Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Binchen » Fr 20. Mär 2009, 22:11

Huhu - ich bin gerade in Russland und England unterwegs.

Die Jagd nach Eiern lässt mich in Russland fast verzweifeln, so dass ich in einem kleinen netten Dorf gerne mit vielen neuen Nachbarn und Freunden einen kleinen Wollladen auf Trapp bringen will.

Gerade gab's ein Deja Vu - fast war es Julia Roberts, die in meine Buchhandlung von Notting Hill stürmte - aber nein es war eine Berühmtheit, die mit Tüten vom McKnit aus der Tür stürzte und sich vor die Paparazzi warf -

Eine Strickrund dazu wie aus 'Die Maschen der Frauen' , Strand, ein Riesennachbarhund, eine nervige Mitarbeiterin - Eine nette unterhaltsame Gemeinschaft lernt man in diesem Dorf kennen, mal gucken, ob auch noch Probleme kommen, oder ob es einfach nur nett und freundlich bleibt.

Die Strickmuster für die Schals und Blüten hätte ich mir jedoch auch gewünscht. Eine Homepage, wie bei den Maschen der Frauen hab ich leider (noch???) nicht gefunden. (Komme, was WOLLE)
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Britti » Sa 21. Mär 2009, 12:00

Oh Binchen.

Das Buch steht gaaanz oben auf meiner Liste. Komme was Wolle scheint mir sehr vielversprechend! Ich hatte ja auch schon richtig viel Spaß mit den Maschen der Frauen.

Ich bin noch immer mit David Hunter in Tennessee, aber wir nähern uns dem Ende ;) Dazu später ein Extrathread damit ich niemandem etwas vorweg nehme.
Weiterhin viel Spaß mit eurer Lektüre :D
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Turni » Sa 21. Mär 2009, 13:58

Da ich gerade "Zeit der Freundinnen" von D.B.Hellmann lese bin ich gerade im sonnigen LosAngeles.
Das Buch hingegen ist gar nicht so sonnig, sondern beleuchtet die Schattenseiten des Lebens.
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Binchen » Sa 21. Mär 2009, 21:17

Huhu liebe Britti,

Extrathread ist gut - zu Leichenblässe - ich muss auch noch einiges loswerden ....
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Petra » Mo 23. Mär 2009, 14:39

Hallo zusammen,

in Indien geht es gerade mal wieder heftig zu! Ram Mohammed Thomas erklärt seiner Anwältin und mir gerade, wie er die nächste Frage in der Quizshow beantworten konnte.

Man frohlockt mit Ram, dass er die Frage beantworten kann. Allein schon, weil der Quizmaster so herablassend auf jemanden mit dem (gar nicht nennenswerten) Bildungsgrad eines Jungen wie Ram schaut. Doch so sehr man sich auch freut, dass er die Antwort auf die Frage nach dem kleinsten Planeten im Universum beantworten kann, so sehr bleibt einem das frohlockende Lachen im Halse stecken! Denn die Geschichte, warum Ram die Antwort weiß, hat es in sich!

Sehr beeindruckend, die Art und Weise, wie hier aus diesem indischen Leben erzählt wird!

Eure Aufenthaltsorte haben es aber auch in sich! Die raue Küste Neuenglands, Russland (auf diese Eiersuche möchte ich mich auch noch begeben - wie gefällt es Dir denn, Binchen?) und der Wollladen in dem beschaulichen Dorf (auch da bin ich sehr auf die weitere Entwicklung gespannt, Binchen), nach Tennesse zu David Hunter wird es mich bestimmt auch bald mal verschlagen! Und was die zwei Freundinnen in Los Angeles so treiben, ist sicher auch interessant - von D.B.Hellmann habe ich mal "Zwei Frauen" gelesen. Es ist ewig her, aber es hat mich nachhaltig beeindruckt!

Schön, unsere gegenseitige Auslands-Berichtserstattung! :mrgreen:
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
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Ich höre gerade: :kopfhoerer:
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Britti » Mo 23. Mär 2009, 18:26

So, jetzt bin ich durch und bin froh das ich am Ende von Leichenblässe aus Tennessee raus durfte und ins vertraute London zurück kam.

Das war schon ein heftiger Tripp, aber er war gelungen und gut.

