Erste Sätze

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Re: Erste Sätze

Beitragvon Barbara » Mo 14. Mär 2011, 17:26

Liebe Petra,

ach so. Das hat mich auch ein wenig irritiert. Leider kann ich dazu nicht so viel sagen.

@Binchen: Vielleicht magst Du etwas genauer beschreiben, wie Du diesen Qualitätsvergleich meinst?

Ich könnte mir vorstellen, dass Du es so meinst, dass die beiden Autoren, sich diesen hohen Anspruch selbst auferlegt haben und ihn im Grunde gar nicht erfüllen können. Aber, das kann ja nicht sein, da sie nichts von meinem/unserem Vergleich bzgl. Anna Karenina wissen können. ;)
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Binchen » Mo 14. Mär 2011, 18:17

Huhu liebe Tolstoi-Fans ...

na wie meinte ich das?

Rhytmus und Idee erinnerten mich einfach an den berühmten Tolstoi-Satz.

Krimiautoren sind doch auch Autoren, dass sie ggf. gern unter Beweis stellen, dass sie Ihre Klassiker auch kennen und dann spielen sie mit den Worten von ihren Vorbildern - mehr hab ich hinter der Erinnerung nicht gesehen.

Da sie aber auf die Klassiker anspielen legen sie eine Messlatte auf. Ich glaube bei solch einer Erwähnung aber eher an ein Augenzwinkern als an einen ernsthaften Vergleich.
Zuletzt geändert von Binchen am Mo 14. Mär 2011, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Barbara » Mo 14. Mär 2011, 18:44

Liebes Binchen,

ahh, alles klar, danke für Deine Erläuterungen.
Stimmt, das könnte so sein.
Sieht so aus, als müsste ich mir diesen Krimi auch mal näher anschauen.
Wenn Du ihn gelesen hast, dann berichte doch mal, ob sich weitere Vergleiche ziehen lassen könnten.
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Petra » Mo 14. Mär 2011, 19:02

Hallo zusammen,

zwar verstehe ich Eure Gedanken dazu nun, aber nach wie vor denke ich nicht, dass von den Krimi-Autoren hier beabsichtigt war an Tolstoi zu erinnern oder auf ihn anzuspielen.

Von daher ist für mich die einzige Messlatte, die sie gelegt haben, dieser pfiffige Satz, mit dem sie mich beschwingt ins Geschehen reißen, wie ich es mir von einem Krimi wünsche.

So geht es übrigens dann weiter: "Alles Unglück in der Welt beginnt damit, dass die Leute nicht zu Hause bleiben. Warum muss mir denn nun gerade diese Lebensweisheit durch den Kopf schießen?, fragte sich Xaver Pucher und stemmte sich entschieden gegen Wind und Regen, die über den Platz vor dem Wiener Westbahnhof fegten."

Da war ich direkt drin - und so ging es mir auch beim anlesen der nächsten Kapitel.
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Binchen » Mo 14. Mär 2011, 19:06

... Na ist doch egal, warum man in ein Buch hineingezogen wird, schön ist doch einzig, dass es funktioniert - nur damit verdienen die Autoren ihre Anerkennung und letztendlich ihr Geld.
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Fevvers » Di 15. Mär 2011, 01:10

Hallo zusammen,

das Zitieren von Tolstoi beim Stichwort "Erster Satz" scheint eine Art literarischer Pawlow'scher Reflex zu sein. ;)

Mich begeistert der erste Satz aus Petras Krimi aufgrund des ihm innewohnenden Spannungsverhältnisses: Während der erste Hauptsatz-Teil zunächst den Anschein erweckt, dass der Text sich in stilistische und moralphilosophische Höhen zu erheben vermag, holt der sich anschließende Objektsatz die Leserin/den Leser in seiner gewollten Banalität auf den Boden der Realität zurück. Wärste mal zu Hause geblieben! Wie oft stößt man diesen Seufzer aus. Hier kostet es jemandem das Leben. Genial. So viel zum Thema Qualität.
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Binchen » Di 15. Mär 2011, 08:50

Hallo liebe Fevvers,

Du kannst das toll aus dem Satzkonstrukt ablesen, was bei mir nur im Bauch stattgefunden hat - Ich bewundere soetwas.

Was hätte mir so eine analytische Vorgehensweise früher doch helfen können. Das konnten bei uns im Unterricht immer nur auserwählte Exemplare, während ich nicht einmal grundlegende Grammatik erklären konnte. Nur (meistens) richtig benutzen.

Schön wie Du das gemacht hast *strahl*
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Petra » Di 15. Mär 2011, 10:05

Hallo Fevvers,

ja, genauso ist es. Erst wird in dem Satz eine moralische Aussage angetäuscht, um sie im nächsten Atemzug in einer banalen Lebensweisheit (wie die Autoren der Figur des Xaver Pucher ja im zweiten Satz auch selbst in den Mund legen) aufzulösen. Köstlich! Mich hatten sie damit auch sofort! :mrgreen:

Schade, dass ich über den Krimi - falls ich ihn vor Erscheinen lesen sollte (es juckt mich schwer in den Fingern) noch nicht weiter berichten darf. Aber gegen eine kleine private E-Mail dürfte ja keiner was sagen können! ;-)
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Fevvers » Di 15. Mär 2011, 10:25

Nein, Petra,

lass es lieber sein. Zum einen will ich die Vorfreude genießen (ich freue mich im Frühjahr noch auf so manchen Krimi, wie z.B. Juretzka, Maurer oder Wollenhaupt), zum anderen Dich natürlich keineswegs in ein moralisches Dilemma bringen. *eg*
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Re: Erste Sätze

Beitragvon Petra » Di 15. Mär 2011, 10:40

Hallo Fevvers,

gut, dann muss ich keinen Verrat begehen! Das hat hätte der Diogenes Verlag auch nicht verdient! ;-)

Juretzka, dann begibst Du Dich kriminalliterarisch in meine Nähe (wo ich seit und durch meine Geburt doch ganz persönlich mit dem Ruhrpott in Verbindung stehe). Lohnt die Reihe?
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