ja Binchen, ich verspreche mir über „Rot ist mein Name“ auch endlich einen guten Einstieg in dieses Genre, der mich meine früheren Erlebnisse mit historischen Romanen vergessen lässt. Vielen Dank für die Ermutigung. Und richtig: Begleitend dazu ein Sachbuch (möglichst nicht zu erschlagend, deshalb ist Pilawa wirklich vielleicht genau das richtige für den Einstieg – ich werde bei Gelegenheit reinschauen).
Binchen hat geschrieben:Aber man muss doch nicht alles mögen und lesen wollen! Es ist sicher spannend Genres zu entdecken, aber Du wirst Dich sicher zu nichts zwingen müssen.
Das meine ich so auch nicht. Aber ich interessiere mich ja schon für vergangene Zeiten (z. B. durch Klassiker und Briefwechsel von früher lerne ich auch viel und sehr, sehr gern!) und finde es schade, dass ich dieses Thema bisher so vernachlässigen musste, da ich immer die falschen historischen Romane für mich gegriffen habe.
Von meinen Eindrücken beim reinschauen in Pilawas Mittelalter berichte ich dann bei Zeiten auf jeden Fall, liebe Rachel. Und auch Dir vielen Dank für die Bestätigung dass ich mit den historischen Romanen, die ich hier liegen habe, wirklich Gutes vor mir habe!
Von Dunnett würde mich Lymond auch mehr reizen. Ich hoffe ja noch, dass die auch mal neu aufgelegt werden. Denn davon sind m. W. wirklich nur sehr alte und abgegriffene Exemplare im Umlauf und das verdirbt mir leider den Spaß. Aber wer weiß, vielleicht machst Du mich ja dann bald ganz neugierig auf Niccòlo oder ein reinlesen lässt mich doch mal dort festhängen. Jetzt, wo ich zur Zeit mehr lese, könnte das ja passieren.
Maria hat es ganz gut für mich auf den Punkt gebracht. Historischer „Dschungel“ (man weiß gar nicht wo man beginnen soll und was wirklich gut ist) und auch der Wunsch von solch einem Roman nicht NUR gut unterhalten zu werden. Das reicht mir in dem Genre auch nicht. Denn dann würde ich persönlich lieber etwas zeitgenössisches lesen.
Aber Maria, Du machst mir auch Mut, da es Dir ähnlich ging und Du einen Weg aus diesem Dschungel herausgefunden hast!
Dass mich Pamuk auf das von Dir empfohlene Sachbuch neugierig macht, könnte ich mir bei mir auch vorstellen. Mal sehen, ob es so sein wird. Denn die Türkei und ihre Vergangenheit interessiert mich zur Zeit aus meinem persönlichen Hintergrund heraus einfach besonders.
Übrigens: Ich interessiere mich gar nicht vorzugsweise fürs Mittelalter. Ich finde auch das 16., 17., 18. und 19. Jahrhundert sehr interessant – oder sogar noch interessanter als das Mittelalter (wenn ich mich entscheiden müsste). Aber Pilawas Buch löste diese Gedanken ja in mir aus und er beschäftigt sich ja mit dem Mittelalter.
An Steffi und Rachel noch: Ja, gut recherchiert sollte Grundvoraussetzung sein. Aber leider ist das wirklich nicht so. Und noch andersherum: Ich habe auch schon erlebt, dass ein Historiker zwar tolle Fakten untergebracht hat, aber in eine für mich belanglose, völlig austauschbare Geschichte mit Figuren die blass und mir viel zu gleichgültig waren. Dann nützt mir das auch nichts. Dann vergeht mir wieder der Spaß und ich denke mir: Hätte er besser ein Sachbuch geschrieben. Denn beides in Verbindung – historisch ausreichend bewandert und ein Talent zum erzählen – findet man scheinbar nicht so oft. Und ich hatte diese bezüglich eine Enttäuschung zu viel, was mich halt lange Jahre von dem Genre erst mal ferngehalten hat. Ich denke aber inzwischen auch: Es gibt auch in diesem Genre viel lesenswertes. Aber man muss wohl sorgfältig danach suchen und wählerisch sein. Was ich überdies hasse (machen Historiker auch anscheinend gern, zumal wenn sie nicht wirklich gut erzählen können) ist, wenn mir etwas wissenswertes aus der vergangenen Zeit vermittelt werden soll und ich fast ein Schild vor mir sehen kann mit der Aufschrift: „ACHTUNG Leser, hier kannst Du jetzt was lernen!“ Manchmal ist das so plump in die Geschichte eingebaut, dass ich einfach aus dem Lesefluss herauskomme und mir die ganze Geschichte drum herum nur noch konstruiert erscheint.
Ich möchte wie Steffi in einem historischen Roman auch gern etwas über die Lebensumstände und die politische Lage (schön, wenn ein Autor das ganz selbstverständlich miteinbringen kann, so dass es nicht trocken wird - ist ja auch nicht leicht so etwas noch unterhaltsam und spannend herüber zu bringen) und die Probleme die die Menschen damals (bedingt durch die Zeit in der sie lebten) hatten lernen.
Britti, dass Dich Pilawas Buch auch interessiert (auch seine Zeitreise) freut mich. Wenn es was taugt, dann ist das sicher für uns beide etwas interessantes und lehrreiches in genau der richtigen Dosis für den Start. Und ich traue Pilawa das auch zu (ich kann mich natürlich auch täuschen), denn seine Faszination für Geschichte sprang mir auch ins Auge.
In beiden Fällen (Pilawas Zeitreise und Mittelalter) finde ich das Buch glaube ich reizvoller wegen der begleitenden Abbildungen, die enthalten sein sollen. Mir hilft das bestimmt mein Vorstellungsvermögen zu aktivieren.