Trixie hat geschrieben:Meine aktuelle Lektüre Der wandernde Spielzeugladen gefällt mir immer besser: Nicht nur, daß mich der Screwball-Krimi-Stil in ausgesprochen gute Laune beim Lesen versetzt, in einem der späteren Kapitel gibt es eine herrlich skurrile Verfolgungsjagd durch das abendliche Oxford.
Und wie ich schon im Thread Buch im Buch erwähnt habe, spielen die Limericks aus dem Book of Nonsense von Edward Lear eine große Rolle, weil die Verdächtigen in diesem Mordfall alle unter Decknamen agieren, die aus diesen Versen entnommen wurden. Natürlich kommt ein Professor für englische Literatur -wie Gervase Fen einer ist- ziemlich schnell auf diesen Zusammenhang, und es ist daher auch keine Überraschung, daß bei den Ermittlungen zu den Verbrechen in diesem Kriminalroman die Angehörigen der Oxforder Colleges -Lehrkörper wie Studenten- die Nase gegenüber so manchem Übeltäter vorn haben.
Jedenfalls machen die eingestreuten Sprichworte und Zitate -im Gegensatz zu Van Dine!- die Geschichte sehr unterhaltsam (und auf unaufdringliche Art sogar bildend), und ich stelle darin einmal mehr eine bemerkenswerte Parallele zu der TV-Serie Lewis fest, nicht nur in Sachen Schauplatz, sondern auch in dieser unbeschreiblichen Atmosphäre. Und natürlich ließ mich die Erwähnung von Lears Book of Nonsense sofort an die eine Episode aus Lewis denken mit Lewis Carrolls Hunting of the Snark.
Maria, ich bin felsenfest davon überzeugt, daß dir dieses Buch sehr gut gefallen würde, besonders, falls dir gerade noch immer nicht nach allzu gewichtiger Lektüre sein sollte.
P.S.: Ab jetzt werde ich mir Edmund Crispins Fen-Krimis für meine Phasen der Lese-Unlust vormerken - sie wirken prima zu dem Zweck.
Hallo Trixie,
du hattest natürlich recht, mir hat das lesen des Buches (am Wochenende) viel Spaß gemacht.
Man fühlt sich in ein Oxford versetzt, das sich, könnte ich mir vorstellen, kaum verändert hat, ob in der TV Serie "Lewis" oder wenn Gervaise Fen Jahrzehnte früher durch die Strassen Oxfords fährt oder läuft.
Wenn man sich die Mühe machte, könnte man mit dem Finger auf einer Straßenkarte die Verfolgungsjagden mitverfolgen.
Die literarischen Anspielung machen einen weiteren Reiz aus. Und auch wenn manches überzogen daher kommt, so steckt viel unter der Oberfläche, wenn man genau reinliest.
Feiner Lesestoff und es war nicht mein letzter von diesem Autor.