auf Deinem Weihnachts-Wunschzettel stehen hast! Du musst bitte unbedingt berichten, falls Du es geschenkt bekommst und liest. Freut mich, dass nicht nur ich Interesse für diese Buch habe.

Und "Frühstück mit Proust" klingt wirklich auch sehr schön. Auch dazu: Falls Du mal näheres sagen kannst, lass es mich wissen.

Deine Fragen zu Sofja Tolstaja hat Maria schon sehr schön beantwortet. Da sie auch "Eine Frage der Schuld" kennt, ist sie die bessere Ansprechpartnerin. Aber Tolstois "Kreutzersonate" kenne ich auch. Aus dem Grund interessiert mich auch "Eine Frage der Schuld" sehr. Ich habe das Buch lange schon in meinem SUB. Und habe mir vorgenommen, zuvor noch mal "Die Kreutzersonate" zu lesen. Da ich das erste lesen jedoch schon so gar nicht genossen habe, habe ich mir eine ungekürzte Lesung davon vorgenommen zu hören. Doch dazu gekommen bin ich noch nicht.

Ich würde sie somit an Deiner Stelle schon zuvor lesen. Einfach um ein besseres Verständnis zu haben. Zumal Sofja Tolstajas Buch ihre Einstellungen zu den Themen der Kreutzersonate wiederzugeben scheint. Das ist der Grund, warum es mich auch ganz besonders interessiert. Denn ich war beim lesen von der Kreutzersonate damals erschüttert. Konnte gar nicht verstehen, warum solch ein Buch ein Klassiker der Weltliteratur sein soll. Doch das darf man nicht für sich alleine stehend sehen. Es ist selbstverständlich ein Klassiker der Weltliteratur, da es im Rahmen von Tolstois Gesamtwerk dazu gehört. Stünde es für sich alleine, hätte man darin wohl einen Fanatiker erkannt, der nicht seine Zeit widerspiegelt, sondern eine sehr extreme Form der Sichtweisen von damals. Aber der Grund liegt darin, dass er - wie Maria so schön schon sagte - in seinen späten Jahren in eine schwere Glaubens- und Sinnkrise verfiel. Und die spiegelt sich hier wider. Die Kreutzersonate ist somit schon interessant, wenn man Tolstois Leben dazu betrachtet. Denn nur so kann man verstehen, was ihn bewogen hat, diese Hass-Triade eines Besessenen zu verfassen.

Umso interessanter aber, wie seine Frau damit umgegangen ist. Und das, was ich über "Eine Frage der Schuld" gelesen habe, lässt mich vermuten, dass sowohl Tolstoi, als auch seine Frau in ihren beiden Büchern Szenen aus ihrer eigenen Ehe benutzt haben. Aber um das beurteilen zu können, muss ich erst noch "Eine Frage der Schuld" lesen.

Ich wollte Dir auch schon diesen Manesse-Band empfehlen, in dem beide Werke vereint sind, die für mich auch untrennbar zusammen gehören. Maria ist mir aber zuvor gekommen. Ich finde es toll, dass Manesse diese Ausgabe herausgebracht hat.

Ich war nach der Kreutzersonate übrigens so abgeschreckt von Tolstoi, dass ich mir nicht vorstellen konnte, von ihm noch ein Buch zu lesen. Doch ich konnte das im Laufe der Zeit relativieren. In seinen späteren Jahren war er so extrem. Als jüngerer Mensch gar nicht so. Und ein reinlesen in "Anna Karenina" zeigt mir einen ganz anderen Tolstoi, den ich sehr wohl gern kennen lernen möchte.

Vielleicht konnte Dir das ein wenig in der Einschätzung helfen.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Petra » Mo 20. Dez 2010, 16:32

Hallo zusammen,

hat von Euch eigentlich schon mal jemand was von Lily Bret gelesen? Ich bin kürzlich über ihren Roman "Einfach so" gestolpert. Kennt ihn jemand? Wie hat er Euch gefallen?

Ich habe mal "Chuzpe" von ihr gehört (als Hörbuch). Fand ich sehr nett.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Gerade beim Stöbern entdeckt - Kennt jemand?

Beitragvon Josie » Di 21. Dez 2010, 14:18

Liebe Maria,
liebe Petra,

ganz ganz lieben Dank für Eure Mühe, mir derart detailliert die ganzen (Hintergrund-) Infos zu Tolstoi und Sofja Tolstaja zusamenzustellen. Wie lieb von Euch... :)

Die Manesse-Ausgabe ist direkt auf meinen Wunschzettel gewandert und wird bei der nächsten Amazon-Bestellung geordert.

Heute hatten wir beim Tierarzt eine sehr lange Wartezeit und als ich zufällig in dem im Wartezimmer liegenden "Stern" stöberte, fand ich dort einen Artikel über Tolstoi. Sicher keine wirklichen neuen Informationen für Leute, die sich mit ihm schon näher beschäftigt haben; ich fand den Bericht aber recht interessant und gerade so passend zum Thema.

Petra, sollte ich das Handbuch für Detektive tatsächlich bekommen, werde ich auf jeden Fall berichten.
Liebe Grüße
Claudia


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