Erste Sätze

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Re: Erste Sätze

Beitragvon JMaria » Do 3. Nov 2016, 17:30

Zitat:

Im Herbst sieht man, daß die Stadt stirbt. Diejenigen, die fliehen wollten, sind schon lange geflohen. In der Abenddämmerung hängt der Gestank brennender Blätter. Der Rauch mischt sich mit Nebel und verhüllt die Außenbezirke. Die Lichter werden gelblich und fahl. Man muß auf die Fußgänger achten, sie sind schwarz wie der Asphalt. Manchmal fahre ich kreuz und quer durch die Stadt und sehe, daß es keine Stelle gibt, wo man aussteigen möchte - und keinen Grund....

[Hinter der Blechwand von Andrzej Stasiuk]

Eine Roadnovel über zwei Trödelhändler !
Schöne Grüße, Maria
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Petra » Di 8. Nov 2016, 21:18

Stark! Das macht große Lust!

Das Buch habe ich lange schon im Visier. Hoffentlich mögen meine Augen bald wieder lesen, Du hast mir das Buch in Erinnerung gebracht, Maria. Danke dafür! Es ist auf meinem SUB wieder ganz weit nach oben gerutscht. :lesen:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Erste Sätze

Beitragvon Didonia » Di 8. Nov 2016, 22:22

Der Mann sah gut aus mit seinen großen, schwarz schimmernden Augen, dem olivfarbenen Teint, der auf einer klaren, reinen Haut von unvergleichlich glatter Struktur lag, und dem lockigen schwarzen Haarschopf, der zum Wuscheln einlud - kurz, er war ein Mann, den Frauen gern betrachten, einer, der sich der einschmeichelnden Wirkung seines Aussehens voll und ganz bewusst ist.


So eine Beschreibung hätte ich in einer Liebesschnulze erwartet, aber nicht bei Jack London. Hier ist es der erste Satz aus seinem Buch Mord auf Bestellung.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Erste Sätze

Beitragvon Shaftoe » Sa 17. Dez 2016, 12:19

so fängt man einen Roman an:

"Cox erreichte das chinesische Festland unter schlaffen Segeln am Morgen jenes Oktobertages, an dem Qiánlóng, der mächtigste Mann der Welt und Kaiser von China, siebenundzwanzig Steuerbeamten und Wertpapierhändlern die Nasen abschneiden ließ."

Christoph Ransmayr – Cox oder Der Lauf der Zeit

Grüße
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Re: Erste Sätze

Beitragvon JMaria » So 18. Dez 2016, 13:17

Shaftoe hat geschrieben:so fängt man einen Roman an:

"Cox erreichte das chinesische Festland unter schlaffen Segeln am Morgen jenes Oktobertages, an dem Qiánlóng, der mächtigste Mann der Welt und Kaiser von China, siebenundzwanzig Steuerbeamten und Wertpapierhändlern die Nasen abschneiden ließ."

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Grüße


Absolut der Hammer :axt:
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Petra » Mo 16. Jan 2017, 12:33

"Wer einmal die Veränderung in einer Landschaft gesehen hat, sobald ein Schiff ins Blickfeld kommt, wird sich nie mit der Behauptung einverstanden erklären können, dass ein einzelnes Menschenleben ohne Bedeutung sei."

"Eis" von Ulla Lena Lundberg

Ein wundervoller Anfang, und es geht genauso wundervoll weiter. :schwaermt:
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Erste Sätze

Beitragvon Didonia » Mo 16. Jan 2017, 14:43

Das klingt in der Tag verführerisch.
Lesende Grüße, Anne

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Re: Erste Sätze

Beitragvon JMaria » Do 6. Apr 2017, 11:10

"Im Anfang war das Gewürz."

Magellan
von Stefan Zweig



Ich finde, dieser Satz in seiner Knappheit, derart aussagekräftig! Was hat die Begierde nach Gewürzen nicht alles in Gang gesetzt; Entdeckungsfahrten, Suchen nach einer besseren Route, Handelskriege, Handelsgesellschaften ...

Großartiger Satz!
Schöne Grüße, Maria
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Re: Erste Sätze

Beitragvon JMaria » Do 27. Apr 2017, 10:35

Dieser 1. Satz gefällt mir sehr gut:

Der Erfinder goss sich ein Glas Milch ein und horchte auf das zwanzigste Jahrhundert.

aus "Licht" von Anthony McCarten.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Didonia » Do 27. Apr 2017, 10:54

Der Erfinder ist mir schon mal äußerst sympatisch. Ich trinke gerne Milch.
Lesende Grüße, Anne

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