Liebe Petra du machst mich nun wieder neugierig. Rupien, Rupien liegt zu Hause im SUB und wartet. Vielleicht lasse ich erstmal die Finger von Rettungslos und begebe mich statt nach Holland auch nach Indien :roll: Werde ich morgen zu Hause aus dem Bauch heraus entscheiden ;)
Aber da ich auch bald den Film sehen möchte denke ich wäre das nun endlich ein guter Zeitpunkt es zu lesen. Es liegt schließlich schon ziemlich lange bei mir rum *g*

Was mich auch schon lange reizt ist Lolita lesen in Teheran. Auch das schlummert schon auf meinem SUB...
Ja und die Buddenbrooks, bereits angefangen...die werde ich wohl Ostern mitnehmen wenn wir wieder hier oben sind und sie hier in der passenden Umgebung lesen. Dann fahre ich mal rüber nach Lübeck (von hier aus ist das mit dem Schiff möglich, wo ich ja dann auch lesen könnte ;) und lasse mich von der Thomas Mann Stadt inspirieren. Ja, so mache ich es :D
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Doris » Mo 23. Mär 2009, 21:00

Britti hat geschrieben:Ja und die Buddenbrooks, bereits angefangen...die werde ich wohl Ostern mitnehmen wenn wir wieder hier oben sind und sie hier in der passenden Umgebung lesen. Dann fahre ich mal rüber nach Lübeck (von hier aus ist das mit dem Schiff möglich, wo ich ja dann auch lesen könnte ;) und lasse mich von der Thomas Mann Stadt inspirieren. Ja, so mache ich es :D


Liebe Britti,
oh, das hört sich richtig gut an - ich finde es immer so schön, passend zur Stadt/Land ein Buch zu lesen. Man ist dann gleich noch viel mehr dabei.

Herzlichst, Doris
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon steffi » Mi 25. Mär 2009, 10:23

Schöne Idee, Britti !

Ich bin an der Ostküste der USA, könnte San Francisco sein. Es ist mitten im zweiten Weltkrieg. Ich warte auf einen Brief meines Mannes, der mit einem Schiff irgendwo im Südpazifik ist. Außerdem gehe ich in einer Munitionsfabrik arbeiten, wohne in einer Garage, die aber nett von dem älteren, freundlichen Ehepaar ausgestattet wurde und bin hochschwanger. Ein bißchen bin ich sauer auf meinen Mann, denn zuerst hatte er den Kriegsdienst verweigert und dann, weil er Schuldgefühle hatte, sich doch noch gemeldet. Die Ausgrenzung aus der Gesellschaft habe ich mit ihm ertragen, aber jetzt, obwohl ich nun als Soldatenfrau anerkannt bin, bin ich einsamer als zuvor. Heute war endlich Post da - es war mein eigener, vor 2 Wochen abgesandter Brief an ihn mit dem Stempel: Empfänger unbekannt, nicht zustellbar !
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Petra » Mi 25. Mär 2009, 15:36

Hallo Ihr Lieben,

in Indien geht es weiterhin heftig zu! Der arme Ram Mohammed Thomas erzählt der Anwältin (und mir) weiterhin aus Etappen seines Lebens. Im Moment berichtet er uns, wie es kam, dass er die Antwort auf die 50.000 Rupien-Frage wusste. Spannend, was er im Hause der australischen Familie des Colonel Taylor erlebt! Aber es wird auch deutlich, wie selbst nicht ganz schlecht denkende Menschen mit Menschen aus Rams Gesellschaftsschicht (oder passender: Kaste) umgehen. Und wie ein Mensch wie Ram einiges hinnimmt. Einfach weil er es nicht besser weiß, nicht besser wissen kann. Und wie andere das für ihre Zwecke ausnutzen. Da stockt einem schon der Atem! So haben die Taylors schon schlechte Erfahrungen mit ihrem Personal gemacht (was aber auch gar nicht so arg verwundert, denn die Taten des Personals entstehen aus der Not heraus... ein kleines Stückchen vom Kuchen abhaben wollen) und bestimmen einfach so, dass Ram seinen Lohn erst bekommt (mit Ausnahme eines kleinen Taschengelds), wenn er irgendwann seinen Dienst bei den Taylors einstellt und sich nichts hat zu schulden kommen lassen. Ob Ram aber jemals das Geld sehen wird? Ich bin da misstrauischer als er, obwohl er in seinem Leben schlechte Erfahrungen in rauen Mengen sammeln konnte! Aber einiges weiß er nicht besser. Einiges nimmt er hin. Weil ihm auch gar nichts anderes übrig bleibt. Er hat gar keine Möglichkeit für seine Rechte einzustehen.

Aber das ist nur ein winziger Satz in dieser erzählten Etappe bei den Taylors. Und dennoch lösen sie so viele Gedanken und Gefühle im Leser aus. Wenn einem Buch so etwas - zudem noch auf so originelle und unterhaltsame Weise - gelingt, dann ist es doch wirklich beachtlich!

Ich halte mich gern bei Ram in Indien auf. Denn es ist einfach zum staunen. Auch in der Geschichte zu der 10.000 Rupien-Frage. Eine Freundin von mir hat Indien mal bereist und kam ganz erschüttert zurück. Angebundene bettelnde, verkrüppelte Kinder an Geländern vor dem Haus. Obwohl meine Freundin ein sehr informierter Mensch ist, der auch nicht allzu emotional ist, konnte sie nicht hinschauen. So unfassbar und schrecklich war was sie sah! Wenn ich mir dann eine Geschichte wie die zur 10.000 Rupien-Frage anschaue, dann weiß ich nur zu gut, dass das, was ich da mit Ram miterlebe, fast schon harmlos geschildert ist. Und dennoch: Ich war durch meine Freundin schon ein wenig innerlich gewappnet. Und hatte direkt keine guten Vermutungen, was die Menschen diesmal wieder mit Ram und seinem Freund Salim vorhatten. Aber was das Ergebnis war, hat mein Vorstellungsvermögen dann doch noch mal übertroffen.

Eine interessante Reise, die weniger deprimierend ist, als sie sein könnte. Denn Ram erzählt das alles wunderschön und ohne Selbstmitleid. Ein starker Junge, dem ich gern eine Weile zur Seite stehe - und von Herzen gönne, dass er den Gewinn einstreichen kann!

Ich freue mich nachher in der Bahn schon aufs weiterlesen! Nur schweren Herzens konnte ich eben nach der Mittagspause das Buch zur Seite legen!

So langsam bin ich auch auf die Verfilmung (Slumdog Millionär) sehr, sehr gespannt!

@Britti: Ja, vielleicht ist es auch für Dich Zeit (auch wegen des Films) "Rupien! Rupien!" aus dem SUB zu ziehen und literarisch nach Indien zu reisen! Ram kann Verstärkung gebrauchen! :-)
Freut mich sehr, dass ich Dich auf das Buch jetzt so neugierig gemacht habe!

Nach Teheran möchte ich auch ganz bald! "Lolita lesen in Teheran" steht auch in meinem SUB-Gerangel. Mal sehen, wann mich meine Reise dorthin führt. Ich bin auch gespannt, was ich nach "Rupien! Rupien!" lese. Bei meinen letzten Büchern hatte ich schon 1 oder 2, 3 Bücher im Hinterkopf. Jetzt im Moment aber keines so ganz direkt. So wird es eine völlig freie Wahl - auch mal schön! Denn d. h., dass ich in meinem RUB stöbern werde und selbst ganz gespannt sein darf, auf was meine nächste Wahl fällt! :-)
Aber bis dahin ist es noch etwas hin. Denn bis zur 1.000.000.000 Rupien-Frage sind es noch ein paar Kapitel! :-)

Deine Idee, erst zu den Buddenbrooks zurückzukehren wenn Du wieder mal nach Lübeck fährst, finde ich gut! Und ich werde mir meinen Buddenbrooks-Besuch vielleicht auch für solch eine Reise aufheben! :-)

@Doris: Ich hab's gut! Ich werde Britti bestimmt oft besuchen und kann mir meine Buddenbrooks auch bis dahin aufheben! Denn richtig: Das verstärkt noch mal beides - den Besuch dort und das Leseerlebnis! :-)

@Steffi: Manchmal wissen wir gar nicht wie gut wir es haben! Mir wird das gerade durch meine Reise nach Indien bewusst. Und wenn ich hier von Deiner Reise lese, dann wird mir auch bewusst, wie schlimm es sein muss, wenn man den Mann in den Krieg ziehen lassen muss! Ich hoffe, uns allen bleibt sowas erspart! Aber wir können uns noch an unsere Großeltern erinnern, die genau das tun mussten. Wenn ich mir das manchmal ausmale, eben dieser Ungewissheit (wie bei Dir jetzt mit dem Brief, der zurückgekommen ist mit "Empfänger unbekannt") ausgesetzt zu sein, dann graust es mir!

Aber es ist gut und wunderbar, dass wir durch Bücher gedanklich solche Reisen antreten können. Das ist wichtig um zu wissen, wie gut wir es haben und um mitzuverhindern, dass solche Dinge passieren. Oder um die Augen auf Böses zu richten, damit die Welt vielleicht durchs hinschauen (und hier und da was dagegen tun) besser werden kann. Das geht nur, wenn man um solche Dinge weiß.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Literarische Weltkarte - wo befindet ihr euch?

Beitragvon Britti » Do 26. Mär 2009, 14:11

Hallo ihr Lieben.

Nachdem ich einen sehr aufregenden Tripp in Tennessee hatte muss es nun erstmal ruhiger werden.

Ich befinde mich nun in den 50er Jahren in Argentinien. Ich glaube dort war ich auch noch nie.
Ich wandel gerade auf Evitas Spuren. Ich bin sehr gespannt...
Indien muss also noch ein wenig warten, aber vermutlich nicht allzu lange ;)
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